Deutsche Telekom: Neue MagentaMobil-Tarife mit mehr Daten und PlusKarten

Nicolas La Rocco
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Deutsche Telekom: Neue MagentaMobil-Tarife mit mehr Daten und PlusKarten
Bild: Deutsche Telekom

Die Deutsche Telekom erneuert zum 1. Juli ihre Mobilfunktarife für Privatkunden und hat sich dabei vom Geschäftsmodell der US-Kollegen inspirieren lassen: Mehr SIM-Karten sorgen für niedrigere Preise. Außerdem steigt bei gleichen Basispreisen durch die Bank das Datenvolumen. StreamOn fällt für Neukunden zwangsweise ab Juli weg.

Das Geschäftsmodell vieler US-Provider lautet: mehr Leitungen („Lines“) = weniger Kosten (pro Person). Diesen Ansatz verfolgt ab 1. Juli auch die Deutsche Telekom und bleibt dabei dennoch einem früheren Credo treu, sich kein Wettrennen mit anderen Anbietern um den niedrigsten Preis liefern zu wollen. Die Basispreise bleiben mit der anstehenden Umstellung deshalb identisch zum bisherigen MagentaMobil-Portfolio, stattdessen gibt es gemessen am Basispreis mehr Leistung fürs gleiche Geld.

Höheres Datenvolumen in allen Tarifen

Das neue Portfolio setzt sich nach wie aus den Tarifen MagentaMobil XS, S, M, L und XL zum Basispreise von 34,95, 39,95, 49,95, 59,95 und 84,95 Euro zusammen. Die Preise bleiben damit identisch zum noch gültigen aktuellen Angebot, wobei der MagentaMobil XS mit 5 GB Datenvolumen nach einer Abstinenz wieder den Einstieg markiert, nachdem derzeit noch MagentaMobil S die kleinste Variante ist. Bei MagentaMobil S, M und L steigt das Datenvolumen von 6 GB auf 10 GB (S), 12 GB auf 20 GB (M) und 24 GB auf 40 GB (L). Der MagentaMobil XL bietet abermals ein unbegrenztes 5G- und LTE-Datenvolumen.

Neue MagentaMobil-Tarife ab 1. Juli 2022
Neue MagentaMobil-Tarife ab 1. Juli 2022 (Bild: Deutsche Telekom)

StreamOn noch bis Ende März 2023

Die höheren inkludierten Datenvolumen sind auch der Tatsache geschuldet, dass das Zero-Rating-Angebot StreamOn nach einer Entscheidung der Bundesnetzagentur ab 1. Juli nicht mehr neu vermarktet werden darf. Für Bestandskunden gilt vonseiten der Bundesnetzagentur noch eine Frist bis Ende März 2023, die die Deutsche Telekom voll ausnutzen will, wie es heute in einem Pressegespräch auf Nachfrage hieß.

PlusKarten drücken Preis pro SIM-Karte

Abseits der größeren Datenpakete sind die unter dem Namen „PlusKarte“ vermarkteten Zusatzkarten die zweite große Neuerung der Tarife. Die Telekom richtet sich damit an Familien, in denen derzeit noch jedes Familienmitglied einen eigenen Vertrag nutzt und somit den vollen Basispreis zahlt. Künftig kann über die PlusKarte unabhängig vom gewählten Tarif eine zusätzliche SIM-Karte zum Preis von 19,95 Euro bestellt werden, die dieselben Eigenschaften wie die Hauptkarte mitbringt, aber mit eigener Rufnummer läuft. Das Datenvolumen wird nicht geteilt, sodass am Beispiel von MagentaMobil S jedem Abnehmer 10 GB zur Verfügung stehen würden. Jede weitere Karte („PlusKarte+“) liegt bei nur noch 9,95 Euro, sodass die Kosten pro Person ab der dritten Karte weiter fallen. Eine PlusKarte für Kinder und Teenager zwischen 6 und 17 Jahren kostet grundsätzlich nur 9,95 Euro, selbiges gilt für eine PlusKarte Data nur für Daten.

Hauptvertragspartner zahlt die Rechnung

Bis zu fünf PlusKarten und bis zu fünf PlusKarten Data lassen sich zusätzlich zur Hauptkarte buchen. Was als Familie gilt, nimmt die Telekom dabei eher locker, denn gebucht werden können die Zusatzkarten unabhängig von Name und Adresse. Zu beachten ist lediglich, dass ein Hauptvertragspartner die Rechnung für alle Karten zahlen muss. Der Hauptvertragspartner ist zudem verantwortlich für die inkludierten Leistungen der Karte. Findet also zum Beispiel ein Wechsel von MagentaMobil S zu M statt, steigt der Preis der Hauptkarte von 39,95 auf 49,95 Euro, für alle anderen Karten bleibt der Preis aber identisch und jede Karte kann fortan 20 statt 10 GB nutzen.

MagentaEINS für mehr oder unbegrenztes Datenvolumen

Alle neuen Tarife lassen sich wieder über den MagentaEINS-Vorteil aufwerten, der dann zum Einsatz kommen kann, wenn auch ein Festnetzvertrag bei der Telekom vorliegt. In dieser Konstellation kosten alle neuen Tarife 5 Euro weniger pro Monat und bieten doppeltes respektive unbegrenztes Datenvolumen sowie eine Flatrate vom Festnetz in alle deutschen Mobilfunknetze. Neu für MagentaMobil L ist, dass dieser Vertrag bei der Aktivierung von MagentaEINS auf unbegrenztes Datenvolumen umgestellt wird.

Viele Bestandskunden werden umgestellt

Die ab 1. Juli vermarkteten Tarife gelten nicht nur für Neukunden, sondern teils auch für Bestandskunden, die automatisch auf das neue Modell umgestellt werden. Sofern ein Mobilfunktarif mit 5G-Unterstützung vorliegt, die seit dem 6. September 2019 vermarktet werden, lassen sich ab 1. Juli automatisch die neuen Konditionen nutzen und PlusKarten buchen. Deren Bereitstellungspreis sowie der der Hauptkarte liegt grundsätzlich und wie bislang auch bei 39,95 Euro pro Karte, entfällt aber noch bis 14. August 2022. Laut Deutscher Telekom betreffe die Umstellung rund 3,3 Millionen Bestandskunden. Alle weiteren Mobilfunkkunden können über den Kundenservice, online, im Telekom Shop sowie im Fachhandel in die neuen Tarife wechseln.

Weitere Konditionen im Überblick

Alle neuen Tarife bieten eine Telefon- und SMS-Flat in alle deutschen Netze, eine HotSpot-Flat für inländische HotSpots der Telekom Deutschland GmbH sowie EU-Roaming inklusive Schweiz und Vereinigtes Königreich. MultiSIM und DataSIM für 4,95 Euro pro Monat fallen mit den PlusKarten nicht weg und sind nach wie vor für Tablets, Notebooks oder Smartwatches mit derselben Rufnummer verfügbar. Für die unbegrenzten Mobilfunktarife gilt weiterhin eine Fair-Use-Regelung beim EU-Roaming, die sich auf 58 GB pro Monat beläuft. Darüber hinaus nimmt die Deutsche Telekom im Gegensatz zu ihrem US-Ableger keinerlei Veränderungen am Datenstrom etwa beim Videostreaming vor. Stattdessen wird stets die maximale Qualität ausgeliefert, die vom Nutzer von der Plattform abgerufen wird. Bestandskunden mit StreamOn, die am 1. Juli auf die neuen Tarife umgestellt werden, behalten StreamOn noch bis Ende März 2023.