Intel Raptor Lake-S: Blockdiagramm zeigt die wichtigsten (neuen) Features

Volker Rißka
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Intel Raptor Lake-S: Blockdiagramm zeigt die wichtigsten (neuen) Features
Bild: Intel

In Asien ist von einem Intel-Event das Blockdiagramm zu Intel Raptor Lake-S durchgesickert. Es offenbart alle Fakten zur Desktop-Plattform, die im Herbst als 13. Gen Core das Erbe von Alder Lake antritt. Einige Details hatte Intel bereits bestätigt, andere wurden vermutet – und jetzt bestätigt. Doch es gibt auch Überraschungen.

Mehr Kerne und mehr Cache

Dass Raptor Lake-S mehr Kerne bieten wird, hatte Intel bereits öffentlich gemacht. Damit einher geht, zumindest zum Teil, auch die geänderte L2- und L3-Cache-Bestückung des monolithischen Prozessors, denn der grundlegende Aufbau im Vergleich zu Intel Alder Lake hat sich nicht verändert. Die verdoppelte Anzahl an E-Cores mit deren L3-Cache-Slices sorgt damit dafür, dass auch das L3-Gesamtvolumen steigt. Darüber hinaus wurde in den Kernen sowohl bei den E-Cores als auch P-Cores die L2-Cache-Kapazität erhöht.

Intel Raptor Lake
Intel Raptor Lake (Bild: Baidu)

Auch Raptor Lake-S unterstützt noch DDR4

Die Ausstattung der Plattform macht wiederum nur einen Mini-Schritt nach vorn. Die 700er-Chipsatzserie rund um Z790, H770, B760 & Co unterstützt zusammen mit der CPU offiziell nun DDR5-5600, das Overclocking wurde sowohl für CPU als auch RAM verbessert. Intel hebt auf der Folie aber auch den erneuten Support für DDR4-3200 hervor. Im kommenden Jahr ist das dann ein Alleinstellungsmerkmal, denn Mitbewerber AMD wird mit der AM5-Plattform nur noch DDR5 anbieten.

Vom Prozessor aus werden Grafikkarten erneut mit 16 PCIe-5.0-Lanes versorgt, für den Massenspeicher stehen direkt von der CPU vier Lanes zur Verfügung. An dieser Stelle liefert das Blockdiagramm die erste Überraschung: Sie sollen anscheinend weiter beim Standard PCIe 4.0 bleiben und nicht auf PCIe 5.0 aufgewertet werden, wie es Gerüchte zuletzt stets behauptet hatten. In diesem Punkt wäre AMD mit AM5 voraus. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie Mainboardhersteller die von Intel gelieferte Basis umsetzen, denn bereits heute gibt es Alder-Lake-Mainboards, die PCIe-5.0-SSDs unterstützen, allerdings dann nur via Lane-Sharing mit dem PCIe-x16-Steckplatz – ein Beispiel ist das Mainboard mit ASRock DeskMini B660.

Hervorgehoben werden von Intel bei Raptor Lake-S darüber hinaus zusätzliche PCIe-Lanes durch den Plattform Controller Hub (PCH). Der Chipsatz, wie er umgangssprachlich weiterhin genannt wird, soll unter anderem weitere USB-3.2-Ports mit 20 Gbps bieten, auch Thunderbolt 4 ist mit dabei.

Core i9/i7/i5/i3-13000 ab Herbst

Erste Mainboardhersteller bereiten ihre Platinen bereits vor, als Starttermin wird der Herbst dieses Jahres vermutet. Zuletzt waren erste Benchmarks mit frühen Samples aufgetaucht, die jedoch ein sehr gemischtes Bild abgegeben haben. Die 13. Generation Intel Core wird auch auf Mainboards mit aktuellen 600er-Chipsatz und LGA 1700 lauffähig sein – ein kompatibles BIOS vorausgesetzt.