Absturz des PC-Marktes: Gartner und IDC sehen Rückgang um bis zu 20 Prozent

Volker Rißka
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Absturz des PC-Marktes: Gartner und IDC sehen Rückgang um bis zu 20 Prozent

Die finalen Zahlen stehen bei vielen Unternehmen noch aus, doch das PC-Geschäft ist eines der großen Verlierer im letzten Quartal. Die Marktforscher von IDC und Gartner sehen in ihren vorläufigen Zahlen einen Rückgang zwischen 15 und 19,5 Prozent, bei einigen Unternehmen aber auch bis zu 28 Prozent. Vor allem Europa stürzt ab.

Vor allem in Europa und bei HP geht es abwärts

Der EMEA-Wirtschaftsraum markiert mit einem Rückgang von 26,4 Prozent bei den PC-Verkäufen das schlechteste Ergebnis. Nur noch rund 17 Millionen Einheiten wurden in den drei Monaten hier abgesetzt. Die USA kommt auf einen Rückgang von 17,3 Prozent, der asiatisch-pazifische Raum verbucht ein Minus von 16,6 Prozent.

Von den Herstellern am stärksten betroffen wäre demnach die aktuelle Nummer 2 im Markt HP, die gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang um fast 5 Millionen PCs im dritten Quartal verbuchen mussten, ein Minus von fast 28 Prozent auf jetzt 12,7 Millionen Einheiten. Die Nummer 1 Lenovo kommt mit einem Rückgang von 16 bis 17 Prozent auf noch rund 17 Millionen verkaufte PCs weltweit. Dell bleibt die drittstärkste Kraft, ein Minus von 21 Prozent heißt hier rund 12 Millionen PCs.

Uneins sind sich die Analysten bei Apple. Während Gartner ein ähnliches Prozedere wie bei allen anderen Firmen sieht, will IDC ein deutliches Wachstum erkannt haben. Asus konnte sich ziemlich gut behaupten, bei Acer wiederum sieht es fast so schlimm aus wie bei HP.

PC-Verkäufe in Q3 2022 laut Gartner
PC-Verkäufe in Q3 2022 laut Gartner (Bild: Gartner)
PC-Verkäufe in Q3 2022 laut IDC
PC-Verkäufe in Q3 2022 laut IDC (Bild: IDC)

Überraschend kommt der Absturz bei den großen Herstellern in dem Segment letztlich nicht, schließlich beginnen die Probleme bereits bei den Zulieferern. Nahezu alle Speicherhersteller kürzen Ausgaben und zum Teil auch die Produktion, dort fällt der Abschwung aktuell am größten aus. Aber auch die Prozessorhersteller haben zu schlucken, AMD vermeldete in der letzten Woche über eine Umsatzwarnung, dass sich das Geschäft mit Ryzen-Prozessoren im Quartalsvergleich um 53 Prozent verschlechterte, im Vergleich zum Vorjahr ein Minus von 40 Prozent. Bei Intel wird ohne genaue Zahlen bereits spekuliert, dass durch die Krise im PC-Geschäft Entlassungen anstehen könnten.

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