Preissteigerungen: AMD erhöht Xilinx' FPGA-Preise um bis zu 25 Prozent

Volker Rißka
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Preissteigerungen: AMD erhöht Xilinx' FPGA-Preise um bis zu 25 Prozent
Bild: AMD

Asiatische Medien berichten übereinstimmend, dass AMD die Preise beim zugekauften Unternehmen Xilinx deutlich anheben wird. Im günstigsten Fall ist von 8 Prozent die Rede, bestimmte Produktgruppen sollen aber 25 Prozent teurer werden.

AMD wolle die gestiegenen Kosten und Investitionen in einer stabilen Lieferkette so wieder einfahren, betont der Konzern in einen Schreiben. Die Preissteigerungen werden ab 9. Januar 2023 auf alle betroffenen Produkte umgelegt, sogar jene, die bereits bestellt und im Backlog eingetragen sind, worauf die Kunden durch lange Lieferzeit aber noch warten müssen.

AMD-Brief über Preiserhöhungen bei Xilinx
AMD-Brief über Preiserhöhungen bei Xilinx (Bild: Mydrivers)

Fast alle Produktserien von Xilinx steigen im Preis, mit Ausnahme ihrer fortschrittlichsten Lösung basierend auf einem 7-nm-Prozess. Hier dürfte der Preis von vornherein schon entsprechend höher angesetzt gewesen sein, die größte Knappheit und höchste Preisspirale herrschte zuletzt nämlich eher in den Bereichen von 28 nm bis 45 nm. Hier fallen letztlich die 25 Prozent Mehrkosten an, während es am unteren Ende „nur“ 8 Prozent sind.

Das es eben genau die Mature-Prozesse trifft, wie die älteren Fertigungslösungen in der Branche genannt werden, ist keine neue Erkenntnis. Genau hier sind unzählige Autohersteller auf der Jagd nach Chips, die Fertigungskapazitäten in dem Bereich wurden jedoch seit Jahren nur minimal oder gar nicht erweitert. Das ändert sich aktuell, selbst Branchenriesen wie TSMC bauen neue Fabriken explizit nur für 28-nm-Chips, eine davon soll eventuell sogar nach Deutschland kommen.

Xilinx kostete AMD fast 50 Milliarden USD (in Aktien)

Die Übernahme von Xilinx hat AMD am Ende nicht nur die einmal prognostizierten 35 Milliarden US-Dollar gekostet, sondern fast 50 Milliarden US-Dollar. Der neue Unternehmenszweig zeigt jedoch eine stabile wirtschaftliche Lage und lieferte in den letzten Quartalszahlen ein überzeugendes Bild ab, wenngleich die Eingliederung in AMD neben dem operativen Geschäft mit Gewinn erst einmal noch Geld kostet. Im Jahr 2023 soll es erste Produkte geben, die Know-how beider Sparten vereinen.

Xilinx-Sparte ist der primäre Teil von AMDs Embedded Segment
Xilinx-Sparte ist der primäre Teil von AMDs Embedded Segment (Bild: AMD)