CES 2023

ROG Harpe Ace Aim Lab Edition: Asus' leichteste Gaming-Maus besteht aus Nylon

Fabian Vecellio del Monego
11 Kommentare
ROG Harpe Ace Aim Lab Edition: Asus' leichteste Gaming-Maus besteht aus Nylon
Bild: Asus

Asus war in der Vergangenheit meist für besonders schwere Gaming-Mäuse bekannt, zuletzt beispielsweise den Allrounder ROG Chakram X. Zur CES 2023 folgt nun das erste Leichtgewicht für kompetitive Spieler: Die ROG Harpe Ace Aim Lab Edition vereint eine Masse von 54 Gramm mit einem Nylon-Chassis und High-End-Sensorik.

Asus erste E-Sports-Maus jagt Logitech und Razer

In Kooperation mit den Entwicklern der Aim-Training-Plattform Aim Lab hat Asus eine E-Sports-Maus entwickelt, die ganz oben mitspielen und es mit Logitechs G Pro X Superlight (Test) oder Razers Viper V2 Pro (Test) aufnehmen können soll. Während das Innenleben größtenteils von der ROG Chakram X bekannt ist, geht der Hersteller beim Chassis neue Wege. Zwar gleicht das Heck der ROG Harpe Ace der populären G Pro X Superlight beinahe haargenau, die Front mit den beiden Primärtastern und dem beleuchteten Mausrad liegt aber ein Stück tiefer – ein Trend, der beispielsweise auch schon bei der X2 Wireless von Pulsar oder aber der MZ1 Wireless von Xtrfy zu beobachten war und für eine präzisere Handhabung sorgen soll.

Gänzlich neu ist derweil das Material, aus dem Asus das Gehäuse der neuen ROG-Maus gefertigt haben will: Es handele sich um eine „innovative biologische Nylon-Konstruktion“, wodurch auch das geringe Gewicht von gerade einmal 54 Gramm trotz RGB-Beleuchtung und einer Akkulaufzeit von rund 90 Stunden im 2,4-GHz-Betrieb mit 1.000 Hertz möglich seien. Razers Viper V2 Pro wiegt zwar nur unwesentlich mehr, bietet aber – wie für dedizierte E-Sports-Mäuse üblich – keine RGB-Beleuchtung. Abseits des 2,4-GHz-Betriebs erlaubt die ROG Harpe Ace Aim Lab Edition auch eine Anbindung per Bluetooth 5.1, wobei die Polling-Rate wie üblich auf 125 Hertz fällt. Eine native kabellose USB-Abfragerate von bis zu 4.000 Hertz über 2,4-GHz-Funk, wie sie Razer mit dem HyperPolling Wireless Dongle (Test) bietet, unterstützt Asus nicht.

Nylon-Chassis mit High-End-Hardware

Aber zurück zur Hülle: Zwar liegt beim Material Nylon zunächst die Assoziation einer elastischen Oberfläche nahe, tatsächlich sei das Chassis aber robust. Die ungewöhnliche Oberfläche biete allerdings eine besonders raue Textur, die jedoch mit beigelegten Grip-Tapes mit ROG-Bedruckung überklebt werden kann. Abseits dessen bietet die Maus im Jahr 2023 obligatorische High-End-Tugenden: Die Mausfüße sind aus reinem PTFE gefertigt und geladen wird über einen USB-C-Anschluss. Per Asus Armoury Crate lassen sich Sensorik-Parameter, Tastenbelegung und Beleuchtung anpassen, wobei der Hersteller darauf hinweist, dass der interne Speicher der Maus weder Makros noch Windows-Shortcuts sichern kann.

Im Inneren der Maus finden sich die bereits in der ROG Chakram X verbauten mechanischen ROG Micro Switches, die Asus mit einer Lebenszeit von 70 Millionen Klicks spezifiziert. Im Gegensatz zu früheren Mäusen des Herstellers werden die Mikroschalter nicht gesockelt verbaut, sondern sind offenbar verlötet – hierbei handelt es sich höchstwahrscheinlich um eine Maßnahme zur Gewichtsreduktion. Für die beiden Daumentasten kommen Schalter vom Typ Kailh Yellow zum Einsatz.

Fragezeichen gibt es schließlich – erneut – beim Sensor. Um es direkt zu Beginn aus der Welt zu schaffen: Die 36.000 cpi, die Asus für den laut Hersteller eigens entwickelten ROG AimPoint genannten und bereits in der ROG Chakram X verbauten Sensor in Aussicht stellt, braucht selbstredend kein Mensch. Interessant ist die Zahl aber dennoch, denn bisher bietet kein zweiter Maus-Sensor eine derart hohe Auflösung, nicht einmal PixArts aktuelles Topmodell, der in Kooperation mit Razer entwickelte PAW-3950, der auf 30.000 cpi kommt. Die seitens Asus kommunizierten Daten zur maximal messbaren Geschwindigkeit und Beschleunigung – es geht um 16,5 m/s respektive 490 m/s² – wiederum entsprechen exakt den Werten eines PAW-3399 oder PAW-3395; auch die maximale Abweichung von unter einem Prozent ist identisch.

Das legt letztlich den Schluss nahe, dass es sich beim ROG AimPoint gar nicht um einen gänzlich neuen Asus-Sensor handelt, sondern lediglich ein Derivat eines der beiden PixArt-Sensoren. Es wäre bei Weitem nicht das erste Mal, dass ein Maus-Hersteller unter frischem Namen eine bis dato einzigartige, überlegene Sensorik zu vermarkten versucht, auf die – suggeriert durch die vermeintliche Eigenentwicklung – kein zweiter Hersteller zurückgreifen kann. Viel wahrscheinlicher ist es, dass PixArt den PAW-3399 oder den PAW-3395 speziell für Asus mit absurd hoher Auflösung neu aufgelegt hat. Oder aber, dass die ROG Chakram X das obere Auflösungsspektrum gar nicht nativ bietet, sondern lediglich interpoliert. Letztlich wäre das aber egal – eine praktische Anwendung haben fünfstellige CPI-Werte ohnehin nicht.

Marktstart und Preis bleiben Asus' Geheimnis

Zwei weitere offene Fragen finden sich beim Preis und der Verfügbarkeit. Asus wollte sich im Rahmen der CES 2023 bei beiden Kriterien nicht endgültig festlegen; nicht einmal einen groben Zeitraum nennt der Hersteller. Zumindest zum Preis scheint sich aber die Information zu erhärten, dass Asus die ROG Harpe Ace Aim Lab Edition auch in diesem Punkt auf das Niveau der G Pro X Superlight und Viper V2 Pro heben will, die hierzulande mit einem UVP von rund 150 Euro einhergehen. Da die ROG Chakram X bereits zum gleichen Preis auf den Markt kam, wäre das zumindest keine Überraschung.

Asus ROG Harpe Ace Aim Lab Edition Logitech G Pro X Superlight Razer Viper V2 Pro
Ergonomie: Symmetrisch (Rechtshändig)
Sensor: ?
Optisch
Logitech Hero 25K
Optisch
Lift-Off-Distance: 1,0 mm
PixArt PAW-3950
Optisch
Lift-Off-Distance: 1,0–3,0 mm
Auflösung: 100–36.000 CPI
5 Stufen
100–25.600 CPI
5 Stufen
50–30.000 CPI
5 Stufen
Geschwindigkeit: 16,5 m/s 10,2 m/s 19,0 m/s
Beschleunigung: 490 m/s² 392 m/s² 686 m/s²
USB-Abfragerate: 1.000 Hz
Primärtaster: ROG Micro Switch, 70 mio. Klicks Omron D2FC-F-7N, 20 mio. Klicks Razer Optical, 90 mio. Klicks
Anzahl Tasten: 5
Oberseite: 3 Unterseite: 2
Linksseitig: 2
5
Oberseite: 3
Linksseitig: 2
6
Oberseite: 3 Unterseite: 1
Linksseitig: 2
Sondertasten: Mausrad
cpi-Umschalter
Mausrad Mausrad
cpi-Umschalter
Software: 5 Profile
vollständig programmierbar
Makroaufnahme
Interner Speicher
5 Profile
vollständig programmierbar, Sekundärbelegung
Makroaufnahme
Interner Speicher: 5 Profile
5 Profile
vollständig programmierbar, Sekundärbelegung
Makroaufnahme
Interner Speicher: 1 Profil
Beleuchtung: Farbe: RGB, 1 adressierbare Zone
Modi: Atmend, Wellen, Farbschleife
Gehäuse: 128 × 64 × 40 mm
Hartplastik
Gleitfüße: PTFE (rein)
125 × 64 × 40 mm
Hartplastik
Gleitfüße: PTFE (rein)
127 × 67 × 39 mm
Hartplastik, Beschichtung
Glanzelemente
Gleitfüße: PTFE (rein)
Gewicht: 54 Gramm (o. Kabel) 60 Gramm (o. Kabel) 58 Gramm (o. Kabel)
Anschluss: USB-A auf USB-C-Kabel, 1,80 m, umwickelt
Funk: 2,4 GHz, Bluetooth
proprietärer Akku, 90 Stdn. Laufzeit
Laden: Kabel
USB-A auf Micro-USB-Kabel, 1,80 m
Funk: 2,4 GHz
proprietärer Akku, 70 Stdn. Laufzeit
Laden: Kabel, Induktion (proprietär)
USB-A auf USB-C-Kabel, 1,80 m, umwickelt
Funk: 2,4 GHz
proprietärer Akku, 80 Stdn. Laufzeit
Laden: Kabel
Preis: ab 97 € / ab 106 € ab 119 € / ab 116 €
25 Jahre ComputerBase!
Im Podcast erinnern sich Frank, Steffen und Jan daran, wie im Jahr 1999 alles begann.
CES 2023 (5.–8. Januar 2023): ComputerBase war vor Ort!
  • Asus ROG Swift Pro PG248QP: Erster Gaming-Monitor mit 540 Hz nutzt „E-Sport-TN“
  • Nanoleaf 4D: Ambilight für den Fernseher mit Kamera und Matter
  • Lenovo Yoga Book 9i: Zwei OLED-Displays bilden ein flexibles Notebook
  • +99 weitere News