Zendure SolarFlow: Stapelbarer Speicherakku für Balkonkraftwerke kommt

Update Frank Hüber
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Zendure SolarFlow: Stapelbarer Speicherakku für Balkonkraftwerke kommt
Bild: Zendure

Zendure hat mit SolarFlow ein Akku-Speichersystem für Balkonkraftwerke angekündigt, das aus bis zu vier stapelbaren Akkus und einer Steuereinheit besteht. Zendure SolarFlow kann als Erweiterung zu bestehenden Mini-PV-Anlagen einfach zwischen Solarmodule und Wechselrichter geschaltet werden.

Ziel des Zendure SolarFlow ist es, die mit dem Balkonkraftwerk gewonnene Solarenergie tagsüber zu speichern, statt sie ohne Vergütung in das örtliche Stromnetz einzuspeisen, um sie dann nachts selbst nutzen zu können.

Zendure SolarFlow
Zendure SolarFlow (Bild: Zendure)

Stapel-Akkus mit 960 Wh bis 3.840 Wh

Die Steuereinheit ist laut Zendure mit gängigen Solarpanelen und Mikro-Wechselrichtern kompatibel. Das Unternehmen nennt beispielsweise Growatt, Deye und Hoymiles als kompatible Wechselrichter-Hersteller. Der Anschluss der Solarmodule und des Wechselrichters erfolgt über die üblichen MC4-Stecker, wird also einfach zwischen diese geschaltet. Auf der Seite der Solarmodule stehen zwei Eingänge für maximal 800 Wp zur Verfügung. Details über die maximale Eingangsspannung liegen noch nicht vor. Die Ausgangsleistung gibt Zendure mit 1.200 Watt an. Zusätzlich ist die Steuereinheit mit der oder den Batterien verbunden. Eine einzelne LiFePo4-Batterie weist eine Kapazität von 960 Wh auf, es können allerdings bis zu vier Batterien übereinander gestapelt werden. Der Anschluss untereinander erfolgt kabellos über Kontakte, macht die Erweiterung für den Kunden also einfach. Vier Akkus bieten dann eine Gesamtkapazität von 3.840 Wh, was für ein 800-Wp-Balkonkraftwerk in Deutschland in der Regel jedoch nicht wirtschaftlich sinnvoll ist.

Stapelbare Akkus des Zendure SolarFlow (Bild: Zendure)

Das gesamte System, also sowohl der PV-Hub als auch die Batterien sind nach IP65 gegen Staub und Wasser geschützt, so dass sie wie die restlichen Komponenten der Mini-PV-Anlage auch im Freien platziert werden können.

Bluetooth und WLAN für App-Anbindung

Zendure bietet für den PV-Hub eine App an, mit der Nutzer den Akkuladestand einsehen können. Hierfür ist er mit Bluetooth und WLAN ausgestattet, um sich direkt mit dem Smartphone zu verbinden und auch einen Zugriff über das Internet zu ermöglichen. Über die App kann jederzeit eingesehen werden, wie viel Energie die Solarmodule gerade erzeugen und wie der Akkustand der Batterie ist.

Preis und Verfügbarkeit

Das Zendure SolarFlow wird in Deutschland voraussichtlich ab Mitte April erhältlich sein. Zendure bietet wahlweise nur die Akkus mit PV-Hub oder aber vollständige Sets mit Solarmodulen, Wechselrichter, PV-Hub und Batterien an. Zendure gewährt eine Garantie von 10 Jahren.

Der Preis des Zendure SolarFlow ist noch nicht bekannt
Der Preis des Zendure SolarFlow ist noch nicht bekannt (Bild: Zendure)

Einen Preis hat der Hersteller zur Ankündigung allerdings noch nicht bekannt gegeben. Ein Teaser auf der Website verrät lediglich, dass der Einstiegspreis bei über 1.000 Euro liegen wird. Gegenüber ComputerBase ließ Zendure nur durchblicken, dass er zwischen 1.000 und 1.999 Euro liegen wird.

Mit dem Preis steht und fällt die Wirtschaftlichkeit des Systems in Kombination mit einem Balkonkraftwerk. Während sich ein Balkonkraftwerk in wenigen Jahren preislich amortisiert, ist dies bei Speichern aufgrund der hohen Anschaffungskosten und begrenzten Lebensdauer nicht zwingend der Fall. Wird davon ausgegangen, dass der Speicher 275 Mal im Jahr voll aufgeladen und die gespeicherte Energie verbraucht wird, ergibt sich hieraus bei einem Strompreis von 40 Cent/kWh eine Ersparnis von 105 Euro im Jahr. Um sich nach 10 Jahren zu amortisieren, dürfte das Set aus PV-Hub und einer Batterie mit 960 Wh somit nicht mehr als 1.050 Euro kosten.

Konkurrenz zu EET SolMate

Ein bekannter Konkurrent zum SolarFlow ist der Stromspeicher SolMate von EET, bei dem auch der 600-Watt-Wechselrichter direkt in die Speichereinheit integriert ist. SolMate erlaubt zudem einen Inselbetrieb und kann im Falle eines Stromausfalls Strom über eine integrierte Steckdose ausgeben. Die Kapazität des Akkus des SolMate beträgt 1.440 Wh. Trotz des Preises von 2.199 Euro ist der SolMate bereits bis ins vierte Quartal 2023 ausverkauft.

Update

SolarFlow kostet zum Start 1.200 Euro

Zendure hat nun die Preise für SolarFlow bekannt gegeben; der Vorverkauf startet am 6. April. SolarFlow bestehend aus einem Akku mit 960 Wh und PV-Hub kostet demnach 1.399 Euro, kann bis 15. Mai über die Gutscheinaktion auf der Website jedoch für 1.199 Euro gekauft werden. SolarFlow mit PV-Hub und zwei Akkus mit zusammen 1.920 Wh kostet 1.799 Euro beziehungsweise bis 15. Mai 1.599 Euro. Mit drei Akkus mit insgesamt 2.880 Wh kostet SolarFlow 2.399 Euro beziehungsweise zur Einführung 2.199 Euro. Die größte Ausbaustufe mit vier Akkus mit 3.840 Wh kostet hingegen 2.999 Euro und ist zum Marktstart für 2.799 Euro erhältlich.

Preise des Zendure SolarFlow zum Verkaufsstart
Preise des Zendure SolarFlow zum Verkaufsstart (Bild: Zendure)
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