Kostensenkung: Intel entlässt weltweit erneut viele Angestellte

Volker Rißka
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Kostensenkung: Intel entlässt weltweit erneut viele Angestellte
Bild: Intel

Eine größere Entlassungswelle war lange erwartet worden, nun steht sie an. Exakte Zahlen will Intel aber nach wie vor nicht nennen, bereits seit dem Herbst werden in einigen Bereichen Arbeitnehmer entlassen, auch anderweitig Kosten eingespart. Ebenso das Home Office kürzt Intel wieder ein.

Nachdem es am Wochenende erste Gerüchte gab, hat Intel zu Wochenbeginn offiziell Stellung bezogen. Demnach sind Stellenstreichungen im Konzern weiterhin sehr wohl geplant, allerdings gibt das Unternehmen nach wie vor das Ausmaß nicht bekannt und verschleiert so den wahren Umfang in einigen PR-Worten. Dies führt zu wilden Spekulationen an allen Enden, die einen Teil Wahrheit enthalten dürften, aber erst im Laufe der kommenden Monate und Jahre wirklich bekannt werden sollten.

Intel is working to accelerate its strategy while navigating a challenging macro-economic environment. We are focused on identifying cost reductions and efficiency gains through multiple initiatives, including some business and function-specific workforce reductions in areas across the company.

We continue to invest in areas core to our business, including our U.S.-based manufacturing operations, to ensure we are well-positioned for long-term growth. These are difficult decisions, and we are committed to treating impacted employees with dignity and respect.

Intel

Am Samstag waren in Blogs und Foren die ersten Gerüchte aufgetaucht, die von Stellenstreichungen im PC- aber auch im Datacenter-Bereich sprachen. Diese sollen erst auf freiwilliger Basis erfolgen, werden dafür jedoch nicht genügend Arbeitnehmer gefunden, sollen auch Kündigungen ausgesprochen werden. Im Mai sollte dies starten und im Juni fortgesetzt werden. Auf Gerüchte-Portalen wie The Layoff kamen erste Informationen bereits vor fünf Tagen zusammen, die jedoch eine ähnliche Sprache sprechen. Weitere Entlassungsrunden sollen demnach im dritten und vierten Quartal folgen. Überprüfen lassen sich die Aussagen dort in der Regel jedoch kaum.

Etwas (oder auch deutlich) übers Ziel hinausgeschossen dürften aber auch Twitter-Postings sein, die von bis zu 20 Prozent Entlassungen in bestimmten Gruppen bei Intel sprechen. Eine derart hohe Anzahl könnte Intel nicht mit einer einfacher PR-Aussage abtun, sondern müsste diese sauber an die Behörden melden.

Ohne Kosteneinsparungen geht es bei Intel nicht voran, der träge riesige Konzern trennt sich dafür nicht nur von diversen Geschäftsbereichen, sondern in dem Zuge auch von Angestellten, kürzt Gehälter, behält Boni ein und ging nach Jahren sogar erstmals an die Dividende. CEO Pat Gelsinger betonte zuletzt, bereits rund ein Dutzend Geschäftsbereiche geschlossen zu haben, der Fokus soll zurück auf das Kerngeschäft und die Zukunft dort gerichtet sein. Zu diesem Fokus zählt bei Intel auch, dass sich die Angestellten wieder vermehrt im Büro einfinden sollen um damit die Produktivität und das „Wir-Gefühl“ zu stärken.

While we are not mandating in-office days, we are committed to striking a balance between on- and off-site work that maximizes productivity, team collaboration, and culture.

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