The Witcher 3: CD Projekt legt Entwickler-Werkzeuge in Hände der Modder
Das erstmals im Jahr 2015 veröffentlichte The Witcher 3: Wild Hunt erhält einen offiziellen Mod-Editor und Unterstützung für den Steam Workshop. Das neue Modding-Werkzeug soll im Laufe des Jahres veröffentlicht werden und tiefgreifende Anpassungen am populären Rollenspiel erlauben. Jetzt ist eine Testphase angelaufen.
Mod-Editor neun Jahre nach Release
Mods für The Witcher 3 gibt es zuhauf, die Community ist seit Jahren aktiv. Auf Nexus Mods sind derzeit rund 6.600 Modifikationen für das dritte Videospiel-Abenteuer des Hexers Geralt verfügbar, nur zu wenigen Titeln finden sich noch mehr Dateien. Viele von ihnen wurden per ModKit erstellt, ein schon im August 2015, also nur wenige Monate nach Release des Rollenspiels, von CD Projekt Red veröffentlichtes Modding-Werkzeug. Das Erstellen eigener Animationen, Dialoge, Gebiete und Missionen ist damit allerdings nicht möglich, der Software-Sammlung fehlt unter anderem ein Level-Editor. Das bisherige Tool ging vielen Moddern und jetzt offenbar auch CD Projekt Red aber nicht weit genug, denn im Laufe des Jahres soll der vollwertige Mod-Editor REDkit folgen.
Im Endeffekt hätten Modder in Bezug auf The Witcher 3 damit dieselben Möglichkeiten und Werkzeuge zur Hand wie CD Projekt Reds eigene Entwickler – umfassender könne der Mod-Support nicht sein, so die Botschaft.
Für eifrige Modder und Tester hat der Entwickler jetzt eine Beta-Testphase gestartet, im Rahmen derer REDkit ausprobiert werden kann. Während der Beta können Interessierte den Zugang exklusiv über eine entsprechende Steam-Shopseite beantragen; final soll REDkit für The Witcher 3 auch auf GoG und im Epic Games Store erscheinen. CD Projekt Red wolle die Beta-Anfragen „schubweise“ bearbeiten, heißt es. Da es sich allerdings um eine Vorabversion handele, sei durchaus mit technischen Problemen zu rechnen – diesbezüglich verweisen die Entwickler auf eine Support-Website. Feedback wolle man außerdem im Steam Community Hub, im eigenen Modding-Unterforum und auf dem Discord-Server zum Spiel sammeln.
Auf Steam ist REDkit mit einem Speicherbedarf von immerhin 50 GB ausgewiesen. Obendrein empfiehlt CD Projekt Red eine CPU mit mindestens sechs Kernen, 32 GB Arbeitsspeicher und eine Grafikkarte auf Niveau einer GeForce RTX 3080 oder einer Radeon RX 6800 XT. 16 GB RAM und 6 GB VRAM müssen es mindestens sein.
Steam Workshop für The Witcher 3
Darüber hinaus hat CD Projekt Red überraschend angekündigt, die Aktivierung des Steam Workshops für The Witcher 3 vorzubereiten. Auch hier lädt der Entwickler zur Teilnahme an einer Beta ein. Zwar gingen REDkit und Steam Workshop für das dritte Hexer-Abenteuer Hand in Hand, die Beta-Testphasen fänden aber unabhängig voneinander statt. Wer schon jetzt auf den Workshop zugreifen möchte, muss in der Steam-Bibliothek bei The Witcher 3 über den Menüpunkt „Eigenschaften“ zum Unterpunkt „Betas“ navigieren und dort die Option „workshop_test“ auswählen. Die Entwickler empfehlen, im Vorfeld ein Backup der eigenen Spielstände anzulegen.
Ein letztes Werk für die REDengine?
The Witcher wird im Mai 2024 neun Jahre alt, das große Re-Release mit Next-Gen-Update und einigen Community-Mods als Complete-Edition liegt auch schon über ein Jahr zurück und an Mods mangelt es wie eingangs erwähnt nicht. Zudem hat CD Projekt Red selbst der eigenen REDengine den Rücken gekehrt; zukünftige Entwicklungen wie Project Polaris („The Witcher 4“) und der Nachfolger zu Cyberpunk 2077 sollen auf der Unreal Engine 5 basieren. Insofern mag es wenig zukunftsträchtig erscheinen, jetzt einen Mod-Editor für die Engine auf dem Abstellgleis neu aufzulegen.
Allerdings erfreut sich The Witcher 3 – auch dank des Next-Gen-Updates – nach wie vor sehr großer Beliebtheit. Und da auch Cyberpunk 2077 auf die REDengine setzt, ist denkbar, dass CD Projekt Red den Mod-Editor auch für dieses Spiel veröffentlichen wird. Davon ist bislang aber nicht die Rede.