Amazon Kindle Scribe (2024) im Test: Beste Schrift­darstellung, aber ohne echte Neuerungen

Michael Schäfer
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Amazon Kindle Scribe (2024) im Test: Beste Schrift­darstellung, aber ohne echte Neuerungen

Der Kindle Scribe 2024 bleibt ein Facelift des Vorgängers. Die Verarbeitung überzeugt und er bietet die beste Schriftdarstellung. Doch die geringe Formatunterstützung und eingeschränkten E-Note-Funktionen sorgen für Ernüchterung abseits der sehr guten Integration in das Amazon-Öko-System.

Design, Verarbeitung und Preis

Nach rund zwei Jahren und als letztes Modell im aktuellen Kindle-Portfolio hat Amazon Ende des vergangenen Jahres den Kindle Scribe einer Aktualisierung unterzogen, der seinerzeit den ersten Kindle mit Stifteingabe darstellte. Interessierte Käufer könnten nach dieser Zeit vermuten, dass neue Technologien und Funktionen in den neuen digitalen Notizblock eingeflossen sind – der Test zeigt jedoch, dass dies nur in begrenztem Umfang zutrifft.

Kindle Scribe (links) und Kindle Scribe (2024) (rechts) weisen bis auf die Farben äußerlich keine Unterschiede auf
Kindle Scribe (links) und Kindle Scribe (2024) (rechts) weisen bis auf die Farben äußerlich keine Unterschiede auf

Äußerlich hat sich beim nach wie vor mit einem 10,2 Zoll großen Display ausgestatteten E-Note nur wenig verändert. So besitzt der Aluminiumkörper des neuen Scribe mit 196 × 229 mm weiterhin die gleichen Maße und auch die Dicke beträgt unverändert 5,8 mm. Auch der auf der linken Seite dickere Rand und das dadurch asymmetrisch platzierte Display ist geblieben. Dafür ist der Rand auf der rechten Seite dünner und kann für Fehleingaben sorgen. Weitere Gemeinsamkeiten zeigen sich beim Gewicht, bei dem sich beide Generationen ebenfalls wie ein Ei dem anderen ähneln. Ein Vorteil der beibehaltenen Gestaltung ist, dass die Hüllen des Vorgängers auch auf den Neuling passen.

Amazon Scribe (2024) Amazon Scribe Onyx Boox Note Air 4 C Onyx Boox Note Air 3 C
Betriebssystem: proprietäres Betriebssystem Android 13 Android 12
Display: 10,20 Zoll
1.860 × 2.480, 304 ppi
E-Ink Carta 1200, 16 Graustufen, beleuchtet
10,30 Zoll
1.860 × 2.480, 300 ppi
E-Ink Kaleido 3, 16 Graustufen, beleuchtet
Farbdarstellung, 4.096 Farben
930 × 1.240, 150 ppi
Blaulichtfilter: Ja
Helligkeitssensor: Helligkeitssensor
Bedienung: Touch, Stifteingabe
SoC: 1,0 GHz, 2 Kern/e 2,4 GHz, 8 Kern/e
RAM: ? 6.144 MB 4.096 MB
Interner Speicher:
16 GB
(? verfügbar)
Variante
32 GB
(? verfügbar)
Variante
64 GB
(54,4 GB verfügbar)
16 GB
(? verfügbar)
Variante
32 GB
(? verfügbar)
Variante
64 GB
(? verfügbar)
64 GB, erweiterbar
(46,0 GB verfügbar)
Konnektivität: USB Typ C
802.11 b/g/n
USB Typ C
802.11 a/b/g/n/ac
USB Typ C
802.11 b/g/n/ac
Bluetooth: Ja 5.1 5.0
Mobilfunk:
Größe (B×H×T): 196,0 × 229,0 × 5,8 mm 193,5 × 226,0 × 5,8 mm 193,0 × 226,0 × 5,8 mm
Gewicht: 433 g 430 g
Schutzart: IPX8
Akku: ? 3.700 mAh
Kabellose Laden: Nein
Textformate: DOC, DOCX, HTM, HTML, Kindle (AZW), Kindle Format 8 (AZW3), Mobi (ungeschützt), PDF, PRC (nativ), TXT CHM, DOC, DOCX, Epub, FB2, FB2.zip, HTM, HTML, PDF, RTF, TXT
DRM-Formate: Kindle (AZW) Adobe-DRM E-Pub, Adobe-DRM PDF
Audio-Formate: Audible Hörbücher MP3, WAV
Vorlesefunktion: Text-To-Speech
Preis: ab 386 € / ab 440 € / ab 470 € ab 329 € / – 549,99 € 550 €

Gleiches gilt für die plane, glatte Rückseite und die vier Gumminoppen zum Schutz vor Verrutschen, die ebenfalls vom Vorgänger übernommen wurde. Hier ist erneut Vorsicht bei feuchten Fingern geboten, da der Scribe schnell aus der Hand rutschen kann. In solche Situationen dürfte der Testkandidat aber weniger kommen, denn diesem fehlt ebenso wie dem Vorgänger der Wasserschutz. Die Gehäusekanten sind weiterhin abgerundet, was für einen komfortablen Halt über längere Zeit hinweg sorgt.

Der neue Kindle Scribe (2024) von Amazon
Der neue Kindle Scribe (2024) von Amazon

Eine der wenigen gestalterischen Änderungen betrifft die weiße Umrandung des Displays, die den Scribe noch stärker als seinen Vorgänger an eine Seite aus einem großen Notizblock erinnern soll. Das Testgerät in Jade-Grün erinnert zudem mit seiner restlichen Gestaltung etwas an eine Mischung aus einem iPad und einem iMac G3 von 1998 mit seinem transparenten Gehäuse.

Die Rückseite des Kindle Scribe (2024)
Die Rückseite des Kindle Scribe (2024)

Wie sein Vorgänger verfügt auch der neue Scribe über lediglich eine mittig am linken Rand angebrachte Taste, die direkt neben dem USB-Anschluss angebracht ist.

Modelle und Preise

Amazon bietet den neuen Scribe weiterhin in verschiedenen Varianten an, allerdings nun ausschließlich mit Premium-Stift. Gleichzeitig hat der Online-Händler die Preise deutlich angehoben: Während das Grundmodell mit 16 GB internem Speicher und einfachem Stift vor zwei Jahren noch für 370 Euro erhältlich war, liegt der Einstiegspreis nun bei 420 Euro – ist bei Amazon aber derzeit schon für 335 Euro erhältlich*. Der Eintritt in das Scribe-Universum ist damit rund 50 Euro teurer geworden. Darüber hinaus wird der Kindle Scribe auch in den Speichergrößen von 32 GB und 64 GB angeboten, deren Preise bei 440 Euro beziehungsweise 470 Euro liegen.

Auch die Maße haben sich gegenüber dem Vorgänger nicht verändert
Auch die Maße haben sich gegenüber dem Vorgänger nicht verändert

Nicht nur das Gerät selbst, auch beim Zubehör hat Amazon die Preisschrauben angezogen. Waren die originalen Hüllen für den Vorgänger mit 63 Euro für die Stoff- und 90 Euro für die Ledervariante bereits alles andere als günstig, hebt Amazon beim Neuling bei der Hülle aus „Material auf Pflanzenbasis“ den Einstiegspreis auf 75 Euro an, während die Lederhülle mit einem Preis von 110 Euro nochmals deutlich teurer ausfällt.

Die Hülle des Kindle Scribe (2024)
Die Hülle des Kindle Scribe (2024)
Auch die Hüllen für den neuen Kindle Scribe besitzen das gleiche Problem, dass sie sich leicht lösen
Auch die Hüllen für den neuen Kindle Scribe besitzen das gleiche Problem, dass sie sich leicht lösen
Auch bei der Hülle des neuen Kindle Scribe werden die Seiten nicht geschützt
Auch bei der Hülle des neuen Kindle Scribe werden die Seiten nicht geschützt

An der Gestaltung und Funktionalität der Hüllen hat sich allerdings nichts geändert, womit Amazon die Möglichkeit hat verstreichen lassen, die bei den Vorgängern angebrachten Kritikpunkte zu korrigieren. Bei diesen wird nach wie vor nur die Vorder- und Rückseite des Gerätes geschützt, die Seiten bleiben bis auf die Oberkante offen. Ebenso kann auch der neue Scribe leicht aus der Hülle fallen, hier reicht bereits ein plötzlicher Stoß aus, damit sich der Reader aus der Hülle löst und zu Boden fällt. Daher wird Käufern erneut empfohlen, zu Hüllen von Drittanbietern zu greifen, die den Reader vollständig umschließen, dadurch einen besseren Schutz bieten und zudem oft günstiger als die von Amazon angebotenen Varianten sind.

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