Gehäuse mit Schalldämmung-Wie gut sind sie wirklich?

SPASSmaker

Cadet 2nd Year
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Natürlich hängt das wohl auch von Verarbeitung und somit auch vom Preisbereich ab
Aber lass wir nun mal Nanoxia's Gehäuse als Beispiele herhalten, da mir diese sehr hochwertig erscheinen
Ihr könnt natürlich auch eine andere Marke heranziehen, nur bitte ich euch dann um einen Vergleich zu Nanoxia

Folgende Fragen sollten mir möglichst fachkundige User beantworten:
Wie effektiv ist die Schalldämmung nun wirklich?
Und wie steht es um die Wärmeentwicklung im Gehäuses?
Muss man sich um Resonanzwirkung von sich schnelldrehenden Komponenten im Gehäuse sorgen? (sprich: CPU-Lüfter,HDD, ect)
Gibt es sonst noch etwas Erwähnenswertes? (Hinweis, Warnung, Empfehlung,...)

Danke & LG SPASSmaker
 
Die Schalldämmung nützt mmn nach schon ein bisschen - bei einem lauten PC sollte man dort aber nicht den Hebel ansetzen. Es ist einer der letzten Punkte, die den PC auch im idle noch ein bisschen leiser machen. Bei mir so gefühlt als würde ich die Lüfter mit 6 statt 5V laufen lassen ;)

Lg, Franz
 
"Gute" schallgedämmte Gehäuse sind auch schwer, das hilft mit der Resonanz. Oder man nutzt Entkopplung.
CPU Lüfter machen seltener Probleme, Festplatten und Pumpen schon eher
 
Die Schalldämmung ist immer da am Limit wo man einen Lüfter hat der direkt nach außen arbeitet. Denn dieser braucht ein Loch und dieses ist freilich nicht gedämmt. Hier tritt also immer Schall aus.

Was man jedoch gut damit gedämmt bekommt sind Geräusche von HDDs und Lüftern innerhalb des Gehäuses. Je mehr Öffnungen zum Luftaustausch es jedoch nach außen gibt, um so weniger effektiv ist es dann.

Es gab eine Zeit mal extra ein Modul zum außen am Netzteil anbringen welches den Schall weiter gedämmt hat. Das war aber für PCs die sonst keine Öffnung mehr zur Belüftung hatten. Sonst bringt es recht wenig.
 
Hallo,

das beste Gehäuse bringt nichts wenn die Hardware schlecht gewählt ist. Gedämmte Gehäuse bringen schon einen kleinen Vorteil was die Geräuschkulisse angeht, aber wenn eben nur Radaumacher verbaut sind hilft das alles nichts.
Deswegen sollte man schon beim Komponentenkauf auf die Richtigen setzen, dann spielt es fast keine Rolle ob ein Gehäuse gedämmt ist oder nicht.
 
Ich habe dazu neulich erst was in einem anderen Kontext geschrieben: https://www.computerbase.de/forum/t...-7-noctua-140mm-lueftern-ausreichend.1612705/
Das geht ein bisschen auf deine Fragen nach Effektivität und Wärmeentwicklung ein.

Kurzfassung:
Ich würde mir kein gedämmtes Gehäuse mehr anschaffen. Nachdem ich jahrelang welche hatte halte ich das mittlerweile für einen Marketing Gag.
Eine Schalldämmung kann eben keine Wunder bewirken, ein lauter Rechner wird dadurch auch nicht leise. Daher muss man sowieso Acht geben und nur leise Komponenten verbauen. Festplatten sind ein großes NoNo, laute Grafikkartenlüfter sind zu vermeiden, und so weiter. Und wenn man das macht, dann braucht man die Dämmung auch nicht mehr.
In den ungedämmten Gehäusen sind meine Rechner jetzt leiser als vorher in den gedämmten Gehäusen. Eine Schalldämmung bewirkt ja immer auch noch eine thermische Dämmung, sodass man da mehr Aufwand beim belüften aufbringen muss und das System dadurch wieder lauter wird.

Ich würde mir eine Anschaffung gut überlegen. Es gibt nicht viele Fälle wo ein gedämmtes Gehäuse wirklich Sinn macht. Stattdessen lieber Wert legen auf leise Komponenten und ein einfach zu belüftendes Gehäuse, wo man mit wenigen und langsam drehenden Lüftern auskommt.
 
@ Rabe

Kann ich so überhaupt nicht unterschreiben.
Selbst hier auf CB sind viele Test´s für Hardware im FD5 genauso gut ausgefallen (Temps) wie in anderen Case´s welche nicht gedämmt waren.

Klar ist die Wahl der Komponenten das A & O.

Allerdings bringt die Dämmung auch was und die Temps erhitzen sich dadurch kaum.

Ich hatte auch das R5 und war mehr als zufrieden damit.
Kann es dir auch nur empfehlen denn es ist ein sehr gutes Case mit sinnvollem Innenraum und Geräuschdämmung.

Habe jetzt ein Fractal Design Core 500 welches so ziemlich das Gegenteil des R5 ist und die Temps haben sich nicht geändert.

Graka in beiden bei 100 % Auslastung 63-65 Grad...
 
pray4mercy schrieb:
Kann ich so überhaupt nicht unterschreiben.
Selbst hier auf CB sind viele Test´s für Hardware im FD5 genauso gut ausgefallen (Temps) wie in anderen Case´s welche nicht gedämmt waren.

Musst du ja auch nicht. Die Bedingungen sind dann bei dir und bei CB ja offensichtlich andere als bei mir und beim TE sind es vielleicht noch mal andere Umstände. Deswegen sollte man sich eine Anschaffung gut überlegen und muss notfalls von Fall zu Fall neu entscheiden.

Es gibt aber bei allen Unterschieden eine unumstößliche Gemeinsamkeit, die immer gilt: Man bekommt ein System auch ohne Dämmung leise. Und wenn ich das erreicht habe, dann muss ich mir um Dämmung und höhere Temperaturen (oder eben auch nicht) und vielleicht höher drehende Lüfter gar keine Gedanken mehr machen. Und da sollte man imho hinkommen, das ist erstrebenswerter als einfach ein gedämmtes Gehäuse zu kaufen und zu hoffen, dass es sich damit dann erledigt hat.
 
Ich habe vor nicht allzulanger Zeit 2 Gehäuse mit Dämmung erworben.
Die Geräuschkulisse ist nun deutlich dumpfer und etwas leiser.
Ohne Entkopplung der HDD und Lüfter war ich jedoch nicht zufrieden.
Zudem habe ich sowohl den CPU alsauch die Gehäuselüfter im Idle herunter gedreht.
Alles in Allem ists nun schön leise.
Mit den je 2x140er Lüftern konnte ich den Nachteil der Dämmung, was mehr Erwärmung bringen soll, kompensieren.
Achja, ich habe auch noch die Wärmeleitpasten auf CPU & Graka erneuert.

Also an allen Stellen ansetzen bringt am Meisten.
Ich würde mir wieder ein schweres, hochwertiges, gedämmtes Gehäuse mit leisen 2x 140er Lüftern in der Front holen.
 
seit ich ein leises netzteil von bequiet habe und einen scythe mugen 3 lüfter, ist mein pc flüsterleise...und natürlich sdd. hdd ist sehr laut. dämpfung habe ich mal probiert: ganz nett, aber ich finde das bringt's nicht.
 
Max. Budget bitte?

Es ist - wie immer - eine Frage des Geldes.

Kaufst Du A oder B - was darf der Spass kosten?
 
DunklerRabe schrieb:
Kurzfassung:
Ich würde mir kein gedämmtes Gehäuse mehr anschaffen. Nachdem ich jahrelang welche hatte halte ich das mittlerweile für einen Marketing Gag.
Eine Schalldämmung kann eben keine Wunder bewirken, ein lauter Rechner wird dadurch auch nicht leise. Daher muss man sowieso Acht geben und nur leise Komponenten verbauen. Festplatten sind ein großes NoNo, laute Grafikkartenlüfter sind zu vermeiden, und so weiter. Und wenn man das macht, dann braucht man die Dämmung auch nicht mehr.
In den ungedämmten Gehäusen sind meine Rechner jetzt leiser als vorher in den gedämmten Gehäusen. Eine Schalldämmung bewirkt ja immer auch noch eine thermische Dämmung, sodass man da mehr Aufwand beim belüften aufbringen muss und das System dadurch wieder lauter wird.

Stattdessen lieber Wert legen auf leise Komponenten und ein einfach zu belüftendes Gehäuse, wo man mit wenigen und langsam drehenden Lüftern auskommt.

Du hast dann aber den Ansatz der Dämmung iVm. der Belüftung nicht verstanden. Zuerst verdient die Bezeichnung Dämmung bei den Fertiggehäusen den Namen nicht, das ist ein Ansatz, aber nach oben stark ausbaubar. Ich habe so 1,5 bis 2 Sets je Gehäuse verbaut. Ja,es wird teils deutlich wärmer im Gehäuse. Der Sinn ist es nicht die Lüfter zum Ausgleich schneller laufen zu lassen, denn dann ist der PC kaum leiser, sondern höchstens im Ton gedämpft. Es geht darum, das Temperaturlevel höher anzusiedeln und zu akzeptieren und ein passendes Lüftungsmodell zu wählen und passende oder angepasste Komponenten, dazu gehört auch ein eher geschlossenes Gehäuse als Basis. Der Hardware ist es prinzipiell egal, ob diese 45 Grad oder 60 Grad drinnen hat. Mit Dämmung ist der PC leiser und entdröhnt. Ein Mod Bios für die GPU sehe ich als Pflicht an (optimiert nach Takt, VCore oder Geräusch und ohne Boost), (OC)Betrieb mit Undervolting hilft gewaltig Nachteile auszugleichen. Entkoppler ausnahmslos überall. All das ist natürlich auch in jedem ungedämmten Gehäuse anwendbar. Das gedämpfte Betriebsgeräusch verbleibt dann als Vorteil. Immerwährender Nachteil ist wohl weniger OC. Es ist eben deutlich mehr Arbeit...

In allem anderen gebe ich Dir völlig recht. Da schwingt tatsächlich viel Marketing mit...

Beispiel mit dem nicht mehr erhältlichen BeQuiet Hexagone...(Arbeitsaufwand dürfte so bei locker 45 bzw. 40 Stunden gewesen sein)



CB28.JPG

CB29.JPG
 
Zuletzt bearbeitet:
Fatal Justice schrieb:
Der Sinn ist es nicht die Lüfter zum Ausgleich schneller laufen zu lassen, denn dann ist der PC kaum leiser, sondern höchstens im Ton gedämpft. Es geht darum, das Temperaturlevel höher anzusiedeln und zu akzeptieren und ein passendes Lüftungsmodell zu wählen und passende oder angepasste Komponenten, dazu gehört auch ein eher geschlossenes Gehäuse als Basis. Der Hardware ist es prinzipiell egal, ob diese 45 Grad oder 60 drinnen Grad hat.

Das ist mir durchaus klar, das ist theoretisch zu sehen. Um das selbe Temperaturniveau zu halten müssten die Lüfter schneller drehen und das würde den Vorteil der Dämmung auffressen. Bei automatisch gesteuerten Lüftern muss man das eben manuell verhindern.

In meinem Define XL R2 z.B. wurde es abartig heiß (nicht warm) unter Last. Die Seitenwände waren von außen spürbar warm, im Inneren war es heiß. Das habe ich dann so akzeptiert und es war auch nie ein Problem. Ich bin keiner dieser Temperatur Fanatiker die 11 Lüfter ins Case bauen und Panik kriegen wenn irgendeine obskure Software einen sowieso hochgradig geschätzten Wert von 40°C anzeigt.

Jetzt ist die selbe Hardware in einem anderen Gehäuse untergebracht. Im Define war das System wärmer und lauter als jetzt in einem ungedämmten Case. Und auch wenn die Temperatur kein Problem war, jetzt ist sie geringer trotz geringerer Lautstärke. Win-Win.

Ja, wenn man es selbst macht und da mehr Arbeit rein steckt, dann wird die Chance besser, dass es auch in einem gedämmten Gehäuse vernünftig wird. Oder aber man steckt kaum Arbeit und nur ein wenig Hirnschmalz in die korrekte Wahl der Hardware und des ungedämmten Cases, spart sich die ganze Arbeit und hat ein gleichwertiges oder besseres Ergebnis. Ich persönlich bin definitiv Fan von letzerem Vorgehen und würde jedem auch nur dazu raten.
 
Also ich dämme meine Gehäuse seit einer ganzen Weile selbst und bin davon überzeugt. Natürlich kann man damit einen lauten Rechner nicht zum Silentwunder machen, aber ein bisschen Hilft es halt doch.

Temperaturerhöhungen konnte ich nicht feststellen, hab aber auch eine Wasserkühlung mit einem externen Radiator.
Das dürfte aber sowieso keinen nennenswerten Unterschied machen. Die durchschnittliche Temperatur im Gehäuse liegt vllt. 10 Kelvin über Raumtemperatur, da dürfte die Wärmeabführung nur einen kleinen Anteil haben im Vergleich zu den Lüftern. Ist es viel heißer, würde ich mir eher Gedanken um eine vernünftige Belüftung machen, statt auf die paar wenigen Grad zu setzen, die eine Dämmung eventuell kosten könnte.

Mir gehts aber vor allem auch um Vibrationsdämmung. Es gibt keine vibrationsfreie Wasserpumpe, und selbst wenn man sie noch so gut entkoppelt, übertragen sich Vibrationen auch über die Wasserschläuche indirekt auf das Gehäuse.
 
@DunklerRabe

Automatische Steuerung der Lüfter habe ich gar nicht mehr, außer natürlich die GPU´s. Das NT würde das tun, läuft aber fix und ändert die Drehzahl nicht. Das muss aber so, da mein NT ja oben liegt.

Meine Außenwände sind auch warm, aber nicht übermäßig. Oben hinten noch am meisten. Ich gehe vollkommen konform mit Dir in Sachen Lüfter. So viel wie nötig, so wenig wie möglich...

Das XL sollte eigentlich schon durch die Größe Reserven haben, das wundert mich etwas. Hast Du evtll. noch Bilder davon?

Jeder der Spaß am Basteln hat, letztendlich schafft er auch ein Unikat damit, rate ich zu einer Selbstbaulösung, denn da ist der Effekt am größten (um auf die Ausgangsfrage einzuschwenken). Und: natürlich bekommt man auch einen leisen ungedämmten PC hin. So dumpf wie mit Dämmung wird der aber nicht klingen. Zumindest bei meinen Tests kam das heraus (ich habe das obige Geh. 3x so umgebaut)

@ PJack

Du hast mit der externen Wakü den Großteil der Wärmeemittenten bzw.deren Kühlbedarf damit ausgelagert. Vibration von Pumpen sind in der Tat ein großes Ärgernis. Auch das MB selbst müsste schwingungsfrei auf Gummi lagerbar sein, was ich leider nicht umgesetzt habe.

Die meisten Gehäusefüße sind ebenso viel zu hart...
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht sollte man erstmal klären, was Dämmung überhaupt ist und ob diese in solchen Fällen überhaupt vorliegt.
Grundsätzlich sollte man hier zwischen zweierlei Dingen unterscheiden:

A) Dämmung:
Zwei Räume werden akustisch voneinander getrennt (gewissermaßen "isoliert"): möglichst hohe Masse.

B) Dämpfung:
Schallenergie wird durch Reibung partiell in Wärme umgewandelt: (poröse) Absorber.

Wenn Hersteller ihre Gehäuse als "gedämmt" bezeichnen, dann ist damit in den meisten Fällen groteskerweise eher Zweiteres gemeint. Sprich: anstatt das Gehäuse mit soliden Seitenteilen und Abdeckungen aus Stahl auszustatten, kompensiert man die fehlende Materialstärke durch deutlich günstigere Schaumstoffmatten, welche den Schall in den höheren Frequenzbereichen etwas bedämpfen können. Man sollte sich hierbei allerdings auch vor Augen halten, dass die wenigen Millimeter an Material nicht unbedingt ausreichen, um einen spürbaren Effekt ausmachen zu können. Andererseits verdrängt man mit solchen Maßnahmen auch zunehmend das Zirkulationsvolumen im Inneren des Gehäuses und verschlechtert die Übertragung der Wärme an die metallenen Gehäuseteile.
Manche Hersteller gehen stattdessen nun hin und verbauen so genannte "Anti-Dröhn-Matten", zumeist aus Bitumen. Diese haben allerdings auch nicht unbedingt die besten Eigenschaften, um den Schall zu isolieren, sondern eigenen sich schon eher, um die Übertragung von Körperschall (z.B. schwigende Seitenteile durch Festplatten) zu reduzieren.

Letzten Endes sollte man sich von solchen Bezeichnungen, die offensichtlich auch sehr mißbräuchlich eingesetzt werden, nicht blenden lassen. Wie laut oder leise ein System ist, hängt in erster Linie immernoch von den verbauten Komponenten ab. Im Klartext: man benötigt energieeffiziente Hardware und effektive Kühllösungen, die die (möglichst geringe) Abwärme schnell aus dem Gehäuse befördern können. Zu letzterem zählen natürlich in der Größe ausreichend dimensionierte Kühlkörper und effiziente Lüfter mit einem guten Verhältnis aus Lautstärke und Förderleistung.

Fernab dessen sollte man sich dann gut überlegen, für welche Gehäuse man sich entscheidet. In der Tendenz verhindern möglichst geschlossene Gehäuse mit wenig Gittern und Öffnungen die Ausbreitung des Schalls nach außen hin. Dies geht dann allerdings auch wieder mit einem eingeschränkten Luftstrom und dadurch wieder mit schlechteren Temperaturen einher. Das Gegenteil dazu wäre selbstverständlich ein halboffenes oder gar komplett offenes Gehäuse, bei dem die Wärme deutlich unkomplizierter abgeführt werden kann. Der Nachteil ist hier wiederum, dass der Nutzer mit deutlich mehr Direktschall konfrontiert wird. Das hat zur Folge, dass der Schall der Geräuschquellen (z.B. Lüfter oder Festplatten) unser Gehör größtenteils ohne Umwege und Reflexionen erreichen kann und "direkt zu verorten ist", sprich weniger diffus in das Ambiente des Raumes eingestreut wird.
Dahingehend sollte man sich also klar machen, wie viel Spielraum man bei den Temperaturen noch nach oben hin hat. Besonders kühle/effiziente Komponenten kann man ruhig in ein gut isoliertes Gehäuse mit wenig Gittern und Lüfterslots stecken. Bei einem hitzigen Gaming-System sollte man sich allerdings schon eher Gedanken machen. Denn wenn wir dessen Abwärme in solch einem "stickigen" Gehäuse isolieren, erreicht man letzten Endes nur das Gegenteil des eigentlichen Vorhabens. Wenn sich die Wärme hier erstmal staut, müssen nämlich auch die Lüfter wieder stärker aufdrehen und die ganze Investition wird ad absurdum geführt.

Im Weiteren kann man dann hingehen und die letzten Details optimieren. Zum Beispiel: Kühler und Lüfter entstauben oder gleich durch bessere austauschen, Lüfter und Festplatten entkoppeln, Lüfterkurven einrichten, Wärmeleitpasten erneuern, unnötige Gehäuseelemente (wie etwas überschüssige Festplattenkäfige) entfernen, usw...

Fassen wir bis hier hin also zusammen:
- die Bezeichnung "Dämmung" oder "gedämmt" wird oftmals willkürlich verwendet
- die Lautstärke eines Systems wird vornehmlich durch dessen Komponenten (bzw. deren Effizienz) vorgegeben
- das Gehäuse sollte eine hohe Materialstärke aufweisen (z.B. solider Stahl anstatt von Kunststoff) und ein [für das jeweilige System] ausgewogenes Maß aus Isolation und Belüftung bereitstellen

Noch ein kleiner Nachschlag für diejenigen, die trotz aller genannten Einschränkungen dennoch dämpfen oder dämmen wollen:
Anstatt von porösem Schaumstoff empfehle ich Textil zur Dämpfung. Anstatt von Bitumen sollte man zur Dämmung eher Alubutyl verwenden, welches zwar etwas teurer ist, bei geringerer Stärke jedoch die besseren Dämmeigenschaften besitzt.



Ich hoffe, im wüsten Dschungel des "Silent-Wahns" etwas weitergeholfen zu haben ;)
 
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Dann sollte man wohl den lauten PC mit Feuerlöschdecken schalldämpfen :-)

Ich stimme zu, dass man vor allem leise Komponenten auswählen sollte. Die leider lauten Magnetplatten gehören dann in spezielle Dämmgehäuse wie z. B. in das nicht mehr erhältliche Smart Drive Full Copper (Grow Up Japan).

Was ich noch fragen möchte, ist aber das Material des Gehäuses: Sind Stahl-Gehäuse möglicherweise schalldämpfender als Alu-Gehäuse?? Mein Eindruck ist: Letztere sehen zwar edler aus, sind aber lauter, weil vibrationsanfällig, z. B. wenn zwei Magnetplatten verbaut sind.
 
In diesem Fall geht es tatsächlich um die dämmenden Eigenschaften. Metalle sind schließlich keine Absorber ;)
Alu hat gegenüber Stahl zwar die bessere Wärmeleitfähigkeit, dafür aber die geringere Dichte. Da man für die räumliche Isolation Masse benötigt, wäre Stahl hier prinzipiell also vorzuziehen. Je massiver und schallhärter das Material, desto schwerer wird es übrigens auch in Schwingung versetzt.
Festplatten würde ich übrigens am besten auf Schaumstoff oder anderen leicht-luftigen Materialien lagern, damit möglichst wenig Schwingung an das Gehäuse übertragen wird. Im Falle von porösen Absorbern profitiert man auch etwas von der Dämpfung, wenn man die Platte komplett umwickelt. Gegenüber sämtlichen gummierten Entkopllungsmethoden hat sich das bisher als am effektivsten herausgestellt. Hatte mir auch irgendwann mal zwei Festplattengehäuse aus Bitumen und Schaumstoff zusammengebastelt, war mit den Ergebnissen gegenüber der Schaumstoff-Variante allerdings nicht wirklich zufrieden. Meinen Beobachtungen nach mögen es die Platten (testweise eine alte Samsung Spinpoint, eine Seagate Barracuda und eine WD Red) nicht gerne, wenn sie stark eingeengt werden. Das hat in einigen Fällen nämlich dazu geführt, dass sich das Rauschen der Platten deutlich verstärkte. Außerdem verschärften sich angesichts der Isolation auch die Temperaturen der Platten, welche unter Last schonmal gerne auf die 46°C zugingen.
 
Ich kann mich noch an das Chieftec erinnern, das hatte Seitenteile mit einer Stahldicke...sowas habe ich nie mehr gesehen. Die SQD haben immer sehr gut gedämmt. Oben ist in Bild 2 auch eines zu sehen. Temperaturen über bzw. um die 40 Grad hatte ich damit auch (drinnen ist ein Wärmeleitpad). Probleme gab es damit nicht, leiser als der Himuro ist das SQD allemal. Beide haben aber zu harte Gummipuffer als Befestigung. Im Grunde braucht man die Lösungen dank SSD auch nicht mehr. Gerade die etwas älteren HDD brauchen auch viel Strom, wie ich überraschend festgestellt habe.
 
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Ja, die sind mittlerweile leider überhaupt gar nicht mehr zu bekommen, bzw. nur noch für unverschämte Mondpreise.
So ganz will ich auf HDDs immer noch nicht verzichten, allein schon wegen größerer Datengräber (Steam und das RAW-Format lassen grüßen).

Habe die Tage übrigens noch mal ein paar Versuche unternommen, um meine Platten zu dämmen. Ausgangspunkt war eine alte Samsung Spinpoint F3 als Dummy, die ich probeweise mit verschiedenen Schichten umwickelt habe, um sowohl den Schall als auch die Schwingungen zu unterdrücken.

An Materialen wurden miteinander verglichen:
- weicher, poröser Schaumstoff ("Akustikschaumstoff", auch schonmal als billiges Verpackungsmaterial anzutreffen)
- fester Schaumstoff (von einer Grafikkartenverpackung)
- Frotteehanduch
- Waschmaschinenmatte (aus dem Baumarkt)
- Bitumen (Sinuslive Anti-Dröhn-Matte, 2.6mm)
- Alubutyl (No-Name, 2mm)

Gelandet bin ich nach einigen Tests bei einer inneren Schichtung aus Frottee und einer äußeren aus Bitumen (in beiden Fällen einmal komplett drum herum gewickelt), gelagert auf einem Zuschnitt Waschmaschinenmatte, darunter poröser Schaumstoff. Alubutyl hat noch mal ein klein wenig besser gedämmt, war dafür aber auch entsprechend teuer. Die Waschmaschinenmatte kann man bei Bedarf auch weglassen, sofern denn der darunter gelegene Schaumstoffpuffer (min. 2cm) bleibt.

Die extrem laute Samsung war danach kaum noch herauszuhören!

Temperaturen nach etwa 40 Minuten Idle:
Vorher (frei liegend): 46°C PCB / 39°C Body
Nachher (isoliert): 55°C PCB / 47°C Body

Zwar war die Platte im zweiten Aufbau schon ordentlich vorgewärmt, der Anstieg der Temperatur hat aber dennoch verunsichert.

Also weitergegangen und es mit der langsam drehenden WD Red probiert. Da die Platte insgesamt deutlich kühler läuft (laut CDI um die 32°C im Idle), habe ich direkt eine größere RAR-Datei gepackt. Gemessen habe ich nach 40 Minuten im isolierten Zustand 46°C bei PCB und 43°C bei Body (laut CDI in diesem Fall "gerade mal" 42°C). Wenn man der Google-Studie Glauben schenken darf, dann ist alles zwischen 35-40°C absolut unbedenklich. Wenns Richtung 45°C oder gar höher geht, sollte man dahingegen eher vorsichtig sein.

Also die Platte nochmal ausgepackt und auf der Unterseite provisorisch mit dem festeren Schaumstoff aufgebockt, sodass ein etwa 1,5cm hoher Spalt/Kanal zwischen dem PCB und dem Frottee entstand. Dann einen langsam drehenden NF-A14 (gerade mal 500 U/min) davor gesetzt und die Temps beobachtet. Innerhalb weniger Sekunden konnte man den Temps schon beim Sinken zusehen. Nach etwa 10 Minuten lag das PCB bei 38°C und der Body bei 40°C. Zwar war die "Box" dann jeweils vorne und hinten (samt kleinem Luftkanal) offen, die Dämmung war aber immernoch effektiv genug, sodass ich die Platte kaum noch bis eigentlich gar nicht mehr gehört habe.

Das Handtuch in Verbindung mit dem Bitumen hat auf jeden Fall wahre Wunder gewirkt! Da bin ich doch positiv überrascht. Ich überlege sogar, ob ich diese Konzept nun auch fürs ganze Case übernehme und ebenfalls die Gehäusewände damit ausstatte. Würde mich brennend interessieren, ob auch da Unterschiede zu erwarten wären :)
 
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