Moin!
Ich denke man muss sich folgende Dinge mal klar machen:
HDMI sowie DVI übertragen die Daten digital.
Also kommen die Informationen entweder drüben an, oder nicht.
Eine höhere Auflösung bedeutet mehr Informationen (800x600 sind 480.000 Bildpunkte; 1024x768 sind 768432 Bildpunkte, also fast doppelt so viele).
Eine höhere Farbtiefe bedeutet mehr Informationen pro Bildpunkt (16-bit Farbtiefe -> 2 Byte pro Bildpunkt; 32-bit -> 4 Byte pro Bildpunkt).
Es ist also egal, wie lang das Kabel ist.
Ob 1m, 3m oder 10m: Die zu übertragende Datenmenge ist immer: (horiz. Aufl. * vert. Aufl. * Farbtiefe) Bit pro Bild.
Ebenfalls hat die Bildwiederholrate einen Einfluss:
TFTs nutzen normalerweise 60Hz, also 60 Bilder pro Sekunde.
Hat man nun einen 3D-fähigen Monitor, der mit 120Hz angesteuert wird, so verdoppelt sich die Anzahl dargestellter Bilder pro Sekunde und somit auch die Datenmenge (oder auch Datenrate).
Jetzt stellt sich noch die Frage: Was hat das alles mit der Kabellänge zu tun?
Die Antwort ist simpel:
Jede (Daten-)Übertragung in einem Kabel ist mit einer Abschwächung des Signals und Störungen verbunden.
Einerseits haben die Kabel einen Wiederstand, der das Signal abschwächt (Bildlich gesprochen: Die Stärke der Stromimpulse), andererseits ist das Signal im Kabel Störungen ausgesetzt.
Übeltäter hier sind Handy, DECT-Telefon, Mikrowelle, etc.
Generell stört JEDES andere elektrische Gerät oder metallischer Gegenstand (genauer: Ferromagnetische Stoffe).
Der Abschwächung des Signals kann man durch die Verwendung besserer Leiter (reineres Kupfer, Silber, etc.) entgegenwirken.
Den Störungen begegnet man durch Abschirmung (Metallgeflecht und/oder Metallfolie, welche, teilweise mehrlagig, um die Datenleitungen gelegt werden).
Abschwächungen und Störungen werden halt mit zunehmender Kabellänge "schlimmer".
Wenn das alles nichts hilft, muss man die Frequenz mit der man die Daten überträgt reduzieren (Bildlich gesehen: Langsamer, und somit deutlicher, Sprechen).
Reduziert man allerdings die Frequenz, reduziert sich auch die Datenmenge, die man in einer Sekunde übertragen kann.
DVI und HDMI funktionieren aber leider mit festen Frequenzen, so dass dies keine Lösung ist.
Dafür übertragen sie (mit Hilfe der freien Bandbreite) Fehlerkorrekturinformationen mit deren Hilfe Fehlübtragungen erkannt und wieder "richtig gerechnet" werden können.
Hier gilt: Mehr freie Bandbreite --> Mehr Fehlerkorrekturinformationen.
Und hier ist die Stelle, wo die Kabellänge einen Einfluss auf die maximale Auflösung haben kann:
Wenn die Verbindungsqualität aufgrund von minderwertigen Materialien im Kabel oder starken Störungen so schlecht ist, dass das übertragene Signal vom Empfänger auch mit der Hilfe der Fehlerkorrekturinformationen nicht mehr dekodiert werden kann, dann bleibt der Bildschirm schwarz.
Bei niedrigeren Auflösungen können mehr Fehlerkorrekturinformationen pro Bild mitübertragen werden, so dass eine niedrigere Auflöung evtl. noch stabil läuft.
Hoffe mal, das war halbwegs verständlich so.
bis dann,
Jan
edit:
Abzocke sind btw. diese 1,5m Ethernet-Kabel speziell für die Übertragung von Audio-Datenströmen zwischen Media-Player und AV-Receiver von Oehlbach oder Denon für 500$ :-)
z.B.:
Denon AK-DL1