3D Drucker Empfehlung

Gerry_001

Lt. Junior Grade
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Juli 2020
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Hallo Leute.

Ich suche einen 3D Drucker mal zum reischnuppern in die Thematik.
Konkret würde es um Lautsprecher Abdeckungen in Fahrzeugen gehen ich habe aktuell 4 Leute die solche Abdeckungen brauchen könnten. Da aber CarHiFi genau genommen seit 15 Jahren Tot ist, ist der Markt dahingehend eher sehr dünn besiedelt. Da kam mir die Idee ich könnte es ja eventuell selbst machen.
Eventuell wäre es auch cool wen dieser 2 Farben kann, Arbeitsfläche würden 25x25 cm ausreichen wenn es größer ist, ist es auch egal nur kleiner sollte es nicht werden.

Gibt es da etwas mit passender Software auch zum zeichnen?

Wäre sehr dankbar für euren Input.

Schönen Tag noch
Gerry
 
Drucker
Bambu Lab P1S combo

2 Farben nur innerhalb einer Lage. Soll es vertikal gehen muss es ein Toolchanger, IDEX oder zwei Düsenhotends werden.

Anycubic S1 combo gab es mal die Tage für unter 500€. Anycubic cobra combo gibt es auch günstig. Keine Ahnung wie zuverlässig die sind. Sollen solide sein jedoch schlechter als BambuLab.

Software
Fusion360
 
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Wenn du nicht viel "basteln" willst kann ich BambuLab's A1 empfehlen. Ein Kollege hat ihn mal als die Apple-Version eines 3D Druckers beschrieben, finde ich recht passend. Der funktioniert einfach.
Gibt es auch mit AMS (bis zu 4 Farben/Filamentspulen). Kann man auch später nachrüsten, würde erstmal mit dem Basisgerät "spielen".

Vorher ein bischen mit den Materialien beschäftigen die man verwenden will. Der A1 als "offener Drucker", also ohne Gehäuse kann nicht alles verarbeiten. Aber als Einsteiger würde ich eh PLA und PETG empfehlen.

Software zum Zeichnen gibt es meines Wissens nicht von den Druckerherstellern. Ich nutze gerne Tinkercad (Webseite) für einfache Modelle. Wenn es komplexer werden sollte dann ist Freecad wohl auch beliebt, erfordert aber Einarbeitung.
 
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Im Auto unter der Windschutzscheibe kann es schon sehr heiß werden. Dafür ist das im 3D-Druck am meisten verbreitete PLA nicht gut geeignet.
Also solltest Du die Teile z.B. mit ASA-Filament drucken. Das bleicht in der Sonne nicht aus und schmilzt nicht so schnell. Dafür benötigt man aber einen geschlossenen Drucker weil der Druckraum eine gewisse Temperatur braucht. ASA riecht auch beim Drucken. Der Drucker sollte also in einem unbewohntem Raum mit Fenster aufgestellt werden.

Ich verwende selbst einen Bamubu P1S. Die Geräte von Bambu sind quasi das Apple der 3D-Drucker. Teuer, goldener Käfig, aber man bekommt alles aus einer Hand und die Geräte sind einfach zu benutzen.

3D-Konstruktions-Software ist ein Trauerspiel. Ich habe mich leider an Autodesk Fusion gewöhnt. Aber die Software ist im privaten Einsatz zwar gratis, kostet sonst aber extrem viel mehr als der Drucker und die Qualität ist richtig mies: Ein dickes, lahmes, unstabiles Programm.

In letzter Zeit wurde viel Entwicklung in FreeCad gesteckt. Wenn man schon an eine Software gewöhnt ist, dann ist die Umgewöhnung schwierig. Aber als Neueinsteiger würde ich dir den Einstieg damit empfehlen. Also runterladen, Youtube-Tutorial und dann loslegen.
Interessant ist auch OpenSCAD. Da kann man aber nichts mit der Maus designen, sondern muss quasi Programmcode schreiben. Das kriegt man mit ChatGPT aber ganz gut auf die Reihe. Für kleine Alltags-Dinge nutze ich das so ganz gerne.
 
Die Frage ist was du ausgeben willst, was du langfristig damit machen willst und wie gut deine Kenntnisse in CAD sind.

Für deine Lautsprecherabdeckungen würde ich ABS oder ASA als Material empfehlen. Die Temperaturen, die Oberflächen in einem Auto erreichen können sind heftig, PETG, PLA und TPU können hier durchaus problematisch sein. Das heißt nicht, dass die Abdeckung dann dahinschmilzt, aber sie wird sich vermutlich mit der Zeit verformen.

Um ABS zu drucken ist ein geschlossener Drucker, eventuell sogar mit Bauraumheizung von Vorteil. Die zwei oben von @Michael-Menten genannten Drucker sollten das können. Ebenfalls empfehlenswert wären noch Creality oder Quidi.

Ob du Multimaterial brauchst musst du selbst entscheiden, für etwas wie eine Lautsprecherabdeckung ist es definitiv nicht notwendig.

Für die Konstruktion des Teils kommen z.B. FreeCAD (kostenlos), Fusion360, OpenSCAD (kostenlos), Plasticity.xyz und Onshape in Frage. Die beiden Kostenlosen in der Liste sind nicht die zugänglichsten Tools der Welt...
 
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Moin moin,

zum ausprobieren würde ich jetzt noch >500 Euro ausgeben, bis du das Geld gespart hast vergehen ja Jahre!
Wenn einen 3D Drucker, dann etwas in der um 200 € Klasse! Ich habe einen Ender 3 damals für 160 € und obwohl er nicht die tollsten Features hat, druckt er wunderbar, auch ootb.

Für die Abdeckungen würde ich allerdings auf einen Onlineservice zum drucken oder einen makerspace in der Nähe zurückgreifen.

Auch musst du aufs Material achten! Petg oder ABS wäre da mMn am Sinnvollsten.

PS: ich nutze FreeCAD fürs Modelling
 
Habe selbst einen P1S. Was mich stört, ist das Bambu Lab die Käufer sehr stark an das eigene ecosystem bindet. Hat Vor- und Nachteile. Die neuste Firmware der Drucker ist inkompatibel mit 3rd party slicern wie OrcaSlicer. Makerworld als Plattform zum Suchen und Sharen von Prints ist sehr nice.

Als Alternative zu Bambu Lab war damals noch Qidi auf meiner Liste.

Zum erstellen meiner Modelle benutze ich Fusion360. Ist für nicht gewerbliche Zwecke auch kostenlos zugänglich.
 
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Ich werfe noch den Elegoo Centauri Carbon in den Raum, das Teil ist vergleichsweise günstig, aber von den Ergebnissen bin ich bisher sehr begeistert, dabei ist er auch sehr schnell.
Lange Jahre hatte ich einen alten Anycubic i3 mega, da ist der Centauri der frische Wind, dases wieder Spaß macht zu drucken.
 
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Mit PLA+ oder wie das auch je nach Marke genannt wird kommt man schon in den Tempbereich der auch im Auto ok ist.

Ich nutze aktuell einen Bambu der ist halt recht unkompliziert habe bei mir die OpenSource Firmware drauf aber denke das ist eigentlich nicht notwendig.

Ich hab zwar den AMS aber nutze den eigentlich 0 für Multicolordruck, eher nur um zwischen Filamenttypen zu switchen ich seh den eher nur als Bequemlichkeitstool - für Funktionsdrucke reicht eh 1 Farbe.
 
So wird mein AMS auch genutzt.
Multicolor mit nur einer Düse dauert extrem lange zu drucken. Wenn mal was mehrfarbig sein muss, dann versuche ich es meist so zu designen, dass man die farbigen Teile einzeln druckt und dann zusammensetzt.
 
@Uzer1510 hast du tatsächlich auf dem Drucker eine Open source firmware, heißt wir reden nicht über den slicern sondern über die tatsächliche Firmware des Druckers? Welchen Drucker hast du und wo hast du die Firmware her? Kann man mit der Firmware auch weiterhin den OrcaSlicer verwenden über die alte Schnittstelle aber mit der neusten Firmware?
 
Uzer1510 schrieb:
Mit PLA+ oder wie das auch je nach Marke genannt wird kommt man schon in den Tempbereich der auch im Auto ok ist.
Nope, PLA+ schafft zwar im gesgensatz zu PLA 10-15°C mehr, aber meine PLA+ Teile sind in der Sonne eingefallen, vom Eigengewicht ;)

PLA ca. 45-55 °C
PLA+ 55-60 °C

PETG 70-75 °C.

PETG funktioniert bei mir im Auto.

Bei den Temperaturen muss man aber auf jeden fall beachten: Bei den oberen Angaben wird das Material schon deutlich weicher, das hält hier bei weiten nicht mehr so viel aus.

ASA und ABS müssten beide ientisch bei ca. 80-100 °C gehen. Wobei wie gesagt das zeug bei 80 °C schon weich ist.
 
MonteSuma schrieb:
@Uzer1510 hast du tatsächlich auf dem Drucker eine Open source firmware, heißt wir reden nicht über den slicern sondern über die tatsächliche Firmware des Druckers? Welchen Drucker hast du und wo hast du die Firmware her? Kann man mit der Firmware auch weiterhin den OrcaSlicer verwenden über die alte Schnittstelle aber mit der neusten Firmware?

Naja halt die X1Plus in Version 3.0 glaub inzwsichen https://github.com/X1Plus/X1Plus/wiki dort läuft dann ja die Originalfirmware wie in einem Docker.

Hat halt den Vorteil dass Bambu Lab halt nichts sperren kann, weil deren Frmware lediglich nachgeladen wird.

Und dern VNC Zugriff auf das Display und die erweiterten Funktionen finde ich auch nice.

Wichtig war mir aber dass ich technisch damit "ready" bin Firmware on top nachzuladen.
 
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AMS hat bei mir vier Funktionen:
1. automatischer Refill: Spule leer, wird auf eine identsche gewechselt
2. Multimaterial innerhalb einer Lage z.B. Text
3. Support-Material (interface) z.B. PLA support bei PETG Teilen
4. per Software das Material bestimmen ohne am Drucker Rollen tauschen zu müssen
(5. Filament trocken aufbewahren)


Wenn man dem Luxus von einem echten Toolchanger hat, muss man den Murks mit dem Purgen/Abfall und 30 Sekunden je Wechsel vom BambuLab AMS nicht für Multimaterial hinnehmen sondern nimmt das richtige Werkzeug für den Job (den Toolchanger).
Falls man sowas nicht hat ist wohl das AMS das beste für Multimaterial was aktuell bezahlbar auf dem Markt gibt.

SpamBot schrieb:
ASA und ABS müssten beide ientisch bei ca. 80-100 °C gehen.
Solange man kein ABS+ erwischt.
"reines" ABS und ABS HT können 100°C ab.
 
Jo Polymaker habe ich auch schon mal gestestet das war bis 100 Grad stabil bei mir - mehr konnte ich nicht testen. - hihi in den Backofen darf das halt nicht, wer weiss was da ausdünstet.

Ich habe damit seit einem Jahr auch Teile an einem Auto das eher im "härteren" Einsatz ist und bisher noch ok auch in der Funktion obwohl doch sehr stark teilweise belastet (vor allem durch Druckkräfte weniger duch Zug)

Die Filamente entwickeln sich halt echt krass weiter finde ich.
 
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Ne denke nicht dass das noch wirklich notwendig ist.

So neuere wie fertig aufgebaute "Kühlschrankdesign" 3D Drucker sind doch praktisch Plug & Play und so Software wie Autodesk Fusion für die meisten technikaffinen doch auch vergleichsweise einfach bedienbar maximal nach etwas Einarbeitung.

Schwierig sind doch da meist eher nur noch so "organische" Formen
 
Michael-Menten schrieb:
Solange man kein ABS+ erwischt.
"reines" ABS und ABS HT können 100°C ab.
Ja wobei jetzt ABS + mit 70-85 °C auch schon ganz gut ist.

Interssant wäre, ne nach Anwendung, wo das Material noch 50 % Tragkraft hat.... ABS ist bei 100 °C wohl schon ziemlich überfordert. Bei uns in der Firma: Spritzguss, reines ABS hält niemals nie 80-100 °C aus........ davon träumt vielleicht jemand der das Datenblatt geschrieben hat.

ChatGPT will mir gerade zwar eklären das ABS im Spritzguss dann gleich 110 -120 °C aushält................. ja alles klar, Praxis sagt das 60 °C schon grenzwertig sind :). Die inneren Spannungen machen so, bauteil macht so, teil kaputt, ohne belastung. Gut Zykluszeiten runter, Spannungsarm machen, aber selbst damit wiird man niemals nie auf über 100 °C kommen.
 
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