News 5G-Versteigerung: Streit um flächendeckende Netzabdeckung

pao1o schrieb:
Die Lizenzkosten haben keine direkten Auswirkungen auf die Preise die wir zahlen und auch nicht auf den flächendeckenden Ausbau. Ich empfehle mal, sich die Grundlegenden betriebswirtschaftlichen Modelle wie die Preis-Absatz-Funktion zu studieren. Das sollte eigentlich Schulstoff sein.
Das gilt nur für einen offenen, unregulierten Markt. Mobilfunk ist aber extrem stark reguliert. Da kannst du das nicht einfach so 1:1 übertragen. In dem Bereich wäre es ohne weiteres möglich, dass die Bundesnetzagentur die Frequenzen "gratis" vergibt und anstelle von Geld als Gegenleistung fordert, dass die gesparte Milliarden in den flächendeckenden Ausbau investiert werden.
Dann machte es auch betriebswirtschaftlich Sinn, unrentable Bereiche auszubauen. Selbst dann, wenn es darum geht, irgendwo in einem Wald, wo kein einziger Mensch wohnt, einen Sendemasten zu stellen, würde das dann betriebswirtschaftlich noch sinnvoll sein. Betrachte es einfach als eine Zahlung in Naturalien. Netzagentur verkauft Frequenzen, Mobilfunkbetreiber bezahlt mit für ihn nutzlosen Sendemasten.

Wenn die Frequenzen nun aber wieder mal ein paar Milliarden kosten sollen... nun, dann sind sie ja schon bezahlt. Wäre ich Netzbetreiber, würde ich da dann auch keinen Finger mehr krumm machen wollen.
 
pao1o schrieb:
Ich empfehle mal, sich die Grundlegenden betriebswirtschaftlichen Modelle wie die Preis-Absatz-Funktion zu studieren. Das sollte eigentlich Schulstoff sein.
Wenn du sowas empfiehlst, solltest du selbst auch ein bisschen was davon verstehen.

Die Lizenzkosten werden wie jede andere Ausgabe in einem Unternehmen gegen einen üblichen Zinssatz - wenn man das Kapital anders investiert hätte - gegengerechnet. Das können bei größeren Unternehmen gerne Zinssätze von 8% und mehr sein.
Gegen diesen Zins müssen natürlich die Folgeinvestitionen einen Deckungsbeitrag leisten.

Macht auch überhaupt keinen Sinn nur den Mast als Berechnungsgrundlage zu nehmen, wenn man nicht mal eine Lizenz hat den Mast zu betreiben. Merkst selber ne.

Aber wenn es eh Schulstoff ist, dann kommt das ja noch dran wenn du dahin kommst.
 
Ko3nich schrieb:
Wenn du sowas empfiehlst, solltest du selbst auch ein bisschen was davon verstehen.

Deine Betrachtung ist sehr eindimensional. Mein Hinweis auf die Preis-Absatz-Funktion soll nur darauf hinweisen, wie Unternehmen letztlich ihre Marktpreise festlegen, weil häufig damit argumentiert wird, der Ausbau wäre schlecht und die Preise für die Verträge hoch, weil die Lizenzkosten hoch seien. Das ist schlichtweg falsch.

Der Preis wird immer noch von der Nachfrage bestimmt. Das gilt auch für unsere Mobilfunkverträge. Letztlich ist es doch ein Pokerspiel, die Konzerne möchten möglichst wenig zahlen und der Staat möglichst viel verdienen. Vodafone, Telekom und O2 werden schon berechnet haben was sie maximal ausgeben können. Das wäre dann DB>0
Nur mal als Randnotiz: Ebitda der Telekom für 2017: 22,45 Milliarden Euro bei 74,9 Milliarden Euro Umsatz.

Der Witz in diesem Fall ist doch. Die Unternehmen brauchen die Lizenzen. Es ist doch keine Option diese nicht zu ersteigern. Da ist deine Annahme der internen Investitionsrechnung amüsant.

Computerfuchs schrieb:
Das gilt nur für einen offenen, unregulierten Markt. Mobilfunk ist aber extrem stark reguliert. Da kannst du das nicht einfach so 1:1 übertragen. In dem Bereich wäre es ohne weiteres möglich, dass die Bundesnetzagentur die Frequenzen "gratis" vergibt und anstelle von Geld als Gegenleistung fordert, dass die gesparte Milliarden in den flächendeckenden Ausbau investiert werden.
Ja, da hast Du recht. Sie können aber auch Geld verlangen und einfordern das flächendeckend ausgebaut wird. Flächendeckende Versorgung werden wir nur erreichen in dem es verpflichtend wird für die Betreiber. Genau darauf wollte ich mit meinem Post hinaus.
 
pao1o schrieb:
Nur mal als Randnotiz: Ebitda der Telekom für 2017: 22,45 Milliarden Euro bei 74,9 Milliarden Euro Umsatz.

Der Witz in diesem Fall ist doch. Die Unternehmen brauchen die Lizenzen. Es ist doch keine Option diese nicht zu ersteigern. Da ist deine Annahme der internen Investitionsrechnung amüsant.
Was sollen uns die Geschäftszahlen denn in diesem Fall sagen? Dass das für die Deutsche Telekom keine Kosten sind? Mehr als zwei Drittel des Umsatz entfällt auf das Ausland. Und der Rest ist bei Leibe nicht nur Mobilfunk. Wenn du schon Zahlen liefern möchtest dann bitte auch die richtigen!

Das die Lizenzen gebraucht werden habe ich nie bestritten. Nur die Art und Weise der Vergabe kritisiert.

Für jemanden der andere auf Schulstoff hinweist ist die Lesekompetenz eher mangelhaft ausgeprägt. Amüsant ist das weniger.
 
rene76 schrieb:
Und wenn man keine Ahnung sollte man Kommentare auch lassen. Das Internet is voll mit ausführlichen Berichten

Das Internet ist auch voll von Berichten über Chemtrails, Reichsflugscheiben, Hohlerde und diverse Sichtungen von Elvis.

Das Internet als Beweis für eine als abstrus angesehene These zu benennen ist daher in meinen Augen der letzte und quasi schlagendste Beweis dafür dass da jemand wirklich keine Ahnung hat wovon er gerade schwätzt.


Um mal wieder etwas näher zum Thema zurück zu kommen: Hat jemand mal ein Beispiel für ein Nachbarland in dem die prozentuale Versorgung der Bevölkerung mit Mobilfunk besser als in D ist? Also so richtig mit Zahlen, ausnahmsweise mal nicht mit sorgsam herausgepickten Einzelbeispielen deren äquivalent man auch in D durchaus finden könnte.
 
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Ko3nich schrieb:
Was sollen uns die Geschäftszahlen denn in diesem Fall sagen? Dass das für die Deutsche Telekom keine Kosten sind? Mehr als zwei Drittel des Umsatz entfällt auf das Ausland. Und der Rest ist bei Leibe nicht nur Mobilfunk. Wenn du schon Zahlen liefern möchtest dann bitte auch die richtigen!

Das die Lizenzen gebraucht werden habe ich nie bestritten. Nur die Art und Weise der Vergabe kritisiert.

Für jemanden der andere auf Schulstoff hinweist ist die Lesekompetenz eher mangelhaft ausgeprägt. Amüsant ist das weniger.

Dir ist schon aufgefallen, dass ich bewusst von "Randnotiz" gesprochen habe? So viel zur Lesekompetenz.

Des Weiteren habe ich nicht gesagt, dass es sich hierbei um Schulstoff handelt, sondern explizit darauf hingewiesen, das die Preis-Absatz-Funktion eben nicht zum Schulstoff gehört und man genau deshalb so häufig solche falschen Annahmen liest. Lesekompetenz...

Wer sagt denn, dass das für die Telekom keine Kosten sind? :rolleyes: Lesekompetenz...

Die Sache ist, primär auf den Kapitalertrag bei der Vergabe für 5G-Lizenzen zu verweisen ist nonsens. Welche Alternative soll denn in die Berechnung einbezogen werden? Die einzig mögliche wäre die Geldanlage am Kapitalmarkt. Bei derzeit ~0% oder wie :evillol:
Wie gesagt: Amüsant

Es bleibt dabei, die Provider müssen die Lizenzen kaufen. Die Frage nach der Höhe der Kosten werden Politik und Netzbetreiber schon ausmachen. Nur sollte man den Netzbetreibern nicht jedes Argument glauben, da sie natürlich ihre Eigeninteressen verfolgen.
Am Ende wird eine Seite besser verhandeln und wer das am Ende ist, wir werden sehen... In der Vergangenheit war es wohl nicht die Politik.
 
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Ich sage zu deiner Randnotiz lediglich dass sie hier völlig irrelevant ist. Lesekompetenz!

"Das sollte eigentlich Schulstoff sein" ist also bei dir der Hinweis dass es nicht Schulstoff ist und du den Begriff trotzdem mal gehört hast aber ihn leider in keinen Kontext bringen kannst. Danke für die Aufklärung.

Du sagst dass die Lizenzkosten nichts mit der Erreichung der letzten 10% haben. Und das ist einfach falsch weil durch diese Kosten jede weitere Investition einen höheren Ertrag erreichen muss um kostendeckend zu sein. Das wirst du aber ohne den Schulstoff nie verstehen.

Ein Unternehmen rechnet nicht mit einem Kapitalertrag den du auf deinem Girokonto hast sondern vergleicht das mit Risikoanlagen. 8-9% sind absolut normal. Wenn du dich hier nicht auskennst musst du das nachholen. Wird aber nicht amüsant.

Die Provider müssen die Lizenzen kaufen weil die Politik die Vergabe so regelt. Der Verlierer ist einzig und allein der Kunde.
 
Als LTE(4G) kam, wurde der UMTS(3G)-Ausbau eingestellt. vorher stagnierte der flächendeckende GSM/EDGE-Ausbau. Jetzt kommt 5G, obwohl man mit dem flächendeckenden LTE noch nicht fertig ist. Das Ergebnis ist klar. Man redet vom autonomen Fahren und vom automatischen Notruf, der aber in den Gebieten, wo er am nötigsten wäre, mangels Netz nicht funktioniert. Die weißen Flecken der Telefonversorgung könnten sogar mehr werden, wenn man, wie geplant, GSM in den Ruhestand schickt.
Flächendeckender Ausbau mit dem kleinzelligen 5G ist wirklich unwirtschaftlich, aber die Voraussetzung zur Lizenzvergabe sollte eine 100%ige LTE-Versorgung sein. Wofür wurde die Digitale Dividende auf Kosten der bisherigen Nutzer im 700MHz-Bereich geschaffen, wenn sie garnicht für die Versorgung in der Fläche genutzt wird? Es geht hier ja nicht um High-Speed-Internet, sondern um die Grundversorgung, um die ehrgeizigen Projekte umzusetzen. Also ganz klare Ansage: Ohne LTE800/700 im Wald kein 5G in der Stadt! Punkt.
 
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