Aktivrente eure Meinung

Wird die Aktivrente die Gehälter von normalen Beschäftigten unter Druck setzen?

  • Ja

    Stimmen: 16 21,6%
  • Nein

    Stimmen: 40 54,1%
  • Teilweise

    Stimmen: 6 8,1%
  • Enthaltung

    Stimmen: 12 16,2%

  • Umfrageteilnehmer
    74

Skysnake

Captain
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Feb. 2012
Beiträge
3.613
Hi,

Ich bin ziemlich baff bezüglich den Plänen zur Aktivrente. Wie kommt man bitte darauf das man bis zu 2000 Euro PRO MONAT ohne Steuern verdienen darf? Damit bleiben nur noch die Sozialabgaben die man zahlen muss. Das ist ein gewaltiger Vorteil in meinen Augen. Man bedenke mal man hat 24.000€ brutto.

Angaben die nicht anfallen

Lohnsteuer mindestens 1.135,92 € werden sonstige zu versteuernde Einkünfte hat noch mehr..

Rentenversicherung 2.232,00 € fallen ebenso nicht an

Arbeitslosenversicherung in Höhe von 312 werden ebenfalls nicht fällig.

Macht zusammen also mindestens 3.679,92 weniger Abgaben! Das sind 15.3% von den 24.000 das ist mal ein Hammer Zugewinn.

Ich sehe das echt kritisch weil man so in den Jobs die sich dafür eignen natürlich den Stundenlohn bei den jüngeren drücken kann.

Mich würde wirklich interessieren was ihr davon haltet.
 
Wer bitte soll das erleben können, die alten Leute die haben doch die Schnauze voll nach so vielen Jahren schwerer Arbeit. Das befeuert nur die Geltungssucht mancher Menschen, rechnen tut sich das nicht wenn man die letzten Jahre seines Lebens in "FREIHEIT!" erleben will.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich dachte der Anteil der Leute, die mit Abzügen früher in Rente gehen ist in den letzten Jahren weiter gestiegen?

Aktivrente ließt sich eher wie eine Lösung am Problem vorbei konstruiert: wer schon einen “bequemen” Job hat, kann davon weiter profitieren, während es denjenigen, die sich Mühe ins Rentenalter geschafft haben, nicht hilft.
 
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Genau das. Die Leute die mit goldenem Handschlag in Frühzeit gegangen sind können sich freuen. Und jetzt höhere das Einkommen aus Kapital bzw regulärer Rente desto mehr. Da wird es so manchen geben der die 42% zahlen müsste. Der freut sich natürlich nen Wolf....
 
Da die Aktivrente nur greift, wenn man die Regelrente bekommt, ist das Ganze in meinen Augen nur Makulatur. Weder wird das Problem der Frühverrentung mit 63 Jahren (mit den Abschlägen) gelöst, wodurch der Fachkräftemangel befeuert wird, noch ist das ein toller Anreiz für Leute, die erst mit 67 oder noch später in ihre reguläre Rente hinein kommen.

Wer hat mit 67 oder sogar noch älter Bock, 2.000 Euro steuerfrei hinzu zu verdienen? Ok, ist eine rhetorische Frage, es gibt mich Sicherheit welche, die das machen, vielleicht weil sie es machen müssen, denn sonst kommen sie finanziell nicht klar. Aber ich bin davon überzeugt, daß es für die meisten kein Anreiz ist, das in Anspruch zu nehmen.

Just my 2 c.
 
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Die Aktivrente ist letztlich nichts weiter als ein Baustein, um die völlig aus dem Ruder gelaufenen Sozialsysteme etwas zu entlasten, da den Politikern langsam auffällt, dass nun der große "Bulk“ an sogenannten Babyboomern in Rente geht und dies die Sozialkassen in der jetzigen Form nicht überstehen werden. Darum werden in der Aktivrente auch weiter die Sozialabgaben, hier Kranken- und Pflegeversicheurng, abgezogen. Die Politik hat ohnehin keinen Plan "B“, wenn die Spitze der Verrentung im Bereich 203x erreicht wird, sie kann die Neuausrichtung der Sozialsysteme nur noch verschieben, nicht mehr aufhalten.

Ob sich das für einen selbst lohnt, ist extrem individuell und hängt auch von der vergangenen beruflichen Belastung ab. Der Dachdecker wird da wohl nicht hinkommen, der FH-Dozent könnte mal darauf schielen.

Arbeitsmarkttechnisch hat das natürlich auch einen verzögernden Effekt. Denn dass wir in der längsten Stagnationsphase der bundesdeutschen Geschichte eine relativ flache Steigerung der Arbeitslosenzahlen haben, liegt schlicht an der beginnenden Verrentung der Babyboomer. Ohne diese sähe es wirklich ganz anders auf dem jetzigen Arbeitsmarkt aus.
 
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wuselsurfer schrieb:
Jeder arbeitswütige Rentner nimmt einem anderen den Arbeitsplatz weg ...
Warte mal ab, wenn in 10 Jahren die letzten Boomer in Rente sind. Dann werdet ihr euch über einen arbeitenden Rentner noch freuen.
Ergänzung ()

wuselsurfer schrieb:
Wir haben in Deutschland 2024 alleine 290.000 arbeitslose Akademiker gehabt.
Ja, die Akademiker sind vielleicht auch weniger das Problem. Zumindest wird das nicht so offensichtlich. Aber die fehlenden Kellner, Köche, Verkäufer, Lehrer, Pfleger, Kindergärtner, Frisöre, Ärzte (*in) - die wird jeder täglich merken.
 
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Micha- schrieb:
Dann werdet ihr euch über einen arbeitenden Rentner noch freuen.
Wir haben doch gar keine Arbeitsplätze für alle:

Jobsuchende: 2.955.000
offene Stellen: 629.000

Also haben wir für 2,3 Millionen Leute gar keine Arbeitsstelle.
Wo sollen dann die vielen Rentner-Mehrarbeiter herkommen?
Ein Dachdecker wird sich freuen, seine kaputten Knie noch mit 70 der Leiter hochzuwuchten, nachdem er das fünfte mal in der Klinik war und sich die Knochen hat richten lassen.

Ich kann das sinnlose Gelaber schon lange nicht mehr hören.

Und anstatt den Beitrag zur Rentenversicherung vor 30 Jahren langsam zu erhöhen und den oberen 10% mal etwas mehr abzuverlangen ... aber das hatten wir ja alles schon durchgekaut.
 
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wuselsurfer schrieb:
Jobsuchende: 2.955.000
offene Stellen: 629.000
Ja verdammt. Was macht denn das Arbeitsamt den ganzen Tag? Da hätten wir doch binnen Tagen voll Beschäftigung. Gut das du das raus gefunden hast.
 
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Ihr braucht da auch nicht zu streiten, denn beides ist korrekt: Die Verrentung der Babyboomer ist wichtig für den Durchfluss im Arbeitsmarkt, gerade in dieser Stagnationsphase & die Verrentung der Babyboomer ist für die Sozialsysteme eine Katastrophe, für die es keine vollständige Gegenfinanzierung gibt und geben wird.

Dieses nicht mehr auflösbare Dilemma ist ja der Grund für die Aktivrente, und wie schon geschrieben, wird sie das nicht lösen, sondern die Probleme ein kleines bisschen in die Zukunft schieben.
 
Am Ende wird diese "Reform" wenig bringen, diejenigen die Lust und die Möglichkeit haben, machen es meistens eh schon weil sie Spaß daran haben, diejenigen die ihre Rente aufbessern müssten, sind oft körperlich nicht in der Lage oder sind für Arbeitgeber "zu alt". Von den "Gutverdienern" die schon mit 63 in Rente gehen, interessiert das vermutlich ebenso wenig.

Dazu kam letztens ein netter Beitrag im Fernsehen, am Ende wird sich im Bezug auf Fachkräftemangel wenig tun, ähnliches gilt für die "Reform" des Bürgergeldes, statt der anfangs ersponnenen 30 Milliarden Einsparungen kommt man laut aktuellen Aussagen der Politik auf eine Milliarde, Forscher sprechen davon das man froh sein kann wenn es nicht mehr kostet.

Die Regierung sollte endlich wirkliche Reformen anstoßen, zum Beispiel Bürokratieabbau, dazu hat sich im Bereich soziales das Ifo Institut gemeldet: Mehr als 500 Sozialleistungen

Konsequent in allen Bereichen aufräumen würde schon eine Menge Kapazitäten für Bevölkerung und Unternehmen freisetzen.
 
Jup. Die Fragmentierung der Sozialleistungen ist ein Graus. Wobei das ja mit Konzept passiert. Es soll vordergründig alles mögliche geben aber so unattraktiv und kompliziert sein das viele es gar nicht nutzen die es dürften damit sie Gesamtkosten niedriger sind...

Ich sehe da eigentlich nur einen echten großen Wurf am Horizont. Bedingungsloses Grundeinkommen und jeder zahlt von Euro eins an Steuern die progressiv steigen. Aus die Maus.

Und dann eben auch die ganzen Steuerschlupflöcher mal stopfen mit denen Millionen und Abermillionen abgezwackt werden....

Zur Aktivrente muss ich aber sagen, daß es eben genug Leute gibt die arbeiten müssen und dann eben nicht zwingend in ihrem Beruf sondern in einem anderen. Stichwort CareBerufe. Sprich als Putzkraft oder in einem Pflegeberuf.

Wenn man da schön am Mindestlohn arbeitet dann gibt es da mehr Stellen. Wobei das eben das Lohngefüge kaputt macht. Und klar das kann noch immer nicht jeder körperlich aber genug können es.

Wobei die Frage ist wer da nen Rentner über Minijob Basis anstellen will. Das kenne ich meist in dem Rahmen. Ich sage nur mal Essen auf Rädern ausfahren. Das machen hier oft Rentner.

Den richtigen Nutzen hat am Ende aber eben der der viel Einkommen anderweitig hat und daher "viel" Steuern zahlen würde. Man muss ja jetzt auf die Rente voll Steuern zahlen.

Ich für mich sehe eh keine Rente am Horizont von der man leben kann. Also selbst mit Spitzenverdienst und das schon seit 20 Jahren nicht. Ich habe auch kein Riester gemacht da ich keinerlei Sinn in diesen Minirenditen gesehen habe abseits davon die Versicherungswirtschaft zu pempern mit Millioenen von Verträgen auf die man schön Verwaltungskosten abrechnen kann die fast in der Höhe der Renditen liegt....

Aber egal anderes Thema. Bis ich in Rente gehe wird das Kartenhaus zusammenfallen.

Ich gönne es irgendwo den Rentnern die bis ca jetzt in Rente gegangen sind und zu einem guten Teil wirklich ein gutes Altenteil hatten. Aber Sie haben hier auf die Kosten der Jungen gelebt. Die mussten schon deutlich höhere Beiträge als Sie zahlen, hatten mit der Wende oft gebrochene Erwershistorien usw usf und mussten selbst Vorsorgen was viele aber einfach gar nicht konnten/können aber eben müssen wenn man im Alter nicht arm sein will.

Mit der Aktivrente wird das Lohngefüge aber wieder mal nach unten bewegt und eben Jobs wieder auf die jetzt alten geschoben wodurch noch mehr aktuell nicht Rentner ins Verderben rennen.

Es ist einfach ein Teufelskreis bei dem man Probleme auf Morgen verschiebt...
 
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Für mich lediglich ein Versuch die Arbeitskraft der Menschen bis zum letzten auszubeuten.
Manch ein Rentner wird zwei Jobs brauchen um auf die 2000 € zu kommen.
Die Menschen die heute in Rente gehen haben maßgeblich zum Wohlstand unseres Landes beigetragen.
Dafür gebührt ihnen Respekt und ein auskömmlicher Ruhestand.
 
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Bei mir auf der Maloche habe ich schon einige LKW-Fahrer getroffen die eigentlich schon in Rente sind, aber noch Spaß an ihrem Job haben. Sogar per Hubwagen selber be- und entladen.
Denen gönne ich die 2000 Euro steuerfrei.
 
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Cyberpunk61 schrieb:
maßgeblich zum Wohlstand unseres Landes beigetragen.
Inwiefern haben sie das mehr als die Generationen davor und danach, das ihnen dafür gesondert Respekt gebührt?

Böse Zungen könnten behaupten, das es genau vorrangig die Generation gewesen ist, die den Klimawandel massiv befeuert hat, die größte Umweltverschmutzung verursacht hat und wie keine Generation zuvor natürliche Ressourcen ausgebeutet hat und aktuell mit diejenigen sind, die die demokratische Grundordnung mit am meisten destabilisiert haben seit Ende des WK 2.
 
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Skysnake schrieb:
Angaben die nicht anfallen

Lohnsteuer mindestens 1.135,92 € werden sonstige zu versteuernde Einkünfte hat noch mehr..

Rentenversicherung 2.232,00 € fallen ebenso nicht an

Arbeitslosenversicherung in Höhe von 312 werden ebenfalls nicht fällig.

Macht zusammen also mindestens 3.679,92 weniger Abgaben! Das sind 15.3% von den 24.000 das ist mal ein Hammer Zugewinn.
Die Lohnsteuer wäre aber nur bei Klasse 1 ausfall, Bei Steuerklasse 3 wäre z.b. 0 € ausfall , Bei 6 sogar 4208€. So "einfach" kann man sich das auch nicht machen.
Der RV und ALV Ausfall ist aber nur beim Arbeitnehmer , nicht beim ARbeitgeber. Bedeutet ein Azubi mit 2000,- € kostet den Arbeitgeber genauso viel. Dem fehlt halt "nur" die Erfahrung. Ist jetzt die Frage ob da wirklich jemanden der Arbeitsplatz weggenommen wird.

Wenn man bisher als Rentner nur die Option Flexirente, Minijob oder "richtige Arbeit" hatte, kommt nun eine weitere Option hinzu.

Grundsätzlich kann man nicht sagen, das das Gesetz den Arbeitsmarkt belastet. Es braucht wie immer Zeit, deshalb ist ja auch eine Evaluierung eingebaut worden.
 
@Binge-Watcher schön rausgearbeitet ... man kann auch heute schon mit 62 .Alterjahren
die 45 Beitragsjahre geschafft haben .. das wird leider oft vergessen

wuselsurfer schrieb:
Jeder arbeitswütige Rentner nimmt einem anderen den Arbeitsplatz weg ... .
Wie kommste denn auf den Trichter - die Wirtschaft besteht doch zum geringsten Teil aus Alernberufen wo man nach einem Jahr alles drauf.

Gestern war ich Koch, morgen bin ich Lokführere, nächstes Jahr dann Astronaut oder Chirurg

..... aber immer diese "blöden Boomer" die am Stuhl kleben
ist das der Gedankengang?

Ratlos D.
 
dms schrieb:
@Binge-Watcher schön rausgearbeitet ... man kann auch heute schon mit 62 .Alterjahren
die 45 Beitragsjahre geschafft haben .. das wird leider oft vergessen
In welchem Beruf geht das?
62-45= 17.
Also fängt man mit 17 Jahren ohne Berufsausbildung an und jobbt dann 45 Jahre im gleichen Betrieb im Phantasialand oder so.

dms schrieb:
Wie kommste denn auf den Trichter - die Wirtschaft besteht doch zum geringsten Teil aus Alernberufen wo man nach einem Jahr alles drauf.
Dann hab ich ja umsonst die Schulbank gedrückt.
Hätte ich das gewußt, wäre ich einfach als Seiteneinsteiger in die IT gegangen ohne Vorkenntnisse.

Das hat man ja schnell drauf.
Mal schnell ein paar Programme geschrieben, ein paar Steuerplatinen entworfen und gebaut oder einen Laptop repariert.

Schade um die Studienzeit.

Wo lebt ihr?
 
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wuselsurfer schrieb:
Also fängt man mit 17 Jahren ohne Berufsausbildung an
Öhm, ich hab mit 15 angefangen zu lernen. Und wäre damals die Ausbildungsvergütung hoch genug gewesen, hätte ich damals auch schon Rentenversicherungsbeiträge bezahlen müssen. Denn die Sozialversicherungspflicht beginnt mit der Aufnahme einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung, auch wenn die so gering bezahlt ist, dass sie als Minijob gilt. Und Auszubildende unterliegen eben schon immer der Sozialversicherungspflicht.

Also, in welchem Universum lebst Du eigentlich?
 
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