Aktivrente eure Meinung

Wird die Aktivrente die Gehälter von normalen Beschäftigten unter Druck setzen?

  • Ja

    Stimmen: 16 21,6%
  • Nein

    Stimmen: 40 54,1%
  • Teilweise

    Stimmen: 6 8,1%
  • Enthaltung

    Stimmen: 12 16,2%

  • Umfrageteilnehmer
    74
areiland schrieb:
Wenn man das schon nicht weiß, dann sollte man besser nicht so klug schwätzen wollen!
Auch dir lege ich nahe, den eigenen Rat zu befolgen und zunächst sich selbst danach zu richten: https://de.wikipedia.org/wiki/Schulpflicht_(Deutschland)#Dauer_der_Schulpflicht,_Übersicht_Bundesländer

Die BErufsschulpflicht ist keine allgemein verpflichtende Schulpflicht. Weder damals noch heute. Sie legt nur fest, dass man eine (Berufs)schulpflicht hat, wenn man eine entsprechende Ausbildung tätigt. Wer Abitur macht und danach studiert oder schlicht ungelernt beleibt, muss keine BErufsschule absolvieren. Damals wie heute.

Die KI bestätigt auch auf zigfache Nachfrage, dass die Mindestschulpflicht 1970 8 Jahre betrug. Sowohl über Chatgpt, als auch Google Ki.

PS. vll sollten wir berücksichtigen, dass das Schulsystem durch die Föderalität stark zersplittert ist. Ohne ein konkretes Bundesland zu betrachten, redet man wohl mehr aneinander vorbei als irgendwas anderes...

Zurück zum Thema:
https://www.sovd-sh.de/aktuelles/meldung/jahrgang-1962-und-rente-wann-geht-es-in-den-ruhestand?
Wer 45 Beitragsjahre hat, kann 2 Jahre früher in die Regelrente. Hier würde die Aktivrente also schon vor dem 67 Lebensjahr möglich werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Erkekjetter schrieb:
Schlicht nicht wahr. die Mehrheit ist älter beim Beginn der BErufsausbildung, siehe zum Beispiel hier: https://www.statistikportal.de/de/auszubildende?utm_source=chatgpt.com
Jetzt nur mal Zahlen aus deinem Link.

58,1k unter 17 und 117,7k die 17 sind.

2021 gab es 334k mittlere Reife und 122k Hauptschule. Zusammen also 456k Personen die die Schule verlassen. Dagegen stehen 185k Auszubildende. Also rund 40% der Abgänge werden wohl ne Ausbildung machen. Wobei man an sich bei den 18 Jährigen die im zweiten Lehrjahr rausrechnen muss. Genau wie bei den unter 17 jährigen.... Aber das wird sehr schwierig.

Es wird aber vermutlich 1/3 der Leute direkt nach der mittleren Reife bzw der Hauptschule ins Berufsleben eintreten.

Problematisch könnte hier allerdings auch sein das, wenn ich mich recht erinnere, in Bayern jeder Gymnasiast die mittlere Reife zum Abschluss der zehnten macht.

Sprich da sind die Zahlen vermutlich zu hoch bezüglich Abschlüssen.

Alles in allem sollte die Regel aber weiterhin sein das man, sofern man eine Ausbildung nach der mittleren Reife macht, diese mit 16 oder 17 beginnt.

Wer Fachabitur oder Abitur macht dann halt früher 3 Jahre später bzw heute 2 später. G12 lässt grüßen.

dann sind die Leute 18 bzw 19 wenn Sie ne Ausbildung aufnehmen.

Die Zahl der Ausbildungsstätten hat sich seit 2009 bis 2022 scheinbar nur um 10% reduziert. Also insgesamt relativ stabil. Und die Nachfrage ist niedriger als das Angebot. Wobei 2022 mit Corona halt auch noch schwierig war.

Aber im Prinzip läuft es doch darauf hinaus das ca 6% ganz ohne Abschluss bleiben und ca 15 ohne Berufsanschluss oder Studium.

Heute wird halt hier noch der Techniker oder dort der Meister gemacht oder ein Bachelor, an FH, Uni oder sonst wo nen Master. Und dann gibt es noch die Berufskollege und was weiß ich was noch alles. Da stecken die Leute halt drin.

Aber klar wenn es keine Stellen gibt wie um die 2000er rum, dann kann man Leute damit von der Straße holen. Am Ende verschiebt es aber nur das Problem auf später.

Hier noch die links
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/Zahl-der-Woche/2023/PD23_27_p002.html
 
Tomislav2007 schrieb:
Bei fehlenden Fachkräften geht es mehr um Facharbeiter als um Akademiker, Akademiker haben wir genug, uns fehlen Facharbeiter in vielen Bereichen.
Du kiest auch nur, was Du willst.
Es sind auch 3,4 % der Facharbeiter / Leute mit Berufsabschluß arbeitslos.

Die Betriebe wollen keine teuren Mitarbeiter.
Da werden dann die Arbeitsschritte so aufgebrochen, daß das auch der mit einer 4 im Abschluß hinbekommt.

Tomislav2007 schrieb:
Ich bin auch erstaunt darüber das man das in dieser Form gemacht hat.
Das dürfte dafür sorgen das Unternehmen ältere Mitarbeiter länger halten und weniger junge Mitarbeiter einstellen.
Es wird sich noch zeigen wie viele ältere Mitarbeiter das tatsächlich beanspruchen werden, ich kenne viele die in Rente wollen sobald es abschlagsfrei geht.
Mein Onkel ist Dachdecker gewesen, den hättest Du mal fragen sollen, wann er in Rente gehen wollte.
Da waren mit 55 Jahren die Knie und Füße völlig kaputt.

Tomislav2007 schrieb:
Ich bin der Meinung das ein Rentner nach jahrzehntelanger Berufstätigkeit genug in die Kassen eingezahlt hat.
Richtig.

Tomislav2007 schrieb:
Wenn man jetzt nach dem Renteneintrittsalter zusätzlich ein paar Tausend Euro ansparen kann ist das doch OK.
Ich war heute bei meiner Mutter zum Mittagessen und wir haben uns darüber unterhalten, ich sagte wenn ich noch kann werde ich das 1-3 Jahre mitnehmen.
Mal sehen, wie das bei den Pensionären ankommt.

Ich habe nur selten körperlich hart oder ganz hart gearbeitet, aber schon bei "leichter" Kopfarbeit muß man sich unheimlich viel mehr konzentrieren so ab 50.

Und lesen ohne Brille ist bei den heutigen Druckgrößen nicht drin.
Ein 8er Font ist da noch groß auf dem Akku / Festplatte / RAM.
Dazu hab ich mir ein Handy mit guter Anzeige angeschafft, das hat sehr viel erleichtert.

Sogar die Windows Keys sind ohne gute Augen nicht mehr entzifferbar.

Bis Windows Vista / 7 ging das ohne Hilfsmittel.
 
Hallo

wuselsurfer schrieb:
Es sind auch 3,4 % der Facharbeiter / Leute mit Berufsabschluß arbeitslos.
Man sollte eigentlich meinen das Akademiker es leichter haben einen Arbeitsplatz zu bekommen.
Aber, bei Akademikern liegt die Arbeitslosenquote aktuell bei ca. 3% und bei Meistern bei ca. 2%.

wuselsurfer schrieb:
Die Betriebe wollen keine teuren Mitarbeiter.
Ich kenne einige Unternehmen die lieber erfahrenen Mitarbeitern mehr bezahlen als unerfahrenen (die man erst einarbeiten muss) weniger zu bezahlen.
Es hat Gründe wieso es so viele Akademiker ohne Berufserfahrung schwer haben ihre erste Arbeitsstelle zu bekommen und dann sehr wenig verdienen.
Die spannende Frage ist wie Unternehmen jetzt damit umgehen, ob Rentner ein volles oder gekürztes Gehalt bekommen damit beide was davon haben.

wuselsurfer schrieb:
Mein Onkel ist Dachdecker gewesen, den hättest Du mal fragen sollen, wann er in Rente gehen wollte.
Da waren mit 55 Jahren die Knie und Füße völlig kaputt.
Deswegen schrieb ich doch: Es wird sich noch zeigen wie viele ältere Mitarbeiter das tatsächlich beanspruchen werden.
Ich finde ein Anreizsystem (egal wie gut oder schlecht es gemacht ist) auf jeden Fall besser als eine Zwangsverlängerung.

wuselsurfer schrieb:
Und lesen ohne Brille ist bei den heutigen Druckgrößen nicht drin.
Ein 8er Font ist da noch groß auf dem Akku / Festplatte / RAM.
Das kenne ich mit meinen 56 Jahren, ich habe in der Medizintechnik auch viel mit kleinen Beschriftungen/Seriennummern zu tun: Meine Lösung

Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
Erkekjetter schrieb:
Denn sind wir mal ehrlich, Jobs die man mit 16/17 nach dem absoluten Minimum der Schulausbildung als Lehrling bekommt, sind jetzt eher nicht die Jobs, die sonderlich förderlich für die Gesundheit sind.
Dem würde ich überhaupt nicht zustimmen.
Vielleicht sind diese Beruf nicht sonderlich gut bezahlt, aber schlecht für die Gesundheit?

Erkekjetter schrieb:
Die MAsse beginnt keine Ausbildung mit 16/17 Jahren.
Weil die Generation davor es "vorlebt" nur wenn due lange zur Schule gehts UND studierst bekommst du einen guten Job, alles andere ist Dreck. Dieses vorleben und passiven runter machen von einfachen Berufen schadet der Wirtschaft ungemein.

Erkekjetter schrieb:
Schlicht nicht wahr. die Mehrheit ist älter beim Beginn der BErufsausbildung,
Deine ach so tolle Statistik sagt folgendes aus: von unter 17 bis 22 Jahren eine saubere Kurve die ihren Höchstwer bei 19 Jahren hat. Einen zweiten Peak gibt es bei 24+. Was sagt uns diese Statistik eigentlich aus? Das zum Zeitpunkt der Erhebung der Azubis folgendes Alter vorlag, aber nicht wie alt sie waren als sie dort begonnen haben. Es ist nicht unüblich, dass es auch mal Praktikas gibt. Minijob zur Eingewöhnung, weil man nach der Schule cillen wollte und das Ausbildungsjahr verpasst hat, weil der Traumberuf doch nicht geklappt hat.
Erkekjetter schrieb:
Welche Provokation?
Das ist dein ständiger Begleiter, sollte dir nicht unbekannt sein. Tu nicht so.

Was wir subsummieren können, wieder einmal schafft es ein bestimmtes Forenmitglied das zentrale Thema wieder zuwässern und nicht die Diskussion förderfähigen Beitrag zu liefern.

Tomislav2007 schrieb:
Aber, bei Akademikern liegt die Arbeitslosenquote aktuell bei ca. 3% und bei Meistern bei ca. 2%
Ist da vielleicht ein nicht unerheblicher Teil nicht willig umzuziehen? Nicht das ich das fordere, verständlich ist es alle mal so. Wenn man jedoch einen Beruf mit entsprechend viel Gehalt jahrelang hatte und sich ein Zentrum aufgebaut hat, ist ein örtlicher wechsel nicht der nächste Schritt.

Tomislav2007 schrieb:
Ich kenne einige Unternehmen die lieber erfahrenen Mitarbeitern mehr bezahlen als unerfahrenen (die man erst einarbeiten muss) weniger zu bezahlen.
Das und auch anderrs. Krankenhäuser und Pflegeheime würden sich freuen wenn Zivis für ein Jahr einfachste Aufgaben übernehmen würden, damit mehr effektive Zeit vom Fachpersonal erledigt wird.

Auch der ständig Punkt des "Dachdecker der im hohen Alter nicht mehr arbeiten kann" . Die wenigsten sind bei Ihrem Karriereende 60 Jahre alt. Und selbst dann könnten sie locker noch 10 Jahre machen. Auf dem Dach? Nein, am Boden, sie können die Einsatzplanung übernehmen, sie haben das wissen wo aufgepasst werden muss. Sie haben Expertise. Gleichzeitig machen wir es mit der Rente ab 63 es immer leichter dem Arbeitsmarkt zu entfliehen.

Ich denke das wir das System auf 70+ ausrichten sollten langfristig mit gewissen Dynamisierungen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Capet
Was mich an Gesetzen wie diesen stört, ist die Tatsache das grundlegende Probleme nicht angegangen werden und stattdessen Flickschusterei betrieben wird die dem Einzelnen hilft, aber für die Gesellschaft nicht relevant sind.

Weder der Fachkräftemangel noch die Altersarmut wird durch die neue Regelung ernsthaft in Angriff genommen. Das zieht sich durch diverse Regierungen der letzten Jahrzehnte und sorgt bei der Bevölkerung für Unzufriedenheit und dient am Ende den extremen Parteien.

Ich bin überzeugt, dass wenn die Politik sich zusammenrauft und mit Experte wirkliche Reformen entwickelt die Bevölkerung mitträgt, auch wenn sie kurzfristig schmerzhaft erscheinen. Wichtig ist ein Konzept zu haben und dieses auch entsprechend zu kommunizieren.

Leider fehlt mir langsam der Glaube das dies geschehen könnte.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: ThomasK_7 und konkretor
Skysnake schrieb:
2021 gab es 334k mittlere Reife und 122k Hauptschule. Zusammen also 456k Personen die die Schule verlassen. Dagegen stehen 185k Auszubildende. Also rund 40% der Abgänge werden wohl ne Ausbildung machen.
Eine nicht geringe Anzal der Azubi-Plätze wird auch von Uni-Abbrechern belegt, die häufig ein Abitur gemacht hatten...

Wobei ich nicht weiß wo du 185k her hast, das statistische Bundesamt sagt 475k:
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2025/08/PD25_314_212.html

Das reicht dann für einen Ausbildungsplatz für fast jeden.
 
Die 185k beziehen sich auf die Auszubildenden mit <=17 Jahre.

Die Uni Abbrecher und zweit Auszubildenden interessieren ja nicht.

Es ging ja rein um die Absolventen der Mittleren Reife. Also was die machen wenn sie fertig sind.

Und 2000 mit sehr schwierigem Arbeitsmarkt mit 10.7% Arbeitslosen und rund 100.000 mehr Ausbildingsbewerber als Stellen. DAS waren harte Zeiten weil du wusstest das Haupt und auch Realschüler in vielen Ausbildungsberufen die ihnen offen stehen keine Chance haben weil die Firmen lieber Abiturienten nehmen und es eh zu wenig Stellen gibt. Die Anzahl an unbesetzt Stellen war etwa gleich hoch wie heute.

Daher war klar. Schau das du einen Ausbildungsplatz bekommst und wenn nicht dann mach dein Abitur nach wenn du gut genug bist und hoffe das du es schaffst und es in 3 Jahren besser aussieht oder du dann zumindest in die Gruppe mit dem Abiturienten geworfen wirst bezüglich Chancen. Oder werde Arbeitslos...

Am Ende vom Tag hatten bei uns nicht alle Ausbildung oder zweiten Bildungsweg bestritten. Ich hatte damals z.b. was in der IT machen willen aber nur Absagen bekommen... am Ende wurde es dann eine kaufmännische Ausbildung in der Immobilien Wirtschaft, das war aber sicherlich auch etwas Vitamin B zu verdanken. Mein Bruder hatte dort Ausbildung gemacht und auch gearbeitet und man kannte sich.

Abitur hatte ich mir wegen Französisch nicht zugetraut. Was ein ziemlicher Fehler war wie sich noch herausstellte. Aber seis drum....

Das war/ist ganz normal für jemanden der nicht aufs Gymnasium geht. Aber 16/17 geht es ins Berufsleben wenn man nicht noch Abitur nachmacht, weil man Studieren will oder eben keinen Platz gefunden hat und deswegen weiter schule macht um nicht Arbeitslos zu sein.

Ein ganz kleiner Teil macht vielleicht ein soziales Jahr.

Und das bei 374k Absolventen mit mittlerer Reife und 233k mit Hauptschule sowie 84k ohne Abschluss und 240k Abiturienten macht ~932k Absolventen der allgemeinbildenden Schularten. Das waren einfach andere Zeiten als Heute und nicht bessere.

Wehrpflicht gab es auch. Aber da wurden 2000 eh nur noch 300k gezogen. Sprich gerade mal jeder Dritte. Aktuell ist das ja bei quasi Null selbst wenn man die Freiwilligen mitzählt.

Das muss man sich ja mal geben. 2000 hatten wir noch 26% Abiturienten heute sind es 33%+

Für mich ist das Thema jetzt aber auch durch. Für zehntausende jedes Jahr ist es normal mit 17 oder Jünger ins Berufsleben zu starten mit einer Ausbildung. Und tendenziell besteht sogar die Möglichkeit das es die Mehrheit ist, da eben nur 1/3 das Abitur direkt macht.

https://www.google.com/url?sa=i&sou...aw12t_Mhj7zRspDvSYCHbF4b&ust=1761166726458000
 
Hatecore schrieb:
Was mich an Gesetzen wie diesen stört, ist die Tatsache das grundlegende Probleme nicht angegangen werden und stattdessen Flickschusterei betrieben wird die dem Einzelnen hilft, aber für die Gesellschaft nicht relevant sind.
Das Problem an diesem Konstrukt ist der Wähler / die Bevölkerung selber.

Im Grunde müssten 2 Probleme behoben werden:
Die Finanzierung und die Individualisierung.

Möchten den Beitragssatz beibehalten, was kein Problem ist, muss der Topd der RV mit Steuern quersubventioniert werden. Dabei ist es egal, ob neue Steuern, höhere oder irgendwas anderes.
Wir könnten aber auch den Beitragssatz erhöhen/senken um die RV zu bedienen.

Erhöhen wir dem Beitragsatz um die nötige Endsumme zu erreichen, haben die Arbeitnehmer weniger Geld zur Verfügung. Senken wir ihn, müssten wir die nötige Masse zum ausgleich finden.
Es würde sich anbieten dafür Beiträge auf Maschinen, PC, KI Optimierungsprozesse zu erheben. Quasi RV Beiträge auf Umsätze.
Problem ist hierbei, damit kann man nicht auf Wählerfang gehen.
"Wir brauchen mehr Geld, wir erhöhen für die Steuern" ist mehr Abschreckung als alles andere.
"Wir schaffen neue Sondervermögen, damit wir mehr investieren können" ist so nebulös, dass die wenigsten wirklich darüber nachdenken, dass sie in ein paar Jahren mehr steuern für deren Ausgleich zahlen müssen.

Das 2. Problem die Individualisierung.
Rente mit 63, Flexirente, Aktivrente etc. sind alles Minioptionen. Grundlegend fußt das alles ja auf der Rente mit 67. Wenn wir uns aber anschauen wie alt wir werden müsste das Alter hochgesetzt werden. 70+ halte ich da für den richtig weg. Was nicht bedeutet das jeder bis dahin arbeiten muss, oder zumindest um eine gute* Rente zu bekommen.
Ich halte es nicht für verkehrt, wenn wir sagen würden "stehe bitte dem Arbeitsmarkt 45-50 Jahre zur Verfügung." Wenn man früher gehen möchte, weil die angebotene Rente reicht, zahlt man entsprechend ein paar Jahre in die RV ein aus seinem privaten Vermögen. Der Part der "guten" Rente sollte man aber auch deutlich in der Gesellschaft betiteln. Nur weil eine 70 jährige Dame 400,-€ mtl Rente bekommt, muss sie nicht unter Altersarmut leiden, wenn sie nebenbei Einnahmen aus Vermietung, eine Rente auf Lohnsteuerbasis hat etc.
Gleichzeitig kann jemand mit 1500,-€ Rente finanzielle Probleme haben, wenn er als Single teuer zur Miete wohnt und hohe weitere Lebenshaltungskosten hat.

Für die letzt genannten Probleme haben wir zumindest Möglichkeiten geschaffen z.b. mit der Aktivrente. Das Grundsatzproblem bleibt dennoch bestehen. Wir sehen es am Beispiel von Frankreich wie kompliziert dieses Problem zu lösen ist in der Gesellschaft. Dort ist das Renteneintrittsalter bei 62 !!! . Der Arbeitsmarkt ist mit unserem Deckungsgleich. Allein die Anhebung auf 64 Jahre wird dort als Vorhof zur Hölle angesehen, obwohl es massive Ausnahmen gibt, wird so getan als wenn man die Menschen bis in den Sarg bei der Arbeit halten möchte.

Als Beispiel hatte ich letzten ein tolles Gespräch: "Es ist doch politisches beschss, !!weil meine Rente so niedrig ist, sind meine Rentenpunkte so wenig wert und deshalb hab ich so wenig verdient" .... o_O
Nein weil sie "wenig" verdienen haben sie weniger Rentenpunkte gesammelt die in einer geringeren Rente resultiert. Wobei wenig Verdienst und Rente relativ sind. 4000,- Bruttoverdienst erachte ich bei einem 45 jährigen Facharbeiter nicht zwangsläufig als niedrig.

Wenn man sich vor Augen führt das die durschnittliche Rente 2024 bei ca. 1200,- € lag entspreche dies einem Verdienst von ca. 2400,- €. Mann kann sich also ausmalen wie hoch ungefähr die Rente bei 4000,- € ausfallen dürfte.

wenn wir also in der Gesellschaft nach günstigen Löhnen rufen, weil diese ohne jene Arbeit nicht zu teuer sein darf, dürfen wir uns als Gesellschaft nicht beschweren, dass wir uns gleichzeit ein "Armutsproblem" damit schaffen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Skysnake
Skysnake schrieb:
Das muss man sich ja mal geben. 2000 hatten wir noch 26% Abiturienten heute sind es 33%+
Und ist unsere "Jugend" soviel intelligenter geworden? Wenn man die Vergleichstest sich anschaut elga ob Pisa , Vera, IQB etc. es kommt doch immer wieder neue Baustellen auf. Sprachprobleme, Mathematikdefizit oder ähnliches.
Nur weil ein bestimmter Abschluss "geschafft" wird, deren Anforderungsprofil wird ständig "anpassen" bedeutet dies nicht das wir klüger werden. Wie sollte das auch gehen mit ständig anwachsenden Informationen.

Ich habe lieber einen Menschen vor mir der ersteht was Brutto und Netto ist, als jemanden der die Frage analysieren muss, gramatikalisch umbauen muss umd mir dann 3 mögliche Optionen zu liefern.

Unabhängig von diesem Thema , wobei es schon darin hineinspielt, ist es ja schon lange ein Trend, dass Handwerkliche Berufe und Dienstleistung "uncool" und unterbezahlt sind. Restaurantfachkraft, Hotel, Friseur, Öffentlicher Dienst ...... arme Leute Beruf. Studieren nur dann schafft man es. Wenn man dieses Narativ atmet und lebt führt das dazu , dass ich mich immer waeiter von der realen Wirtschaft entferne.
 
Also die Aktivrente ist im Grunde nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Genauso wie das Bürgergeld, da das Problem jetzt gelöst ist, müsste uns es uns ja schlagartig besser gehen wenn es nach Merz geht..

Nein, allein bei den Sozialversicherungen sieht man doch was falsch läuft. Es kann doch nicht sein, dass einer mit 300k+ Jahresgehalt Das gleiche zahlt,als einer mit 8k.

Das Geld wäre da, nur wird es bei den falschen versucht zu holen. Das ist aber politisch so gewollt.
 
Hatecore schrieb:
Was mich an Gesetzen wie diesen stört, ist die Tatsache das grundlegende Probleme nicht angegangen werden und stattdessen Flickschusterei betrieben wird die dem Einzelnen hilft, aber für die Gesellschaft nicht relevant sind.
Die Erklärung für dieses Vorgehen gibst Du Dir eigentlich selbst:
Hatecore schrieb:
Das zieht sich durch diverse Regierungen der letzten Jahrzehnte und sorgt bei der Bevölkerung für Unzufriedenheit und dient am Ende den extremen Parteien.
Wenn sinnvolle, aber langfristige Maßnahmen geplant werden, sind die nächsten Wahlen schneller da, als man denkt und der Wähler ist unzufrieden, weil es noch keine Lösung gibt und wählt vielleicht jemanden anderen, der ihm das Blaue vom Himmel verspricht.
 
@Confused Johnny

Jemand mit 300k+ Jahresgehalt zahlt deutlich mehr als jemand mit 8k Jahresgehalt, sowohl Steuern als auch Sozialversicherung.

Wenn du monatlich meinst -> jemand mit 300k hat am Ende die gleichen Ansprüche wie jemand mit 8k im Monat. Würde man auch 300k im Monat SV Beiträge bezahlen müssen, so würde man im gleichen Zug auch entsprechend hohe Rentenansprüche erwerben. Damit sparst du 0 Euro.

PS bei 300k im Monat zahlt die Person auch schon auf ein Großteil des Gehalt die entsprechende Reichensteuer. (Nicht zu verwechseln mit dem Spitzensteuersatz)

PPS bei 300k Jahresgehalt oder Monatsgehalt zahlt die Person extrem hohe Einkommenssteuer und finanziert damit im wesentlichen die 130 Milliarden Steuerzuschuss zur Rentenversicherung
 
Zuletzt bearbeitet:
_killy_ schrieb:
PS bei 300k im Monat zahlt die Person auch schon auf ein Großteil des Gehalt die entsprechende Reichensteuer.
Nein, denn (Google KI Zitat):
"Der Spitzensteuersatz in Deutschland beträgt 42 % und gilt 2025 ab einem Einkommen von 68.481 € bis 277.826 €. Wer mehr als 277.826 € verdient, wird in Deutschland mit dem Höchststeuersatz von 45 % besteuert (auch Reichensteuer genannt)."
Damit wird erst ab dem 277827en € der Höchstsatz fällig, also nur auf 0€, denn Freibeträge gehen da ja noch von runter (von den 300k€ Jahreseinkommen).

Aber, was mich halt auch massiv stört, einer mit 100k€ Jahreseinkommen zahlt vermutlich genauso viele Sozialabgaben, wie einer mit 500k. Oder 1M. Oder 10Milliarden. Sozialabgaben!, wo der, der viel hat, auch viel zahlen soll, um die unteren Einkommen zu entlasten. Ja, schönes System, aber wenn die 10% Topverdiener davon quasi ausgenommen werden, könnte dem System an sich etwas Geld fehlen. Und die Regierung versucht nun, diese Mittel bei den unteren 30% zu bekommen, Entschuldigung, das kann nicht klappen.
MrAM schrieb:
wäre der vollständige Verzicht auf ein staatlich organisiertes System.
Weil der Einzelne viel besser mit dem Arbeitgebern verhandeln kann als der Staat, macht das natürlich total Sinn, um den Arbeitgebern mehr Freiheiten beim Lohndumping zu geben. Wie das gut läuft, kann man doch an den USA sehen, dort gibt es soweit ich weiß kein vergleichbares Rentensystem. Und ich denke, die untere Hälfte der Gemeinschaft wird kein Geld für Rente zurücklegen können und damit werden die Ersparnisse des Rentensystems von der neuen Grundsicherung der Rentner aufgefressen. Oder sie müssen, wie jetzt endlich möglich mit der Aktivrente, bis zum umfallen arbeiten. Noch besser, gar keine Kosten für die Gemeinschaft. Läuft auf komplette Abschaffung des Sozialsystems raus, ne, halte ich nichts von.

Meine Idee, die ganzen Sozialkonflikte zu lösen, wäre auch die Einführung eines Bedingungslosen Grundeinkommens, um damit einfach das Leben von Luxus zu trennen. Leben darf jeder und bekommt dafür mit dem BGE die Mittel. Wenn es mehr Luxus sein soll, muss halt gescheit gearbeitet werden. Das wäre auch endlich mal eine Reform, die sich dann so nennen darf. Das bisher geplante nicht und bringt uns m.M.n. auch nicht näher an die Lösung. Und die letzte Verschärfung wird die Situation auch nicht verbessern. Denn die Situation der unteren Gesellschaftshälfte wird damit weiter sinken und damit die Unruhen wachsen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: areiland, Confused Johnny und Kassenwart
Samurai76 schrieb:
Damit wird erst ab dem 277827en € der Höchstsatz fällig, also nur auf 0€, denn Freibeträge gehen da ja noch von runter (von den 300k€ Jahreseinkommen).
Hast Du denn mal ausgerechnet, was diese drei Prozentpunkte wirklich ausmachen würden? Selbst wenn sie schon ab der unteren Grenze von 68.481,00€ gelten würden, wären das ganze 6280,35€ im Jahr. Bei der Differenz von 277.826,00€ bis 300.000,00€ gerade 665,22€, das macht den Kohl nicht fett.
Samurai76 schrieb:
Meine Idee, die ganzen Sozialkonflikte zu lösen, wäre auch die Einführung eines Bedingungslosen Grundeinkommens, um damit einfach das Leben von Luxus zu trennen.
Und wer zahlt dafür, wenn nur noch wenige bereit sind für den 'Luxus' zu arbeiten? Wer backt die Brötchen und wer kann die bezahlen wenn die Löhne so hoch sind, dass die Arbeit sich überhaupt rentiert?
 
Incanus schrieb:
Und wer zahlt dafür
Mehr wie jetzt.
Incanus schrieb:
wenn die Löhne so hoch sind, dass die Arbeit sich überhaupt rentiert?
Arbeit rentiert sich beim BGE ab dem ersten Euro, da vom BGE ja nichts mehr abgerechnet wird.
Incanus schrieb:
wer kann die bezahlen wenn die Löhne so hoch sind
Dadurch, das das Leben schon finanziert ist, würde ich da eher mit einer Lohnsenkung rechnen. Auch werden bei dem modell natürlich für alle die Abgaben steigen, gibt ja das BGE, so dass vom Lohn mehr abgegeben werden kann wie jetzt, ohne dass die meisten hinterher mehr oder weniger haben. Das Modell müsste so ausgearbeitet werden, dass für die Mitte sich unter dem Strich nichts ändert. Am unteren Ende gibt es mehr in die Tasche, oben muss etwas mehr abgeschöpft werden. Aber man kann natürlich seine Gedanken dazu abstellen und einfach nur dumme Fragen stellen, um das Modell in die nicht Praxistaugliche Ecke zu drängen.

Incanus schrieb:
wenn nur noch wenige bereit sind für den 'Luxus' zu arbeiten
Keine Studie zum BGE hat ergeben, dass die Leute hinterher weniger arbeiten. Viele bilden sich weiter, um in ihre Traumjobs zu wechseln (die nicht [mehr] am Geld hängen!). Es wurde unlängst auch schon festgestellt, dass der Mensch sich eibringen möchte, deswegen ist es einfach unwahrscheinlich, dass sich danach mehr auf die Faule legen wie aktuell.

Oder auch:
Die deutschen Sozialausgaben beliefen sich 2023 auf rund 1.249 Milliarden Euro. Aufgeteilt auf alle (85Mio) wären das ~14705€ oder 1225€/mtl. Das reicht ja schon, ohne das auch nur Einer einen Euro mehr zahlt....
 
Ich glaube nicht, dass man das so einfach umrechnen bzw. verteilen kann. Da sind ja sicher auch Kosten drin. die man nicht mit den 1.225€ pro Kopf begleichen kann. Wenn Du da also dem einen was wegnimmst, um es auf alle anderen zu verteilen dann sieht es für manchen schlecht aus, wenn z.B: sie Krankenbehandlung oder der Pflegeheimplatz nicht bezahlt werden kann.
 
Wir reden über das Konzept des BGE. Wir wollen kein Gesetz für das BGE ausarbeiten. Das Konzept BGE sehe ich als logischen Nachfolger zu unserem System.
Incanus schrieb:
Ich glaube nicht, dass man das so einfach umrechnen bzw. verteilen kann
Sagt auch keiner, war nur zur Abschätzung, wie viel da noch geändert werden muss und wieviel fehlen könnte. KK wird z.B. in vielen Durchführungsmodellen nicht entfallen. Aber das sind Details, wo sich zur Einführung verdammt viele Experten einig werden müssen. Die Details muss man aber in der Konzeptphase noch gar nicht festlegen, dafür fehlen uns allen auch viel zu viele davon, um das Thema vollumfänglich zu verstehen. Ich sehe einfach nur die Verschwendung von viel Geld, um Menschen in Billiglohnjobs zu drängen und zu verhindern, dass Menschen, die mit ihrem Job nicht zufrieden sind, kündigen. Nach dem Motto gehts im Job auch noch so schlecht, ertrage es, denn die NGS (neue Grundsicherung) ist schlimmer!
Incanus schrieb:
der Pflegeheimplatz nicht bezahlt werden kann.
Den kann doch keiner von Einkommen bei Rente zahlen. Niemand. Oder reicht die Maximalrente schon für den Minimalpflegeplatz? Ich denke nicht.
 
Das hast Du mich wohl nicht oder falsch verstanden. Wenn wir die gesamten jetzigen Ausgaben der Sozialkassen gleichmäßig auf alle Einwohner verteilen, bleibt eben nichts mehr für die übrig, die einen erhöhten Bedarf haben.
 
Incanus schrieb:
die einen erhöhten Bedarf haben
Und, wer kann einen erhöhten Bedarf haben? Richtig, Kranke und zu pflegende. Beides soll nicht abgeschafft werden bzw muss dass bei der Ausarbeitung des 'Wie' ermittelt werden, wie damit umgegangen wird. Ändert nichts an den Grundlagen, über die man Nachdenken kann. Für mich sehe ich dort die größte Chance für die Gesellschaft. Denn wann haben die Gesellschaften Fortschritte gemacht? Wenn sich die soziale Situation verbessert hat. Historisch hat jede positive Änderung bei den Sozialleistungen zu Mehreinnahmen des Marktes geführt (Wie war das noch bei Ford, glückliche Arbeiter sind einfach produktiver als Sklaven). Diese historische Entwicklung muss man nur weiterdenken und landet automatisch beim BGE. Oder der Abschaffung des Kapitals, aber da sind wir gesellschaftlich noch viel weiter weg.
Oder auch noch mal anders ausgedrückt: Weniger Sozialleistungen heißt zurück zu Vorkriegszeiten. Was sind mehr Sozialleistungen? Was kommt nach unseren System als Aufwertung?
 
Zurück
Oben