als letzter das Licht ausmachen, oder vorher was neues suchen.

GSXArne

Lieutenant
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Okt. 2009
Beiträge
994
Moin,
Ich benötige Mal ein wenig Karriereberatung von euch:
Ich bin eigentlich recht zufrieden mit meinen Job. Ich kann arbeiten wann und wo ich will, die Thematik ist spannend und die Kollegen sind okay. Sogar die Entlohnung ist gut. Der Job lässt sich prima mit meiner Familie verbinden (zwei kleine Jungs + Frau).

Allerdings gibt es zwei große Minuspunkte.
1. es gibt keine Arbeit, ich bin pro Tag etwa 2 Stunden beschäftigt (bei 37h/Woche). Den Rest der Zeit gammel ich rum.
2. Auf Grund von 1. und anderen Umständen die ich nicht erläutern möchte, nehmen wir ( meine Kollegen und ich) an, dass der Laden in den nächsten 12 Monaten geschlossen wird.

Ich möchte hier nicht die Umstände aus 1 und 2 diskutieren. Sondern viel mehr wie ihr mit der Situation umgehen würdet.

Ich bin hin und her gerissen, einerseits merke ich, dass die Situation mir nicht gut tut.
Andererseits ist es doch eigentlich eine recht luxuriöse Situation, einen Job zu haben der gut mit der Familie vereinbar ist und dabei auch noch gut entlohnt wird.

Würdet ihr vorzeitig das weite suchen, oder die Situation aussitzen?
 
Ich würde mit meinem Vorgesetzten mal ganz entspannt und unverbindlich über die Situation reden. Damit du auch einschätzen kannst wie es mit dem Unternehmen steht usw.
 
Hallo

Wichtig finde ich bei dieser Frage die Größe und den finanziellen Status der Firma.
Ist es ein Konzern wo bei einer Kündigung durch den Arbeitgeber eine Abfindung drin sein könnte oder ist es eine kleine Firma wo es am Ende Probleme mit dem Gehalt geben könnte ?
Bei erstem würde ich bis zum Schluß sitzen bleiben, bei zweitem würde ich anfangen zu suchen.

Grüße Tomi
 
@hallo7: Das habe ich bereits getan, aber keine befriedigende Antwort erhalten. Ich denke der Mann weiß mehr als er sagen kann/darf.

@Tomi
Es handelt sich um eine 30 Mann GmbH, die aber zu einen sehr großen Konzern gehört.
Von daher kann man davon ausgehen, dass Abfindungen gezahlt werden. Aber ich bin noch nicht so lange dabei, so dass die Abfindung vielleicht ein bis zwei Gehälter sind . Darauf würde ich ggf auch verzichten können.
 
Hallo

Dann würde ich anfangen zu suchen und nicht bis zum Schluß bleiben, es ist taktisch immer besser sich aus einer ungekündigten Stellung heraus zu bewerben als aus einer Arbeitslosigkeit.
Bei ein bis zwei Gehältern Abfindung bleibt nach Abzug der Steuern/Sozialabgaben nicht mehr genug über das es sich lohnt das Spiel bis zum Ende mitzumachen.
Wenn es eine eigenständige GmbH innerhalb eines Konzernverbundes ist kann es auch sein das der Konzern finanziell nicht dahinter steht und du keine Abfindung bekommst (inkl. Gehaltsprobleme).
Schreib doch einfach gemütlich ein paar Bewerbungen um zu testen wie der Arbeitsmarkt auf dich reagiert, was hast du zu verlieren ?

Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
Grundlegend wäre es einfach ziemlich unvernünftig wirklich bis zum Schluss mit der Suche zu warten.

Wie aber schon gesagt wurde, einfach offen die Bedenken ansprechen.
Grundlegend schadet es auch nicht einfach mal Bewerbungen zu schreiben und diese zu verschicken.
 
Welchen Sinn hat es, bei einem Unternehmen zu bleiben, das höchstwahrscheinlich in den nächsten 12 Monaten den Bach runter geht? Erschließt sich mir nicht ganz.
 
Die Sache ist schon komplexer. Als Teil eines großen Konzerns geht man nicht so leicht unter. Es könnte auch eine Umstrukturierung geben, *interne* Angebote usw.
Außerdem hätte er ein paar Monate keinen Stress und gutes Gehalt - ist doch auch was ;)

Umschauen kostet nichts und wenn du was passendes findest, spricht ja nichts dagegen zu wechseln. Auf Teufel komm raus was neues finden würde ich aber vorerst nicht.

Ich würd vllt auch mal bei den Arbeitnehmervertretungen/Betriebsrat des Konzerns anfragen ob die etwas wissen/zuständig sind bzw. ob die mit so etwas Erfahrung haben.
 
Empfehle Dir auch mit Bewerbungen zu beginnen und den Arbeitsmarkt in Deiner Sparte zu sondieren.
Und sei es auch nur um Bewerbungsgespräche zu "üben". Im Ernstfall gerüstet zu sein kann nie schaden.
12 Monate klingt zwar erst mal recht lang, Bewerbungen aus einer zeitlichen Drucksituation führen idR nicht zum bestmöglichen Ergebnis.
 
Das sind doch ohnehin nur alles Mutmaßungen. Bei mir in der Abteilung sind die meisten im absoluten Beamtenmodus. Da könnte ich genauso die These aufstellen: "Die Leute sind sowas von faul, mein Unternehmen gibt es maximal noch 12 Monate".
Außerdem liegt es oft auch an einem selbst, extra Verantwortung zu übernehmen. Ich könnte zB nie nur 2h arbeiten und den Rest des Tages die Eier schaukeln. Man kann immer etwas optimieren! Also würde ich mir auch erstmal an die eigene Nase fassen ...
 
Wenn Dein Einkommen das Haupteinkommen der Familie ist, würde ich da keine Sekunde überlegen. Für ein Bisschen Bequemlichkeit würde ich kein Risiko eingehen, also etwas Neues suchen. Dieser Prozess dauert erstens auch Monate, Du wirst ja vielleicht auch nicht das erste Angebot annehmen und wenn die Konjuktur sich richtig eintrübt, wird Deine Verhandlungsposition wahrscheinlich auch schlechter.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sehe ich auch so wie meine Vorredner.
Einfach mal ein paar Bewerbungen schreiben und nette Vorstellungsgespräche führen :).
Vielleicht findet sich eine Stelle, die auch so sehr ansprechend ist.

Klar kann man auch die gemütliche Schiene fahren und schauen, was sich so ergibt. Aber dann geht man im Zweifelsfall etwas gestresster in die Jobsuche. Je nach Standort, Qualifikation und Branche kanns auch mal etwas länger dauern, bis man einen neuen Job findet.
 
X_Clamp schrieb:
Das sind doch ohnehin nur alles Mutmaßungen. Bei mir in der Abteilung sind die meisten im absoluten Beamtenmodus. Da könnte ich genauso die These aufstellen: "Die Leute sind sowas von faul, mein Unternehmen gibt es maximal noch 12 Monate".
Außerdem liegt es oft auch an einem selbst, extra Verantwortung zu übernehmen. Ich könnte zB nie nur 2h arbeiten und den Rest des Tages die Eier schaukeln. Man kann immer etwas optimieren! Also würde ich mir auch erstmal an die eigene Nase fassen ...

Ehh... naja ich gehe mal davon aus, dass der TE und seine Kollegen die Aussage anhand gewisser objektiger Faktoren getroffen wie z.B. einer schlechten Auftragslage
 
Die schlechte Auftragslage kann auch der Saison geschuldet sein. Der TE schreibt von ein oder zwei Monaten Abfindung, er kann also noch nicht allzu lange dabei sein, vielleicht gar erst seit diesem Jahr.

Ohne Einblick in die Bilanzen des Unternehmens zu haben, ist schwer zu sagen, wie es sich entwickelt. Die Frage ist vielmehr, wie sich die Führungsriege verhält. Wenn sich auch dort mehrere um den Absprung bemühen, ja, dann sollte man definitiv auch den Ausstieg vorbereiten.
Vielleicht nimmt man sich auch den Bundesanzeiger zur Hand und schaut sich die Bilanzen der letzten Jahre an und kann daraus einen Trend erkennen.

Was man aber auf jeden Fall machen kann, ist, seinen Lebenslauf aktualisieren und sich schonmal ein wenig umschauen. Das kann man immer machen und es tut auch nicht weh. Wenn es dann doch überraschend hart kommt, ist man zumindest ein wenig vorbereitet. Und selbst eine Insolvenz geht nicht von heute auf morgen.

Rat an den TE: Sprich mit Deiner Gewerkschaft. Die werden Dich ein wenig beruhigen können. Und Dich rechtlich vertreten, wenn die Insolvenz tatsächlich bis zum Letzten verschwiegen wurde.
 
@Twostone

Wenn das Unternehmen für das der TE arbeitet eine kleine Tochtergesellschaft in einem großen Konzern ist, dann wickelt der Konzern die Tochtergesellschaft ordentlich ab und lässt diese nicht in die Insolvenz gehen.
Sich auf eine Insolvenz "zu verlassen" halte ich an der Stelle für gefährlich.

Mein Fazit - ich schließe mich den Rest an: Lebenslauf aktualisieren und aktiv bewerben.
 
Hallo,

vielen Dank für eure Beiträge, ich weiß das sehr zu schätzen.
@X_Clamp , ich glaube nicht, dass der Laden dicht macht weil wir alle so faul sind, sondern, weil wir keine Aufträge kriegen und auch auf Grund anderer Faktoren, die ich nicht weiter erläutern möchte.

Also, zusammengefasst raten mir wohl alle, dass ich mir was neues suchen soll.

Ich werde mal gucken was der Markt so hergibt.

Vielen Dank und Guten Rutsch.
 
Nunja, oft tragen die Mitarbeiter keinen unerheblichen Anteil daran, wieso ein Unternehmen Insolvenz anmelden muss. Angefangen von inkompetenten/ unmotivierten Vertrieblern, die keine Aufträge an Land ziehen, über die Sachbearbeiter/ Mitarbeiter in Linienfunktion, die nur das Allernötigste machen oder gar nur ihre Füße hoch legen bis hin zu unfähigem Management/ Geschäftsführung. Die schlechte Auftragslage hat also nicht nur immer die Ursache in der generellen schlechten Nachfrage nach einem Produkt/ Dienstleistung, sondern oftmals auch in der Inkompetenz/ Unfähigkeit der Mitarbeiter respektive Management. Das letztere wird natürlich nicht gerne eingestanden ...
 
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@X_Clamp, ich gebe dir Recht. Aber in unserem Falle ist das Problem, dass unser Mutterkonzern ein anderes, ausländisches Unternehmen gekauft, hat, das unsere Arbeit günstiger erledigen kann.

Unser Anteil ist, dass wir im Hochlohnland Deutschland arbeiten und auch noch tarifgebunden sind. Sollen wir darauf verzichten?

Unser Unternehmen wird gerade politischen (ich meine Firmenpolitik) gegen die Wand gefahren. Es sind definitiv nicht die Kollegen, die bis zur Übernahme durch besagten Konzern hochmotiviert waren.

Viele Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
Hochlohnland Deutschland? Habe ich irgend etwas nicht mitbekommen? Die Lohnnebenkosten sind hier hoch, aber nicht die Löhne. Nirgendwo anders habe ich so wenig verdient noch so unverschämt niedrige Angebote erhalten wie in Deutschland.

Nimmt mann noch Steuern und Sozialbeiträge mit hinzu, ist Deutschland eher ein "Billiglohnland". Indirekte Steuern und Preisgestaltung machen ihr übriges. Leute, die siebziger Jahre sind vorbei.
 
So ist es. In Rumänien zB zahlen IT Fachkräfte nur ca. 15% Steuern (habe jetzt die genaue Zahl nicht im Kopf). Unsere Provider erhalten dort somit teilweise netto mehr als wir im IGM gebundenen Unternehmen. Das ist mal eine Ansage bei einen durchschnittlichen Gehalt von ca. 300€/ Monat in Rumänien! Diese Kollegen verdienen somit um den Faktor 10 bis 20 mehr als der dortige Durchschnitt. Nicht, dass ich ihnen es nicht gönnen würde, aber Deutschland ist - wie der Vorredner schon angedeutet hat - alles andere als ein Hochlohnland!
 
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