Alt vs. neu (Nikon D7100 vs. Canon M50)

rocketmax

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Hallo,

für meine Arbeit mache ich nebenbei Fotos und habe dafür eine Nikon D7100 incl. Kit-Objektiv (welches ich aber nur in Ausnahmefällen verwende) sowie ein Objektiv mit Festbrennweite (Nikkor 50mm 1:1,8), welches ich hauptsächlich verwende. Es handelt sich hauptsächlich um Modeaufnahmen, d.h. die Textilien stehen im Fokus, entweder getragen am Model oder auf der Stange.

Fotografiert wird hauptsächlich im Raum, die Lichtverhältnisse sind aber durchwegs gut bis ausreichend.

Allerdings fehlt mir zur Zeit etwas die Flexibilität mit der Kamera sowie beim Übertragen und Bearbeiten der Bilder, da während des Betriebs nicht immer die Möglichkeit besteht, die Fotos über die Karte auf den Rechner zu übertragen, zu bearbeiten und so zeitnah und ohne viele Zwischenschritte zu verwerten. Daneben komme ich mMn nach (und meinem Können nach) gelegentlich an Grenzen, das 50mm Objektiv richtig einzusetzen und von seinen Vorzügen zu profitieren.

Deshalb spiele ich mit dem Gedanken, auf eine spiegellose Kamera umzusteigen und die aktuellen Funktionen wie Bluetooth und WLAN zur Optimierung nutzen zu können.

Als erste Wahl habe ich die Canon EOS m50 im Blick, zum Kit-Objektiv würde ich noch einen Adapter inkl. ein 50mm Objektiv wählen.
Damit wäre mein Budget von etwa 800€ erreicht.

Ist dieser Kamerawechsel nachzuvollziehen und auch im Hinblick auf die Bildqualität sinnvoll, oder sollte ich in Anbetracht des Budgets weiter bei Nikon bleiben und hier evtl. in ein weiteres, gutes Objektiv investieren?

Vielen Dank für eure Antworten.
 
Ich würde dir empfehlen eine d7500 auf ebay zu kaufen.
ggf auch das alte nikon 50mm f1.4 - Es ist erheblich günstiger als das aktuelle aber optisch grossartig.
beide zusammen sollten dich auf ebay 600-800 kosten.
hier kannst dir die high-iso performance ansehen:
https://www.kenrockwell.com/nikon/d7500.htm#highisos

das upgrade zur d7100 ist schon beachtlich was die low light fähigkeiten angeht. Eine Kerze im Raum genügt um freihand scharfe, rauscharme Bilder zu schiessen
 
Wenn es nur um Wifi geht, kannst du auch einen WU-1a/WU-1b Adapter installieren: https://imaging.nikon.com/lineup/acil/accessories/wu-1b/
Andere Lösung wäre auch eine SD Karte mit Wifi.

Bessere Fotos wirst du nicht hinkriegen nur weil du eine neue Kamera kaufst. Die Kamera macht zwar das Foto, aber der Fotograf wählt den Ausschnitt aus - und stellt optimalerweise auch die Kamera selber ein - Also nicht auto Modus etc.

Was stört dich den an den Bildern? Ist der Ausschnitt nicht gut? Zuwenig Tiefenschärfe / Bild sieht unscharf aus?
Das Nikkor 50mm 1:1,8 Objektiv ist Ansicht schon recht ordentlich, aber "nicht das beste" Objektiv auf dem Markt.

Welches 50mm hast du das F1.8G ED oder das ältere f/1.8G?

Was kann man tun um bessere Fotos zu machen:


  • Üben üben üben
  • Leuten mit Ahnung die Fotos zeigen und Feedback einholen
  • Über bestimmte Aspekte der Fotografie Informieren (z.B. genau Studieren, wie ISO, Shutter und Blende zusammen spielen, aber auch Goldener Schnitt) etc.
  • Ein FB Objektiv ist eine schöne Sache, denke aber daran, dass 50mm nicht immer Reichen werden! z.B. viele Portrait Fotografen verwenden das gute alte 70-200mm für alle Portrait fotografien, da sie nur mit diesem und auf 200mm den gewünschten Effekt/Auschnitt und Bokeh erreichen etc

Meine Tipps:
Wenn du im Automodus bist -> Ab in Manuellen Modus
Bilder in RAW - NEF heisst es bei Nikon - machen und nicht in JPG, damit kannst du in Lightroom z.B. ordentlich nach belichten wenn nötig und das ohne dass das Bild "schlechter" wird von der Qualität

@madmax2010 wieso High ISO, wenn er mehr im Studio fotografiert? Ich sehe da null Vorteile von den besseren ISO Werten in diesem UseCase. Wifi und BT okay - aber wie gesagt, kann das auch über einen günstigen Adapter (wifi at least) umgesetzt werden und ansonsten USB Tethering ist auch eine gute Option.
Aber ja das 50mm f1.4 ED könnte etwas für den TE sein - es kommt halt nur darauf an WO er jetzt aktuell Probleme hat mit seinen Fotos.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also gerade bei Mode/Modelfotografie würde ich auch erstmal in Belichtung investieren. Das dürfte einen deutlichen Mehrwert gegenüber einer neuen Kamera bringen. Solange dir der Autofokus nicht zu lahm ist, solltest du mit deiner Kamera eigentlich nicht an die Grenzen stoßen. Ggf. könntest du noch ein anderes Objektiv kaufen, je nachdem ob du mehr Weitwinkel oder so brauchst ist 35mm an APS-C eine gute Brennweite.
 
Oh, wow, vielen Dank für die ganzen Antworten. Ich fange von unten an :)

@Kenny [CH] Ich habe das alte f/1.8 Objektiv, hatte es gebraucht gekauft. Danke für deine Tipps, ich fotografiere ausschließlich im Manuellen Modus bzw. mit fester Blende, bin auch sonst in der Fotografie nicht ganz neu. Photoshop und Lightroom habe ich zur Verfügung, bin damit auch geübt (zumindest in den Grundlagen).

Die 50mm sind für alle Detailaufnahmen super, allerdings bekomme ich oftmals auf kleinem Raum Probleme, das Motiv ganz ins Bild zu bekommen. Draußen oder in weitläufigen Räumen erübrigt sich das natürlich, aber in meinem konkreten Fall ist es auf Grund unserer räumlichen Gegebenheiten ein Thema.
Wäre hier eine kürzere Festbrennweite eine Lösung? Daneben habe ich mich auch an die Schärfe der Festbrennweitenobjektive gewöhnt und möchte diese auch ungern mehr missen :).

@madmax2010 das Objektiv ist natürlich eine Überlegung, die ich bisher nicht hatte. In meinem Kopf war der Systemwechsel eigentlich schon durch.

@chris_2401 Auch der Tipp mit dem Wifi Adapter ist super, da muss ich direkt nachschauen welcher da passt. Das Kabel direkt zum Notebook ist für mich sicher nur bei größeren Shootings von einer fixen Position ein Thema, so wie ich bisher gearbeitet habe wird mir das zu unflexibel.
Ergänzung ()

Ich fotografiere nicht im Studio, ich habe ein gut ausgeleuchtetes Ladengeschäft zur Verfügung, gelegentlich machen wir auch Außenaufnahmen.
 
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Das klingt ja dann tatsächlich eher nach einem Objektiv Problem. Am besten guckst du mal mit dem Kit welche Brennweite dir am meisten liegen würde und besorgst dir dann ein neues. Vermutlich wird das dann entweder ein 35mm oder ein 24mm Objektiv sein.
 
Nachtrag zum Startpost: Ich hoffe ich kann ausdrücken, um was es mir geht. Ich hatte gehofft, mit einem Kamerawechsel von dieser "globigeren" Spiegelreflex auf eine kompakte Systemkamera umzusteigen und damit für mein Empfinden schneller, spontaner und direkter fotografieren zu können, auf dem Display direkt mein Foto sehen zu können und dadurch Belichtung etc. schneller und genauer anpassen zu können.
Aber wahrscheinlich habt ihr Recht, ich sollte die Lichtsituation verbessern und mich besser an die Gegebenheiten anpassen, anstatt mit einer neuen Kamera die selben Schwierigkeiten zu haben.
 
Du kannst dich natürlich jeder Zeit von einer alten großen Spiegelreflex zu einer neueren kleineren Systemkamera entscheiden.
Ob du damit aber auch bessere Bilder machst, hängt von deinen Fähigkeiten ab. Die Bildqualität, und das kannst du in vielen Portalen wie dpreview oder dkamera vergleichen, ist in etwa gleich zu deiner Nikon, aber vllt. ist bei der neueren Canon der Autofocus und z.B. die Gesichtserkennung besser, wenn du darauf wert legst, macht auch da ein Wechsel sinn.
Gutes Licht brauchst du immer.
 
@rocketmax ah das Problem liegt also am "auf kleinem Raum Probleme, das Motiv ganz ins Bild zu bekommen". Da wird dir keine neue Kamera mit "gleichem" Sensor und gleichem Objektiv etwas helfen.

Beide Kameras D7100 und EOS m50 sind APS-C Kameras - d.h der Sensor ist kleiner als bei einer Vollformat Kamera (24mmx36mm - Grösse der alten Standard Filmrollen). Alle Objektive werden für das Vollformat angeschrieben, also dein 50mm Objektiv, ist ein 50mm Objektiv auf einer Vollformat Kamera. Aber auf deiner APS-C mit dem kleineren Chip musst du einen Fakotr 1.5 auf die 50mm rechnen => 75mm damit du auf die "Brennweite" für deine Kamera kommst.

Faktor bei Nikon ist 1.5 und für Canon ist er 1.6

Also z.b mit einem 35mm Objektiv erreichst du mit deiner Kamera etwa eine Brennweite von 52.5mm.
 
rocketmax schrieb:
Nachtrag zum Startpost: Ich hoffe ich kann ausdrücken, um was es mir geht. Ich hatte gehofft, mit einem Kamerawechsel von dieser "globigeren" Spiegelreflex auf eine kompakte Systemkamera umzusteigen und damit für mein Empfinden schneller, spontaner und direkter fotografieren zu können, auf dem Display direkt mein Foto sehen zu können und dadurch Belichtung etc. schneller und genauer anpassen zu können.
Aber wahrscheinlich habt ihr Recht, ich sollte die Lichtsituation verbessern und mich besser an die Gegebenheiten anpassen, anstatt mit einer neuen Kamera die selben Schwierigkeiten zu haben.

Wenn das dein Problem ist, dann lässt sich das durch eine DSLM beheben. Meine kann sogar im Vorschaubild anzeigen welche Bereiche des Bildes überbelichtet sind. Außerdem hast du eine Fokuslupe und Peaking, was manuelles fokussieren sehr leicht macht. Die modernste Generation hat auch einen guten Augenautofokus.

Das Objektiv ist dann aber weiterhin ein Problem. Am besten solltest du zu deinem 50 mm Objektiv ein Objektiv mit 35 mm Vollformatäquivalent haben, sprich 24 mm an deiner aktuellen Kamera.
Eine gute Beleuchtung ist natürlich weiterhin die Grundlage guter Bilder.


In erster Linie ist die Kaufentscheidung von deinen Fähigkeiten, Vorlieben und Budget abhängig.
 
Zuletzt bearbeitet:
rocketmax schrieb:
Deshalb spiele ich mit dem Gedanken, auf eine spiegellose Kamera umzusteigen und die aktuellen Funktionen wie Bluetooth und WLAN zur Optimierung nutzen zu können.

Die Konnektivität hat nichts mit dem Spiegel zu tun
 
@EvilSquirrel Das ist mir bewusst, für mich war aber klar, dass wenn ein Kamerawechsel stattfinden soll, dann zu einer DSLM.
 
Falls du ein iPhone hast, spricht was gegen den Lightning-SD-Card Adapter?

Meine Kamera(s) haben zwar schon seit einiger Zeit WLAN, aber wirklich gut implementiert ist es m.Mn. bei keinem einzigen Hersteller - die Apps sind frickelig und die Bildübertragung lahm, RAW übertragen geht meistens ohnehin gleich gar nicht. Ich hab mir den Adapter vor ein paar Monaten gekauft und v.a. mit iOS13 bzw. iPadOS13 funktioniert er top - Haupteinsatzzweck bei mir ist das direkte Backuppen der Daten im Feld auf mein NAS per SFTP.

Wenn du ein Gerät mit Android hast kannst du entweder die Kamera direkt ans Handy stecken oder einen X-Beliebigen Cardreader mit USB-C-Kabel.
 
M.Ing schrieb:
Meine Kamera(s) haben zwar schon seit einiger Zeit WLAN, aber wirklich gut implementiert ist es m.Mn. bei keinem einzigen Hersteller
True, das Wifi meiner D750 habe ich 2-3 Mal verwendet, als die Kamera neu war und auch nur kurz. Seit dann nie mehr, weill das Wifi und die dazugehörigen Apps sind wirklich unter aller Sau.
Wenn du Wifi wirklich verwenden willst, musst du IMHO auch einen Stromadapter für die Kamera besorgen - meine zwei Akkus in der D750 (mit Grip) waren super schnell entladen mit aktiviertem Wifi.
Ich würde sagen, statt pro Akku ca 1000 Auslösungen, kriegst du mit aktiviertem Wifi vlt noch 300-500 Auslösungen hin.
 
@zandermax dann schau ich mich definitiv nach einem neuen Objektiv um, teste es nachher mit dem Kit ob 35mm oder 24mm genügen. Vielen Dank!

@M.Ing & @Kenny [CH] Arbeite mit Android & Windows. Werde es direkt testen, die Kamera direkt ans Smartphone zu hängen.
 
Das Problem sind in erster Linie die Instabilitäten und die Bugs. Mit Canon, Nikon, Fuji und Sony hab ich einige Erfahrungswerte mitbekommen, meistens kränkelt es irgendwo an der Usability.
 
Hab vorgestern einen Kumpel besucht, der noch eine 5D Mark 3 hat.
Das war 2012 eine Top Kamera, aber das ist 8 Jahre her und jetzt fühlt sie sich wie Steinzeit an.
Dass man die Fokuspunkte mit einem Joystick auswählen muss, utopisch :D
Klar, man kannte es halt damals nicht besser.

Ich persönlich würde nur noch Spiegellos (DSLM) kaufen, die Vorteile sind einfach sehr nützlich.
Die beste Kamera in dem Preisbereich ist nach wie vor die Sony A6000.
Die M50 ist auch okay, hat aber den Nachteil dass die EF-M Objektive weder auf RF noch auf EF passen, falls man später mal aufs Vollformat umsteigen will. Das Problem hast du bei Sony nicht, da haben alle den gleichen Mount.
 
Maxim25 schrieb:
Das war 2012 eine Top Kamera, aber das ist 8 Jahre her und jetzt fühlt sie sich wie Steinzeit an.

Die 5D Mk III ist in den Händen der richtigen Person auch heute noch eine exzellente Kamera - ich weiß nicht, woher dieser Wahnsinn kommt, dass Kameras mit zunehmendem Alter scheinbar schlechter werden.

https://www.exibartstreet.com/news/...orld-press-photo-2019-a-breakdown-of-cameras/ - für Pressefotografie auf höchstem Niveau ist sie scheinbar noch gut genug...

Maxim25 schrieb:
Dass man die Fokuspunkte mit einem Joystick auswählen muss, utopisch

Die 5D Mark III hatte wenigstens einen. Ich hatte besagte A6000 und Fokuspunkt wechseln war dort immer mühsam, weil es genau diesen Stick nicht gab. Auf einigen der neueren Modelle haben sie den Stick nicht ohne Grund erst wieder eingebaut.

Maxim25 schrieb:
Das Problem hast du bei Sony nicht, da haben alle den gleichen Mount.

Ist zwar theoretisch und praktisch richtig, aber unpraktikabel. Bei 24MP auf Vollformat bleiben gecroppt auf APS-C noch heiße 10 MP übrig - außer man hat zufällig Optiken, die für APS-C gerechnet sind, aber trotzdem Kleinbild halbwegs ausleuchten können. Aber wer glaubt, später im Vollformat die APS-C-Gläser ohne Probleme weiterverwenden zu können, hat sich geschnitten.
 
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