Blackcan schrieb:
Also HDTune betitelt den zustand der Platte als OK und hab auch keine defekten blöcke feststellen können bei einem Quickscan
Vergiss HD Tune und erst recht die alte 2.55er Freeversion, die kann nur bis zu 2TiB adressieren, also gar nicht die ganze 3TB HDD prüfen oder korrekt benchen.
Schwebende Sektoren sind Sektoren deren Daten nicht mehr zur ECC passen die hinter jedem Sektor steht und mit deren Hilfe auch nicht mehr korrigiert werden können. Da die korrekten Daten nicht mehr feststellbar sind, gibt die Platte statt falscher Daten einen Lesefehler als Antwort wenn man versucht diese zu lesen. Das kann auch anderen Gründe als defekte Oberflächen haben, z.B. einen Stromausfall während eines Schreibvorgang der dazu führt, dass eben nicht die ganze Daten plus der neuen ECC geschrieben wurden, diese hier hat 0x41 = 65 unerwartete Spannungsabfälle registriert. Es kann auch wegen eines Stoßes oder Vibrationen passieren das der Kopf beim Schreiben aus der Spur kommt und Daten auf der Nachbarspur überschreibt, schon hat man dann beim Versuch diese zu lesen einen schwebenden Sektor.
Die Green ist nicht für den Betrieb in einem NAS geeignet, die hat keine Sensoren um rechtzeitig auf solche Vorfälle zu reagieren und das Schreiben dann einzustellen, wie NAS HDDs sie haben, die Unterschiede sind eben mehr als Werbung und man den HDDs von außen ansieht und auch wenn es technisch erst einmal funktioniert solche einfachen Desktopplatten für ein NAS zu nehmen, so hat dies eben Nachteile. Auch arbeiten HDDs nicht 100%ig und die Hersteller geben die Fehlerhäufigkeit auch in Form der UBER an, wobei eine UBER von 1:10^14 bedeutet, dass je 10^14 gelesener Bits was etwa 12TB gelesener Daten entspricht, ein Lesefehler und damit schwebender Sektor im Rahmen der Erwartungen liegt.
Die Controller merken sich die schwebenden Sektoren und prüfen die Daten nach dem erneuten Schreiben auf diese Sektoren, dann verschwinden diese einfach oder werden eben durch Reservesektoren ersetzt.
Außerdem sind HDDs auch nicht endlos lagerfähig, Seagate schreibt dazu z.B. hier und auch in einigen anderen Product Manuals:
Wenn also die Lagerbedingungen nicht eingehalten werde, sind 90 Tage und zwar in der ungeöffneten Originalverpackung, sonst bestenfalls 1 Jahr. Nach dem Öffnen sollten HDD nicht länger als 30 Tage stromlos sein.
Bei der neuen Barracuda Pro 10TB mit Heliumfüllung schreibt Seagate:
Also hier nur ein halbes Jahr in der ungeöffneten originalen Versandverpackung von Seagate und sonst 2 Monate, nur bei optimalen Bedingungen bis zu einem Jahr.
HGST schreibt für die Megascale:
Wie man sieht, spielen Temperatur und Luftfeuchtigkeit bei der Lagerung eine große Rolle, im Auto dürfte beides nicht optimal gewesen sein und wenn das Auto auch noch viel bewegt wurde, kommen noch die Stöße hinzu und HDDs sind auch ausgeschaltet empfindlich. Von
HGST gibt es dieses Video über die Empfindlichkeit und korrekt Handhabung von HDDs, mit dem Empfehlung wie die Umgebung aussehen sollte auf denen mit HDDs gearbeitet wird und sie weisen darauf hin, dass die Schäden sich auch erst später bemerkbar machen können.
mac4life schrieb:
Naja, von so Anzeigen, wie "Warnung", "Gut" oder "Sehr gut" halte ich ja nicht wirklich viel.
Es gibt bei CDI nur Gut, Vorsicht, Schlecht und Unbekannt, es werden auch nur wenige Atttribute herangezogen um diese Bewertung vorzunehmen, von daher ist die immer mit Vorsicht zu sehen. Generell gibt es zwei Arte von Tools die den Zustand von HDDs bewerten, die übervorsichtigen die bei jeder Kleinigkeit zur Panik neigen und solche die Fehler auch mal übersehen und wo alles gut ist bis die HDD fest schon defekt ist.