Alternative Positionierung von Nubert A-125

Die übliche Vorgehensweise ist, den Drehregler auf Maximaleinstellung zu setzen, damit die Weichen sich nicht gegenseitig beeinflussen.

Aber wenn Nubert das selbst so vorschlägt! :)

Dann mach es so.
 
@hans_rosenkohl Bist du bei den A-125 mit einem Sub geblieben? Mittlerweile ist einige Zeit vergangen und wäre super wenn du deine Erfahrungen teilen könntest.

Ich habe genau das gleiche Problem im kleinen Büro Raum mit einer wandnahen Aufstellung. Habe die Lautsprecher bereits in einem großen Raum getestet mit großen Wandabstand. und finde die LS tiefen betont was das Problem verstärkt. Das wird vermutlich von Nubert so gewollt sein um der Klangsignatur mehr Größe zu verleihen. Generell verlieren die LS dadurch etwas an Klarheit und Brillanz wie ich es von meinen Dali Zensor im Wohnzimmer gewohnt bin.

Eine Möglichkeit für mich wären andere LS die nicht so tiefen betont sind oder ein kleiner Sub. Der Sub ist allerdings ein erheblicher Kostenpunkt.
 
@PeterPlan, das mit der Trennfrequenz verstehe ich nicht.

PeterPlan schrieb:
Dann hast du aber zwei Flankensteilheiten, die sich addieren.

Kannst du das so erklären, das es auch jemand der keine Ahnung von der Materie hat versteht?

Nach meiner Logik ist das so das die A-125 alles bis 80Hz abdecken, alles darunter übernimmt dann der Sub. Wenn ich die Trennfrequenz am Sub jetzt ganz nach rechts (140Hz) stelle, dann erzeuge ich doch eine Überlagerung? Also quasi ein Doppelbass im Bereich 140-80Hz? Der Bass aus dem Sub wird dann deutlich hörbarer und lässt sich orten, dann müsste er doch zwangläufig mittig zwischen die Monitore, also theoretisch, oder nicht?
 
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Bei der Trennung von Sub/Satelliten findet kein abrupter Übergang statt, sondern man verwendet elektrische oder akustische Filter: Frequenzweichen, Hochpässe, Tiefpässe.

Die Frequenzweiche blendet den Schall ab der Trennfrequenz langsam aus bzw. ein. Für den Subwoofer wird ein Tiefpass (blendet hohe Frequenzen aus) gesetzt, und für die Satelliten ein Hochpass (blendet tiefe Frequenzen aus).

Wie langsam das vonstatten geht, hängt von der Flankensteilheit des Filters ab (zB 6dB/Oktave oder 12dB/Okt usw.). Recht üblich sind bei aktiven, analogen Filtern Flankensteilheiten von 18 oder 24 dB.

Wenn du zB mittels Hochpass bei 80 Hz mit 24 dB/Okt trennst, dann hast du bei 40 Hz (=1 Oktave) nur noch -24 dB Schalldruck und bei 20 Hz (2 Oktaven) -48 dB usw. Die Leistung nimmt zu niedrigen Frequenzen ab. Beim Tiefpass ist es umgekehrt, da nimmt die Leistung zu hohen Frequenzen hin ab.

Setzt du zwei Hochpässe gleichzeitig ein, überlagern sie sich, der Schalldruck nimmt also schneller ab, als gewünscht. Bei zwei identischen Filtern verdoppelt sich deren Effekt. Aus zwei 24dB-Filtern wird also ein 48dB. Der Subwoofer spielt dann im Bereich der Übergangsfrequenzen zu leise. Ein weiteres Problem einer zu steilen Trennung im Tiefbass: erhöhtes Group Delay (Verzögerungen im akustischen Signal).

Das Ziel ist es, den Übergang so homogen wie möglich zu gestalten, deshalb ist es idR optimal, wenn beide Filter die selbe Flankensteilheit haben, damit der Sub im selben Maße lauter wird, wie die Satelliten ausblenden. Dazu musst du dich möglichst auf die zwei Filter in den Sats beschränken. Indem du den dritten Filter am Sub auf Max drehst, minimierst du seinen Einfluss. Der Sub spielt dann mit vollem Pegel und wird nur vom Tiefpass der Satelliten angepasst. Es gibt Subwoofer, bei denen sich dieser Filter bypassen lässt, das ist tatsächlich die beste Lösung, gibt's aber selten.

Noch eine Randnotiz: Auch ein Bassreflex-Port ist ein akustischer Hochpass (24dB/Okt.). Dessen Einfluss wird aber idR vom Hersteller einberechnet. Bei Nubert kann man davon zumindest ausgehen. :D

Wenn der Sub ortbar ist, kann das verschiedene Gründe haben: Meistens ist entweder die Trennfrequenz zu hoch gesetzt, es gibt Pegeldifferenzen zwischen Sub/Sat oder der Raum mischt mit (Aufstellungsproblem). Billige Subs können durch Gehäuseresonanzen oder scheppernde Chassis auf sich aufmerksam machen.

Ein ortbarer Sub ist nach meiner Erfahrung am häufigsten schlecht eingemessen oder schlichtweg viel zu laut eingestellt.

Ein Merksatz von mir: Im Betrieb klingt es so, als ob kein extra Sub spielen würde. Schaltest du ihn aber aus, fehlt was. Wenn es so klingt, weißt du, dass du es richtig gemacht hast. ;)
 
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PeterPlan schrieb:
Ein Merksatz von mir: Im Betrieb klingt es so, als ob kein extra Sub spielen würde. Schaltest du ihn aber aus, fehlt was. Wenn es so klingt, weißt du, dass du es richtig gemacht hast. ;)
das kann ich zu 100% so unterschreiben!

beim Rest muss man immer aufpassen, wie genau das Modell, das man für die theoretische Berechnung benutzt, denn nun wirklich ist.
du hast mit dem BR als LPF ja ein Beispiel gebracht, nur ist es in der Praxis ja so, dass das nicht das einzige Filter ist. Auch ohne die BR Funktion fällt jeder normale Subwoofer nach oben hin ab, einige früher, andere später. Die Parameter dieser Filter kennt man nicht und daher ist es auch schwer die mit einzukalkulieren.

ein weiterer Punkt sind die Phasenverschiebungen, was du etwas krumm mit "erhöhtes Group Delay" erwähnt hast. Eine Phasenverschiebung ist eben kein "echtes" Delay, bzw. nur für eine Frequenz gültig.

aber genau das ist der Punkt, weshalb man das ganze in der Praxis nicht zu mathematisch sehen kann/darf (es sei denn man hat ganz genaue mathematische Modelle und bildet die Praxis sehr genau nach, was z.B. REW im Ansatz kann).

bei 80Hz beträgt die Wellenlänge 430cm. Ein typisches analoges Filter liefert bei Trennfrequenz eine Phasenverschiebung von -90°. Das entspricht bei dieser Frequenz eben etwas über 1m. Genau um diesen 1m müsste der Subwoofer also dichter an der Hörposition stehen als die beiden Stereo LS. Wobei die natürlich eine Phasendrehung in die andere Richtung durch ihre HPF aufgedrückt bekommen.

was ich mit dem ganzen Kram sagen möchte: es macht recht wenig Sinn, sich übermäßig den Kopf zu zerbrechen, ob man auf beiden Seiten nun 18dB oder 24dB pro Oktave einsetzt, weil da so viele Parameter rein spielen, dass man das nicht so einfach beantworten kann.
Fällt der Subwoofer nach oben hin langsamer/flacher ab als kleine Satelliten nach unten? Vermutlich ja, schon alleine deshalb trennt man z.B. oftmals den Subwoofer mit 24dB (aktiv) und die Satelliten "nur" mit 18 oder 12dB, weil die ja einen zusätzlichen "natürlichen" Filter haben. Das "klingt besser", geht aber auf die Belastbarkeit und man trennt doch lieber wieder steiler, weil man mehr Watt in den Prospekt drucken kann.
es ist eben alles nicht schwarz/weiß!
 
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@Mickey Mouse Definitiv richtig, was du schreibst.

Ich tendiere halt dazu, möglichst viele Einflussgrößen grundsätzlich auszuschließen, ich denke das ist prinzipiell eine gute Vorgehensweise.
 
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