dgschrei schrieb:
Zweitens finden nun ja wohl keine Zahlungen mehr von Intel statt. Zum einen eben wegen dem Urteil, zum Anderen weil Intel das ja gar nicht mehr nötig hat. Die schwache Phase mit dem P4 hat man ja durch diese "Maßnahmen" überstanden.
Allerdings sehe ich immer noch kein AMD System bei Media/Saturn. Schon komisch.
Jetzt mal stellvertretend für die INTEL-Problematik hab ich dich zitiert. Einfach mal das hier lesen:
http://www.ftd.de/technik/it_telekommunikation/:Agenda-Intel-inside-Mediamarkt/360912.html?p=1
Auszüge:
Dietmar Schneider gerät regelmäßig in Erklärungsnot. In seiner Media-Markt-Filiale in Dresden-Mickten, keine fünf Kilometer vom deutschen Werk des US-Chipkonzerns AMD entfernt,
fragen Kunden täglich nach Rechnern mit AMD-Innenleben. Doch die darf Schneider partout nicht in seinem Sortiment führen - egal wie stark die Nachfrage ist. Ein Vertrag, den die Media-Saturn-Holding mit dem AMD-Rivalen und Branchenprimus Intel geschlossen hat, untersagt das allen Filialgeschäftsführern.
Ein klarer Rechtsbruch.
Denn Europas größter Elektronikhändler hat sich 1999 verpflichtet, nur noch PC mit Intel-Chips zu verkaufen. Ausschließlich, ohne jede Ausnahme. Seither ist das Sortiment aller 353 Media Märkte und Saturn-Filialen in Deutschland von allen Konkurrenzprodukten befreit. Inzwischen hat der Handelskonzern auch in allen europäischen Tochtergesellschaften AMD-basierte Rechner restlos aussortiert.
Für MSH ist das verbotene Exklusivgeschäft höchst einträglich:
Mehr als 85 Mio. Euro erhielt der Händler allein im vergangenen Jahr von Intel - zum Teil als Einkaufsrabatt, zum Teil als rechtlich zweifelhafter "Werbekostenzuschuss". [EDIT: Artikel ist von 2008]
Seit 1999 dürften allein mehr als 360 Mio. Euro dieser Zuschüsse geflossen sein.
Zwischen drei und vier Prozent des PC-Umsatzes vergütet Intel seinem Vertriebspartner, berichten Beteiligte. Damit verschafft sich MSH im margenschwachen Computergeschäft einen entscheidenden Vorsprung vor konkurrierenden Händlern.
Die
Zahlungen sind in der Bilanz so trickreich verschleiert, dass sie nicht einmal den Wirtschaftsprüfern von KPMG aufgefallen sind. Aus gutem Grund:
Intel und Media Markt handeln nach einhelliger Auffassung von Juristen rechtswidrig.
Die Konzernzentrale im bayerischen Ingolstadt gibt sich unbeeindruckt.
Sämtliche 702 europäischen MSH-Märkte verkaufen weiterhin ausschließlich Rechner mit Intel-Prozessoren. Nicht einmal auf Nachfrage können Kunden AMD-Rechner bekommen: "Verkaufen wir grundsätzlich nicht", antworten die Mitarbeiter in den Märkten Interessenten.
Bis Anfang des Jahrzehnts führten einige MSH-Filialen im Ausland noch Rechner mit AMD-Technik. Bis die Zentrale begriff, dass sie Rabatte und Zuschüsse verschenkt: "
Die Werbekostenzuschüsse überbieten alle Verkaufsprovisionen, die andere Hersteller je zahlen könnten", sagt ein Insider. Seither gibt es bei PC europaweit ein Einheitssortiment - und das hat "Intel inside".
Die Wirklichkeit sieht spätestens seit 2003 anders aus:
Der Einkauf ist zentralisiert, den Marktleitern nahezu jede Entscheidungsfreiheit geraubt. "Die Zentrale schließt in allen Produktsegmenten mit den Herstellern Rahmenverträge ab", berichtet ein MSH-Manager. Innerhalb dieser Verträge könnten die Marktleiter dann ihr Sortiment auswählen.
Mit einer Ausnahme: dem Computersegment. "Dort ist alles von der Zentrale vorgeschrieben", berichtet der Manager. "Sie argumentiert, das Segment sei zu komplex und überfordere die Marktleiter. Vor allem stellt sie aber auf diese Weise sicher, dass der Vertrag mit Intel eingehalten wird."
Die Vorgänge könnten längst aufgeklärt sein. Schon seit Jahren klagen konkurrierende Händler über die Wettbewerbsverzerrung. Doch das Bundeskartellamt ignorierte die Hinweise über Jahre hinweg. Selbst als 2006 erste Briefe von MSH an Lieferanten auftauchten, in denen der exklusive Vertrag mit Intel bestätigt wurde, beharrten die Bonner Beamten auf ihrer Position: Es gibt keine Indizien und keinen Anfangsverdacht, die Ermittlungen rechtfertigen. Insider reagierten verwundert:
Wird MSH von der Politik beschützt? Deutschlands oberster Verbraucherschützer, Bundesminister Horst Seehofer, hat seinen Wahlkreis in Ingolstadt, Bundeswirtschaftsminister Michael Glos, in dessen Zuständigkeit die Aufsicht über das Bundeskartellamt fällt, führt den CSU-Bezirksverband Unterfranken.
Ohne Worte...
@C3rone+bongat: Ich bin ehrlich entsetzt. Moral und Unrechtsbewusstsein = FALSE oder was?
Es ist OK, wenn die OMI ihre Handtasche geklaut bekommt (ist ja in ungefähr das gleiche)
Man o man, wenn jeder so denken würde, würde hier Anarchie herrschen, zum Glück gibt es auch noch normale Menschen
Wer immer den BMW Autohausvergleich gebracht hat: SO EIN QUARK!
Wieviele Autohersteller gibt es gleich noch? Wieviel Marktanteil hat BMW? Und wieviel X86-CPU Hersteller gibt es? Und was hat INTEL für einen Marktanteil? :rolleyes²