News Apple entfernt WikiLeaks aus dem App Store

@Norfen
Also möchtest Du dass Firmen, die Entscheidung über die Art ihres Angebotes abgenommen wird? Hmm interessant, das hätte allerdings weitreichende Folgen.
Apple zensiert Wikileaks nicht. Über den Browser des Iphones kann man die seiten weiterhin aufrufen. Sie bieten eben nur die App nicht weiter in ihrem Shop an. So viel entscheidungsfreiheit hat letztendlich jede Firma. Wem das nicht passt, hat immer noch die Möglichkeit auf andere Produkte zurück zugreifen.
Ich sehe nicht, wo Apple die Pressefreiheit beschneidet.
 
norfen schrieb:
Ich finde nicht, dass ein Hardwarehersteller so viel Entscheidungsgewalt haben sollte.

Warum? Apple Laden, Apple Spielregeln. NIEMAND verbietet die mit einem RSS Reader News zu lesen oder die Websiten direkt an zu Surfen. Nur das App kommt nicht rein, weil es nicht Apple Spielregeln entspricht.
 
Habe nie verstanden, weshalb Wikileaks kritisiert und verboten wird. Wenn die regierung so höchst vertrauliche Akten an Dritte weiter gibt, dann sind se selber schuld mit ihren imensen sicherheitslücken und ausserdem spricht dass im grunde dafür, dass es sich um eine objektive quelle handeln muss, die man unbedingt behalten muss (zwecks der presse-freiheit).
 
Hmm mit der Begründung sollte Apple auch direkt die Bild-App sperren. In der Bild tauchen jede Woche mehrere Fotos von Opfern und vermeintlichen Tätern auf, die nicht verpixelt sind. Dazu häufiger mal die kompletten Namen... aber naja da steht ja auch keine US Regierung hinter und macht a weng Druck.

Ich bin aber jetzt mal gespannt, ob eine ähnlich gelagerte App bald im Android Market auftaucht, bin dann mal gespannt, wie Google mit dem Thema umgeht.

Ich würd auch gern mal wissen, gegen welches Gesetz die Wiki App verstößt, schließlich wird ja definitiv von "laws" gesprochen und nicht von Apples internen Spielregeln, die sie ja aufstellen können, wie sie lustig sind, solange genug Kunden diese akzeptieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Logisch, dass Apple die App raus macht, immerhin will Apple da nicht mit reingezogen werden. Apple hat ja den Sitz da drüben in Amerika.
Man kann es nachvollziehen, sonst verbietet die USA ja noch Apple selbst^^

@Tiramusi, der Android-Market wird wohl nicht so stark von Google überwacht.

Im amerikanischen Gesetz ist Wiki-Leaks ja irgendwo verboten (oder man hat schnell mal ein Gesetz erschaffen), also muss die App raus.
zumindest Apple bezieht sich auf "Law". auch wenn es kein Gesetz gibt, die Regierung is dagegen und Apple beugt sich lieber bevor sie noch aufs Maul bekommen ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
linkser schrieb:
Hmm mit der Begründung sollte Apple auch direkt die Bild-App sperren. In der Bild tauchen jede Woche mehrere Fotos von Opfern und vermeintlichen Tätern auf, die nicht verpixelt sind. Dazu häufiger mal die kompletten Namen... aber naja da steht ja auch keine US Regierung hinter und macht a weng Druck.
Naja aber die Bildzeitung lässt sich juristisch wesentlich besser greifen. Wenn eine Veröffentlichung Persönlichkeitsrechte verletzt kann ich dagegen vorgehen. Es gibt zwar durchaus Möglichkeiten auch Wikileaks juristisch zu erfassen, wenn es z.B. um die Veröffentlichung von firmeninternas geht, aber letztendlich lässt sich so etwas kaum durchsetzen, da Wikileaks keinen Firmensitz hat und sich so jeder Verantwortung entzieht. Und die aussage ihres sprachrohrs Assange lassen zumindestens durchblicken, dass man nicht unbedingt gewillt ist Verantwortung für eigene Fehler zu tragen.

Hier noch ein interessanter Artikel:
http://www.ftd.de/politik/internati...fassen-die-zweitverwerter-schon/50200513.html
 
Tiramusi schrieb:
Im Android Market befinden sich momentan mindestens 8 Apps die mit Wikileaks zu tun haben.

Deswegen hab ich mir auch ein HTC geholt mit besserer Hardware zum halben Preis von Apple.

Ich kann diesem verein gar nichts abhaben. Für mich gehört die mit Ihrer Politik, Preisen und Geräten auf den Mars.

Naja lange werden die ihren Schrott nicht mehr so gut verkaufen können. Android sei Dank.
 
AntiUser schrieb:
Warum? Apple Laden, Apple Spielregeln. NIEMAND verbietet die mit einem RSS Reader News zu lesen oder die Websiten direkt an zu Surfen. Nur das App kommt nicht rein, weil es nicht Apple Spielregeln entspricht.

Ich hab das wohl sehr unglücklich formuliert.
Ich meinte, dass die wohl nicht dazu in der Lage sind, solche schwierigen Entscheidungen mit dem richtigen Fingerspitzengefühl angehen zu lassen, ohne dass für sie ein Imageschaden entsteht.
 
Jelais99 schrieb:
@Norfen
Ich sehe nicht, wo Apple die Pressefreiheit beschneidet.

Das tun sie wohl nicht.

Trotzdem lässt das m.E. recht tief blicken, wenn eine Firma in Speichelleckerei und vorauseilendem Gehorsam eine andere so weit als möglich aus dem Blickfeld drängt. Mit zumindest dubiosen Gründen und auf jeden Fall ohne eine vernünftige juristische Grundlage.

Apple ist ja nicht unbedingt für maximale Transparenz bekannt. So locker wie die sich mit dem Löschen hier tun, machen sie - da will ich wetten - auch in Zukunft jeden vergleichbaren Mist mit. Selbstbestimmter Nutzer, freies Internet? Nicht mit Firmen wie Apple!
 
milliardo schrieb:
Selbstbestimmter Nutzer, freies Internet? Nicht mit Firmen wie Apple!

Genau das ist auch meine Meinung. Ich kenne aktuell keine Firma die ihre Nutzer so einschränkt wie Apple. Es wird sich kaum an irgendwelche geltenden Standards gehalten und immer proprietärer Kram vermarktet, der dann als Innovativ gelten soll.
 
Und wo beschneidet Apple das freie Internet?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Jelais99 schrieb:
Und wo Beschneidet Apple das freie Internet?

Ja nicht jetzt. Das habe ich auch nicht behauptet, schau genau hin. Das zu tun würde aber hervorragend ins "Apple- Programm" passen.

Das ist auch keine ach so unwahrscheinliche Dystopie. Websperren stehen in den meisten westlichen Staaten auf der politischen To-Do-Liste. (Nicht ganz so westliche Länder wie Ungarn machen gerade den Vorreiter. In so tiefer wie höchst bigotter Betroffenheit: Die Rest- EU) Apple gehört mit Sicherheit zu den ersten, die ihre Geräte auf entsprechende Infrakstruktur anpassen. Und eine App, die einen vermutlichen Zwangsproxy auf irgendeine Weise umgeht, wird einfach aus dem Store entfernt. Gibts nicht? Lies die News nochmal. Ist ja nicht das erste Ärgernis um den Appstore.

Es klint polemisch, aber die Apple-Hipster und -Lifestyler nehmen solches Verhalten mehrheitlich blos mit Schulterzucken auf.
 
Ich habe die News sehr genau gelesen. Und sehe durchaus Probleme für firmen und Medienunternehmen, wenn sie mit den Wissen von Wikileaks Geschäfte machen. Nimmt man die Ankündigungen ernst, dass Wikileaks demnächst auch Dokumente von firmen und banken veröffentlicht, könnte das durchaus konsequenzen haben. Sofern auch Dokumente veröffentlicht werden, aus denen keine strafbare Handlung hervorgeht, sondern nur Firmengeheimnisse beinhalten.
Vielleicht solltest du dir einmal den von mir verlinkten Artikel genauer anschauen, aber hier ein Auszug daraus:

Für Medienrechtler ist es keine Neuigkeit, dass die Offlinegesetze im Internet ihre Schwächen haben. Wenn Anwälte gegen den Betreiber einer illegalen Glücksspielseite mobilmachen, dessen Server irgendwo auf einer Pazifikinsel steht, schicken sie ihre Klageschriften nicht ins nirgendwo. Sie halten sich stattdessen an die deutschen Kooperationspartner. Derer kann man habhaft werden.
Im Fall von Wikileaks bedeutet diese Strategie: "Der Kampf dürfte hauptsächlich gegen die Unternehmen geführt werden, die das Wikileaks-Wissen für sich nutzen", sagt der Internetrechtsexperte Andreas Peschel-Mehner von der Kanzlei SKW Schwarz in München. Das dürften vor allem Medienunternehmen und Journalisten zu spüren bekommen - die Zweitverwerter der Informationen. "Gegen die gibt es gute Erfolgsaussichten", sagt Michael Knospe, Medienrechtlicher in der Münchner Sozietät SJ Berwin.

Quelle: http://www.ftd.de/politik/internati...fassen-die-zweitverwerter-schon/50200513.html

Aber bitte den gesamten Artikel lesen.
 
Done.

Ehrlich gesagt nicht viel neues für mich. In ihren Grundzügen wiederholt sich nur Geschichte. Was Wikileaks macht, ist nichts anderes als eine andere Art des investigativen Journalismus. Dafür war u.a. mal der Spiegel berühmt und geschätzt, der Augstein saß in den 60ern sogar mal in Haft deswegen. Konservative Kreise hatten mit sowas damals schon Probleme und hauten entsprechend zurück. Letzen Endes mussten aber der fette, korrupte Strauß und auch Adenauer zurücktreten. Es war ein Sieg für die Pressefreiheit.

Heute echauffieren sich die Amerikaner, das jemand ihre Scheisse öffentlich macht. Ich nehme an, Wikileaks ist sich im groben sehr bewusst, was von öffentlichem Interesse ist und was nicht. Und auch Journalisten sollten sehr genau wissen, wie weit sie gehen können.

Was Apple/Hardwarehersteller oder Zugangsprovider betrifft, sind die sowieso auf der sicheren Seite. Gerichte haben hier für Provider mehfach eine Störerhaftung verneint, selbst in Fällen, in denen eine Strafbarkeit des Inhalts feststand (bsp. KiPo). Insofern wäre ein entfernen der App nicht nötig gewesen. Apfel hat lediglich deutlich gemacht, auf welcher Seite sie hier stehen. Und ich mache das auch. Ich mag Transparenz, vor allem eine transparente Machtelite sowohl in Wirtschaft als auch Politik.
 
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milliardo schrieb:
Es klint polemisch, aber die Apple-Hipster und -Lifestyler nehmen solches Verhalten mehrheitlich blos mit Schulterzucken auf.

Wenns nur das wäre. Die werden sprichwörtlich in den Hintern getreten, drehen sich um und applaudieren.
 
milliardo schrieb:
Komplettzitat entfernt.



Ich habe nirgends geschrieben, dass es für Apple Konsequenzen hätte, sondern nur aufgezeigt dass die geplanten Veröffentlichungen durchaus auch deutsches Recht verletzen könnten, wenn Wikileaks bei ihrer Veröffentlichungsstrategie bleibt absolut alles zu veröffentlichen, egal ob es sich um brisantes Material handelt oder nur das Bedürfnis nach Klatsch und Tratsch nachkommt.

Ich halte Whistleblowing Plattformen zwar für notwendig, kritisier aber die Entwicklung, die Wikileaks durchläuft, aufs Schärfste.
Meiner Meinung nach sollte eine solche Plattform viel mehr im Hintergrund agieren. Allerdings habe ich bei Wikileaks den eindruck, man sei einem Veröffentlichungswahn verfallen und zunehmend mehr auf den damit verbundenen medialen Hype aus.
Du hast in deinem Post investigativen Journalismus angesprochen. Sicher dieser ist in den vergangenen Jahren in eine Krise geraten, deren Ursache ich in der Schnellebigkeit und der geringen Halbwertzeit von Informationen sehe. Die Zeit vernünftige Arbeit zu leisten bleibt nicht mehr. Aber das was Wikileaks zum Teil betreibt hat mit investigativem Journalismus nichts mehr zu tun. Denn das bedeutet auch Verantwortung zu übernehmen. Und wenn man sieht wie sich Assange, der sich medial selbt immer mehr in den Vordergrund stellt, mit der Kritik umgeht, Klarnamen und Personenbeschreibungen zu veröffentlichen, die durchaus eine ernsthafte Gefahr für die Betroffenen darstellen, zeigt mir das, dass man sich von wichtigen Grundsätzen verabschiedet hat. Hier wollte man einfach nur eine schnelle Veröffentlichung zu Lasten der Sorgfalt und Sicherheit vorantreiben. Nur wenn man so etwas tut, sollte man auch die Verantwortung dafür übernehmen.

Darüber hinaus sollte eine solche Plattform neutral sein und allen Medien eine Berichterstattung ermöglichen. Durch das Abschließen von Exclusivverträgen mit großen Verlagen fördert man allerdings eine Monopolstellung. Durch die enge Kooperation und den Exclusivverträgen mit dem Guardian, New York Times und dem Spegel gibt man diese Neutralität auf.

Darüber hinaus wertet und kommentiert man das Material, wie die Beispiele von Collateral Murder und dem Chef eines afghanischen Radiosenders zeigen. Das ist aber nicht die Aufgabe von Wikileaks, zumal ihnen dafür die Ressourcen fehlen um die dafür notwendige gründliche Recherche zu leisten.

Ein zentraler Kritikpunkt liegt für mich allerdings in der Bedeutung des Begriffs Whistleblowing.
1.Brisante Enthüllung: Ein Whistleblower enthüllt nicht tolerierbare Gefahren, Risiken und Fehlentwicklungen, Korruption, Verstöße gegen internationale Abkommen, die das friedliche Zusammenleben in der Gesellschaft oder die Umwelt bedrohen.
2.Selbstlose Motive: Er handelt nicht aus Eigennutz, sondern aus Sorge um das Wohlergehen der Mitmenschen und den Erhalt der Umwelt.
3.Alarm schlagen: Er bringt Missstände an seinem Arbeitsplatz zur Diskussion. Wenn die Firma bzw. die Behörde nicht angemessen reagiert, geht er an die Öffentlichkeit.
4.Bedrohung der Existenz: Er geht ein hohes Risiko ein, setzt seine berufliche Karriere oder gar seine Existenz aufs Spiel.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Whistleblower

Das sind für micht die wesentlichen Aufgaben von Whistleblowing. Auch dem wird Wikileaks nicht mehr gerecht. Viele veröffentlichte Dokumente erfüllen eben diese Kriterien nicht, sondern bedienen das allgemeine Bedürfnis nach Klatsch, Tratsch und Sensationsgier.
Wie zum Beispiel dieses hier: http://www.welt.de/politik/ausland/...aks-Rufmord-an-Gaddafis-Krankenschwester.html
oder dieses hier: http://www.welt.de/politik/ausland/...kende-Pager-Nachrichten-des-11-September.html
Auch viele der veröffentlichten Depeschen erfüllen diese Kriterien nicht. Daher bekomme ich zunehmend mehr den Eindruck, dass man zunehmend mehr auf eine große mediale Aufmerksamkeit setzt und das sollte meiner Meinung nicht das Ziel einer solchen Plattform sein. Sicher die Medien tragen auch viel dazu bei, indem sie das bis zum letzen ausschlachten, aber Wikileaks trägt mit der Veröffentlichung eben auch Verantwortung, die sie nur all zugern zurückweisen. Eine gewisse Komik hat es schon, dass ausgerechnet Assanges Anwalt eine Untersuchung erwirken möchte, wie den die Vernehmungsprotokolle und die Untersuchungsakten zu Assanges Fall an die Öffentlichkeit gelangen konnten. Ich heiße diese Veröffentlichung nicht gut, aber es wundert mich schon dass ausgerechnet Assange sich darüber aufregt. Sicher hier wurden Dinge über die Privatperson Assange veröffentlicht, aber genau das hat bei der eigenen Organisation selbst nicht unterbunden. Kritik darüber wurde von ihm abgetan.

Darüber hinaus hat man sich auch von einem wichtigem Grundsatz verabschiedet, indem man sich entschieden hat einen Teil der dokumente über den kommerziellen anbieter amazon zu hosten (ist zwar mitlerweile Geschichte aber das ist ein anderes thema) so dass es für einen Geheimdienst ein leichtes ist, herauszufinden von wem und wann die Seite aufgerufen wird.

Wikileaks hält mit seinen Informationen ein hohes Maß an Macht in den Händen. Aber nach welchen Kriterien wird veröffentlicht, auf welchen Weg werden Etnscheidungen getroffen, gibt es Prioritäten bei der Veröffentlichung usw. Wenn jemand über so viel Macht verfügt sollte er sich auch einer gewissen Transparenz unterwerfen zudem man sie ja von anderen vehement einfordert. Aber Wikileaks ist alles andere als transparent.

Sicher Wikileaks ist auch von der Masse der Dokumente, die sie mittlerweile erhalten haben,
überrollt worden, aber sie haben es schlicht versäumt, sich neu aufzustellen, strukturen anzupassen usw. Dies wurde auch von einigen Mitgründern heftig kritisiert.

Wie gesagt grundsätzlich begrüße ich Whistleblowing Plattformen, allerdings sollten sie sich ihrer Verantwortung bewusst sein, transparent und demokratisch organisiert sein, sich neutral verhalten und sich auf das Wesentliche konzentrieren und nicht pure Sensationslust befriedigen. Und genau das alles vermisse ich bei Wikileaks.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: (Überflüssiges Komplettzitat entfernt.)
Was ich an dem Apple-gebashe bis heute nicht verstehe is warum ihr euch überhaupt so aufregt o.O
Es gibt doch wirklich genug alternativen. Wenn alle die hier über Apple herziehen doch garkein Apple Gerät besitzen frag ich mich, warum es diejenigen überhaupt kümmert.
Ich mach doch auch nich in jedem Android Post nen Comment darüber wie es mit Datenspeicherung seitens Google aussieht.
 
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