News Aqua Computer Ampinel: Aktive Lastverteilung für den 12V-2×6-Stecker

sten schrieb:
Ich gehe davon aus, dass du eigentlich der von mir benannte Igor bist:
Ich möchte dich um Entschuldig bitten.
Angenommen :)

Ich musste mir damals wirklich hart auf die Zunge beißen bzw. auf die Finger klopfen, um nicht die ganze Story sofort selbst aufzuschreiben. Denn diese zieht sich bis heute und der Kreis der Geprellten ist geradezu riesig und wächst immer noch. Und ich war (und wurde) mordsmäßig enttäuscht, denn es war hier eigentlich eine Art Inklusionsfall. Ich gehöre zu denen, die anderen Menschen gern eine zweite, oder meinetwegen auch dritte Chance geben, das zieht sich bei mir hier quer durch die Firma. Egal, ob ethnisch gemobbter Gymnasiumsabbrecher, der im Praktikum bei mir einen neuen beruflichen Drall bekommen hat und nun über gute Kontakte eine Berufsausbildung mit Abitur absolviert bis hin zu solchen vom Leben arg gebeutelten Existenzen wie dem Lüftertester, bei dem ich versucht habe, ihm mit Ausrüstung und Geld einen neuen Weg zu finden. Zur Ehrenrettung muss ich aber auch schreiben, dass es das einzige Mal war, dass mein Vertrauen so missbraucht wurde. Er hatte hinter meinem Rücken und ohne mein Wissen mit seinen ganzen Messungen den Hersteller fast in den Ruin getrieben. Nur wusste ich von seinem Nebenjob gar nichts. Wenn man dann den Hersteller fragt und dann erfährt, es wurde alles geprooft, dann verlässt man sich drauf.

Aber wer mich kennt, der weiß auch, dass mich bei vielen Dingen der Ehrgeiz zerfrisst, wenn etwas nicht geklappt hat. Also haben wir, diesmal mit Strömungstechnikern und handwerklich begabten Kollegen das Ganze noch einmal komplett neu entwickelt und fast 1 Jahr lang auch intern erst einmal verbssert und immer wieder gegengetestet. Man kann sich entschuldigen und so ein Projekt beerdigen oder man kann sich auch dem Sturm aussetzen, und es noch einmal richtig machen. Gut, das kostet Zeit, Nerven und auch ordentlich Geld, denn professionelles Equipment ist leider nicht umsonst zu bekommen.

Um den Kreis vom Off Topic zum Thema zu schließen:
Weil es in einem anderen Forum aufkam und man schon wieder Parallelen hinsichtlich meiner Euphorie zwischen dem Ampinel und den Lüftern zog - es ist einfach nur niederträchtig, aber auch ein perfekter Spiegel der Zeit, wo Schwarz und Weiß die einzige mögliche Farbenlehre zu sein scheint. Ich kaufe viele Dinge als Unternehmen und die Preise (nicht nur) von Grafikkarten tun einfach weh. Es ist aber ein Unterschied, ob man als Endanwender im Zweifelsfall nach deinem Daddel-Unfall eine RMA machen kann oder als Unternehmer erst einmal eine Geräteausfall samt Datenverlust hat und weitere Karten vorhalten muss. Ich gehöre auch zu denen, wo mal ein Header verschmort ist, was mich am Ende auch zum hartnäckigen Nachtreten verleitet hat.

Ja, ich kann 960 Watt durchpressen, das habe ich selbst im Labor getestet. Das eigentliche Dilemma beim 12V-2×6 ist, dass die Laborrealität und die Alltagspraxis auseinanderfallen. Dem ist auch Linus grandios aufgesessen, aber er ist ja auch kein Techniker. Auf dem Prüfstand, wo die Kabel gerade geführt werden, kein Gehäuse vibriert und die Steckung perfekt sitzt, verhält sich der Connector erwartungsgemäß: Die einzelnen Pins teilen sich den Strom relativ gleichmäßig, die Erwärmung ist kalkulierbar und solange die Spezifikation nicht grotesk überschritten wird, bleibt das System stabil. In diesem Szenario wirkt der Skin-Effekt höchstens als akademischer Nebenaspekt, da er bei Gleichstromlast praktisch nicht ins Gewicht fällt.

Im PC sieht das dann meist schon anders aus. Hier kommt zur elektrischen Belastung eine ganze Kaskade mechanischer und thermischer Einflüsse. Die Pins werden in der Praxis oft nicht perfekt zentriert eingesteckt, schon minimale Schräglagen führen zu ungleichmäßiger Kontaktfläche. Dazu kommen Vibrationen durch Lüfter, Pumpen oder Spulen, die die Mikrogeometrie der Kontakte ständig leicht verändern. Dadurch entsteht kein stabiler Übergangswiderstand mehr, sondern ein Flackern von Mikro-Hotspots. Genau dort können dann kleine hochfrequente Anteile der Last, die aus den extrem steilen Schaltflanken der Spannungswandler resultieren, überproportional wirken. Was im Labor noch als vernachlässigbarer Skin-Effekt abgetan werden kann, verstärkt sich unter diesen Bedingungen, weil der Strom nicht mehr homogen über die Pinoberfläche verteilt wird, sondern auf winzigen Bereichen konzentriert anliegt. Dazu hatte ich auch schon ausführlicher was geschrieben.

Das Ergebnis ist, dass der Connector im eingebauten System anfälliger ist, als es die Spezifikation oder Laborüberlastungen suggerieren. Die Schäden entstehen also nicht primär durch eine absolute Dauerlast, sondern durch die Kombination aus ungleichmäßiger Stromverteilung, sich verändernden Kontaktflächen und lokalem Temperaturanstieg. Daher auch die Diskrepanz: Hersteller verweisen auf bestandene Labortests, in der Praxis schmilzt aber der Stecker ab, weil diese Zusatzfaktoren schlicht nicht berücksichtigt wurden.

In meinem Labor und bei diversen YouTubern zeigt der 12V-2×6, was er theoretisch leisten könnte. Im PC offenbart er, was er praktisch nicht aushält. Genau deshalb sehen wir trotz scheinbar ausreichender Spezifikation auch die verschmorten Kontakte, denn die Schnittstelle ist zu empfindlich für eine Umgebung, in der Perfektion beim Stecken und völlige Ruhe schlicht nicht existieren. Es kann gut gehen, muss es aber nicht.

Der Ampinel regelt im gefährlichen Fenster ab rund 7.5 Ampere bis rund 9.5 Ampere wirklich brauchbar und ich sehe z.B. bei einer RTX 5090 SUPRIM Liquid, dass auch fast 620 Watt noch sicher betrieben werden können. Aber ich sehe auch, was er im laufenden Betrieb trotz eingerasteter und entlasteter Stecker bereits geregelt hat. Der Grenzbereich zwischen benötigt und maximal erlaubt ist bei dieser Steckverbindung einfach zu klein. Und das kann er genial ausbügeln. Daher stammt auch meine Begeisterung. Dass er im extremen Fall auch noch smart abschalten kann, steigert das Ganze noch. Ja, das ist die Reißleine, aber auch die braucht man.
 
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Azghul0815 schrieb:
Da bin ich zu egoistisch für.
Das bisschen Freizeit möchte ich mit dem verbringen, was mir Freude macht und da Nvidia die grosse Kohle eh mit Data bzw. Ai Centern schaufelt, dürfte das eh kaum was bringen
Gibt ja auch andere Dinge die Freunde machen.

Und ja aktuell verdient Nvidia viel Geld mit Datenzentren aber das dachte Intel auch und man hat die Konsumenten bei CPU ignoriert. Man sieht ja wohin das führt...
 
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K0ntextlos schrieb:
Das tust du, nicht die anderen.
Jup, wie man gut sehen kann, tut das niemand hier:
aid0nex schrieb:
Hier steht es klipp und klar, absolut eindeutig: Der Standard ist fehlerhaft und potentiell lebensgefährlich und sollte entsprechend gesetzlich verboten werden. Im Zweifelsfall fackelt das ganze Haus mitsamt Nachbarn ab. Man sollte nicht etwas nachträglich gerade biegen, was schon per Design krumm und schief ist.
 
wern001 schrieb:
Es ist kein NVidia Problem!
Das könnte man vielleicht auch aus etwas anderer Perspektive sehen.

Probleme treten ja hauptsächlich bei Karten mit sehr hoher Last auf.

Die 80er/90er dürfen halt teilweise sehr viel "saufen" und ich finde, bei entsprechenden Karten, die auch entsprechende Preisschilder tragen und auch eine gewisse Größe aufweisen, könnte Nvidia von vornherein dafür sorgen, dass auf der Platine noch etwas Platz für ein gutes Strommanagement reserviert wird (direkt vorgegeben/ab Werk).

Die Ampere, die durch die Karte gejagt werden, könnten mit gutem Strommanagement entsprechend auch aufgeteilt und überwacht werden. Siehe Drittanbieterlösungen.

Direkt ab Werk implementiert, könnte das Ganze platzsparender und natürlich auch passender/günstiger angeboten werden. Der Aufpreis würde sich bei diesen Preisen, die für 80er/90er aufgerufen werden und entsprechender Massenherstellung, durchaus in Grenzen halten.

Wo du natürlich Recht hast ist, dass das allgemein gilt. Im Falle von Problemen auf Nvidia Karten ist aber, finde ich zumindest, durchaus Nvidia selbst auch in der Verantwortung, da für Qualität zu sorgen.

Natürlich wird für "Gamer" die Qualität etwas anders ausgelegt, als für die Profikarten. Da sind ja ganz andere Margen drin. Und "Gamer" sind nicht ganz so wichtig, wie Abnehmer großer Profikartenmengen (da wo die dicken Dollars gemacht werden).

Also ich sehe durchaus den jeweiligen Anbieter, wie Nvidia, hier in der Pflicht, ausreichende Qualität, für entsprechende Preisschilder bereitzustellen, auch wenn das Preisschild bei den Gamingkarten deutlich niedriger ist (z.B. läppische 3.000 €).

Und ja, das gilt natürlich auch für andere Marken, wie AMD/Intel. Aber eben auch für Nvidia.

Netzteilhersteller, die da eine Marktlücke und entsprechend einen Vorteil für sich sehen (Unterscheidungsmerkmale vs. Konkurrenz), gewisse Schutzmechanismen einzubauen, sind da wieder ein ganz anderes Thema, genau wie Roman und Co., die natürlich auch nicht nein sagen (legitimerweise), wenn man mit den Versäumnissen von Nvidia und anderen Geld verdienen kann, einfach, indem man ihre Arbeit erledigt und das entsprechende Zusatzprodukt anbietet.

Aber das ist insgesamt nur meine unbedeutende Meinung, mit wenig Ahnung, weil ich einfach nur ein Mittelklassezocker bin, der sich eh keine 5090 leisten möchte.

Bei einer 6070 Ti (meine erbärmliche Preisklassen-Liga) wird das insgesamt von den Ampere her, die verteilt werden müssen, wohl eher weniger ein Problem werden.

Nur mal so ... :)
 
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K0ntextlos schrieb:
Wie kommst du darauf, dass diejenigen „Abzocke“ rufen?
Ich verstehe nicht ganz warum Du Dich von mir angegriffen fühlst, denn Ich sehe absolut keinen Widerspruch hier. Ich habe doch nicht gesagt das alle nVidia Kunden oder Apple Kunden sich über Abzocke beschweren würden, ich bin selber ein nVidia Kunde und beschwere mich nicht, weil alles was ich gekauft habe mir den Preis letztendlich wert war. Wenn das bei Dir genau so ist, dann ist doch alles gut. Ich bezog mir nur auf den Teil der Käufer der sich beschwert und den gibt es leider, die Foren sind voll davon, besonders bei nVidia.

Und auch ich halte den Stecker sowie das Design der Energieversorgung auf der 4090/5090 für eine Fehlkonstruktion und halte das Modul daher für eine gute Idee denjenigen die etwas mehr Sicherheit haben wollen eine entsprechende Option anzubieten.
 
FormatC schrieb:
Hersteller verweisen auf bestandene Labortests, in der Praxis schmilzt aber der Stecker ab, weil diese Zusatzfaktoren schlicht nicht berücksichtigt wurden.

Hier geht es ja "nur" um Kapitalschäden vom Endkunden und da dieser erfahrungsgemäß kaum protestiert, wird sich vermutlich erst mal nichts ändern.

Wären es dagegen Personenschäden, zB.: durch Vollbrand einer Wohnung, würde das wahrscheinlich eine größere Welle nach sich ziehen.


Ein Beispiel aus der Industrie verdeutlicht Deine Aussagen:
In einem Airbus sind die Main Kabelbäume so stark ausgelegt, da sollte eigentlich theoretisch nichts passieren.

Trotzdem sieht man dann manchmal bei einer routinemäßigen Revision im Werk Hamburg wie Kabel verschmort/durchgewetzt/gebrochen sind. Verursacht wird das durch die Vibrationen beim Betrieb des Jets, Temperaturschwankungen, Spannungsspitzen und Wartungsmängel.
Deshalb werden diese Kabelbäume x-fach redundant ausgelegt, denn wen da nix mehr geht dann gehts im wahrsten Sinne bergab.

Ist nichts anderes wie beim 12V-2×6 Kabel. In der Theorie funktioniert es perfekt, in der Praxis dann eben nicht.
 
FormatC schrieb:
Angenommen :)

Ich musste mir damals wirklich hart auf die Zunge beißen bzw. auf die Finger klopfen, um nicht die ganze Story sofort selbst aufzuschreiben. Denn diese zieht sich bis heute und der Kreis der Geprellten ist geradezu riesig und wächst immer noch. Und ich war (und wurde) mordsmäßig enttäuscht, denn es war hier eigentlich eine Art Inklusionsfall. Ich gehöre zu denen, die anderen Menschen gern eine zweite, oder meinetwegen auch dritte Chance geben, das zieht sich bei mir hier quer durch die Firma. Egal, ob ethnisch gemobbter Gymnasiumsabbrecher, der im Praktikum bei mir einen neuen beruflichen Drall bekommen hat und nun über gute Kontakte eine Berufsausbildung mit Abitur absolviert bis hin zu solchen vom Leben arg gebeutelten Existenzen wie dem Lüftertester, bei dem ich versucht habe, ihm mit Ausrüstung und Geld einen neuen Weg zu finden. Zur Ehrenrettung muss ich aber auch schreiben, dass es das einzige Mal war, dass mein Vertrauen so missbraucht wurde. Er hatte hinter meinem Rücken und ohne mein Wissen mit seinen ganzen Messungen den Hersteller fast in den Ruin getrieben. Nur wusste ich von seinem Nebenjob gar nichts. Wenn man dann den Hersteller fragt und dann erfährt, es wurde alles geprooft, dann verlässt man sich drauf.

Aber wer mich kennt, der weiß auch, dass mich bei vielen Dingen der Ehrgeiz zerfrisst, wenn etwas nicht geklappt hat. Also haben wir, diesmal mit Strömungstechnikern und handwerklich begabten Kollegen das Ganze noch einmal komplett neu entwickelt und fast 1 Jahr lang auch intern erst einmal verbssert und immer wieder gegengetestet. Man kann sich entschuldigen und so ein Projekt beerdigen oder man kann sich auch dem Sturm aussetzen, und es noch einmal richtig machen. Gut, das kostet Zeit, Nerven und auch ordentlich Geld, denn professionelles Equipment ist leider nicht umsonst zu bekommen.

Um den Kreis vom Off Topic zum Thema zu schließen:
Weil es in einem anderen Forum aufkam und man schon wieder Parallelen hinsichtlich meiner Euphorie zwischen dem Ampinel und den Lüftern zog - es ist einfach nur niederträchtig, aber auch ein perfekter Spiegel der Zeit, wo Schwarz und Weiß die einzige mögliche Farbenlehre zu sein scheint. Ich kaufe viele Dinge als Unternehmen und die Preise (nicht nur) von Grafikkarten tun einfach weh. Es ist aber ein Unterschied, ob man als Endanwender im Zweifelsfall nach deinem Daddel-Unfall eine RMA machen kann oder als Unternehmer erst einmal eine Geräteausfall samt Datenverlust hat und weitere Karten vorhalten muss. Ich gehöre auch zu denen, wo mal ein Header verschmort ist, was mich am Ende auch zum hartnäckigen Nachtreten verleitet hat.

Ja, ich kann 960 Watt durchpressen, das habe ich selbst im Labor getestet. Das eigentliche Dilemma beim 12V-2×6 ist, dass die Laborrealität und die Alltagspraxis auseinanderfallen. Dem ist auch Linus grandios aufgesessen, aber er ist ja auch kein Techniker. Auf dem Prüfstand, wo die Kabel gerade geführt werden, kein Gehäuse vibriert und die Steckung perfekt sitzt, verhält sich der Connector erwartungsgemäß: Die einzelnen Pins teilen sich den Strom relativ gleichmäßig, die Erwärmung ist kalkulierbar und solange die Spezifikation nicht grotesk überschritten wird, bleibt das System stabil. In diesem Szenario wirkt der Skin-Effekt höchstens als akademischer Nebenaspekt, da er bei Gleichstromlast praktisch nicht ins Gewicht fällt.

Im PC sieht das dann meist schon anders aus. Hier kommt zur elektrischen Belastung eine ganze Kaskade mechanischer und thermischer Einflüsse. Die Pins werden in der Praxis oft nicht perfekt zentriert eingesteckt, schon minimale Schräglagen führen zu ungleichmäßiger Kontaktfläche. Dazu kommen Vibrationen durch Lüfter, Pumpen oder Spulen, die die Mikrogeometrie der Kontakte ständig leicht verändern. Dadurch entsteht kein stabiler Übergangswiderstand mehr, sondern ein Flackern von Mikro-Hotspots. Genau dort können dann kleine hochfrequente Anteile der Last, die aus den extrem steilen Schaltflanken der Spannungswandler resultieren, überproportional wirken. Was im Labor noch als vernachlässigbarer Skin-Effekt abgetan werden kann, verstärkt sich unter diesen Bedingungen, weil der Strom nicht mehr homogen über die Pinoberfläche verteilt wird, sondern auf winzigen Bereichen konzentriert anliegt. Dazu hatte ich auch schon ausführlicher was geschrieben.

Das Ergebnis ist, dass der Connector im eingebauten System anfälliger ist, als es die Spezifikation oder Laborüberlastungen suggerieren. Die Schäden entstehen also nicht primär durch eine absolute Dauerlast, sondern durch die Kombination aus ungleichmäßiger Stromverteilung, sich verändernden Kontaktflächen und lokalem Temperaturanstieg. Daher auch die Diskrepanz: Hersteller verweisen auf bestandene Labortests, in der Praxis schmilzt aber der Stecker ab, weil diese Zusatzfaktoren schlicht nicht berücksichtigt wurden.

In meinem Labor und bei diversen YouTubern zeigt der 12V-2×6, was er theoretisch leisten könnte. Im PC offenbart er, was er praktisch nicht aushält. Genau deshalb sehen wir trotz scheinbar ausreichender Spezifikation auch die verschmorten Kontakte, denn die Schnittstelle ist zu empfindlich für eine Umgebung, in der Perfektion beim Stecken und völlige Ruhe schlicht nicht existieren. Es kann gut gehen, muss es aber nicht.

Der Ampinel regelt im gefährlichen Fenster ab rund 7.5 Ampere bis rund 9.5 Ampere wirklich brauchbar und ich sehe z.B. bei einer RTX 5090 SUPRIM Liquid, dass auch fast 620 Watt noch sicher betrieben werden können. Aber ich sehe auch, was er im laufenden Betrieb trotz eingerasteter und entlasteter Stecker bereits geregelt hat. Der Grenzbereich zwischen benötigt und maximal erlaubt ist bei dieser Steckverbindung einfach zu klein. Und das kann er genial ausbügeln. Daher stammt auch meine Begeisterung. Dass er im extremen Fall auch noch smart abschalten kann, steigert das Ganze noch. Ja, das ist die Reißleine, aber auch die braucht man.
Danke!-)
Das Du in Hinsicht auf das "Reinfrikeln" in diverse Themen ein wenig irre bist, ist mir auch schon aufgefallen... - aber das schafft natürlich am Ende auch Expertise!
Es tut mir leid, dass du bei dem genannten Mitarbeiter so auf den Bauch gefallen bist - ich habe eine ähnliche Erfahrung gemacht und es fällt einem schwer, aufgrund dessen nicht den notwendigen Optimismus zu verlieren, den man im IT Bereich eigentlich grundsätzlich benötigt!

Ich bleibe wahrscheinlich immer nur interessierter Laie und ärgere mich über so unausgegorene Lösungen, wie den 12V-2x6 und frage mich, wieso ein Unternehmen mit einer jahrzehntelangen Erfahrung so einen Mist rausbringen kann und damit 1000de Euro teure Hardware in Gefahr bringt.

Meine Erklärung dazu lautet, dass Nvidia seine guten Leute alle zur KI-Entwicklung abgestellt hat und für die nun zweitrangige Grafikkartensparte nur noch die Azubis zuständig sind...

Interessant dazu war auch ein desaströses Interview der Gamestar mit einem deutschen Nvidia-Vertreter.
Der hat sich im Versuch einer Erklärung zu den Problemen mit der Stromversorgung dermaßen in Widersprüche verwickelt und offensichtliche Wissenslücken offenbart, dass man sich fragen musste, wie so jemand überhaupt bei Nvidia angestellt werden konnte - vielleicht hatte er aber nur einen schlechten Tag...

Nebenbei: was würde nach deiner Einschätzung eigentlich eine fest in eine Karte eingebaute "Load Balancing" Lösung den Karten-Hersteller kosten? - meine Frage zielt darauf ab, ob nicht ein Customhersteller so etwas einfach integrieren könnte, oder ob dies schon im grundlegenden Design der Karte, also von Nvidia, hätte berücksichtigt werden müssen?

Ich hoffe, ich nehme dich jetzt nicht zu sehr in Anspruch, wenn das aber der Fall sein sollte - einfach diesen Post ignorieren!-)
 
Toll um sich eine weitere Sollbruchstelle in die Stromversorgung einzubauen.
 
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Genau das, aber nicht nur...

Eine Aufteilung der 12-Volt-Leitungen auf einzelne, voneinander getrennte Regelkreise klingt theoretisch nach einer eleganten Lösung, ist in der Praxis aber nur begrenzt realisierbar. Eine reine Überwachung jeder Leitung wäre technisch noch machbar. Dafür müssten hinter dem 12V-2×6-Stecker jeweils ein niederohmiger Shunt mit sauberer Kelvin-Abnahme, ein Strommessverstärker und ein Mikrocontroller oder Multiplexer zur Auswertung eingesetzt werden. So ließe sich der Strom pro Pin messen, Trends im Kontaktwiderstand erfassen und bei Bedarf ein Alarm oder eine Leistungsbegrenzung aktivieren. Diese Überwachung verändert den Stromfluss selbst jedoch nicht, da alle Leitungen weiterhin auf derselben 12-Volt-Sammelschiene der Spannungswandler zusammenlaufen.

Ein echtes, aktives Balancing auf der Grafikkarte wäre deutlich aufwendiger. Hier müsste jede einzelne 12-Volt-Leitung über ein eigenes Stellglied geführt werden, das den Strom begrenzen oder ausgleichen kann. Diese Stellglieder müssten sehr niederohmig, hochstromfähig und schnell ansteuerbar sein, um in den linearen Bereich eingreifen zu können, ohne die Versorgungsspannung der VRMs zu destabilisieren. Solche Schaltungen benötigen Platz, saubere thermische Entkopplung und eine präzise analoge Ansteuerung – genau das, was auf modernen Grafikkarten kaum mehr vorhanden ist.

Hinzu kommen erhebliche Layout-Probleme. Der 12-Volt-Eingang liegt meist direkt an den VRM-Phasen, um Leitungsinduktivitäten zu minimieren. Wenn zwischen Stecker und Sammelschiene sechs zusätzliche aktive Pfade eingefügt würden, entstünden neue Übergänge, zusätzliche EMV-Quellen und Verzögerungen im Strompfad. Das würde das Transientenverhalten der Spannungswandler beeinträchtigen und das gesamte EMV-Budget belasten. Auch thermisch wäre ein solches System kritisch, denn jeder Kanal würde kurzzeitig 0,1 bis 0,2 W Verlustwärme erzeugen, die sich direkt im ohnehin heißen Eingangsbereich der Karte sammelt.

Ein weiteres Problem liegt in der Regelung selbst. Die VRMs arbeiten mit hoher Bandbreite, um auf Lastwechsel der GPU zu reagieren. Werden davor mehrere voneinander unabhängige Strombegrenzer geschaltet, entstehen verschachtelte Regelkreise mit potenziell instabilen Phasenverhältnissen. Ohne eine extrem schnelle analoge Front, feste Zeitkonstanten und abgestimmte Limits kann es zu Schwingungen oder träg reagierenden Eingriffen kommen, die den stabilen GPU-Betrieb gefährden.

Aus diesen Gründen beschränken sich die Grafikkartenhersteller auf eine passive Stromverteilung über breite Kupferflächen und kurze Leitungswege. Diese Methode ist platzsparend, kostengünstig und hinreichend stabil, auch wenn sie thermisch und elektrisch ungleichmäßig ist. Ein externes System wie der Ampinel umgeht genau dieses Problem. Es lagert die aktive Balancing-Funktion aus, wo genügend Platz, Entwärmung und Regelintelligenz zur Verfügung stehen. Damit bleibt das Kartenlayout einfach und robust, während die Stromsymmetrie außerhalb des empfindlichen VRM-Bereichs hergestellt wird.

Ein Balancing direkt auf der Platine wäre daher technisch zwar möglich, aber unwirtschaftlich, thermisch riskant und für das enge Layout einer High-End-Grafikkarte kaum vertretbar. Da würde ich NVIDIA jetzt keinen Vorwurf machen, wohl aber dem albernen Steckverbinder.
 
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ElliotAlderson schrieb:
Jup, wie man gut sehen kann, tut das niemand hier:

Jetzt zieh mich doch nicht in eure Diskussion rein.
Aber gut, wenn du es schon tust...

Ergänzung ()

ElliotAlderson schrieb:
Jup, stimme ich zu, aber das hat nichts mit meiner Ursprungsaussage zutun. Einige tun hier so, als würden reihenweise die Häuser abfakeln und das ist nicht so. Es wird den Leuten mit solchen Threads eine solche Angst gemacht, dass die schon schiss haben den Stecker zu verwenden und das steht für mich in absolut keinem Verhältnis zu der "Häufigkeit".

Hast du schonmal einen Hausbrand erlebt? Bist du schonmal morgens aufgewacht und musstest von der Feuerwehr aus deinen eigenen 4 Wänden befreit werden? Also mir ist das passiert! Natürlich in einem anderen Kontext - aber wenn man sowas einmal erlebt hat, sieht man Brandschutz mit anderen Augen. Jede einzelne potentielle Quelle MUSS eliminiert werden, PUNKT! Dieses Design ist fehlerhaft und muss ausgebessert werden, da gibt es gar keine Diskussion!

ElliotAlderson schrieb:
Ich hab das Theater damals selbst mit meiner 4090 mitgemacht, wo von einigen Prophezeit wurde, dass im Sommer deshalb einige PCs brennen werden und man die Karte ja lieber auf 300W oder weniger begrenzen solle. Nichts ist passiert.

Schön, dass bei dir nichts passiert ist. Helmut Schmidt war auch Kettenraucher und ist fast 97 Jahre alt geworden, sogar das erste Bild was ich bekomme wenn ich seinen Namen google zeigt ihn mit Fluppe in der Hand weil es mehr Situationen gab wo er geraucht hat als solche wo er es nicht tat - und? Soll jetzt jeder einfach weiter rauchen, schließlich ist bei unserem Altkanzler ja auch nichts passiert, also kann es schon nicht so schlimm sein?
 
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aid0nex schrieb:
Hast du schonmal einen Hausbrand erlebt?
Nö, aber einem bekannten ging der Rechner mal in Flammen auf und das war lange vor dem 12VHPWR Stecker. Ich kenne keinen solchen Fall beim neuen Stecker. Laut deiner Logik müssten wir jetzt also alle Stromstecker verbieten, weil die ja fehlerhaft seien können bzw. nicht idiotensicher sind oder trollst du wieder nur? ;)
 
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Kennidi schrieb:
Ist nichts anderes wie beim 12V-2×6 Kabel. In der Theorie funktioniert es perfekt, in der Praxis dann eben nicht.
Und dennoch findet sich in den Reparaturbuden zu ~ 98% der alte 12VHPWR Standard mit den zu kurz geratenen Klemmflächen und jede Menge anderer Unzulänglichkeiten.

Warum die Leute auf Loadbalancing so abfahren, obwohl das nur an den Symptomen eines mechanisch ausgelösten Ungleichgewichts herumdoktort, kann ich mir nur damit erklären, dass man immer in der Spezifikation liegen muss, und jede auch noch so kleine Schieflast mit einem Problem assoziiert wird.

Vergleichbar mit einem nervigen Spurassistenten, der in der Praxis sofort abgeschalten wird.
Ein passiver Thermistor erkennt die Gefahr am Stecker sofort und kann direkt und sofort Maßnahmen einleiten ich brauche noch nicht mal ein Tool, das jede einzelne Ader misst.

Das aktive Loadbalancing wird eher zu Problemen führen als sie lösen. Die Probleme entstehen nicht durch asymmetrische Lasten, sondern durch mechanische Fehler, ausgelöst durch eine Vielzahl an Dingen die schön aufgearbeitet wurden und quasi behoben sind. Auch wenn das ausgereift und sicher ist könnte es in einem von mehreren 1000 Gadgets zum Problem kommen was Kosten/Nutzen dann in Frage stellt.
BDR529 schrieb:
Toll um sich eine weitere Sollbruchstelle in die Stromversorgung einzubauen.
Komplexität und zusätzliche wenn auch niederohmige Übergangswiderstände erhöhen ganz natürlich die Fehleranfälligkeit anstatt sie zu reduzieren. Ein Softwarefehler, ein defekter Sensor oder was auch immer. Hier greift man besser zu einer rein passiven Lösung oder am besten einfach zu einem guten Netzteil-Hersteller mit ordentlichen Kabeln.
Die Fehlermarge des 12V2x6 ist selbst auf einer 5090 zu gering um den Kauf zu rechtfertigen und somit ist das eher als Diagnosetool spannend und selbst aufgrund des 650W Limits für Übertakter auch nicht geeignet.
aid0nex schrieb:
Jede einzelne potentielle Quelle MUSS eliminiert werden, PUNKT! Dieses Design ist fehlerhaft und muss ausgebessert werden, da gibt es gar keine Diskussion!
Redest du vom 12VHPWR oder vom 12V2x6? Da sollte man schon differenzieren. ;)
aid0nex schrieb:
Jede einzelne potentielle Quelle MUSS eliminiert werden, PUNKT! Dieses Design ist fehlerhaft und muss ausgebessert werden, da gibt es gar keine Diskussion!
Außerhalb der hysterischen Youtube-Bubble interessiert das keinen Menschen mehr.
Es wird gar nichts passieren, ansonsten müsste man das ATX Konzept komplett über den Haufen werfen.
 
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xexex schrieb:
denn hier hat man immerhin strickte Vorgaben an Brandfestigkeit und Leitungsquerschnitt.
Ich denke, dass mit den Vorgaben trifft auch auf die PCIe Sig 3.0 bereits zu, davon insbesondere die Flamm hemmenden Materialien, diese auch aus anderen Sicherheitsvorschriften bereits Anwendung finden (müssen) sollten.

Weiterhin kann ich mir nicht erklären, wie eine Prognose zustande kommen kann, wenn ein sich deutlich länger am Markt befindliches Produkt, gegenüber einem einem Produkt mit deutlich geringerer Marktpräsenzdauer, häufiger Schäden verursacht hat und vor allem verursachen wird.

Aber das wird, glücklicherweise, ja weiter unten zunehmend aufgeklärt.
Ein Hoch auf die Meinungsfreiheit...
 
ElliotAlderson schrieb:
Nö, aber einem bekannten ging der Rechner mal in Flammen auf und das war lange vor dem 12VHPWR Stecker.

Rechnerbrände wurden ja auch nicht erst mit dem 12VHPWR Stecker erfunden?!
Und schön, dass bei dem Fall deines Bekannten nicht noch weitere Gegenstände mit Feuer gefangen haben (die meisten Hausbrände sind keine filmreifen Großbrände), aber das heißt nicht dass deswegen Brandschutz schwachsinnig ist und Brände nicht potentiell lebensgefährlich sind.

ElliotAlderson schrieb:
Laut deiner Logik müssten wir jetzt also alle Stromstecker verbieten, weil die ja fehlerhaft seien können bzw. nicht idiotensicher sind oder trollst du wieder nur? ;)

Nein falsch. Das habe ich nicht gefordert, das steht nicht in meinem Text. Entweder du bist nicht in der Lage meinen Text korrekt zu interpretieren, oder aber du verstehst ihn absichtlich so wie es dir in den Kram passt.
Also nochmal für dich: Ich bin für ein Verbot aller Stromstecker, die nachweislich einen schwerwiegenden, potentiell lebensbedrohlichen Designfehler haben! Dass dies so ist, wurde im CB Artikel auch noch einmal dargelegt.
Aber vielleicht trollst du ja auch nur, so wie ich deinen Zwinkersmiley interpretiere...
 
@ElliotAlderson Ja korrekt wenn man rein auf die Berührungsspannung abzielt.

Die Gefahr besteht nicht primär in der niedrigen Spannung selbst, sondern in der hohen Stromstärke und der potenziellen Überhitzung, die zu Schäden oder Bränden führen kann.

Bei großen Netzteilen für LED-Stripes hat man inzwischen genau wegen der Brandgefahr der Leitungen Sicherheitsabschaltungen eingebaut. Außer man kauft sich einen China-Kracher direkt bei den bekannten Online Shops. Da bekommt man halt das was man bestellt hat. Muss man nur noch seiner Versicherung dann erklären.


Abseits der technischen Seite ist das Thema, nur nebenbei bemerkt, versicherungstechnisch sehr spannend.
Wenn man davon ausgehen kann, das dem Nutzer bekannt ist das durch Nutzung des PC Brandschäden entstehen können, dürfte er strenggenommen den PC nicht in Betrieb setzen. Wenn doch, droht der Verlust des Versicherungsschutzes.
 
ElliotAlderson schrieb:
Laut deiner Logik müssten wir jetzt also alle Stromstecker verbieten, weil die ja fehlerhaft seien können bzw. nicht idiotensicher sind oder trollst du wieder nur? ;)

Reductio ad absurdum. Ganz offenbar bist DU hier der Troll.

xpad.c
 
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