Arbeiten in der IT

Prom07 schrieb:
Hier profitieren die Mitarbeiter, die keine repetitiven Aufgaben ausüben, sondern quasi ständig adaptieren müssen
Das war schon immer so. Mit repetitiven Aufgaben gewinnt man eben auch nichts, genau dafür wurden ja Computer erfunden :)
 
Zur Zeit mach ich wenig Technik, ich werde von der Orga her total zugemüllt mit NIS2 Themen. Wir haben ja die ISO 27001 schon, das scheint nicht zu reichen. Dann machts nur noch solche Verwaltungsaufgaben.

Ausblick in der Firma sieht eher schlecht aus. Die Firma ist angewiesen auf Seltene Erden. Da kommt jetzt immer nur noch wenig aus China. Die Stimmung leider dadurch schon stark in der Firma. Besonders wenn für den Herbst mal 100% Kurzarbeit beantragt wurde. Was jetzt nicht kommt, da etwas Seltene Erden von den Chinesen durch gelassen wurde. Jetzt reichts wieder bis Januar.....
 
Skysnake schrieb:
Wie sieht es eigentlich bei euch aktuell aus?
Je nach persönlicher Sichtweise gut oder weniger gut. Die globale Auslagerungswelle scheint bei uns erst einmal rum zu sein, dafür soll die Zusammenarbeit der IT-Abteilungen der regionalen Standorte voran getrieben werden.

Skysnake schrieb:
Rund um mich herum werden die 40h Verträge auf den 35h Tarifstandard gekürzt.
Ich habe vor 2 Jahren freiwillig von 40h auf 37,5h gewechselt (mit entsprechendem Gehaltsverzicht). Alles darunter gilt bei uns als Teilzeit mit entsprechen Einbußen bei Sonderzahlungen und der BAV.

Aber was solls, der AG hat es so gewollt und im kommenden Jahr gehe ich, wenn nicht die Politik bis dabin noch ganz abartige Dinge beschließt, in die Vollfreistellung über das Langzeitkonto.

Skysnake schrieb:
Klar das die Leute damals mehr gearbeitet haben als jeder noch Überstunden nach belieben schrubben konnte...
Bei mir war das noch nie die Entscheidung, ob ich Freizeit gegen Geld tauschen wollte, sondern immer nur, ob ich dies muss, um die Stelle zu behalten.

Anders war das bei Kollege vor mir der Fall, denen eine Rufbereitschaft noch adäquat bezahlt wurde.

Xiaolong schrieb:
Achso, OK, wenn das mit dazugehört.
Für mich zählt das Jahresgehalt oder, je nach Art der "Bezahlung", die Gesamtleistung des AG im Jahr. Warum sollte ich die knapp zwei Tarif-Monatsgehälter zusätzlich nicht zum Einkommen dazu rechnen?
 
gymfan schrieb:
Warum sollte ich die knapp zwei Tarif-Monatsgehälter zusätzlich nicht zum Einkommen dazu rechnen?
Ich habe nur so doof nachgefragt, da ich mit Tarif noch nie etwas am Hut hatte
 
rallyco schrieb:
Ich drück dir aber schon mal die Daumen, dass du dich in der Rente nicht langweilst (mein ich ehrlich). ;)
Und das ist auch absolut berechtigt. Ich habe an sich den Plan entweder an die Uni zu gehen und was Neues zu studieren oder nen Dr. In IT zu machen. Physik wäre zwar auch cool aber da bin ich definitiv zu lange draußen.

Alternativ, wäre in die Holz oder Metallbearbeitung einzusteigen und mir irgendwo auf dem Land was größeres zu suchen. Vielleicht auch schauen ob das Ackerland das ich in Kroatien irgendwann mal erben werde nicht auch ne Aufgabe wäre.

Alles je nachdem wies dann halt körperlich und geistig um einen noch steht und wie viel Ehrgeiz man dann noch hat. Je höher es Beruflich noch geht, desto wahrscheinlicher wird es eher was handwerkliches
 
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Skysnake schrieb:
Und das ist auch absolut berechtigt. Ich habe an sich den Plan entweder an die Uni zu gehen und was Neues zu studieren oder nen Dr. In IT zu machen. Physik wäre zwar auch cool aber da bin ich definitiv zu lange draußen.
Die "klassischen" Tätigkeiten wären ja Urlaub, sich ums Haus kümmern und die Enkel bespaßen. Da bleibt nicht mehr viel Zeit ;)
 
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Ich glaube, bei mir kann ich mit 0% Chance auf Reduzierung der Wochenstunden rechnen...

Auch wenn immer mehr versucht wird, Kunden in 'Dauerschuldverhältnisse' zu bringen durch Verkauf von Managed Service, Cloud-Leistungen, IAAS, SAAS und andere Subscriptions statt onpremise Hardware + Dienstleistung zum einrichten dieser als primäre Umsatzquelle, sind die abrechenbaren Stunden der Techniker weiterhin ein ganz wichtiges Standbein der Firma.

Daher - je weniger Arbeitsstunden, desto weniger abrechenbare Stunden, so die Denkweise vom Chef.

Bisher habe ich kein wirklich überzeugendes Gegenargument gefunden.


Immerhin - flexible Arbeitszeiten, mehrere Tage HO, unbegrenzte Urlaubsreglung (ich plane mit 40 Tagen dieses Jahr)... ich kann nicht behaupten, dass es mir schlecht geht.
Und wenn ich drüber nachdenke ist 10 zusätzliche Urlaubstage auch äquivalent zu 1,7 Wochenstunden weniger arbeiten.

rallyco schrieb:
Ich drück dir aber schon mal die Daumen, dass du dich in der Rente nicht langweilst (mein ich ehrlich). ;)
Mein Vater hat's nicht geschafft, mit dem arbeiten aufzuhören.

Der hatte quasi die perfekte Gelegenheit in einen sehr frühen Ruhestand zu gehen und hat stattdessen erst freiberuflich beraten und danach eine Beratungsfirma mitgegründet...
 
Xiaolong schrieb:
Ich habe nur so doof nachgefragt, da ich mit Tarif noch nie etwas am Hut hatte
Bonuszahlungen (inkl. Mindesthöhe, wenn man seine vertraglich geschuldete Arbeit einfach nur erfüllt), Urlaubs- und/oder Weihnachtgeld gibt es auch in Betrieben ohne Tarifbindung. Sowas hatte ich jedenfalls schon Anfang der 2000er, wenn auch nicht in dem festen/hohen Umfang für heute.

Skysnake schrieb:
Alles je nachdem wies dann halt körperlich und geistig um einen noch steht und wie viel Ehrgeiz man dann noch hat.
Genau das ist einer der Hauptgründe, so früh wie ich es mir leisten kann ohne meinen bisherigen und auch weiter gewünschten Lebensstil beizubehalten, mit dem Angestelltenverhältnis aufzuhören.
 
Also bei uns müsste das Unternehmen eigentlich jedem einen 40h Vertrag anbieten, der ihn haben will, da man (aufs Jahr gerechnet) 14% mehr arbeitet, am Ende aber nur 9% mehr Gehalt netto (10% Brutto) bekommt. Grund sind, dass bei uns die Sonderzahlungen auf 35h gerechnet gedeckelt werden und Sonderzahlungen fast ein Drittel des Gehalts ausmachen.

Und trotzdem sammelt das Unternehmen die gerade ein, Controller denken immer nur eindimensional 🤷🏼‍♂️
 
Xiaolong schrieb:
Mit repetitiven Aufgaben gewinnt man eben auch nichts, genau dafür wurden ja Computer erfunden :)
Oder das Outsourcing nach Osteuropa und Indien 😉
 
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Ja, bei uns werden fast auch nur noch Stellen in Osteuropa oder Indien aufgebaut.

Da ist es halt günstiger als hierzulande oder in den USA. Und wenn man dann auch noch mittelmäßig für deren Verhältnisse bezahlt, dann spart man so richtig..... Not. Denn you get what you pay for....

Ich nehme mal nur meine Stelle als Vergleich. Die konnte zuerst gar nicht besetzt werden bevor ich kam. Einarbeitungszeit waren dann so ca 2 Wochen wenn überhaupt und ich treibe massiv meine eigenen Themen.

Anderer Kollege aus Osteuropa tut sich nach 6 Monaten noch immer sehr schwer und treibt gar nichts.

Jetzt rate mal wo man am Ende mehr für sein Geld bekommt.

Aber hey sparen koste es was es wolle....

Sorry bin da ziemlich gefrustet
 
@Skysnake
Bei uns wird ebenfalls nach Süd-, Osteuropa und Indien ausgesourcet. Ich bin selber davon betroffen. Allerdings kann ich nicht pauschal bestätigen, dass europäische Kollegen schlechter sind. Bei indischen Kollegen gebe ich dir recht. Ich habe in der letzten Zeit viel mit osteuropäischen Kollegen gearbeitet. Und bis auf ein paar Ausnahmen waren das sehr fähige und motivierte Leute.

Ich bin aktuell ebenfalls frustriert. Insbesondere wenn man nach einer neuen Stelle sucht. Man merkt, dass die Unternehmen auf Sparkurs sind. Viele schreiben Stellen proforma aus oder haben absurde Gehaltsvorstellungen. Aus meiner Sicht hat man es als Entwickler heutzutage schwer. Und das wird sich auch nicht so schnell ändern.
 
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tshape schrieb:
Man merkt, dass die Unternehmen auf Sparkurs sind. Viele schreiben Stellen proforma aus oder haben absurde Gehaltsvorstellungen.
Mich wundert es nicht, denn letztlich ist es das Ergebnis absurder Gehaltvorstellungen in der IT auf der Arbeitnehmerseite in den letzten Jahren! Nicht falsch verstehen, ich verdiene auch gerne sehr gut. Wenn ich mir allerdings Stellen für Entwickler anschaue die mit 70-80k+ dotiert sind, dann verstehe ich Firmen völlig, wenn sie lieber Leute in Osteuropa oder Asien anwerben. Die sind dann auch nicht nur 35h in der Woche am arbeiten und feiern oben drauf noch 10 Feiertage ab.

Genauso wie du, sehe ich da bei uns keinen Qualitätsnachteil, ganz im Gegenteil. Wenn man bereit ist gutes Geld zu bezahlen, was dann noch immer weit unter den hiesigen Löhnen ist, bekommt man gute Leute, und meist sprechen die auch noch ein besseres Englisch als die Kollegen hierzulande.
 
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xexex schrieb:
denn letztlich ist es das Ergebnis absurder Gehaltvorstellungen in der IT auf der Arbeitnehmerseite in den letzten Jahren!
Warum absurd? Wenn der Mitarbeiter die Werthaltigkeit mitbringt - weil er zum Beispiel ein Framework mitentwickelt mit dem man Millionen verdient - ist es nur fair dem auch seinen Anteil dafür zu zahlen. Leider ist es zu oft so, dass genau das durch den Gierschlund irgendwelcher Manager verhindert wird. Man will heute auf der einen Seite Top Leistung und am besten bringt der MA noch Geld mit zur Arbeit... So funktioniert das nicht. Siehe auch meinen Post #1.078. Es gibt sicherlich Aufgaben die man auslagern kann (repetitive Tätigkeiten) aber bitte nicht den Kern der Firma wegsparen...

Das ganze Outsourcing hat auch öfters kurze Beine, ja der Gewinn geht nach oben, aber vieles verliert auch z.B. Qualität, Kundenbeziehungen, also das was das Fundament darstellt.

Ein IT Dienstleister mit denen ich vor kurzem zusammenarbeiten durfte hat beispielsweise seine gesamte Entwicklungsabteilung nach Indien ausgelagert und den Support gleich mit... Mitten im Projekt. Der Support war ab da genau 0 hilfreich und jedes noch so kleines Problem ist damit geendet, dass ich über die GF eskalieren musste, jemanden mit Ahnung ans Telefon zu kriegen. Im Produktionsumfeld mit Verfügbarkeitsgarantie im Vertrag.

Die Ansprüche an Schadensersatz haben in 2 Wochen wahrscheinlich schon das X-fache von dem gekostet, was sie jemals damit einsparen hätten können, sofern es den Laden dann noch gibt.
 
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Xiaolong schrieb:
Warum absurd? Wenn der Mitarbeiter die Werthaltigkeit mitbringt - weil er zum Beispiel ein Framework mitentwickelt mit dem man Millionen verdient - ist es nur fair dem auch seinen Anteil dafür zu zahlen.
Dann müssten Microsoft Programmierer Milliarden auf dem Konto haben oder nicht? Seltsame Denkweise, denn dann müssten unsere Operativen doch das vielfache verdienen, tun sie aber nicht.

Machen wir uns nichts vor, die Gehälter in den IT Berufen haben sich in den letzten Jahren hierzulande ungesund für den Arbeitsmarkt entwickelt. Wer global aufgestellt ist, der sucht sich neue Mitarbeiter schlichtweg da, wo sie keine Fantasielöhne verlangen.

Du braucht Entwickler? Hier bekommst du welche! Solche Institutionen gibt es Weltweit zugenüge.
https://www.bgit.rs/en/
Ergänzung ()

Xiaolong schrieb:
Ein IT Dienstleister mit denen ich vor kurzem zusammenarbeiten durfte hat beispielsweise seine gesamte Entwicklungsabteilung nach Indien ausgelagert und den Support gleich mit... Mitten im Projekt.
Man muss schon unterscheiden von Betrieb zu Betrieb. Wir entwickeln praktisch nur für uns selbst und da ist es völlig egal ob der Entwickler in Deutschland, Polen, Serbien oder sonst wo sitzt.
 
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Skysnake schrieb:
Ich nehme mal nur meine Stelle als Vergleich. Die konnte zuerst gar nicht besetzt werden bevor ich kam. Einarbeitungszeit waren dann so ca 2 Wochen wenn überhaupt und ich treibe massiv meine eigenen Themen.
Du treibst die Themen so exzellent, dass du immer noch im Tarifmodell verharrst. ;)
Irgendwas scheint an deinen Schilderungen nicht ganz zu passen, weil wenn du wirklich so ein High Performer wärst, wie immer postuliert, wärst du schon lange abseits vom Tarif einzugruppieren.
 
xexex schrieb:
Wenn ich mir allerdings Stellen für Entwickler anschaue die mit 70-80k+ dotiert sind, dann verstehe ich Firmen völlig, wenn sie lieber Leute in Osteuropa oder Asien anwerben.
70k brutto im Jahr sind 3560€ netto im Monat. Mindestlohn ist ca. 1500€ netto im Monat. Miete für eine 2-Zimmer-Wohnung in der Grossstadt ist 1000-1500€ im Monat. Was ist daran absurd für jemand der Abitur hat und 5 Jahre Informatik studiert hat? Weisst du wie hoch die Gehälter in den USA sind?

https://www.golem.de/news/bei-micro...zu-400-000-us-dollar-im-jahr-2508-198741.html
 
Traube schrieb:
70k brutto im Jahr sind 3560€ netto im Monat. Mindestlohn ist ca. 1500€ netto im Monat
Durchschnittsgehalt in Deutschland liegt bei 52000€ im Monat Jahr (natürlich ;) ) und im Gegensatz zu einem Programmierer, kann sich ein Handwerker oder Arzt meist nicht frei aussuchen wo er wohnen möchte.

Absurd ist die Vorstellung einiger mit 35h die Woche in einem muckeligen Büro oder zuhause, viel mehr verdienen zu müssen, als jemand der fünf Tage die Woche bei Wind und Wetter sich abackert.

Schaue dir einfach mal an, in welchen Berufen man sonst bei 70k einsteigen kann, viel wirst du da nicht finden. Das sind genau die absurden Gehaltsvorstellungen von denen ich sprach.
 
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xexex schrieb:
Durchschnittsgehalt in Deutschland liegt bei 52000€ im Monat ...

Absurd ist die Vorstellung einiger mit 35h die Woche in einem muckeligen Büro oder zuhause, viel mehr verdienen zu müssen, als jemand der fünf Tage die Woche bei Wind und Wetter sich abackert.
Krass, bei 52k / Monat liege nicht mal ich derzeit ;)

Ansonsten ist die 35h / 100k Bubble bei den großen OEMs in Süddeutschland (nach ein paar Jahren Zugehörigkeit zb im IT Sektor) absoluter Standard. In der Region brauchst du die Kohle aber auch locker, um nicht "unter der Brücke" hausen zu müssen.
 
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