Arbeitszeugnis Beurteilung

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Das kommt dann wohl ganz auf die Tätigkeit an. Und so groß ist der Fachkräftemangel auch wieder nicht. Es gibt natürlich Firmen, die alles und jeden einstellen um Hungerlöhne zu verteilen. Klar, da braucht man auch kein Arbeitszeugnis. Bzw. wird man da dann eher eingestellt, wenn es schlecht ist, weil man dann billiger ist.

Mit einem Arbeitszeugnis will man sich schlussendlich verkaufen. Wenn das bei Euch nicht üblich ist, dann mag ich mir über die restliche Kompetenz der HR lieber keine Gedanken machen.

Das Zeugnis welches hier gepostet wurde ist für mich trotz fehlendem letzten Absatz eine Empfehlung den MA nicht einzustellen. Lustiger Kerl, der das tut, was er soll und gerne mal mit den Kollegen einen über den Durst trinkt.

viewsonic schrieb:
freundlichen und kollegialen Art

Würde da jetzt noch "soziale und gesellschaftliche" zwischen stehen, wäre es ne glatte sechs.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
--//-- schrieb:
Das kommt dann wohl ganz auf die Tätigkeit an. Und so groß ist der Fachkräftemangel auch wieder nicht. Es gibt natürlich Firmen, die alles und jeden einstellen um Hungerlöhne zu verteilen. Klar, da braucht man auch kein Arbeitszeugnis. Bzw. wird man da dann eher eingestellt, wenn es schlecht ist, weil man dann billiger ist.

Mit einem Arbeitszeugnis will man sich schlussendlich verkaufen. Wenn das bei Euch nicht üblich ist, dann mag ich mir über die restliche Kompetenz der HR lieber keine Gedanken machen.
Wow, ich möchte garnicht mehr auf diesen wiederlichen Kommentar Antworten, ausser Woow!!
 
@Cyberdunk

In welcher Branche bist du denn unterwegs und für welche Position ladet ihr jeden Bewerber ein?


Grundsätzlich bin ich da nämlich ganz bei @--//-- .
 
Die Zeugnisse sind eh Müll. Alleine weil sie nach Beendigung der ArbV erstellt werden, verzerrt es die Berwertung komplett. Bewertet wird nur noch die Gefühlslage des Zeugniserstellers. Wenn er sauer ist, dass der AN geht, dann kriegt im Zeugnis eins mit. Sehr aussagekräftig...nicht.

Das ist so eine Scheinbewertung und Scheingenauigkeit.
 
Deshalb nach Möglichkeit immer Zwischenzeugnisse anfordern, z. B. bei Beförderungen, Tätigkeitswechsel, Standortwechsel, Vorgesetztenwechsel etc.

Wenn die konstant gut oder sehr gut sind und dann das Abschlusszeugnis plötzlich aus der Reihe fällt, hat man weitere sehr gute Argumente an der Hand.


Weitere Vorteile: Man hat immer ein relativ aktuelles Zeugnis für Bewerbungen und der Arbeitgeber schöpft keinen Verdacht, sofern man plötzlich tatsächliche Wechselabsichten hat und deshalb ein Zwischenzeugnis anfragt.
 
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Ich hatte in meinen bisherigen Zeugnissen oft ziemlich detaillierte Tätigkeitsbeschreibungen oder Verantwortungsbereiche.
Fehlt beim Ersteller des threads. Ist sowas sinnvoll?
Ergänzung ()

@viewsonic Aufgrund seiner freundlichen und kollegialen Art verlief die Zusammenarbeit mit seinen Vorgesetzten ...

Könnte es sein dass du ab und zu mal gerne mit dem Kollegen einen Kaffee trinkst oder andere längere (Raucher?) Pausen machst?
 
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@MilchKuh Trude

Nein, die Tätigkeiten sind durchaus wichtig. Gerade bei seltsamen Zeugnissen ggf. sogar wichtiger als der Zeugnisinhalt.

Ich gehe davon aus, dass der TE nur einen kleinen Teil abgetippt hat.

Das Zeugnis selbst kommt vermutlich aus einem der wenigen großen Generatoren, zumindest kommen mir exakter Aufbau und exakte Formulierungen sehr bekannt vor.
 
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viewsonic schrieb:
Herr xyz erfüllte seine Aufgaben und richtete seinen persönlichen Einsatz am betrieblichen Arbeitsaufkommen aus. Die Arbeitsweise von Herrn xyz war von Systematik, Genauigkeit und Effizienz gekenntzeichnet. Auch in Situationen mit extrem hohem Arbeitsanfall ewies er sich als belastbarer Mitarbeiter und ging jederzeit ruhig, konzentriert und zielorientiert vor. Seine Arbeitsergebnisse waren stets von guter Qualität.
Für mich ist der ganze Absatz schon nur noch eine 3. "jederzeit ruhig, konzentriert und zielorientiert". Das ist doch sowas wie, dass er sich nie hat stressen lassen nach dem Motto "Wir sind hier bei der Arbeit und nicht auf der Flucht."
Erster Satz: Klingt für mich nach "Wenns sein muss bleib ich mal länger, ansonsten wird aber pünktlich Feierabend gemacht".

viewsonic schrieb:
Aufgrund seiner freundlichen und kollegialen Art
Typisches "Mit dem kann man auch mal ne Stunde an der Kaffeemaschine plauschen".
Da fehlt jetzt noch sowas "Mit seiner..... Art hat er stets zu einem guten Betriebslima beigetragen = Er hat die ganze Abteilung bespaßt und unterhalten.

Ich weiß nicht, ob da noch wesentliche Teile fehlen die ggf. zu persönlich sind (vom Informationsgehalt) aber ansonsten ist das für mich jetzt kein Zeugnis, dass ich sofort bei der nächsten Bewerbung mitgeben würde.
Mir wurde während des Studiums bei sowas geraten, das Zeugnis direkt wegzulassen und nur auf Nachfrage vorzulegen mit direkter Begründung, dass es hier wohl leider eine persönliche Differenz gab bzw. man über den Weggang nicht erfreut war.

Mir fehlen in dem ganzen Zeugnis einfach wesentliche Adjektive für die Beschreibung. @Idon hat das in #19 ja bereits angedeutet.

Ich habe auch mal ein solches Zeugnis nach der Kurzzeitanstellung zwischen Ausbildung und Studium bekommen.
Ich habe es dann nie in einer Bewerbung beigelegt und wurde auch nie danach gefragt.
 
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Naja, zwei Jahre und wahrscheinlich ziemlich am Anfang des Berufslebens kann man sicher irgendwann mal weglassen. So am Anfang ist das leider noch ziemlich wichtig für den nächsten Job.
 
Erster Satz: Klingt für mich nach "Wenns sein muss bleib ich mal länger, ansonsten wird aber pünktlich Feierabend gemacht".
Und das kann man auch positiv sehen, denn wozu gibt es eine Regelarbeitszeit, wenn sie in der Regel überschritten wird? Das ist dann eben auch eine Form von Lohndumping und ich kann jeden Arbeitnehmer verstehen, wenn er das nur bis zu einem gewissen Grad mitmacht.
 
Mir erschließt sich nicht, warum hier noch diskutiert wird, idon hat es richtig erklärt.

Wenn ihr ihm nicht glaubt lest einschlägige Literatur und nicht nur Facebook.
 
Das Arbeitszeugnis ist zu über 90% ein Ritual, allerdings eines das man auch heutzutage noch beherrschen sollte. Zumindest gilt das in der Regel für die klassischen Bereiche wie Industrie, Banken,..., aber auch der Mittelstand tickt zum großen Teil noch so. Bei Startups oder Kleinbetrieben kann es auch anders aussehen.

Warum?

Weil es nicht darauf ankommt, was man selber meint was wichtig ist, entscheidend ist was die Entscheidungsträger in den Unternehmen erwarten. "Der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler."

Derartige Fragen lassen sich ganz gut auch selbst anhand eines Modells beurteilen. In diesem Fall sieht man sich als Einmannunternehmen, welches nur ein Produkt führt (seine Arbeitskraft) und nur einen Kunden hat (den Arbeitgeber). Was gehört zu einem guten Produkt? Neben den Produkteigenschaften auch eine ordentliche Verpackung und ein gutes Marketing.

"Halte Deine Papiere sauber!" ein alter Spruch, aber wie gesagt wichtig wie eh und je. Lückenlose, gute Zeugnisse belegen noch nicht, dass der Arbeitnehmer tatsächlich, das alles so erbracht hat. Zum Beispiel kann im Zuge eines Vergleichs bei einem Kündigungsschutzprozess ein gutes oder sehr gutes Zeugnis vereinbart werden. Jetzt kann man sagen "Siehste, ist nichts wert!" Falsch! Denn, wenn jeder weiß, dass man durch gute Leistung oder sonstige Aktivität zu einem guten oder sehr guten Zeugnis kommen kann, was sagt dann ein mittelmäßiges oder gar fehlendes Zeugnis über den Bewerber aus? Richtig! Wenn er schon sich nicht um seine eigenen (wichtigen!) Angelegenheiten kümmern kann oder will, wie geht er dann mit den wichtigen Angelegenheiten der Firma um?

Es mag sein, dass man aufgrund des derzeitigen Fachkräftemangels auch ohne Zeugnis einen Job bekommt. Aber das war mal anders, da kamen auf eine gute Stelle 50 oder 100 Bewerbungen. Und es ist auch sehr wahrscheinlich, dass sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt in den nächsten 20 Jahren auch nochmal ändern kann. Somit ist ein fehlendes/mittelmäßiges Zeugnis eine unnötige(!) Hypothek die man mit sich rumschleppt.

Wenn jemand unbedingt ein Auto braucht und nur eines zur Verfügung steht, dann hat der Verkäufer kein Problem es los zu werden. Wenn 20 Autos auf dem Hof stehen, dann macht wahrscheinlich ein scheckheftgepflegtes das Rennen.

Haltet Eure Papiere sauber! Man kann es nicht oft genug sagen, gerade den jungen Leuten, die die Zeiten mit 5 Millionen Arbeitslosen noch nicht bewusst erlebt haben.

Lückenlose, gute Zeugnisse sind nur ein Baustein zu einer guten Bewerbung/erfolgreichen Karriere, dazu gehört natürlich noch mehr, aber das wäre hier OT.
 
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Was @Binalog sagt ist absolut richtig.

Und, noch etwas weiter geführt: Man hat ja oft nicht nur ein Zeugnis. Hat man gleich mehre gute Zeugnisse, so wird eher davon ausgegangen, dass diese korrekt sind. Man baut sich so also eine vernünftige Verteidigungslinie auf, die dann auch immer mal wieder im Bewerbungsgespräch zur Sprache kommt.

Ich jedenfalls stelle gerne Fragen zu Zeugnissen...
 
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Das mit dem Fachkräftemangel halte ich ehrlich gesagt für Propaganda. Die Unternehmen und die Politik beklagen doch schon seit den letzten 20 Jahren den angeblichen Fachkräftemangel. Den mag es sicherlich in bestimmten Branchen geben - aber im Allgemeinen glaube ich nicht, dass es in Deutschland einen Fachkräftemangel gibt. Auch nicht in der IT.

Und das mit den Arbeitszeugnissen ist auch eher schwammig. Wenn der Arbeitgeber gesetzlich dazu verpflichtet ist, das Arbeitszeugnis wohlwollend zu formulieren, auch wenn er mit der Leistung des Arbeitnehmers unzufrieden war, wird das ganze doch ad absurdum geführt. Da kann doch dann jeder hineininterpretieren, was er will. Ist wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis das auch in Schulen eingeführt wird. Noten mehr, sondern nur noch "wohlwollend" formulierte Zeugnisse. Da kann man die Zeugnisse auch gleich abschaffen.
 
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Man kann ja schlecht ins Arbeitszeugnis schreiben "Der Typ ist ein Idiot.". Darum muss die Formulierung positiv sein. Da steht dann halt "hat alle im zugeteilten Aufgaben unter Anleitung zu unserer Zufriedenheit erledigt."
 
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