News AV1 1.0: Der neue Video-Codec für das Internet ist fertig

Muss natürlich niedriger heißen,

Wenn bei AV1 der Komprimierungsgrad noch höher wird ist die Welt in Ordnung. Das ist Fortschritt und kann man sich ruhig paar Tage darüber unterhalten.:)
 
Turrican101 schrieb:
H265 soll sich am besten auch gar nicht weiter etablieren, weil man mit AV1 eben von den massiven Nachteilen endlich weg will.
Sorry, das glaube ich nicht. Man bekommt höchsten andere Abhängigkeiten.
 
RayKrebs schrieb:
Sorry, das glaube ich nicht. Man bekommt höchsten andere Abhängigkeiten.
AOM hat die stärkere Marktmacht, u.a. auch aus dem Grund weil Unternehmen wie ARM oder Broadcom dahinterstehen — im Vergleich zu MPEG.

Chips von Broadcom stecken in Set-Top-Boxen, in viele Streamingboxen sind Chips welche auf ARM-Technologie basieren.
Praktisch alle Chips in Smartphones und Tablets basieren auf ARM-Technologie.
ARM muss lediglich AV1-Dekodierung standardmäßig in seine Mali-GPU einbauen.

Ich prophezeie dass die nächste Version des Raspberry Pi, also die 4er Version, AV1 in Hardware unterstützen wird,
einfach aus dem Grund weil ARM, Broadcom und Google Mitglieder bei AOM sind – und ein Chip von Broadcom das Rechenherz des Raspi ist.
 
In meinem ARM Controller für einen UHD Sat-Receiver ist ebenfalls schon der HEVC Codec implementiert.
UHD decode bei bei 50-100Mbit Null Problem. SAT-TV wird dabei bleiben, ob nun UHD oder DVB-T2 der
Standard HEVC wird sich erstmal halten. Dabei verbraucht die ganze Box inklusive Festplatte bei UHD
Wiedergabe in bester Qualität gerademal so zwischen 6 und 7 Watt.

Wenn man erstmal diese Qualität der UHD Demo-Sender gesehen hat,wird einem ganz traurig mit was man
sonst so abgespeist wird.

Ich habe nix gegen Fortschritt, doch ein Standard muss sich etablieren und dieser sollte auch ein brauchbare
Zeitspanne halten. Man hat überhaupt nix davon wenn alle Nase lang was neues kommt, auch wenn es
anscheinend wiedermal etwas besser ist.
 
Unbenann2t.jpg
Wenn man erstmal diese Qualität der UHD Demo-Sender gesehen hat,wird einem ganz traurig mit was man
sonst so abgespeist wird
:)

Mit nur etwas angehobene Bitrate.

Unbenannt.jpgUnbenannt.jpg
 
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Super kann man wieder mal zum Anlass nehmen um seine ganze Video Sammlung neu zu kodieren. Werd ich aber wohl auf nächsten Winter verschieben:)
 
RayKrebs schrieb:
In meinem ARM Controller für einen UHD Sat-Receiver ist ebenfalls schon der HEVC Codec implementiert.
UHD decode bei bei 50-100Mbit Null Problem. SAT-TV wird dabei bleiben, ob nun UHD oder DVB-T2 der
Standard HEVC wird sich erstmal halten. Dabei verbraucht die ganze Box inklusive Festplatte bei UHD
Wiedergabe in bester Qualität gerademal so zwischen 6 und 7 Watt.
Die Rundfunkbranche war (bei DVB) praktisch schon immer der Hauptnutzer der MPEG-Codecs. Ohne die Rundfunkbranche wären Codecs wie MP2, MP3, AAC oder MPEG-Video gar nicht entwickelt worden.
Zu Beginn waren beim DVB-Standard nur MPEG-Codecs erlaubt; mit dem Dolby-Ton als einzige Ausnahme, aber auch nur für Surround-Ton, für Stereoton war MP2 vorgesehen. Die meisten Set-Top-Boxen konnten selber auch nur den MP2 Ton dekodieren.

Im Internet existierten viele Codecs nebeneinander; und die meisten davon wurden mittels Software u. CPU dekodiert. Heute wird jedoch sehr oft der H.264 Codec für Video genutzt, wofür es auch einen Grund gibt: Die Streams selber sind frei von Lizenzgebühren, im Gegensatz zu H.265 / HEVC. Hier wird für alles Lizenzgebühren (bei kommerzieller Nutzung) kassiert: Für Encoder, für Decoder u. für die Streams. Und es gibt mehr Organisationen welche für HEVC abkassieren.

HEVC wird sich deshalb für Streaming im Internet nicht durchsetzen, auch wenn sich dieser Codec (sehr wahrscheinlich) im Rundfunkbereich etablieren wird.
Es ist einfach viel preisgünstiger für die Inhalteanbieter AV1 anstat HEVC zu nutzen... Die einzige Alternative wäre H.264, aber dieser Codec ist ebenfalls nicht ganz frei von Kosten für Nutzungslizenzen. (Lizenzgebühren fallen nur für kommerzielle Nutzung an, nicht für private Nutzung.)

Hardwarehersteller müssen allerdings Gebühren dafür bezahlen MPEG-Codecs in die Geräte einzubauen – und diese Kosten werden natürlich an die Kunden weitergegeben.
 
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Umwandlung macht nur Sinn wenn es noch MPEG2 ist in meinen Augen in H264 für die deutlich bessere Kompatibilität, denn sämtliche Mobilgeräten haben keine Lizenz für MPEG2 (und werden auch nie eine bekommen).

Komplette Videosammlung neu zu koden macht idr kein Sinn, kommt auf das Ausgangsmaterial drauf an: Bei MPEG2, kann es Sinn ergeben, wenn man auch am Tablet, SmartPhone etc gucken will. Will man nur am Fernsehen ist egal, die werden wohl immer MPEG2 können, auch in Zukunft.
VC1 oder andere "exotische" Formate da macht es auch noch Sinn eventuell sie in H264 zu bringen.
Rein wegen der Größe ist das aber Schwachsinn, HDDs kaufen ist einfacher und billiger, würde nur umkodieren um die Kompatibilität zu erhöhen, nicht um paar MB oder GB zu sparen auf der Platte.
Und da ist aktuell H264 noch das Maß aller Dinge und wird auch wohl noch lange das "Standardformat" bleiben, zumindest bei Content bis hin zu FHD.

In einigen Jahren könnte es dann Sinn machen von MPEG2 nach AV1 zu kodieren wenn man die Kompatibilität erhohen will statt in H264. H264 Material würde ich dann aber so lassen und nicht in AV1 bringen.
 
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hihu schrieb:
Super kann man wieder mal zum Anlass nehmen um seine ganze Video Sammlung neu zu kodieren.
Ist bei AV1 ohne Encoder mit entsprechender Hardwarebeschleunigung nicht sinnvoll, und diese wird es in den nächsten 12 Monaten für Privatnutzer nicht geben. Ist eine reine Energieverschwendung den Rechner dafür ackern zu lassen.
Ergänzung ()

Bogeyman schrieb:
Umwandlung macht nur Sinn wenn es noch MPEG2 ist in meinen Augen in H264 für die deutlich bessere Kompatibilität, denn sämtliche Mobilgeräten haben keine Lizenz für MPEG2 (und werden auch nie eine bekommen).
Die Patente welche MPEG-2 Video betreffen laufen noch 2018 ab, soweit mir bekannt. Von daher wird man MPEG-2 Video bald ohne Lizenzkosten nutzen können.

Für MP2 und MP3 Audio sind alle Patente bereits abgelaufen, deshalb können diese Codecs nun ohne jegliche Einschränkungen genutzt werden.
 
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Okay das wusste ich nicht, dann könnte man es auch in MPEG2 lassen. Ist dann nur so die Frage wieviel "Mühe" sich dann noch gegeben wird MPEG2 in alle Mobilgeräte zu bekommen. Geräte für die die Firmware net mehr weiterentwickelt sind wie ältere iPads wären dann sowieso raus, da wirds dann kein Update geben dass sie das "nativ" können.
Ändert aber grundsätzlich nichts daran dass man nur umcoden sollte wenn man daraus mehr Vorteile hat als nur bisschen Platz zu sparen. Also ich rede davon wenn man Material archivieren will. Ne Sammlung mit H264 in FHD umcodieren in was auch immer um sie zu archivieren wäre recht sinnbefreit.

Gegen temporäres Umcodieren fürs Streaming spricht ja nichts, ist ja nicht Dauerhaft.
 
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Liebe Kollegen bitte strikt unterscheiden zwischen just for fun Schnellschuss Umwandlung für Tante Gisela und kompletten Formatwechsel. EON, RWE lesen mit und neu planen.

Aus der Praxis sehe ich nur drei Gründe Moviebestand anzufassen:

1) Datei liegt in exotischen Format vor. Beispiel: Canon DSLRs movie. Mov container, H264
Kodierung mit maximalen Bitraten, Canon Audio codec. Alle Aspekte zusammen und genauso einzeln tragen dazu bei, dass die Aufnahmen out of cam fast nirgendwo laufen, nur auf dem PC. Die Abhilfe ist einfach: demultiplex, audiospur umwandeln, multiplex inclusive Containerwechsel nach mp4. Videospur wurde nicht angefasst um die Qualität nicht beeinträchtigen.

2) Bestandsmovies nicht abspielbar. Fast alle aktuelle blurayplayer lesen nicht die vcd und svcd Formate(Lizenzen). Ganz klar: wem interessiert? Ist doch nur Briefmarkenauflösung. Mich. In der private Sammlung mehrere CDs vorhanden mit Urlaubs, Kinder etc. Oft mühsam erstellt mit Menus und semiprofessionelle Authoring(2000-2005). Die Abhilfe ist: DVD Player extra kaufen oder einfach alles auf h264 mit mp4 Container konwertieren.

3) die o.g. Tante Gisela will auf dem s3 mini schnell was sehen.
 
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Für mich kommt Rekodieren immer dann in Frage, wenn ich ohne (großen) Qualitätsverlust die Bitrate deutlich senken kann. Welcher Codec dabei für das Ausgangsmaterial verwendet wurde spielt dabei nur indirekt eine Rolle. Häufig wird die Encoding-Effizienz der Encoder durch die Einstellungen deutlich verringert. Das hängt meist mit Kompatibilität zu "schlechten" HW-Dekodern oder so Sachen wie Umschaltzeiten zusammen und sind für Archivierungszwecke nicht relevant. So lassen sich z.B. auch HDTV-Aufnahmen häufig ohne sichtbaren Qualitätsverlust in ihrer Größe mindestens halbieren.
 
Mein Workflow aktuell basiert auf dem Prinzip:
1) bei HDTV Aufnahmen(SAT Receiver, DVBS2 PCI Karte) die Sendequalität muss bleiben. Bei heutigen Speicherpreisen und verfügbaren optischen Medien macht kein Sinn die Inhalte neu zu rendern. Ich bevorzuge sogenannte smart Rendering. D.h. es werden nur die I Frames am Anfang und Ende gerendert und der Timecode repariert. Werbung raus. Rudimentärer Schnitt. Fertig. Ziel ist eine kompromisslose Qualität und maximale Abspielbarkeit auf stand alone Geräten ohne neue Umwandlung. Und das klappt hervorragend schnell und energiesparend.

Der Aufwand war berechtigt noch vor 20 Jahren , vor für svcds müsste man Wissenschaft treiben inclusive Verwendung der profi Software um AVIdvs vernünftig zu Ende kodieren. Es gab keine andere Möglichkeit. Als die DVD Brenner sind erschwinglich geworden, hat sich alles entspannt. Auf einmal stand 8Mb/s zur Verfügung.

2) in allen anderen Fällen mein Workflow ergibt sich aus dem Qualitätsanspruch Endanwender und dem Abspielgerät.
 
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Limit schrieb:
Für mich kommt Rekodieren immer dann in Frage, wenn ich ohne (großen) Qualitätsverlust die Bitrate deutlich senken kann.
Nun ja, bei verlustbehaften "lossy" Codecs hast du prinzipbedingt immer einen Qualitätsverlust beim Umwandeln. Die Frage ist ob dieser bemerkbar ist oder nicht.
Optimal ist die Kodierung wenn man Datenrate spart und es fällt im Direktvergleich nicht auf. Allerdings kann man sich durchaus sichtbare Artefakte dabei einhandeln, falls man ein Video kodiert welches mit einem anderen Codec komprimiert wurde.

Ich bezweifle jedenfalls dass sich bei einer solchen Umwandlung signifikant Datenmengen sparen und die Bildqualität dabei hoch bleibt.

Das Neukodieren von TV-Aufnahmen erspare ich mir mittlerweile... dazu ist der verfügbare AV1-Encoder einfach noch schnarchnasig langsam.
Man sollte zumindest warten bis mehr auf Geschwindigkeit optimierte Encoder verfügbar sind bevor man sich ans Werk macht.
 
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Wenn man neucodiert sollte man auch wissen was man machen, richtige Einstellungen im Encoder etc. Diese 1ClickTools liefern selten das Optimum.
Habt ihr euch im übrigen mal die Preise für HDDs angeschaut? Da muss man schon ne ganze Menge an Zeit und Arbeit reinstecken und es dürfte fast immer einfacher sein einfach ne HDD neu zu kaufen.

In meinen Augen ist das nur Hirnwichserei dieser "ich will alles im neuesten Codec"-Fraktion. Sehe absolut kein Nutzen dahinter der die reingesteckte Arbeit rechtfertigen würde.
 
Ja, ich stimme dir zu. Die Preise für Speichermedien sind mittlerweile so niedrig dass es sich nur selten lohnt Videos aus dem Grund neu zu kodieren damit diese weniger Speicherplatz verbrauchen.
Videos neu zu kodieren verursacht ja nicht wenig an Stromkosten. V.a. AV1 ist hier noch sehr ineffizient. HEVC ist allerdings ebenfalls nicht deutlich effizienter falls man die CPU fürs Kodieren benutzt.
 
Mein Archiv fast 2 TB an files und ca 100 optischen Medien. Überwiegend Music und privat movies. Einzelne Videclips, Konzerte in der Sendequalität. 20 Jahre gesammelte Lieblingsstücke. Die neue Festplatte ist fällig. Die 45 euronen sind zu stemmen.

Das einzige was auf Agende steht, ist das HDD backup von ältesten DVD Rohlingen. Ihre Lebensdauer ist oft wirkürlich.trotz richtige Behandlung und Aufbewahrung.
 
Also für 4K Material würde es sich ja lohnen auf AV1 noch ein Weilchen zu warten um HEVC vermeiden zu können. Für FHD und alles darunter ist H264 aber eigentlich der perfekte Codec, läuft quasi auf jedem aktuellen Gerät.
 
Der einzige AV1-Encoder der derzeit halbwegs in der Lage sein dürfte Videos in 4k-Auflösung "stemmen" zu können ist der optimierte Encoder von Bitmovin, aber dieser ist nicht frei für alle verfügbar.
Frei für alle verfügbar sind die Spezifikationen und die (nicht auf Geschwindigkeit optimierte) Referenzsoftware.

Videos in 4k mit dem Referenzencoder? Ist echt was für Masochisten. Wer denn mehrere Tage Rechenzeit übrig hat um eine Stunde Video zu kodieren, und das mit einem aktuellen PC mit Core i7-CPU.

H.264 ist ein netter Fallback-Standard, für 4k-Videos ist da allerdings die notwendige Bitrate für gute Qualität beim Anwendungsfall Streaming im Internet ein wenig hoch.
 
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