Kann es sein, dass es hier immer nur um die beiden Punkte der agrardieselrückvergütung und der fahrzeugsteuererlass auf landwirtschaftl. Maschinen geht?
Das sind nur die zwei Punkte, die das lange randvolle Fass zum Überlaufen beachten.
Ich möchte allein einen anderen Punkt erwähnen. Und zwar die Verordnung, dass die Landwirte 4% ihrer landwirtschaftlichen fläche nicht bewirtschaften dürfen. Große agrarkonzerne mögen das verschmerzen können, aber der Landwirt nicht. Das ist nicht anderes als moderner Landraub.
Stellt euch Mal vor ihr wohnt zur miete und der Vermieter hat das Recht euch zu untersagen, mehr als 96% der Wohnung zu nutzen obwohl ihr für 100% zahlt. Und das mit der gesetzlichen Begründung des Klimaschutzes da diese 4% nicht beheizt werden müssen.
Fändet ihr das i.O?
Die Tatsache, dass man die heimische Landwirtschaft überhaupt subventionieren muss liegt allein an den total bescheidenen Rahmenbedingungen, die ihr auferlegt sind.
Billigimporte landwirtschaftlicher Güter, Förderung riesiger agrarkonzerne, das abgeben riesiger landwirtschaftlicher Flächen an solche, die Preispolitik der Lebensmittelindustrie, welche wiederum an der Kaufkraft der Bevölkerung orientiert ist, die wiederum an die Löhne gekoppelt ist... Es ist ein unendlich langer Rattenschwanz der da dran hängt.
Und jetzt sollen die Landwirte noch mehr bluten, da die Regierung lieber bei denen spart als bei ihren ideologisch verseuchten Statusprojekten im Ausland für viele Mrd. Euro.
Aus dem Grund sind die scharfen Proteste aus meiner Sicht gerechtfertigt und sie haben mein vollstes Verständnis.
Das kommt von jemandem, der zwischen 2005 und 2012 auf einem landwirtschaftlichen Betrieb saisonmäßig mitarbeitete und für 6€ die Stunde Weißkohl vom Feld geholt hat von 5 Uhr morgens bis teils 20 Uhr abends. Und das nur, damit Edeka palettenweise das fertige Sauerkraut zum Dumpingpreis kaufen konnte, da sie sich weigerten, mehr zu bezahlen.