Begrenzte Internetzeit für Jugendliche

seppelfricke5

Cadet 3rd Year
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Jan. 2014
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Liebe Community,
Ich, 16 Jahre alt, habe seit mehreren Jahren folgendes Problem:
Meine Internetzeit sowohl an PC, Notebook und Handy ist soweit eingeschränkt, dass ich meinen Hobbies nicht mehr nachgehen kann. Ich gucke, wie wahrscheinlich viele andere Jugendliche meines Alters häufig und viele Youtube-Videos, spiele aus Leidenschaft gerne PC-Games und halte viel Kontakt zu Real-Life-Freunden und anderen Freunden per WhatsApp, Teamspeak etc.
Nun habe ich am Wochenende nur 1 1/2h Internet zum online spielen (davon geht ja bekanntlich noch einmal einiges ab für kurze Gespräche mit Freunden und Absprachen vorm Spielen etc.) und somit schaffe ich gerade mal eine Runde in Spielen wie CSGO o.ä.
Unter der Woche sind es sogar nur jeweils 1h am Tag, was meistens nicht mal für ein Spiel reicht und ich somit ständig nach mehr Internetzeit Fragen muss. Dies geht mir persönlich auf den ... Und meinem Vater auch. Dabei ist Dieser Derjenige, welcher mir die Begrenzung reindrückte. Dazu muss man sagen, dass er selber täglich 2-3h vor der XBOX sitzt und geschätzt weitere 3h vor dem PC. Daraufhin finde ich es unverschämt, mir eine derartige Begrenzung zu geben. Ich selber weiss aus Erfahrung, dass ich eh nicht mehr als 3h oder so am PC unter der Woche sitze, egal ob mit oder ohne Internet, denn irgendwann hat man einfach keine Lust mehr. Ich gucke nun ständig, dass ich den LAN Adapter immer wieder deaktiviere um die Internetzeit nicht zu verbrauchen und trotzdem am PC sitzen zu können. Dadurch dass ich wenig Internet habe verlängert sich die Zeit, die ich vorm PC sitze eher noch mehr.
Großartig andere Hobbies habe ich nicht (was zuerst einmal komisch klingen mag, aber ich spiele noch Klavier, jedoch kein Fußball oder ähnliches) deswegen wäre es vergleichbar mit der Begrenzung der Lesezeit zB bei meiner Mutter, welche täglich 3h liest. Meine Eltern sehen das Spielen jedoch als andere Beschäftigung an und deswegen die Begrenzung.
Ich bin nicht gerade der Beste in der Schule (Notenschnitt würde ich seit der 11. Klasse auf ca. 3 schätzen), jedoch denke ich, dass das durch die fehlende Freizeit eher noch schlimmer wird, was mir meine Eltern nicht glauben... (Welches das größte Problem darstellt)
In wie weit würdet ihr die Internetnutzung erlauben und was habt ihr für Lösungsansätze?

Mit freundlichem Gruß
Sebastian
 
Was WhatsApp angeht: Da gibt es bei Congstar Prepaid kostenloses 32 kbit/s Internet, was für diesen Zweck ausreicht.

Um die Internetzeit effektiver zu nutzen, kannst du Browsererweiterungen installieren, die Webseiten und Youtube-Videos zum späteren Betrachten herunterladen.

Ansonsten würde ich an deiner Stelle das Gespräch mit deinen Eltern suchen. Vielleicht lassen sie sich auf eine Vereinbarung ein, den Internetzugang für den Rest des Tages freizuschalten, nachdem du alle deine Hausaufgaben erledigt hast.

Eine Umgehung der Beschränkung ist mit technischen Kenntnissen ebenfalls möglich, davon würde ich dir aber abraten, solange die anderen Möglichkeiten nicht ausgeschöpft sind.
 
Über technische Kenntnisse zur Umgehung verfüge ich sehr wohl, jedoch schon zwei mal aufgeflogen und keine Lust es ein drittes Mal zu riskieren. Ja, Youtube-Videos lade ich mir inzwischen auch herrunter. Das Gespräch ist in letzter Zeit des öfteren gescheitert, ich solle mich doch noch mehr für die Schule beschäftigen, 1h online muss ja reichen sonst wird's noch schlechter mit der Schule.... Wegen eines solchen Gespräches wurde mir das Internet noch mehr gekürzt... Also keine Chance da was zu klären...
 
Wo ist das Problem? Als wir 16 waren, war eine Stunde Internet Luxus. Wir haben es auch überlebt und vor allem gibt es doch wohl wirklich interessantere Dinge, als im Internet zu surfen. Sobald du eine Ausbildung beginnst bzw. zu arbeiten, dürftest du über eine Stunde (privates) Internet froh sein. Dir wird dann nämlich schlicht und einfach die Zeit dafür fehlen.
 
Tourgott schrieb:
Die Zeiten ändern sich halt. Wenn ein Jugendlicher heute kein Smartphone hat oder bei den angesagten WhatsApp-Gruppen nicht dabei ist, dann führt das zu sozialer Ausgrenzung. Und wie soll man den Umgang mit modernen Kommunikationstechniken und den Wissenserwerb lernen ohne Internetzugang?

seppelfricke5 schrieb:
Wegen eines solchen Gespräches wurde mir das Internet noch mehr gekürzt...
Also ich weiß nicht, was du in dem Gespräch gesagt hast, aber wenn du mit sowas gekommen bist:
seppelfricke5 schrieb:
dass er selber täglich 2-3h vor der XBOX sitzt und geschätzt weitere 3h vor dem PC. Daraufhin finde ich es unverschämt, mir eine derartige Begrenzung zu geben.
dann ist das nicht sonderlich überraschend. Quod licet Iovi, non licet bovi sagen die Lateiner hier gerne.

Du solltest ein wenig die Perspektive deiner Eltern verstehen (du brauchst nicht mit ihnen einer Meinung sein - ich wäre es an deiner Stelle auch nicht). Sie sorgen sich um deine schulischen Leistungen. Wenn du Internetzugang hast, nutzt du es für Sachen wie CS:GO, die darauf keinen positiven Einfluss haben. Natürlich gehen sie dann davon aus, dass du mit mehr Internetzeit lediglich mehr Online-Spiele spielen wirst.

Wenn du mehr Internet-Zeit willst, solltest du also deine Eltern durch dein Verhalten davon überzeugen, dass du das Internet auch für "sinnvolle" Zwecke nutzt, die förderlich für deine Leistungen in der Schule sind. Das könnte beinhalten, deine Internet-Zeit für Lernzwecke anstatt für Online-Spiele/YouTube/... zu nutzen. Auch würde das demonstrieren, dass du in der Lage bist, dich selbst zu mäßigen. Damit das überzeugend ist, müsstest du das allerdings über einen längeren Zeitraum durchhalten.

Das Argument
seppelfricke5 schrieb:
dass das durch die fehlende Freizeit eher noch schlimmer wird,
halte ich für eher abwegig. Zumindest solltest du, wenn du es deinen Eltern gegenüber bringst, schlüssig begründen, wieso das so ist.
 
Organisiere dir deinen eigenen Internettarif, z.B. ein LTE Stick.
Da bist du unabhängig von deinen Eltern.

Empfinde es zudem als Projekt die Sperre so auszutricksen, dass es niemand merkt, die Technik immer weiter perfektionieren.
War mir bei meinen Freunden in deinem Alter das höchste Vergnügen. Ich hatte zum Glück vernünftige Eltern.
 
Such doch das Gespräch und spreche mal den Punkt mit der sozialen Ausgrenzung an. Kannst ja argumentieren, dass es mit der Internet Zeit schwierig ist, deine sozialen Kontakte zu bewahren. Außerdem könnte man noch versuchen eine Art Kompromiss auszuhandeln. Ich denke es schadet niemand wenn er Abends 2-3 Stunden vor dem PC sitzt bzw. schadet es nicht mehr als vor der Klotze zu sitzen.

Ich hab mit 16 damals wirklich intensiv in Ligen etc. gespielt. Da ging trotzdem die schulische Leistung nicht flöten, weil man das eben Abends gemacht hat.
 
chithanh schrieb:
Die Zeiten ändern sich halt. Wenn ein Jugendlicher heute kein Smartphone hat oder bei den angesagten WhatsApp-Gruppen nicht dabei ist, dann führt das zu sozialer Ausgrenzung. Und wie soll man den Umgang mit modernen Kommunikationstechniken und den Wissenserwerb lernen ohne Internetzugang?

Wieso ohne? Er hat doch alles, nur eben begrenzt. Das mag heute selten vorkommen, aber anscheinend gibt es doch noch vernünftige Eltern.
 
@Tourgott
Er hat 1 Stunde am Tag, und 23 Stunden nicht (am Wochenende 1,5 Stunden). Ich würde sagen das genügt nicht für soziale Teilhabe.

Internetzugang ist heutzutage ein Grundbedürfnis. Und wenn jemand ständig darum betteln muss, dann ist das entwürdigend. Natürlich haben die Eltern eine Verantwortung dass die Internetnutzung nicht ausufert, besonders gegenüber kleinen Kindern, aber mit 16 Jahren?

Es stellt sich bei mir die Frage, ob eine solche Begrenzung tatsächlich sinnvoll und geeignet ist, die mittelmäßigen Leistungen in der Schule zu verbessern oder ob die Eltern lediglich nicht wissen, woran es sonst liegen soll. Aber die Situation ist nunmal so, und erfordert einiges an (gegenseitigem) Verständnis und Fingerspitzengefühl um hier einvernehmlich Fortschritte zu erzielen.
 
Klar, die Jugendlichen heutzutage verbringen viel zu viel Zeit vorm PC.
Aber solange es bei dir nicht ausartet, sollten deine Eltern es nicht begrenze.
Solange du dich nicht den ganzen Tag in deinem Zimmer verschanzt und auch noch Sachen unternimmst/Freunde triffst, etc. ist doch alles in Ordnung.
Ich würde bei meinem zukünftigen Kind erst intervenieren, wenn ich merke, dass das sein Sozialleben- und -Kompetenz darunter leidet.

Lösungsansätze hab ich nicht direkt, wenns nicht mit Reden funktioniert.
Solltest du dein eigenes Geld verdienen, würde ich mir auch eine Prepaidkarte fürs Handy und einen Internetstick etc. gönnen ;)
 
@ all

Es gibt Eltern, deren Medienkompetenz ist nicht so hoch, auch ist es schwierig die "richtigen" Maßnahmen zu finden, damit der Junior auf den richtigen Pfad bleibt. Auch wird in den Medien gern das Bild des "24-Stunden-WoW zockenden Sprößlings" dargestellt, der mit 25 noch zuhause wohnt ohne Job/Ausbildung/etc. Dies hilft den Eltern natürlich wenig, vernünftige Maßnahmen zu finden.

@ Sebastian

Wenn deine schulischen Leistungen nicht so gut sind, dann arbeite doch daran. Sprich mit deinen Eltern Ziele ab, ab welcher schulischen Leistung du eigenverantwortlich für deine Internetzeit bist. Sei dabei aber auch ehrlich. Mehr Internetzeit heißt nicht gleich mehr Zeit im Internet für schulische Sachen machen, sondern rein Freizeit. Dies würde ich den Eltern direkt mitgeben, damit es keine Missverständnisse gibt.

Allgemein kann ich mir nur vorstellen, dass sie dir wegen der schulischen Leistungen die Internetzeit kürzen. Du sollst den Fokus nun auf deine Zukunft legen. Wenn dann das Internet dich jedoch davon ablenkt, dann reagieren deine Eltern entsprechend. Am Ende der Schulzeit solltest du zumindest ein Zeugnis haben womit du unterschiedliche Werdegänge einschlagen kannst. Wenn jetzt dein Schnitt "nur" eine 3 ist, dann schränkst du dich in der Zukunft schon ein ... bzw. der Abschluss könnte ja auch gefährdet sein. (zumindest aus Sicht deiner Eltern)
 
chithanh schrieb:
@Tourgott
Er hat 1 Stunde am Tag, und 23 Stunden nicht (am Wochenende 1,5 Stunden). Ich würde sagen das genügt nicht für soziale Teilhabe.

Und ich würde sagen, das genügt vollauf für eine "soziale Teilhabe" im Internet. Es ist ihm ja immerhin nicht verboten, seine Freunde im echten Leben zu treffen, oder - und das mag jetzt erstaunlich klingen, funktioniert aber tatsächlich - sie anzurufen.

Es gab auch vor Facebook und WhatsApp ein soziales Leben, und wer nur aufgrund der "eingeschränkten" Nutzung ausgegrenzt wird, sollte sich überlegen, ob das wirklich echte Freunde sind. Man muss sich beispielsweise nicht ausschließlich über WhatsApp verabreden. Wenn auf die Anwesenheit der Person tatsächlich wert gelegt wird, wird sich immer ein Weg finden, diese zu erreichen.

Und noch einmal: Sobald er eine Ausbildung (oder zu arbeiten) beginnt, ist es mit mehr als einer Stunde privatem Internet am Tag sowieso vorbei. Hört dann sein soziales Leben plötzlich auf? Ich denke nicht.
 
Tourgott schrieb:
Wo ist das Problem? Als wir 16 waren, war eine Stunde Internet Luxus. Wir haben es auch überlebt und vor allem gibt es doch wohl wirklich interessantere Dinge, als im Internet zu surfen.
Bei solchen Aussagen könnte ich kotzen. Solch ein bescheuertes Argument. Zeit hat nur eine Richtung und zwar vorwärts.
Und ich würde sagen, das genügt vollauf für eine "soziale Teilhabe" im Internet.
Weil du das Maß aller Dinge bist und festlegst was genügt und was nicht...
 
Das es mittlerweile völlig irrelevant ist wie viel Zeit man vor x Jahren im Internet verbrach hat oder als normal angesehen hat.
Das Argument "als ich x Jahre alt war, war das Luxus und dies und das normal" ist Blödsinn und lässt sich ziemlich schnell zu völliger Absurdität führen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hart für dich, dass deine Eltern 1985 hängen geblieben sind. War bei mir früher ähnlich. Ohne jegliche Kompetenz wussten die ganz genau was gut und schlecht ist.

Wie dem auch sei. Versuch doch mal vorzuschlagen, dass du pro Tag ne bestimmte Zeit was die Schule machst (1-3 Stunden, je nach Verhandlungsgeschick bzw. freier Zeit), was du dann auch wirklich intensiv tun solltest und die dich im Gegenzug für den Rest der Zeit nicht mit ihren Reglementierungen in Ruhe lassen. Allein, dass deine Eltern denken, dass wenig Internet im Umkehrschluss bedeutet, dass du mehr für die Schule machst...

Mein Vorschlag wär ne Win/Win Situation für beide Seiten. Stellt sich nur die Frage, ob deine Eltern das begreifen.
 
Metalfreaky schrieb:
Das es mittlerweile völlig irrelevant ist wie viel Zeit man vor x Jahren im Internet verbrach hat oder als normal angesehen hat.
Das Argument "als ich x Jahre alt war, war das Luxus und dies und das normal" ist Blödsinn und lässt sich ziemlich schnell zu völliger Absurdität führen.

Die Basis deiner Argumentation beruht also ernsthaft darauf, dass uneingeschränkt jedwede Entwicklung positiv ist? Zum Glück sehen das selbst Wissenschaftler anders.
 
Eigenes Internet kaufen und fertig. Hab auch diese Diskussionen auch oft genug mit meinen Eltern führen müssen.

Mittlerweile sind die nur noch am Whatsappen & Co. ^^
So schnell kanns gehen :evillol:
 
Tourgott schrieb:
Die Basis deiner Argumentation beruht also ernsthaft darauf, dass uneingeschränkt jedwede Entwicklung positiv ist? Zum Glück sehen das selbst Wissenschaftler anders.

Jo wenn ich das nächste krank werde, wirds auch mal wieder Zeit für einen guten, alten Aderlass.
 
Die Frage ist doch einfach: Wenn er kein Internet hat, was glauben die Eltern, tut er dann? In dem Alter war mir nie so langweilig, dass ich das Lernen angefangen habe. Das kam erst mit der Einsicht, dass ich irgendwann mal meinen Traumberuf lernen möchte und mich die Güte meines Schulabschlusses dabei nicht behindern darf.

Aber Eltern ticken nunmal anders, und vermutlich bin ich irgendwann auch mal so. Da will man oft mit Verboten nur "das Beste" für seinen Sprössling. Meine Mutter hat geheult, als ich eine der Abiturklausuren in Mathe "mangelhaft" geschrieben habe und auch als ich die 9te wiederholte war schon richtig was los. Trotzdem habe ich in einem guten Semester meinen Bachelor in Technischer Chemie. Es muss einfach im Kopf irgendwann mal "klick" machen.

Ich würde hier auch den Weg gehen und eine Art "Erst die Arbeit, dann das Vergnügen"-Abmachung zu treffen. Denn wenn deine Eltern sehen, dass du jeden Tag zumindest etwas für die Schule machst und auch vorran kommst, sind sie sehr viel eher bereit dir mehr Internetzeit zu geben.
 
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