Im Großen und Ganzen finde ich die Umbenennerei nicht kritisch, denn selbst für den unwissenden Endverbraucher ändert sich reichlich wenig. Die Preise der umbenannten Karten entsprechen weitestgehend denen ihrer Vorgänger. Eine, hier schon angesprochene, "Bereinigung" der Produktpalette ist vertretbar, zumal damit nach dem 8000-9000-Namenswirrwarr reiner Tisch gemacht wird und jede Karte zuverlässig und nachvollziehbar in ein Namensschema gesteckt wird.
Da im Grunde die betroffenen Karten alle auf der gleichen Architektur beruhen, und diese immer noch sehr konkurrenzfähig ist (wenn auch nicht gerade im finanziellen Sinn für Nvidia...), ist dieser Schritt in meinen Augen auch gerechtfertigt. Jeder Kunde hat die Möglichkeit, sich vor dem Kauf eines Produktes über dessen technische Merkmale zu informieren.
Dass Ati das gleiche tut wie Nvidia, halte ich für falsch. Die Umbenennungen bei Ati haben sich stets im Low-End-Bereich abgespielt; außerdem ist nicht einmal klar, dass die im Treiber benannten Veränderungen auch tatsächlich durchgeführt werden. Dort lungern so viele tote Einträge herum, dass man dem Ganzen erstmal sehr kritisch gegenüber stehen sollte. Die Grundlage ist bei Ati auch eine vollkommen andere. Hier werden Low-End- und Mid-Range-Chips im Gegensatz zu Nvidia in jeder Generation neu entwickelt, mit dem Resultat, dass ungefähr (dies jetzt bitte nicht ganz wörtlich nehmen) die Leistung der Performance-Karten der vorigen Generation der Leistung der Mid-Range-Karten der aktuellen Generation entsprechen.
Beide Strategien haben ihre Vor- und Nachteile. Eines davon pauschal als gut oder schlecht hinzustellen, halte ich nicht für besonders klug. Wer weiß schon, was für langfristige Ziele die beiden Hersteller verfolgen?