News Blizzard entlässt rund 10 Prozent seiner Belegschaft

Dan Kirpan schrieb:
Das machen die schon gut so. Man sollte die Firmen immer mal entschlacken. Oft gibt es zu viele Leute die nicht produktiv sind. Jede Firma sollte darauf aufpassen das das nicht passiert. 600 Leute weniger beduetet wenn im schnitt 2500 Dollar gezahlt wurden, dass Blizzard pro Monat 1,5 Millionen Dollar spart. Macht schon was her ne ;)

Jedes halbwegs verantwortungsvoll handelnde Management sollte aber bevor es betriebsbedingte Kündigungen auspricht, durchaus prüfen ob Mitarbeiter nicht an anderer Stelle / (neuen) Projekten eingesetzt werden könnten. Schließlich entlässt man "Arbeitskraft", die im Unternehmen etabliert ist, was einen Verlust darstellt, der idR nicht innerhalb kürzester Zeit durch Neueinstellungen wiederhergestellt werden kann. Jetzt ohne speziell Kritik an Blizzard/Activision zu üben: Aber sowas ist vorrausschauendes, langfristig denkendes und planendes Management. Leider gibt es sowas viel zu selten heutzutage - va in den großen, börsennotierten und renditegetriebenen Unternehmen.

Achja - wenn man deine Zahlen zugrundelegt, dann könnten von der 1 Mrd $ Gewinn aus einem Geschäftjahr, die 600 Mitarbeiter wie lange fürs Nasebohren bezahlt werden ? ;) Wobei ich keinesfalls für Lohn ohne Abreit bin - mir gehts dabei nur um die Relationen. Gut - von der Mrd $ gehen noch Dividenden für die Investoren ab.
 
Ein_Freund schrieb:
Du schreibst von Titeln, aber es ist nur ein Game entstanden, sowie zwei Addons, seit Blizzard bei Activision dabei ist. Finde kann man noch nichts dazu beurteilen außer das NONE-LAN eingeführt wurde und Online-Zwang(um Manipulationen zu verringern wegem nächstem System) sowie des Echt-Geld-Systems für Auktionen(was ich persönlich nicht schlimm finde).

Doch, ich finde da kann man jede Menge beurteilen. Schauen wir uns doch einmal WoW zu Zeiten von BC an. Als man gegen Ende der Laufzeit des Addons (das eigentlich mit dem Black Temple und Illidans Tod zu Ende sein sollte) sah, dass die Content nicht reichte und die zeitliche Lücke zu WotLK zu groß wurde hat man eine komplettes "Content-Set" mit einer 25er Ini, 5er Ini und Singleplayer-Inhalten zwischengeschoben. Und das in einer durchaus ansprechenden Qualität.

Im Sommer 2008 kam dann die Übernahme und dann begannen anstelle vom Gamedesignern die BWLer das Ruder zu übernehmen. Wenn man mal unterstellt, dass es so 2 - 3 Quartale dauert, bis die zu diesem Zeitpunkt begonnenen Umstellungen beim Kunden ankamen ist man genau an dem Zeiptpunkt angelangt, an dem es mit dem Spiel anfing bergab zu gehen. "Das Kolosseum" was keine Instanz, sondern eine Frechheit, Die Eiskronenzitadelle nett gemacht, aber viel zu klein und vor allem kam danach lange, lange rein gar nichts (Rubinsanktum war Füllstoff, und selbst der kam zu spät).

Mit dem nächsten Addon ging es dann nahtlos weiter, versprochene Inhalte (Pfad der Titanen) wurden gestrichen, der Content reicht vorne und hinten nicht (offiziell letzter Patch vor 3 Monaten und vom nächsten Addon ist weit und breit nichts zu sehen).

Ich habe es als Kunde gemerkt und im Sommer 11 gekündigt. Ich sehe aber durchaus, dass Blizz mit seiner Politik erfolgt hat. Wieso ein gutes, teures Produkt abliefern und damit 11 Mio. Kunden halten, wenn man mit einem Billigen noch immer über 10 Mio. halten kann. Qualität wird überbewertet.
 
Neue Leute werden erst dann eingestellt wenn alle zu 200% ausgelastet sind und rausgeworfen werden sie sofort wenn grad weniger Arbeit ansteht. Zum kotzen, es ist echt kein wunder dass immer mehr einen Psychiater brauchen.

Bei Blizzard kann man das aber wirklich schwer sagen, keiner kann genau sagen was in der Firma abgeht. Vielleicht hatten sie 5 Einfahrten ins Firmengelände und 15 Portiere und da einfach mal gesagt eine Einfahrt und 2 unnötige Leute reichen auch.
Vermutungen kann jeder anstellen.
 
Ich sag nur eins: GIER. Und Gier ist gut.
 
branhalor schrieb:
Ich hab‘ selbst BWL studiert, kenne die ganzen schlauen Theorien und darf deshalb auch darüber herziehen ;)

Tu das mal auf ner Höheren Handelsschule oder einem Wirtschaftsgymnasium. Du wirst Blicke ernten die du dein Leben lang nicht vergisst :freaky:

branhalor schrieb:
Moin,

also, wer auch immer hier behauptet
  • 10% Entlassung wäre nicht viel;
  • das alles wäre „der Lauf der Dinge“;
  • und Firmen folgen hier „nur“ den „Natur“Gesetzen der Betriebswirtschaft,

der
  • ist entweder noch ein junger Naivling;
  • war noch nie arbeitslos;
  • sitzt beruflich so fest im Sattel, daß er glaubt, auch nie arbeitslos zu werden (ich wünsch’s denjenigen, daß sie Recht behalten…);
  • oder ist ganz einfach selbst nur ein geldgieriger Egoist, dem volkswirtschaftliche, sozialverträgliche Zukunftsplanung komplett abgehen.

Du hast indoktriniert vergessen.

SheepShaver schrieb:
Wenn eine Firma Mitarbeiter entlässt, dann ist das doch ein Skandal! Diese fiesen gierigen Kapitalisten sind halt ein Schweinepack und so. :D Warum die Firma diesen Schritt gegangen ist, interessiert hier doch keinen

Das interessiert hier mit Sicherheit jeden! Nur wird uns das Blizzard wohl kaum sagen. Und wie würdest du die denn nennen wenn man aus deinem Unternehmen 10% rausschmeißt und du wärst dabei? Wären es dann nette großzügige Kapitalisten?
 
Falls mal in einigen Wochen/Monten die Nachricht kommt, das Apple in den USA Jobs abbaut, hier schonmal eine Danke, das sie Jobs geschaffen haben. Danke.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,819051,00.html

Apple hat ein rasantes Wachstum vorgelegt: Vor zehn Jahren hatte der Konzern in den Vereinigten Staaten noch weniger als 10.000 Beschäftigte, mittlerweile sind es 70.000 weltweit. Ein guter Teil der Mannschaft arbeitet in der Zentrale in Cupertino nahe San Francisco.

Ich glaube zwar die Gesamtzahl nicht, aber 70T sind ja ne Hausnummer.
 
Kouya1600 schrieb:
In meinen Augen eine Schweinerei, Blizzard verdient doch jedes jahr Millarden dank WOW. Dann schicken die so ohne weiteres 600 Mitarbeiter nach Haus. Da sieht man wieder die GIER ist größer als alles andere.

gewinn != umsatz ...

wenn man leute nicht mehr benötigt, dann werden sie entlassen!

das war schon immer so und hat nichts mit ungerechtigkeit zu tun ...

so ein klein wenig den horizont erweitern bringt schon viel :rolleyes:
 
Mich würde viel mehr interessieren was der Rohertrag von Blizzard ist, Umsatz kann jeder und vorallem viel machen, aber was bei rumm kommt zählt. Wenn stellen abgebaut werden ist das Scheisse, werden Stellen aber abgebaut um die Rendite der Aktionäre anzuheben ist das immer eine Schweinerei!
 
Kobold schrieb:
...werden Stellen aber abgebaut um die Rendite der Aktionäre anzuheben ist das immer eine Schweinerei!

Warum? Stimmt die Rendite nicht, suchen sich die Investoren ein anderes Ziel, dann wird Geld abgezogen, das wiederum für neue Investitionen fehlt. Dann fehlen Ideen und Produkte in der Zukunft und der Laden geht unter.

Schreib doch einfach mal in den vielen Threads hier bei CB über lohnende Geldanlagen rein, das diese User eine Schweinerei betreiben, wenn sie sich an Unternehmen beteiligen, denn die werden mit Sicherheit auf die Rendite, also dem Wertzuwachs bzw. die Dividende schauen.
 
Erstaunlich, wieviel Informationsgehalt ein kleiner Artikel zu transportieren scheint. Viele hier wissen sofort, warum genau Blizzard die Entlassungen vorgenommen hat.

Wenn man sich allerdings die Zahlen anschaut
http://investor.activision.com/reports.cfm

kann man erkennen, dass Activision / Blizzard 2011 ein hervorragendes Jahr hatte. 2009 noch einen leichten Verlust, 2010 einen Gewinnanteil von ca. 13% (gesunde Unternehmen haben ca. 10%) und 2011 sogar 33%!
Da ist es schon nicht ganz schlüssig, warum bereits Anfang 2012 so eine Entlassungswelle angekündigt wird.

Aber im Jahresabschluss sind auch folgende Risikofaktoren aufgeführt (Zitat aus Jahresabschluss):

1. If general economic conditions decline, demand for our products could decline.
2. The uncertainty of current worldwide economic conditions makes budgeting and forecasting very difficult.
3. Our business is "hit" driven. If we do not deliver "hit" titles, or if consumers prefer competing products, our sales could suffer.
4. We depend on a relatively small number of franchises for a significant portion of our revenues and profits.
5. A substantial portion of our revenue and profitability depends on the success of our Call of Duty franchise in the first-person action game category. If we do not maintain our leadership position in this category, our financial results could suffer.
6. A substantial portion of our revenue and profitability depends on the subscription-based massively multiplayer online role-playing game category. If we do not maintain our leadership position in this category, our financial results could suffer.

und unzählige weitere Risikofaktoren, die aufgelistet werden. Kann man über den Link finden.

Die Entlassungswelle wird auf Basis der Risikoeinschätzungen vorgenommen worden zu sein. Z.B. bzgl. WoW (oben Punkt 6) und die Einschätzung des Erfolges von z.B. Star Wars.

Da wir aber alle bei denen nicht in der Geschäftsführung oder im Aufsichtsrat sitzen, können wir nicht wirklich beurteilen, warum genau so viele Personen entlassen wurden und ob das nun Sinn macht oder nicht.

Also Ball flach halten. Immerhin haben die über die letzten Jahre sehr viele Arbeitsplätze geschaffen. Eine Schwankung gibt es immer.
 
Das Problem mit "weniger Menschen schaffen immer mehr Arbeit" ist ein Gesellschaftliches und kein Betriebliches.
Damit kann man Blizzard schwerlich einen Vorwurf für ihr Handeln machen weil ihnen sonst Probleme entstehen (könnten).
Spannend ist allerdings wirklich ob das noch in 150 Jahren so simpel funktioniert oder man doch Grundeinkommen oder ähnliche sozialistische Ideen verfolgen muss.
Das daraus auch mehr psychische Krankheiten entstehen ist auch logisch die physischen haben wir ja relativ gut im Griff.
Selbst Zivilisationskrankheiten wie Allergien und Diabetes haben nach meinem Verständnis etliche psychische Komponenten.
 
Stryke707 schrieb:
Das Problem mit "weniger Menschen schaffen immer mehr Arbeit" ist ein Gesellschaftliches und kein Betriebliches.

Du machst den Fehler automatisch anzunehmen, das die Arbeit die Gleiche bleibt, wenn Leute entlassen werden. Da ist aber kein zwingender Zusammenhang, es kann gut sein, das die Arbeit, die von den Leuten getan wurde, komplett entfällt und nicht auf die anderen aufgeteilt wird.
Und was auch immer wieder ignoriert wird ist, dass die Firmen auch permanent Leute einstellen wenn sie benötigt werden, denn sonst würde es ja nur eine Abwärtspirale geben aus Entlassungen, was ja nicht der Realität entspricht. Es werden ja auch ständig neue Leute eingestellt. Wie sonst kam Blizzard je auf die 6000 Mitarbeiter? Gleich alle am Anfang eingestellt und ab dann wird entlassen ;). Die wurden ja auch nach und nach eingestellt auf Bedarf, und das kommt auch bestimmt wieder. Ist ja nicht so, das ab einem bestimmten Zeitpunkt nur entlassen wird.
 
Rubbelkater schrieb:
ich will gar nicht wissen, wie viele Millionen Blizzard mit ihren Games im Jahr Gewinn einfährt. Aber trotzdem mal eben 600 Leute auf die Straße setzen, damit es noch ein wenig mehr wird. Ich hasse dieses perverse System!

dito...

3 dicke fette investoren investieren ihre 3 stelligen millionenbeträge und wollen mal ebend mindestens 7-8% rendite ( sprich alle 7-8jahre das geld verdoppelt ).
diese 7-8% sind das ziel, werden sie nicht erreicht wird halt gekündigt obwohl es dem unternehmen super geht viel gewinn, schwarze zahlen etc.

es ist einfach nur krank!!

da werden jahres pässe ausgeteilt für diablo3, hauptsächlich damit man das geschäftsjahr mit genug umsatz/gewinn zuende bekommt..
keine weitsicht mehr in den betrieben, hauptsache das investierte geld von eh schon viel zu reichen leuten wird schnell verdoppelt, damit man das verdoppelte wieder verdoppeln kann um es zu verdoppelt und.... ... .. ....
 
Ich habe mal in der Betriebswirtschaft gelernt das Entlassungen Gift für eine Firma sind da man so das Unternehmen schrumpft. Wie will man mit einem kleinerem Unternehmen mehr Rendite herausholen? Wenn ich von meinem Sparkonto 10% abhebe das Geld ausgebe bekomme ich dann mehr Zinsen?

Sinnvoll wäre meines Erachtens Outsourcing oder eine Umschulung der Mitarbeiter in andere Unternehmensbereiche!
 
Bl4ckbeard schrieb:
Ich habe mal in der Betriebswirtschaft gelernt das Entlassungen Gift für eine Firma sind da man so das Unternehmen schrumpft.

In welcher Betriebswirtschaft? Bestimmt nicht in der Betriebswirtschaftslehre.

Entlassungen sind nicht das Gift, sondern die Reaktion auf das Gift.
Woher dieses Gift kommt und ob es bereits wirkt im Unternehmen sei dahingestellt, aber Unternehmen reagiert mit Entlassungen auf Umweltbedingungen und auf Verluste (hier nicht der Fall) oder Risiken der Zukunft (hier eher der Fall) oder aus anderen Gründen.

Es kann auch sein, das ein Unternehmen eine Schrumpfungsstrategie fährt, um sich aus einem Markt zurückzuziehen - dann wird gekündigt.

Aber Kündigungen sind immer eine Reaktion und nicht der eigentliche Grund für eine Unternehmenskrise (außer man will eine Krise hervorrufen).
Man kündigt nicht erst und stellt dann fest, das die Leute fehlen, sondern man kündigt, weil man die Leute nicht braucht oder sie zu teuer sind.


Bl4ckbeard schrieb:
... Wie will man mit einem kleinerem Unternehmen mehr Rendite herausholen? ....

Rendite ist nicht von der Größe eines Unternehmens abhängig, sondern von seiner Effektivität. Die Rendite steigt sogar, wenn man die Kosten senkt. Selbst wenn der Gewinn sinkt; schafft man es, die Kosten stärker sinken zu lassen, steigt die Rendite. Denn die Rendite ist eine Verhältniszahl, kein Absolutwert.

Bl4ckbeard schrieb:
...Wenn ich von meinem Sparkonto 10% abhebe das Geld ausgebe bekomme ich dann mehr Zinsen?

Wenn du Äpfel und Birnen vergleichst kommt kein gutes Ergebnis dabei heraus.

Wenn du Geld von deinem Sparkonto abhebst, dann ist das vergleichbar mit der Entnahme von Geld/Eigenkapital aus dem Unternehmen, dass dann nicht mehr investiert werden kann.
Aber die Kündigung von Mitarbeitern senkt auf die Zeit gesehen die Kosten. Auf dein Sparkonto-Beispiel angewandt wäre das so, als würdest du Kosten deines Sparkontos (oder Fonds, Aktiendepot) senken, in dem du die Bank wechselst. Das steigert dann deinen Gewinn aus dem angelegten Geld.

Bl4ckbeard schrieb:
...Sinnvoll wäre meines Erachtens Outsourcing oder eine Umschulung der Mitarbeiter in andere Unternehmensbereiche!

Outsourcing? Also die Leute an jemanden anderen übergeben und wieder als Dienstleistung einkaufen?
a) du brauchst jemanden, der diese Leute aufnehmen will
b) du brauchst die Dienste dieser Leute weiterhin

a) das ginge bestimmt
b) die Dienste werden wahrscheinlich nicht benötigt - daher ja die Kündigungen, also was bringt Outsourcing?

Und es wäre auch nicht sinnvoll im Sinne der Kostenreduzierung. Im moralischen Sinne wäre das schön und wünschenswert. Aber eine Umschulung reicht evtl nicht aus, weil man Personal in einem völlig anderen Spezialisierungsgrad benötigt. Hier ist vielleicht eine jahrelange Ausbildung notwendig ist, diese Leute werden dann auf dem Arbeitsmarkt gesucht und schneller gefunden als jahrelang ausgebildet, was ja auch ein Schweinegeld kostet.
 
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