Nossi
Captain
- Registriert
- Okt. 2002
- Beiträge
- 3.893
Nach all den harten Fakten der Wirklichkeit ist es nun an der Zeit für eine Diskussion rein theoretischer Natur zum Thema "Regierung und Opposition". Ich hoffe, dass dieses Thema genauso ernsthaft behandelt wird wie eine reale Streitfrage aus dem Alltag.
Einer der Grundsätze unserer Demokratie beruht darauf, dass die vom Volk gewählte Regierung eine Opposition zur Seite bekommt, die Verlierer der letzten Wahl. Diese haben eine Kontrollfunktion um die Entscheidungen der Regierung zu überwachen und hinterfragen und um sie unter Druck zu setzen im Sinne der Wähler zu handeln. Der Sinn dahinter ist logischerweise die Sicherung der Demokratie, ein Gesichtspunkt der 1949 wohl an oberster Stelle bei Gründung der Bundesrepublik stand. So weit zu Theorie.
Wenn man sich aber heutzutage die politischen Ränkelspielchen anschaut, die regelmässig zwischen Regierung und Opposition stattfinden drängt sich einem über kurz oder lang eine ganz andere Ansicht auf. Egal welche Vorschläge, Entwürfe und Berichte die Regierung einbringt, die Opposition steht geschlossen und aus Prinzip dagegen, natürlich nicht um zahlreiche eigene Änderungsvorschläge verlegen, die den eigentlichen Grundgedanken des Themas nicht selten komplett verdreht und pervertiert. Schon lange nicht mehr steht das Interesse des Wählers im Zentrum der Aufmerksamkeit, es geht jediglich um Machterhaltung und Machtwahrung der einzelnen Parteien, dieser Eindruck drängt sich einem zumindest unweigerlich auf.
Hauptsache dem Gegner keinen Ball zuspielen, alles zunichte reden was eingebracht wird und keinen Fußbreit nachgeben lautet die Devise. Es könnte ja sein, das eine Entscheidung der Gegenpartei wieder einige Prozentpunkte mehr in dessen Wählergunst bringt. Und wenn dann langsam die Wahl anrückt wird lautstark drauf hingewiesen, dass die unfähige Regierung wieder keinerlei maßgebliche Reformen auf dem Weg gebracht hat und offensichtlich unfähig ist. Man selber ist natürlich der eindeutig fähigere Kanidat für so eine Aufgabe. Das gilt selbstverständlich für alle Parteien, sowohl Rot/Grün als auch CDU/FDP/PDS, die tun sich da alle nicht viel.
Ich bin der Ansicht das dieses System vorallem eines bringt: Die effiziente Verhinderung von nötigen Reformen und Änderungen, in jeder Hinsicht. Wäre es nicht sinnvoller, der Regierung keine politische Opposition gegenüber zu stellen sondern ihr Handlungsfreiheit zu gewähren ? Die Regierung hätte so deutlich freiere Hand, Reformen und Gesetzänderungen wären schneller auf dem Weg und müssten nicht erst jahrelang diskutiert werden bis sie schliesslich nur noch ein Wahlkampfthema sind.
Selbstverständlich:
Ganz ohne Kontrolle geht es nicht. Die Einrichtung eines unabhängigen Gremiums zur Kontrolle der Regierung wäre nötig. Dieses Gremium hätte aber nur die Aufgabe, die Rechtstaatlichkeit, die Wahrung der Demokratie und der Verfassung zu garantieren und nicht die Regierung in derartigem Maße bei der Ausübung ihrer Pflichten zu behindern wie es die Opposition heute tut. In etwa so, wie die eigentlichen Gedanken unserer Gründerväter waren, als sie dieses System mit Regierung und Opposition einsetzten. Dass alle Parteien zum besten des Volkes handeln und nicht mehr nur zur eigenen Machtsicherung, wie es heute doch der Fall ist. Und natürlich wäre eine derart "entkräftete" Opposition auch nicht wehrlos, es gibt immer noch die Möglichkeit, über die Medien Druck auszuüben, eine nicht zu unterschätzende Möglichkeit zur Teilnahme an der Steuerung unseres Landes.
Natürlich müsste dann auch viele Aspekte überdacht und geändert werden, die heute zur Regierungsbildung genutzt werden und an unser heutiges System angepasst sind. Einfach nur die Opposition zu streichen und dafür ein Gremium einzusetzen reicht bei weitem nicht aus.
Aber nach einer Amtsperiode ist es wie immer: Am Schluss entscheidet der Wähler, wie zufrieden er mit der Regierung war.
Ich bin mir bewusst dass dies ein extrem kontroverses Thema ist, ich bitte trotzdem darum sachlich zu bleiben und immer im Hinterkopf zu behalten, das dies nur ein Planspiel ist, kein Aufruf zur Revolution.
Mit freundlichen Grüßen und Gespannt auf eure Antworten
Nossi
Einer der Grundsätze unserer Demokratie beruht darauf, dass die vom Volk gewählte Regierung eine Opposition zur Seite bekommt, die Verlierer der letzten Wahl. Diese haben eine Kontrollfunktion um die Entscheidungen der Regierung zu überwachen und hinterfragen und um sie unter Druck zu setzen im Sinne der Wähler zu handeln. Der Sinn dahinter ist logischerweise die Sicherung der Demokratie, ein Gesichtspunkt der 1949 wohl an oberster Stelle bei Gründung der Bundesrepublik stand. So weit zu Theorie.
Wenn man sich aber heutzutage die politischen Ränkelspielchen anschaut, die regelmässig zwischen Regierung und Opposition stattfinden drängt sich einem über kurz oder lang eine ganz andere Ansicht auf. Egal welche Vorschläge, Entwürfe und Berichte die Regierung einbringt, die Opposition steht geschlossen und aus Prinzip dagegen, natürlich nicht um zahlreiche eigene Änderungsvorschläge verlegen, die den eigentlichen Grundgedanken des Themas nicht selten komplett verdreht und pervertiert. Schon lange nicht mehr steht das Interesse des Wählers im Zentrum der Aufmerksamkeit, es geht jediglich um Machterhaltung und Machtwahrung der einzelnen Parteien, dieser Eindruck drängt sich einem zumindest unweigerlich auf.
Hauptsache dem Gegner keinen Ball zuspielen, alles zunichte reden was eingebracht wird und keinen Fußbreit nachgeben lautet die Devise. Es könnte ja sein, das eine Entscheidung der Gegenpartei wieder einige Prozentpunkte mehr in dessen Wählergunst bringt. Und wenn dann langsam die Wahl anrückt wird lautstark drauf hingewiesen, dass die unfähige Regierung wieder keinerlei maßgebliche Reformen auf dem Weg gebracht hat und offensichtlich unfähig ist. Man selber ist natürlich der eindeutig fähigere Kanidat für so eine Aufgabe. Das gilt selbstverständlich für alle Parteien, sowohl Rot/Grün als auch CDU/FDP/PDS, die tun sich da alle nicht viel.
Ich bin der Ansicht das dieses System vorallem eines bringt: Die effiziente Verhinderung von nötigen Reformen und Änderungen, in jeder Hinsicht. Wäre es nicht sinnvoller, der Regierung keine politische Opposition gegenüber zu stellen sondern ihr Handlungsfreiheit zu gewähren ? Die Regierung hätte so deutlich freiere Hand, Reformen und Gesetzänderungen wären schneller auf dem Weg und müssten nicht erst jahrelang diskutiert werden bis sie schliesslich nur noch ein Wahlkampfthema sind.
Selbstverständlich:
Ganz ohne Kontrolle geht es nicht. Die Einrichtung eines unabhängigen Gremiums zur Kontrolle der Regierung wäre nötig. Dieses Gremium hätte aber nur die Aufgabe, die Rechtstaatlichkeit, die Wahrung der Demokratie und der Verfassung zu garantieren und nicht die Regierung in derartigem Maße bei der Ausübung ihrer Pflichten zu behindern wie es die Opposition heute tut. In etwa so, wie die eigentlichen Gedanken unserer Gründerväter waren, als sie dieses System mit Regierung und Opposition einsetzten. Dass alle Parteien zum besten des Volkes handeln und nicht mehr nur zur eigenen Machtsicherung, wie es heute doch der Fall ist. Und natürlich wäre eine derart "entkräftete" Opposition auch nicht wehrlos, es gibt immer noch die Möglichkeit, über die Medien Druck auszuüben, eine nicht zu unterschätzende Möglichkeit zur Teilnahme an der Steuerung unseres Landes.
Natürlich müsste dann auch viele Aspekte überdacht und geändert werden, die heute zur Regierungsbildung genutzt werden und an unser heutiges System angepasst sind. Einfach nur die Opposition zu streichen und dafür ein Gremium einzusetzen reicht bei weitem nicht aus.
Aber nach einer Amtsperiode ist es wie immer: Am Schluss entscheidet der Wähler, wie zufrieden er mit der Regierung war.
Ich bin mir bewusst dass dies ein extrem kontroverses Thema ist, ich bitte trotzdem darum sachlich zu bleiben und immer im Hinterkopf zu behalten, das dies nur ein Planspiel ist, kein Aufruf zur Revolution.
Mit freundlichen Grüßen und Gespannt auf eure Antworten
Nossi