Clean All Abgebrochen, Daten retten

tefracky

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Hallo,

ich habe 2 2TB Platten. Die eine ist meine interne Multimedia Platte, die andere meine externe Sicherungsplatte davon. Da die interne Platte mal eine BS Platte war, waren noch Windows Reste im MBR drauf. Daher wollte ich sie mit Diskpart --> CleanAll löschen. Dies habe ich getan, aber es kam kein Fortschrittsbalken. Also habe ich nochmal Diskpart aufgemacht und wollte nochmal CleanAll ausführen, um zu sehen, ob es dort einen Fortschrittsbalken o.Ä. gibt. Leider habe ich dort die externe Sicherungsplatte ausgewählt. Nach ca. 5 Sekunden habe ich es gemerkt und ihr sofort den Saft abgedreht. Ebenso habe ich den PC sofort neu gestartet, um alle Clean Prozesse endgültig zu beenden.
Also zusammengefasst: Intern: Ca. 45 Min. Clean All, Extern: Ca. 5 Sekunden Clean All.
Leider wurden die Festplatten dabei schon zu weit gelöscht. Bei der internen Platte zeigte mir Testdisk die Partition an, ich konnte aber nicht auf die Daten zugreifen. Ich habe dann mit Advanced --> Boot --> Rebuild BS den Bootsektor wiederhergestellt und den PC neu gestartet. Jetzt ist die Festplatte im RAW Format. Allerdings kann ich immer noch nicht auf die Daten zugreifen, Testdisk meldet "Can't open filesystem. Filesystem seems damaged."

Bei der externen Platte hat Testdisk 3 Mögliche Partitionen gefunden, ich habe zunächst die falsche ausgewählt und musste es nochmal drüber laufen lassen. Das Ergebnis der zweiten Suche lieferte

Disk /dev/sde - 2000 GB / 1863 GiB - CHS 243201 255 63
The harddisk (2000 GB / 1863 GiB) seems too small! (< 4297 GB / 4002 GiB)
Check the harddisk size: HD jumpers settings, BIOS detection...
The following partitions can't be recovered:
Partition Start End Size in sectors
FAT16 <32M 200361 225 14 466667 108 26 4278198532
FAT32 378677 253 36 522429 249 12 2309375605
HPFS - NTFS 378719 54 2 464795 115 21 1382814803

Unter HPFS - NTFS konnte ich dann auch meine große 1,863TB Partition auswählen. Allerdings kommt auch hier die Meldung "Can't open filesystem. Filesystem seems damaged." Zumindest bei dieser Platte, die nur rd. 5 Sekunden mit Nullen beschrieben wurde, sollten die Daten doch zu retten sein? Immerhin dürften höchstens 2GB wirklich "weg" sein. Wie soll ich nun weiter vorgehen?

Gruß
Oliver
 
1) mit beliebiger Image Software eine 1:1 Kopie erstellen
2) es gibt auch div. Tools (Knoll Ontrack Easy Revocery, MiniTool recovery etc), welche in der Lage sind bei gelöschter Patitionstabelle die Verzeichnistruktur zu finden und Dateien zu extrahieren.
 
Probiere es mit Testdisk oder den kommerziellen Recoverytools. In Zukunft klemmst Du dann aber die Backupplatte vor solche Aktionen aber ab, denn sowas sollte man einfach nur machen, wenn die Backupplatte noch angeschlossen ist. Ist es denn wirklich eine Backupplatte oder eine Auslagerungsplatte?
 
supaman schrieb:
1) mit beliebiger Image Software eine 1:1 Kopie erstellen
2) es gibt auch div. Tools (Knoll Ontrack Easy Revocery, MiniTool recovery etc), welche in der Lage sind bei gelöschter Patitionstabelle die Verzeichnistruktur zu finden und Dateien zu extrahieren.

Leider habe ich keinen Speicherplatz für eine 1:1 Kopie...
Dann schaue ich mal mit Knoll Ontrack nach, wenn der die Daten findet, kann ich sie mir ja kopieren. Soll ich vorher noch was mit Testdisk versuchen?


Holt schrieb:
Probiere es mit Testdisk oder den kommerziellen Recoverytools. In Zukunft klemmst Du dann aber die Backupplatte vor solche Aktionen aber ab, denn sowas sollte man einfach nur machen, wenn die Backupplatte noch angeschlossen ist. Ist es denn wirklich eine Backupplatte oder eine Auslagerungsplatte?

Meine Versuche mit Testdisk habe ich bereits versucht! Danke für den Tipp, aber Belehrungen helfen mir jetzt auch nicht weiter. Sorry, aber das ist mir jetzt auch klar!
Es ist eine Sicherungsplatte, die eine 1:1 Kopie der internen Platte enthält. Insofern reicht es mir im Prinzip, die Daten der externen Platte zu retten und die Dateien, die mit 0 überschrieben wurden, sind dann einfach weg, damit kann ich leben.
 
Eine 1:1 Kopie sollte nicht unbedingt nötig sein, die ist vor allem bei HDDs mit Schäden (also nach einem Sturz oder bei viele schwebenden / wiederzugewiesenen Sektoren) dringend nötig, da das seq. Lesen schonender ist als die vielen Kopfbewegungen die bei dem Versuch der Revcoverytools die Datenstrukturen zu finden entstehen. Wichtig ist aber, dass Du keineswegs etwas machst was Schreibzugriffe auf die Platte mit den zu rettenden Daten bewirkt, also kein In-Place-Repair! Daher brauchst Du auf jeden Fall noch eine Platte mit genug Platz um beim Retten die gefundenen Dateien auf dieser schreiben zu können! Wenn Du noch einen 1:1 Klon anlegst, brauchst Du gleich zweimal den Platz, nämlich einmal eine leere HDDs mit der vollen Kapazität der zu rettenden Platte für den Klon und dann noch die Platte auf die die geretteten Daten geschrieben werden. Dafür ist es natürlich sicherer, denn wenn Du doch etwas auf dem Klon schreibend machst und das geht schief, so kannst Du in diesem Fall einen neuen Klon anlegen. Wer aber aufpasst eben nichts auf der Platte zu machen was Schreibzugriffe bedeutet und wenn die Platte in einem guten Zustand ist, dann braucht man keinen Klon anzufertigen.

Wenn Testdisk trotz Deep Search nichts gefunden hat, probiere halt die kommerziellen Tools, von denen gibt es ja i.d.R. auch kostenlose Demoversionen die zumindest anzeigen was gefunden wurde und manchmal ein paar Dateien zur Probe kostenlos retten.
 
Danke Dir. Physikalisch sind beide Platten 100% in Ordnung. Dass ich auf keinen Fall darauf schreiben darf, war mir zum Glück vorher schon bewusst, deswegen mache ich mir da keine Sorgen! :)


Wie gesagt, Testdisk findet die Partition, kann allerdings keine Daten anzeigen. Bei der internen Platte (RAW) findet Recuva die Dateien, wenn auch ohne Pfad. Ich habe einen schnellen Test gemacht. Die mp3 sind noch richtig getagged und auch das Aufnahmedatum der Bilder stimmt. Über die Metadaten könnte ich die Dateien also relativ leicht sortieren. Außerdem ist mir aufgefallen, dass einige Dateinamen nur aus Nummern bestehen oder bei Bildern z.B. nur der Titel, aber nicht der ursprüngliche Dateiname angegeben werden. Hilft diese Info irgendwie?

Dann habe ich noch in einem anderen Forum den Tipp bekommen, den Mft zu reparieren. Ist das sinnvoll? Kann ich damit Schaden anrichten?
 
Wenn die Verzeichnisse schon überschrieben wurden, fehlen halt viele Informationen wie eben die Dateinamen, die kann man dann auch nicht wiederherstellen.
 
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