Computer Zusammenbauen als Berufszweig?

M

McMoneysack91

Gast
Liebe Freunde,

VORWORT


selbst ohne genauer hinter die Kulissen zu schauen stieß ich nicht nur einmal auf Fertig-PCs, welche zu einem Preis angeboten wurden, die die Gesamtsumme der Einzelteile WEIT überschritten. Und ich meine WEIT.

Zugegeben, 2006, als ich meinen ersten PC bekam und sowohl ich als auch Eltern absolute Noobs in Sachen Computer waren, ließen wir mir einen von unserem örtlichen (und tatsächlich gut bekannten) IT-Haus einen zusammenbauen. Die Innereien von PCs waren für mich gleichgesetzt mit den Innereien von Motorhauben und selbst das Tauschen einer Grafikkarte kam für mich dem Tausch einer Zylinderkopfdichtung gleich.

Mittlerweile habe ich absolut Spaß dran, PCs aus Einzelteilen zu bauen und empfehle es im Grunde auch jedem, der ein Basis-System möchte. Klar, extravagante Klamotten, wo wir von abstrusen Wattzahlen reden, die mit ausgeklügelten Kühlsystemen geflutet werden müssen etc, da lasse ich meist die Finger von. Das sind aber auch eher die Ausnahmen, denn wer auf solche Dinger abzielt, der hat selbst schon eine gewisse Computer-Affinität.

Ich rede eher vom klassischen Boomer oder dem "Noob", was ABSOLUT nicht abwertend gemeint ist. Viele Leute (die meisten würd ich behaupten), wissen zwar, dass die Fertiggeräte mit ordentlichem Obulus daherkommen, aber die Leute haben keine Zeit/Kraft/Lust sich mit dem Schraubenzieher dahinzuhocken und Maschinen zu basteln. Sie wollen dass am Tag X ein fertiges Gerät vor der Tür steht und die Arbeit beginnen/weitergehen kann. Verstehe ich vollkommen.

Spätestens, als auch das absolut BASICste vom BASICsten (Mainboard mit CPU bereits installiert an die Gehäuseträgerwand schrauben) für einen Freund, den ich für Computeraffin hielt ein Ding der Unmöglichkeit schien; Begründung: "Phoa...so gut kenne ich mich mit sowas nicht aus", spätestens seitdem weiß ich, dass der Normaluser bzw. Normalkäufer jenseits des Power-Knopfs und der USB Buchse nichts mit PCs zu tun hat.


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TOPIC

Viele IT-Häuser bieten natürlich vielfältigen Service an. IT-Zubehör, Dienstleistung im Aufbau und auch fortwährenden Support etc. Aber ich frage mich, wie realistisch es ist, alleine seine "Fähigkeiten/Kenntnisse" in der Praxis zu verkaufen.

Ich traue mir zu, einen Noob-Kunden genügend zu beraten, ohne ihn mit Nerd-Talk zuzuspammen und ihn mit 5000 Konstellationsmöglichkeiten zu erschlagen. Die klassische Dreifaltigkeit tuts da vollkommen. Auch kann ich zu Windows/Linux ein paar Takte verlieren, wenn jemand sich in solche Gewässer wagen möchte.

Nun habe ich einen Kunden beraten und wir haben ein System ausgemacht, das ihm und seinem Usecase zusagt. Wir nennen Tag X (nächsten Dienstag abholbereit oder gleich nach Hause geliefert). Ich bestelle die entsprechenden Teile, schnappe mir den Schraubenzieher und schwupps di wupps steht das fertige System. Der Preis beinhaltet natürlich schon meinen Obulus.

Wenn ich mir die Preise mancher Fertig-Dinger ansehe, dann bräuchte ich 10 davon die Woche machen und ich hätte ein Pilotengehalt. Okay okay, ich verstehe, dass "echte" IT-Häuser Mieten für Gewerbeflächen bezahlen müssen, Löhne und Gehälter auszahlen müssen, Beratung ja auch Manpower/Fachwissen erfordert etc. Vielleicht stelle ich es mir deshalb so utopisch vor, weil ich diese laufenden Kosten nicht habe.

Im privaten Umfeld hat es bereits mehrmals fantastisch geklappt. Kumpel oder Familienmitglied zeigt auf PC im Internet und sagt "da, will haben", wir benutzen den Spec-Sheet als Einkaufsliste, ich baue zusammen und Auftraggeber ist gebafft was für ein toller Automechaniker ich bin und wie viele Silbertaler er gespart hat.

Ich müsste nicht einmal großartig in Vorkasse treten und mir einen Haufen an Komponenten vorbestellen. Selbst in obig genanntem IT-Haus ist es nicht unüblich einen Termin für das fertige Gerät auszumachen, der meist in der kommenden Woche liegt. Dies ist die Zeit, die Komponenten in "just-in-time" Manier zu bestellen und zu verbauen.

Kurzum: verkauft wird somit das Können/Wollen, die Komponenten nach Kundenwunsch/Beratung fertig zusammenzustellen.


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KOMMENTAR

Natürlich habe ich hier das Detaillierte wie z.B. Rechtliches ausgelassen. Gewährleistung, Geschäftsbedingungen etc. Aber das sind Feinheiten, die dann kommen, wenn ein tatsächlich lebensfähiges Konzept steht.

Ich bin Gewerbetreibender (auch IT), habe mich aber noch nie in dieses Gebiet begeben. Es klingt zu verlockend und risikoarm, um es nicht zu probieren. Ich hatte ja schonmal einen Post, wo ich nicht aus dem Staunen kam, wie man Linux/FOSS verkaufen könnte. Es funktioniert erstaunlicherweise tatsächlich. Und die Leute sind sogar dankbar für die Beratung, wo man Authentizität und ehrliches Interesse am Thema merkt.

Habt ihr in dieser Richtung schonmal agiert? Ist das vielleicht sogar euer täglich Werk? Mich würd eure Meinung interessieren. Gerne aus Sicht von Computeraffinen, gerne auch als Gedankenexperiment eines IT-Noobs. :)
 
Das Thema ploppt periodisch hier auf und wird eigentlich jedes mal identisch beantwortet: Schwierig und lohnt meistens nicht. Die großen Händler können es günstiger und haben die ganzen rechtlichen Aspekte längst bis ins Detail ausgetüftelt. Wenn ich mir die paar wenigen PC-Händler in meiner Umgebung ansehe, geht es den meisten nicht sonderlich gut. Entweder ist es so ein Tante-Emma-Laden mit Teilen aus dem vorherigen Millenium oder sie sind derart überteuert, dass man sich fragen muss wer dort überhaupt etwas kauft. Du erwähnst ein paar erfolgreiche Projekte deinerseits, aber du musst feststellen, ob es in deiner Umgebung überhaupt genügend Bedarf gibt, um deine Finanzen zu decken. Daran scheitert es meiner Meinung nach am Häufigsten, neben der großen Onlinekonkurrenz. Risikoarm kannst du die Zehen ins Wasser strecken, indem du ein Gewerbe anmeldest und das erstmal nebenher machst.
 
Ich weiß, dass Hardware oder Appliances zu verkaufen immer noch ein Bombengeschäft ist. Hersteller von z.B. Firewalls geben gigantische Rabatte an die Systemhäuser weiter.

Aber, was du da machst, kann ich mir kaum profitabel vorstellen. Magst du mal konkrete Zahlen nennen? Also grob die Kosten deiner Hardware und wieviel mehr der Kunde zahlte?
 
Computer basteln ist ein Hobby, kein Beruf.
 
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https://terra.berlin/produkt/terra-pc-gamer-6000-10/

Dieser Gamer PC von Terra-IT kostet 1402€

Seine Komponenten:

MB: AMD B550 (etwa um die 100 Euro im Schnitt, 92 günstigste)
CPU: AMD Ryzen 5 5600X (etwa 200 Euro)
GPU: nVIDIA GeForce RTX3060 (etwa 460 Euro)
RAM: 2x8GB (etwa 55 Euro)
ROM: 1TB SSD (etwa 85 - 100 Euro)
Gehäuse: unbekannt
Netzteil: unbekannt
Zubehör: Maus und Tastatur von Cherry

Mit den bekannten Kosten (Löwenanteil) kommen wir auf etwa 915 Euro. Gehäuse + Netzteil + Windows und die Eingebegeräte lass das alles 1200 Euro sein. Mein AeroCool Gehäuse hat mich 18 Euro gekostet. Ich denke nicht dass das TerraIT Gehäuse aus Mondgestein ist. Netzteile gibt es schon ab 50 Euro von Namhaften Herstellern.

Das ist ein starker Obulus fürs Zusammenbauen. Klar, nicht wenn man Miete, Angestellte etc bezahlen muss. Aber nimm mal eine Hand voll solcher Aufträge die Woche an. Und das ist jetzt nichtlukrative teure Gamerhardware.

Bei Office-PCs sind die Komponenten für Lau aber die Arbeit und das Knowhow des Zusammensetztens bleibt.
 
McMoneysack91 schrieb:
Das ist ein starker Obulus fürs Zusammenbauen.
Ja - Mindfactory nimmt 150€ dafür.

Aber, du hast 0 Risiko. Machst du selbst beim Einbau deine Hardware kaputt - Pech gehabt.
Macht ein MF-Mitarbeiter beim Einbau die Hardware kaputt - dann juckt dich als Endkunde das nicht.

Du bekommst ein Funktionsfähigen Rechner hin gestellt. Sparst dir im Zweifel Zeit und nerven.
Was sind dann am Ende 150€, wenn du dir x-Stunden Arbeit ersparst und ggf. noch was kaputt machst und neu kaufen musst?

Das sollte dabei beachtet werden.

Und Ja - ich baue meine PC auch selber, bzw. auch für bekannte, zusammen. Risiko liegt dann auch bei mir.
 
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Ne, wenn du Hardware kaufts und als Komplettrechner verkaufts bist du Händler und hast Gewährleistung an den Hacken. Wenn du als Dienstleister Hardware zusammenbaust, die ein anderer bestellt hat, läuft es nur auf die Dienstleistung des Zusammenbaus hinaus. Ist besser so.
 
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McMoneysack91 schrieb:
Aber nimm mal eine Hand voll solcher Aufträge die Woche an.
Ja, mach das erstmal. Baue einen Kundenstamm auf, sodass es sich wirklich lohnt, und setze dich gegen die Konkurrenz durch. Das alles ist einfach gesagt. Es ist ähnlich zum Immobilienmarkt. Jeder Horst kann und will einsteigen, denn die Hürden sind gering und es ist extrem lukrativ, sobald es läuft. Überleben tut noch lange nicht jeder. Es ist nicht unmöglich, aber sicher nicht einfach.
 
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Was ich mich gerade frage ist, du schreibst doch, dass du Gewerbetreibend bist, aber trotzdem lässt du in deiner Betrachtung die entsprechenden Kosten wegfallen und gest von einem 100% Gewinn aus. Es fallen Gewerbesteuer, Gewinnsteuer und Mehrwertsteuer an. Eventuell auch noch andere, da ich da nicht so tief in der Materie bin. Ich hatte mehrfach den Richtwert gehört, dass pro verdienten 2 € ein selbstständiger 1 € an Steuern zahlen muss. Hinzu kommt auch noch das unternehmerische Risiko. Gewährleistung musst du anbieten. Große Systemhäuser bieten dazu auch noch Garantie an. Wenn jemand mit einem defekten PC zu dir kommt, musst du ihm das erste Jahr nach Kauf beweisen, dass er es kaputt gemacht hat und das der Fehler nicht von Beginn an da war. Denk dran, Gewährleistung haben deine Kunden gegenüber dich, da du der letzte Händler in der Kette bist.

Du kannst dir doch ausrechnen, wie viele PC's du im Monat zusammen bauen musst, damit es zum überleben reicht. Und denk dran, dass die Sozialversicherungen als Selbstständiger von dir selbst getragen werden müssen. Pi x Daumen werfe ich mal 3000€ in den Raum den es zum überleben brauchst. D.h. du musst durch Zusammenbauen 6000€ im Monat Gewinn machen. Bei 200€ Gewinn pro Rechner sind das 30 Rechner im Monat. Also 1,5 Rechner am Tag. Denkst du wirklich, dass du in der lage bist, genug neue Kunden zu bekommen, so dass du jeden Tag 1,5 Rechner verkaufst um damit knapp so überleben zu können?
 
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Sagen wir 150€ für den Aufbau, der Kunde bringt die Teile mit.

Klingt erstmal viel, aber damit ich damit ich genug Geld verdiene, müsste ich schon jeden Tag 1-5 Computer zusammenbauen (Abhängig davon ob seriöser Laden oder aus dem Hobby-Keller ohne Fixkosten).

Und dann Akquiriere mal so viele Kunden pro Monat? Business-Kunden fallen weg, die kaufen die PCs von der Stange mit Garantie/Support-Vertrag. Und Privatkunden die sich selber nen PC konfigurieren und dann von jemanden anderen zusammenbauen lassen wollen sind eine Nische.

Wenn du noch einen Aufpreis auf die Hardware leveragen willst bringt nicht der Kunde die Hardware, sondern du musst einen Komplett-PCs anbieten - und dann aber auch mit Gewährleistung, Widerrufsrecht und co.
 
McMoneysack91 schrieb:
Das ist ein starker Obulus fürs Zusammenbauen.
Du nennst 200€ einen starken Obulus? Als Gewerbetreibender mit Beschaffung, Arbeit für Zusammenbau, Verpackung oder Lieferung sogar, Rückabwicklung, wenn was kaputt geht etc ...
 
McMoneysack91 schrieb:
Ich traue mir zu, einen Noob-Kunden genügend zu beraten,
Beratung kostet Zeit und damit Geld. Da kein Privatkunde für sowas extra zahlt, musst Du das, genauso wie andere Fixkosten mit einkalkulieren.

McMoneysack91 schrieb:
Auch kann ich zu Windows/Linux ein paar Takte verlieren, wenn jemand sich in solche Gewässer wagen möchte.
Du kannst also garantieren, dass die von Dir vorgschlagene HW vollständig unter Windows und Linux läuft? Glückwunsch, also musst Du entweder dort viel Zeit investieren oder kannst nur 2-3 Standardgeräte anbieten. Und schon dürftest Du von einem vollständig individuell konfigurierten Gerät entfernt sein und musst nicht nur Gewährleistung geben, sondern auch noch das Gerät bei Nichtgefallen zurück nehmen.

McMoneysack91 schrieb:
Nun habe ich einen Kunden beraten und wir haben ein System ausgemacht, das ihm und seinem Usecase zusagt. Wir nennen Tag X (nächsten Dienstag abholbereit oder gleich nach Hause geliefert). Ich bestelle die entsprechenden Teile, schnappe mir den Schraubenzieher und schwupps di wupps steht das fertige System. Der Preis beinhaltet natürlich schon meinen Obulus.
Der Termin war sicher völlig unverbindlich, genauso wie der Kostenvoranschlag. Was, wenn Du krank wirst, die Sachen nicht lieferbar sind, plötzlich teurer werden oder gar defekt geliefert werden?

McMoneysack91 schrieb:
Im privaten Umfeld hat es bereits mehrmals fantastisch geklappt. Kumpel oder Familienmitglied zeigt auf PC im Internet und sagt "da, will haben", wir benutzen den Spec-Sheet als Einkaufsliste, ich baue zusammen und Auftraggeber ist gebafft was für ein toller Automechaniker ich bin und wie viele Silbertaler er gespart hat.
Die nächsten zwei Jahre rufen die Leute dann bei Dir an, wenn irgendwas nicht geht (warum läuft Win 11 auf dem letzes Jahr von Dir gebauten Rechner nicht)? Das Risiko für den Zusammenbau hast Du dort auch freiwillig übernommen? Ebenso die Zeit, die das ganze kostet, wenn etwas nicht geht (und wenn es nur ein defekter Speicherriegel ist). Auch automatische Tests kosten Zeit (und Platz sowie Strom=Geld).

McMoneysack91 schrieb:
Natürlich habe ich hier das Detaillierte wie z.B. Rechtliches ausgelassen. Gewährleistung, Geschäftsbedingungen etc. Aber das sind Feinheiten, die dann kommen, wenn ein tatsächlich lebensfähiges Konzept steht.
Sowas sind Feinheiten, wenn es darum geht, seinen Lebensunterhalt damit zu verdienen? Für mich sind das essentielle Punkte die, genauso wie der vermutete Umsatz/Gewinn, in den Businiessplan gehören.

McMoneysack91 schrieb:
Ich bin Gewerbetreibender (auch IT), habe mich aber noch nie in dieses Gebiet begeben.
Hoffentlich bist Du wenigstens rudimentär gegen die Risiken abgesichert, die in Deinem Gewerbe auftreten könnten.
 
Du denkst sicher dass das zusammenbauen gar nicht so teuer sein kann. Aber was ist eigentlich in der Zusammenbaugebühr so drin? Die Arbeitsleistung des Angestellten, die Prüfung der Hardware und auch die ganze versicherungstenische Schiene darfst du nicht vergessen. Und das sind nur 3 Beispiele, in Wirklichkeit kommt sicher noch einiges dazu.

Du unterschätzt was dahinter steckt.
 
@Müs Lee gut dass du Immos ansprichst. Ich traute mich lange nicht, aber ich sagte mir immer wieder das kann doch kein Hexenwerk sein. Und bislang aktiv mehrere Mehrparteienhäuser erfolgreich am Laufen :) Vielleicht bin ich zu selten auf die Schnauze geflogen, dass ich Dinge so abenteuerlich und locker sehe/angehe.

Ich habe Gewährleistung auf keinen Fall untern Tisch gekehrt. Als Gewerbe übernehme ICH die, natürlich. ICH bin das letzte Glied in der Kette und kann selbst höchstens später bei meinen Lieferanten reklamieren. Bin mir dessen bewusst.

Gewerbesteuer fällt über der Kleinunternehmerregelung an. Aber ja die wäre dann je nach Gemeinde fällig. Aber 50% latzen müssen nur Selbständige mit ordentlich Einnahmen.

Ja, die Schwierigkeit sehe ich darin, mit den "Großen" zu konkurrieren aber auch da kann man sicherlich Nischen belegen. Andere machen viel, haben aber auch hohe Ausgaben zu decken. Jeder nach seinem Maßstab. Kundenstamm aufbauen dürfte die größte Herausforderung sein.

Hoffnung bringt allerdings, dass der Otto Normalo seine Hardware nach 4-5 Jahren als veraltet ansieht, wenn das neue Bload-Softwarepaket alle Ressourcen auffrisst. Dann muss was Neues her.

Selbstverständlich würde ich zusehen dass die Hardwarekonstellationen die ich anbiete mit möglichst allem laufen was der Kunde so vorhat. Das nenn ich dann Verkaufs/Beratungsgespräch und ja, daraus kristallisieren sich irgendwann eine Hand voll Runnern. Das nennt man dann Hausmeinung. Bewährtes, das man dem Kunden guten Gewissens anbieten kann.

Hey, uns wurden damals drei Konstellationen angeboten. Der Klassiker. Das ist eher ein Office PC für Einsteiger. Dieser hier ist eher so der Büro PC für Firmen. Das hier ist der Gamer! Mehr kann man einem Ottonormalo auch kaum zumuten. Wenn man Leuten was von Ryzen und Core i oder RTX anfängt schalten die ab, dann ist Ende. Gequatsche über Kerne und Threads kannste knicken. Klingt cool wenn man jemandem was andrehen will aber sonst kann keiner was mit anfangen.

Sie wollen einen Browser/PDF/Filmeguck-PC für Ihre Eltern? Der hier.
Sie wollen einen Bürorechner für zu Hause? Dieser hier.
Ihr Sohn will spielen und Netflixen? Der da.



WICHTIG

Ich möchte mir auf KEINEN Fall Allwissen anmaßen. Alle anderen sind Luschen und nur ich hab hier den Goldk*ckenden Esel gefunden. Ha ha!

Nein quatsch. Ich habe den "Luxus" dass ich über dieses Thema aus Enthusiasmus philosophieren kann und auf nichts davon angewiesen bin. Mir macht es Spaß, mit euch diese Situationen gedanklich durchzuspielen und einige Dinge zu relativieren.

Deswegen auch schonmal ein großes Dankeschön an euch für den Input zur Diskussion!
 
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McMoneysack91 schrieb:
gut dass du Immos ansprichst. Ich traute mich lange nicht, aber ich sagte mir immer wieder das kann doch kein Hexenwerk sein. Und bislang aktiv mehrere Mehrparteienhäuser erfolgreich am Laufen :) Vielleicht bin ich zu selten auf die Schnauze geflogen, dass ich Dinge so abenteuerlich und locker sehe/angehe.

Du verwaltest deine eigenen multiplen Immobilien und willst jetzt paar PCs zusammenbauen und weißt nicht mal was rechtlich und unternehmerisch auf dich zukommt. Ich will dir nichts unterstellen, aber das hört sich schon etwas kurios an.
 
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Es gibt oder gab doch genügend kleine Unternehmen, die das gemacht haben.

Unsere Bürorechner hat vor 20 Jahren auch ein Ein-Mann-Betrieb aus Einzelkomponenten zusammengebaut und installiert. Macht er aber seit knapp 10 Jahren nicht mehr, er empfiehlt dann nur den Office-Rechner XY selbst zu beschaffen.

Vor ein paar Jahren hat er mir noch ein NAS verkauft und installiert, das den alten Windows-Server ersetzt hat. Da hatte er Pech, nach einer Woche war eine Platte defekt, da müsste er nochmals kommen und die ersetzen.

Nur vom Zusammenbau wird keiner reich. Der Kunde erwartet noch viel mehr.

Und die Konkurrenz ist groß, denn hier im Forum sind Beratung und Hilfe tatsächlich kostenlos.

Du müsstest aus dem Bauch heraus einen Stundenverrechnungssatz von mindestens 80€ netto erwirtschaften. Kalkulier doch Mal selbst, was dich Bestellungen von Teilen und der Zusammenbau an Zeit pro Rechner kostet.
 
Eldok schrieb:
Du verwaltest deine eigenen multiplen Immobilien
Nicht nur das, zusätzlich ist er "Gewerbetreibender (auch IT)". Jetzt sucht er wohl für seine Freizeit noch einen kleinen Nebenerwerb. "Kleinunternehmerregelung" bedeutet max. 50k€ Umsatz im Jahr (und max 22k€ im Vorjahr), also bei ca. 1k€ pro verkauftem PC max 50 Geräte im Jahr. Wenn er dort nur 3 Stunden/PC und keinen Support ansetzt, sind das nur 150h Arbeitszeit, also ein Monat Vollzeit (oder 19 Samstage).

Und da er "auf nichts davon angewiesen" ist, muss er auch keine Arbeitszeit verrechnen. Das soll wohl alles Hobby werden.

Alleine schon die Idee mit den drei "Standardgeräten" finde ich heutzutage nicht mehr zeitgemäß.

McMoneysack91 schrieb:
Wenn man Leuten was von Ryzen und Core i oder RTX anfängt schalten die ab, dann ist Ende.
Die Leute fangen vermutlich eher mit irgendwelchen Spiele oder Anwendungen an, gepaart mit ihrem Budget oder dem Vergleich zum vorhandenen PC. Spiel XYZ ruckelt am neuen Fernseher, Lightroom oder das Schneiden meiner Videos ist so lahm und überhaupt macht der alte PC so einen Krach.

Muss man jedem dieser Kunden dann einen Highend Gaming-PC anbieten, weil der eine die dicke Grafikkarte, der andere aber eher die (korrkete) schnelle CPU benötigt?

McMoneysack91 schrieb:
Sie wollen einen Browser/PDF/Filmeguck-PC für Ihre Eltern? Der hier.
Warum einen PC dafür (außer, weil Du Geld verdienen willst)? Genauso wie als Bürorechner ohne spezielle Anforderungen. Wer (außer ein paar Leuten wie ich) setzt sich denn heute noch an seinen PC um Filme zu schauen?

Ebenso Bürorechner für privat. Laptop (plus evtl. Monitor) sind meist praktischer, wenn man keine speziellen Anforderungen an seine Bürosoftware (und damit die PC-Ausstattung) hat und das Tablet nicht genügt.

McMoneysack91 schrieb:
Ihr Sohn will spielen und Netflixen? Der da.
Auch hier wieder: wofür einen PC? Genau das haben meine Kollegen gefragt, wenn ich mit denen mal darüber gesprochen habe. Meist hatten sie einen alten PC, der für Office und ihre alten PC-Spiele immer noch reichte. Dann gab es bei den Spiele-Affinen eine Spielekonsole und für die allermeisten anderen Dinge ein Tablet. Niemand von denen startet einen PC, wenn er die dig. Zeitung lesen oder Netflix schauen will.

Bei denen kam auch für die Kids niemand auf die Idee, blind einen Spiele-PC zu kaufen. Entweder muss die Spielekonsole reichen (und der Latop/das Tablet für den Rest), oder es gibt spezielle Spiele-Anforderungen, die man möglichst optimal mit dem vorhandenen Budget unter einen Hut bringen muss.
 
Eldok schrieb:
und weißt nicht mal was rechtlich und unternehmerisch auf dich zukommt
Wer sagt denn, dass ich es nicht weiß. Ich habe es absichtlich aus diesem Thread gelassen, um das Kernthema nicht zu verwaschen. Hier gehts nicht um Jura sondern Computer in einem Computerforum. Für den Rest habe ich meine anderen trockenen langweiligen Infoquellen. Und ja ich verwalte in 100%iger Eigenregie die Immos. Ist doch keine schwarze Magie :)

@gymfan so denke ich ja auch im Grunde. Aber ich musste halt fix feststellen, dass das die absolute Ausnahme ist. Die absolute Ausnahme!

Wenn der PC eines Boomers zu laut, zu heiß zu schwach ist, dann IST die Hardware nun mal veraltet. Weil PC Hardware sich ja....abnutzt wie ein Zehnriemen am Auto :D Auf die Idee, mal die Staubwürste aus den Lüftern zu puhlen und die ausgetrocknete gebröckelte Thermalpaste zu erneuern kommt doch kein Mensch. Muss halt ein neuer PC her.

Mails auf dem Handy oder Tablet kannst du auch vergessen. PC an, auf web.de oder gmx.de etc gehen, die 100000 Werbebanner ertragen, einloggen, lesen.


Wie hier schon richtig gesagt wurde, dies ist ein Gedankenexperiment das ich mit euch durchspiele. Das soll hier kein Businessplan sein und ich muss damit auch keine Brötchen verdienen. Meine hauptamtliche Tätigkeit versorgt mich zur Genüge. Die Immos sind eigentlich ein nettes Tool um Geld vor Inflation zu parken (und mir macht Verwaltung Spaß).

Die Gewerbe sind wirklich reine Spaßprojekte. Ich erfreue mich solange sie ein nettes Taschengeld bei Minimalaufwand abwerfen aber ohne bin auch nicht schlechter dran. Von daher konzentriere ich mich im Gespräch mit euch wirklich nur auf das Wesentliche.

Rechtliches, Gewährleistungsklauseln und Paragraphen mit Garantieverfall wenn der Kunde die CPU overclockt und röstet etc all das steht auf einem anderen drögen Blatt :)
 
Du redest ganz schön abwertend gegenüber deinen potenziellen Kunden...

McMoneysack91 schrieb:
.abnutzt wie ein Zehnriemen am Auto

Das ist quatsch und gilt praktisch nur für hdd's und ssd's


Was du hier von uns willst, hast du dir schon im Eingangspost selbst beantwortet. Also wozu willst du dann die Meinung anderer?
 
McMoneysack91 schrieb:
Wer sagt denn, dass ich es nicht weiß
Die lockere Art, mit der du dir das hier vorstellst. Dein Vorhaben lohnt sich nicht mehr, wenn du all diese Dinge tatsächlich einrechnest.

Und die Tatsache, dass du mit Begriffen wie Kleinunternehmerregelung kommst, obwohl die zB hier überhaupt nicht greift, wenn du damit tatsächlich Geld verdienen willst.
 
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