Darf ein Lehrer einen Test so benoten?

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Laggy.NET

Gast
Hallo, ich hab ein meiner Meinung nach relativ ernstes Problem
ich bin mir nicht sicher, ob der Lehrer dies darf.

Und zwar geht es um eine Schulaufgabe im Fach "Markt und Kundenanalyse" (Ausbildung Informationselektroniker) Das Thema ist Leasing vs. Kauf vs Miete.


Das Problem:
Ich habe absolut alle Fragen gewusst und richtig beantwortet, (volle Punktzahl auf diese Fragen) jedoch war eine einzige Rechenaufgabe dabei, die zudem etwas unklar formuliert war (nach dem Test haben wir ca 15 Minuten erfolglos mit dem Lehrer diskutiert) und hier hab ich nur "vergessen", von einem Ergebnis die Mwst abzuziehen. Die Rechnung ansich war korrekt.

Kurz: Der komplette Test ist bis auf einen winzigen Fehler (mwst vergessen) korrekt.
Durch diesen einen Fehler wurde aus einer Note 1 bzw 2 eine 4 !

Genau das ist es, was IMO nicht in Ordnung sein kann.


Hier noch ein paar Details.

- Es gab insgesamt 22 Punkte
- Die Rechenaufgabe, welche ansich nicht wirklich aufwendig oder schwierig war (vielleicht 3-4 simple Teil-Rechnungen) brachte 8 Punkte
- Die restlichen 7 Aufgaben, die je 2 Punkte brachten und das eigentliche Lern-Thema darstellten waren alle richtig. (14 Punkte)
- Auf die unklare 8 Punkte Rechenaufgabe hab ich 0 Punkte bekommen.

Hätte ich 1 Punkt mehr, wäre es Note 3 gewesen.


Hinzuzufügen ist, dass laut Lehrer ca. 40% der Klasse die Rechenaufgabe falsch haben und somit Note 4 oder schlechter.
Der Test ist also darauf ausgelegt, dass man sobald man bei der Rechnung auch nur einen Fehler macht die Note 4 Kassiert.
Das kanns doch nicht sein oder?


90 oder 95% des Test hab ich gewusst und richtig beantwortet, hab das Thema vollends verstanden und bekomme eine 4.
Ich werde am Montag mal mit meinem Vorgesetzten darüber sprechen....

Was sagt ihr dazu? Darf das sein?
 
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Mathematik ist in den allermeisten Fällen eindeutig, Märchensteuer sollte dazu jedem hinlänglich bekannt sein.
Ergebnis falsch macht 0 Punkte.
Zu der Gewichtung der Aufgaben kann dir denke ich nur ein anderer Lehrer was sagen.
 
Bis jetzt wurde in meinen 12 Jahren Schulzeit IMMER Punkte auf den Rechenweg bzw auf die einzelnen Teilrechnungen gegeben. Wenn diese für sich korrekt waren, gab es Punkte. Das war auch in der Berufsschule bis jetzt immer so. (Ich hab 4 verschiedene Schulen besucht)

Und ja, die Gewichtung der Aufgaben ist ja das eigentliche Problem. Es kann doch nicht sein, dass eine von 8 Aufgaben drei Noten ausmacht. Das waren zwei Seiten und die Rechenaufgabe incl. Rechnung war gerade mal ne drittel Seite und wie gesagt überhaupt nicht schwer - nur missverständlich formuliert.


Mir stellt sich da ernsthaft die Frage, wofür ich überhaupt den Stoff lerne, wenn ich alles weis und dann trotzdem eine 4 bekomme. Das spiegelt definitiv nicht meine Leistung wieder.

Da kann ich gleich aufhören, was zu tun, ob 4 oder 5 ist dann auch wurst. Nur durch etwas zuhören im Unterricht schaff ich das selbe Ergebnis.
Fehler macht man schließlich immer mal. Und wegen einem Fehler fast die Hälfte der Punkte abzuziehen kann IMHO nicht rechtens sein.
Für was gibts denn Notenabstufungen? ...


Ehrlich, sowas hab ich noch niemals erlebt, für mich (und dem Rest der Klasse) ist das die reinste Verarsche.
 
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Zum Vertrauenslehrer oder Schulleiter gehen und sich dort beschweren.
Hier rumheulen bringt jedenfalls nichts.

1. kann ich die Notenvergabe nicht nachvollziehen, 14 von 22 Punkten sind üblicherweise eine 3- (>60% der Punkte)

2. scheint mir die Wertung der Aufgaben zweifelhaft


Ein Lehrer darf durchaus vieles, aber er muss es im Zweifelsfall auch immer rechtfertigen können.
 
Eigentlich wäre das nicht rechtens, denn ein Ergebnis einer mathematischen Aufgabe darf nicht "Alles oder Nichts" bedeuten.

Dann kann ja jeder den Rechenweg weglassen und die Lösung schreiben bzw. abschreiben von dem Nachbarn. Ein Test prüft ja, ob derjenige die Aufgabe verstanden hat und sie lösen kann. Wenn aber kein Rechenweg gebraucht wird, dann kann man daraus nicht schließen, ob derjenige nun die Aufgabe verstanden hat oder nicht. Ich bin zwar kein Lehrer und bin kein Pädagoge, aber ich denke die Methodik des Lehrers widerspricht den Lehrweisen eines Lehrers.

Vielleicht findest du ja was im Internet über den Aufbau eines Tests und der Punktevergabe. Das Kultusministerium hat bestimmt Infoblätter oder so etwas.

mfg
 
Sollte so eigentlich nicht korrekt sein. Es gibt ja nicht umsonst 8 Punkte für die Aufgabe. Wenn es 8 Punkte für das korrekte Lösen gibt, gibt es auch 8 einzelne Stellen, die in dem Ergebnis bewertet werden. Z.B. 1 Punkt für Rechenweg bis zu einer bestimmten Stelle, 1 Punkt für Zwischenergebnis usw. Wenn die Mehrwertsteuer fehlt, wäre das für mich 1 Punkt Abzug.

Wäre doch unsinnig, eine Aufgabe 8 Punkte schwer zu machen, wenn nur 8 oder 0 Punkte möglich sind.
 
Vor dem Finanzamt bedeutet die MwSt. alles oder nichts. Dort gibt es auch nicht die Ausrede daß sonst alle Angabe richtig (gerechnet) sind. Der Wink mit dem Zaunpfahl hat hoffentlich gewirkt.
Außerdem, macht man heute wg. ein Test so ein Aufstand?
 
Ja, dass darf er. Wird dann unter "Aufgabenstellung nicht gelesen bzw. Lösung nicht gemäß Aufgabenstellung" eingeordnet. Das wird hier sogar an der Uni gemacht. Und wenn du im Arbeitsleben so etwas macht....


Die Rechnung ansich war korrekt.

Widerspruch zur Aussage, dass die Umsatz-/Vorsteuersteuer fehlt.

Es gibt ja nicht umsonst 8 Punkte für die Aufgabe. Wenn es 8 Punkte für das korrekte Lösen gibt, gibt es auch 8 einzelne Stellen, die in dem Ergebnis bewertet werden

Nein. Die Punktanzahl sagt nur etwas über die Gewichtung anhand Zeit/Schwierigkeit aus.
 
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Wenn die Aufgabe 40% falsch haben, dann haben doch 60% der Leute die Aufgabe richtig verstanden. Im Job später bekommt man auch keine Punkte für eine falsche Lösung :) Ist zwar hart von eurem Lehrer, aber wieso sollte er so etwas nicht dürfen?
 
Darf ein Lehrer einen Test so benoten?
Er darf.
Maul net rum, falsch ist falsch.

Früher haben wir jeden Test mit einem Schnitt schlechter 4 gefeiert mit 'ner Brezel und 'ner Cola vom Kiosk! :daumen:
 
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da_deus schrieb:
Wenn die Aufgabe 40% falsch haben, dann haben doch 60% der Leute die Aufgabe richtig verstanden. Im Job später bekommt man auch keine Punkte für eine falsche Lösung :) Ist zwar hart von eurem Lehrer, aber wieso sollte er so etwas nicht dürfen?

Na ja, es ging ja um die Aufgabenstellung, die missverständlich war, und zwar aus dem Grund, weil wir so eine Aufgabensituation nicht besprochen haben, man wusste nicht, muss man so oder so rechnen, es war für uns einfach nicht ersichtlich.

KEINER in der Klasse konnte erklären, warum er so gerechnet hatte. Es gab zwei Möglichkeiten, die eine Hälfte der klasse versuchte es so, die andere so.



Na ja, schon traurig, wenn die Benotung und damit die finanzielle Zukunft eines Menschen von der Güte und Laune des Lehrers abhängig ist. Meinem Betrieb sind die Noten relativ wichtig.

So zieht sich das nunmal hin, zwei Tests eine 1 und eine 2, im dritten test ne 3, 4 oder 5, und zwar nur, weil sich die Lehrer zu wenig absprechen und sich rausstellt, dass wir einige Dinge nicht durchgenommen haben. NACH dem Test wird dann besprochen und dann kommen plötzlich Arbeitsblätter hervor, die wir noch nie gesehen haben und teil des Test waren.


In unsrer Klasse gibts einfach immer wieder extremste Ausreißer beim Notenschnitt. Sehr komisch, dass die Lehrer dann nicht schlussfolgern können, dass da was falsch läuft. Die Lehrer wurden schon oft darauf angesprochen, dass da was nicht stimmt, das interessiert aber nicht, und die Noten sind schon geschrieben - fertig.

Na ja, zum glück ist es ja nicht immer so, die meisten Tests sind fair, andere aber einfach nur unverschämt....
 
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In der Tat sollte bei einem Test dieser Art abgefragt werden sollen, was auch vorher durchgenommen worden ist.

Wie lautete denn nun diese besagte Aufgabe und was war daran genau missverständlich?
Kannst du die Aufgabe mal posten?
 
Wo du schon die Brücke zu deinem späteren Berufsleben als Fachkraft aufbaust, rennst du bei einer Aufgabe wo dir keiner haarklein den Rechenweg erklärt hat auch zu deinem Chef und weinst dich aus?

Bei uns wurden in der Berufsschule und später im Studium regelmäßig Aufgaben in Tests/Klassenarbeiten/Klausuren/sonstiger notengebenden Arbeit gereicht die in der Form nie im Unterricht behandelt wurden bzw wo man seinen Gesunden Menschenverstand neben dem brav auswendig gelernten Unterrichtsstoff nutzen musste um über eine 3 zu kommen.
Akzeptier die Note und versuche lieber daraus was zu lernen, und wenn es nur ist neben dem gereichten Unterrichtsstoff evtl noch die ein oder andere Information mitzunehmen, auch wenn diese nicht Klausurrelevant sein sollte.

Du kannst dich natürlich auch wegen den paar Punkten mit dem Lehrer anlegen und dir dabei dann relativ sicher sein das deine noch kommenden Arbeiten besonders benotet werden. Habe das Spiel in meinem Schulleben mal einmal mit einem Deutschlehrer gespielt wo ich bei "Interpretieren sie..." regelmäßig verloren habe und mir dementsprechend die 5 mit Ansage abgeholt habe. Spaß hat es trotzdem gemacht :D
 
Airbag schrieb:
Ja, dass darf er.

Nein, das darf er nicht.

Airbag schrieb:
Das wird hier sogar an der Uni gemacht.

Wir sind hier aber an einer Schule. Uni != Schule. An Studenten kann man durchaus höhere Anforderungen stellen als an Schüler.

Airbag schrieb:
Nein. Die Punktanzahl sagt nur etwas über die Gewichtung anhand Zeit/Schwierigkeit aus.

Nein. Für schwierigere Aufgaben gibt es immer auch Teilpunkte, wenn man Teile der Aufgabe gelöst hat. Es ist auch Unsinn, für schwierige Aufgaben mehr Punkte zu vergeben (also doeser höher zu gewichten), weil man damit die schwächeren Schüler benachteiligt.
 
Ne, der Lehrer sammelt die Tests sofort wieder ein und die Aufgabe weis ich nicht mehr auswendig, ist jetzt schwierig zu erklären, besonders bezogen auf den missverständlichen Teil, da das ja auf der Formulierung der Frage beruht. Und die weis ich nicht mehr.


Na ja, ist ja jetzt auch egal, ich werd auf jeden Fall mal meinen Chef dazu befragen.
Danke für die Antworten, dann weis ich zumindest, dass ich nicht vollkommen im Unrecht bin, wenngleich die Chance da was zu bewirken sehr gering ist...
 
Wenn ich hier lese "die Rechnung sei falsch", dann sehe ich das absolut nicht so.

Die Rechnung ist NICHT falsch, sie ist UNVOLLSTÄNDIG!

Das ist ein himmelweiter Unterschied und sollte so auch bei Punktevergabe berücksichtig werden.

Im übrigen kenne ich das aus meiner Schulzeit auch so, dass die (meisten) Punkte für den Rechenweg vergeben werden. Völlig unabhängig vom Endergbnis.

Was ja dann auch geil an der Theorie "falsch ist falsch" wäre: Es gibt eine Aufgabe mit mehreren Unteraufgaben die aufeinander aufbauen - ist ja nichts ungewöhnliches. Im ersten Teilbereich ist mein Endergebnis aber falsch, dennoch rechne ich mit diesem falschen Endergebnis weiter ...wohlgemerkt mit einem richtigen Rechenweg.

Nach eurer Theorie muss das ja dann konsequenter Weise 0 Punkte für die komplette Aufgabe geben - denn "falsch ist ja bekanntlich falsch"!

Sry...selten so ein Schwachsinn gehört! :D
 
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So wie Justin_Sane das schreibt kenne ich es auch - es wurde zB der Ansatz bepunktet, dann bestimmte Zwischenergebnisse, bei sehr kniffeligen Aufgaben gab es sogar noch teilweise Punkte, wenn der Rechenweg falsch war, aber die Ergebnisse zumindest dazu passten.

Dementsprechend empfinde ich das Geschilderte auch sehr grenzwertig und würde mal den Vertrauenslehrer (oder eine andere Lehrkraft an der Schule) konsultieren. Eben jene können sicher auch genauere Aussagen zur Situation machen, von uns hier kennt wohl kaum jemand die Regelungen für die Bewertung so genau...
 
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