Bericht Das Ende von 3dfx: Rückblick zum 15. Todestag des 3D-Grafik-Pioniers

@rust_x

Du sagst es: Das 3dfx-Logo zu Spielstart - hat sich eingeprägt in meinen Kopf :-)

Aber die paar 486 Plattformen was zur damaligen Zeit in meinem Freundeskreis liefen, hatten schon (wenige) PCI-Slots.

Ich merkte damals schon einen Unterschied zu meinen Pentium 133 und zu dem Pentium 200 MMX von einem Freund, da sah Tomb Raider viel besser aus. Als er dann seine Voodoo 2 bekam und er NFS 2 bzw. N.I.C.E. 2 anzockte, fiel mit die Kinnlade runter. Ich kann mich bei letztgenannten Spiel noch gut erinnern, wie verzaubert ich von die Spiegeleffekte der Windschutzscheiben war.

Destcrution Derby zählt auch dazu, wo man glaubte, man zockt jetzt ein anderes Spiel als zuvor ohne Voodoo-Karte :-)

Incoming lag damals den Grafikkarten bei, also zumindest bei meiner Banshee. Das hat mich damals auch sehr gefesselt. Das waren soviele "aha-Momente", wo man die aufgebohrte und beschleunigte 3D-Grafik bemerkte :-)
 
Mein erstes bump mapping war Giants: Citizen Kabuto.
Das bekam ich zwar mit meiner damaligen Soundkarte bzw. der Geforce 3 aber das war eines der genialen Spiele die man nicht so schnell vergisst. :D
 
Gerade einige Dinge gefunden, die ich unmöglich vorenthalten kann:

Interview von 2001 mit einem der 3Dfx-Gründungsväter, Gary Tarolli (das T im Codenamen SST1 der Voodoo Graphics). Der Mann war bis 2016 bei NVidia (Quelle) ;)

Und noch was: Powerpoint-Präsentation von Gary Tarolli über sich, die Beweggründe, 3Dfx zu gründen, über 3Dfx selbst, ein erstaunlicher Vergleich von Voodoo und GeForce Titan X und CPU-/GPU-Entwicklung allgemein.

Außerdem hat jemand eine Voodoo² unter Windows 10 mit echtem Glide ins Laufen bekommen :D

https://www.youtube.com/watch?v=IYQ5t-TlgAw

Und noch ein Interview aller Gründerväter von 2013:

https://www.youtube.com/watch?v=3MghYhf-GhU

Sehr interessant ab 00:42:37, wo sie darüber erzählen, wo die Technik herkam bzw. wie sie sie entwickelten.
 
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@HardRockDude

extrem interessantes Video.

als gesagt wird das die grundlegenden 3D-Algorithmen (aus dem Flugsimulatorbereich entnommen) bereist 20 oder 30 Jahre alt sind, dann ist vom Entwicklungsstand 1995 ausgehend, dies vielleicht schon Ende der 1960er Jahre existent gewesen.

All die Hürden der technischen Limitierungen zu bewältigen z.b. Videoram Geschwindigkeit, um die Implentierung
einer eigentlich wesentlich teureren Technik zu vereinfachen, die dann wiederum bezahlbare Karten nur zum Zweck des 3D Gaming ermöglichen soll und das auch noch auf eigenes Risiko und Kosten, das zeugt aber wirklich vom einigem Pioniergeist. Danke 3dfx...
 
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Sanjuro schrieb:
als gesagt wird das die grundlegenden 3D-Algorithmen (aus dem Flugsimulatorbereich entnommen) bereist 20 oder 30 Jahre alt sind, dann ist vom Entwicklungsstand 1995 ausgehend, dies vielleicht schon Ende der 1960er Jahre existent gewesen.
Das Interview fand 2013 statt, daher nehme ich an von diesem Zeitpunkt an aus beziehen sich die 20 bis 30 Jahre, womit die grundlegenden 3D-Algorythmen Mitte der 1980er Jahre entwickelt wurden.
In den 1960ern war man noch weit entfernt von Flugsimulatoren jeglicher Art, zu der Zeit hatte IBM gerade mal das System/360 auf den Markt gebracht und die Mondlandung mit Rechenleistungen die heute von jedem Handy um ein Vielfaches überstiegend wird stand bevor...
 
Acrylium schrieb:
Das Interview fand 2013 statt, daher nehme ich an von diesem Zeitpunkt an aus beziehen sich die 20 bis 30 Jahre, womit die grundlegenden 3D-Algorythmen Mitte der 1980er Jahre entwickelt wurden.
In den 1960ern war man noch weit entfernt

Ende der 60er Jahre stimmt schon. Nur weil man das damals nicht in Hardware realisieren konnte heißt ja nicht, dass es die Algorithmen nicht gab. S.a.:

https://de.wikipedia.org/wiki/Scanline-Algorithmus
 
@Sanjuro @Acrylium @kisser

Die Grundlagen der Computergrafik (Raytracer, Shadow Mapping, Scanline, Line Clipping...), gehen schon weit zurück, bis in die 50er. Allerdings war alles natürlich sehr langsam und extrem teuer (insbesondere Speicherchips waren lange sehr teuer) und daher für den Massenmarkt/Konsumbereich noch in keinster Weise vorstellbar.

Bei Commodore Amiga z.B. hat man für ganz bestimmte Aufgabenbereiche hochspezialisierte Custom Chips entwickelt und somit erste "Abhilfe" schaffen können. Bei 3Dfx war dann ebenfalls der "Trick", bestimmte Berechnungen der ebenfalls um einiges früher konzipierten (OpenGL-)Grafikpipeline von der CPU in eine extra dafür ausgelegte Grafikkarte auszulagern, damit die große freigewordene CPU-Leistung für andere Dinge genutzt werden konnte. Die Idee von 3D-Beschleunigern ist insofern genial, da die Grafikpipeline hochparallelisierbar ist, weswegen wir heute auch tausende Berechnungseinheiten in einer GPU haben gegenüber "milden" 16 CPU-Kernen. Ganz groß im Marketing war um 2001/2002 herum T&L, Transform & Lighting; zwei weitere Punkte der Pipeline, die in die Hardware ausgelagert wurden und womit z.B. 3Dfx erst spät nachzog. Dieses Auslagern wird auch heute noch so gehandhabt - inzwischen ist im Grunde die gesamte Pipeline in die Grafikkarte gewandert :)

Und trotz heutigen 4096 Berechnungseinheiten kombiniert zu einer GPU kombiniert mit einer zweiten GPU mittels SLI/Crossfire, 32 CPU-Kernen und 32 GB Ram ist 60fps-Echtzeitrendering mit photorealistischer Grafik nach wie vor nicht möglich. Wobei sich da auch zwei verschiedene Bereiche auftun: der mit extrem hoher Bildqualität, der auch entsprechend langsam ist, oder der mit einem Kompromiss aus Qualität und hoher Leistung. Deswegen werden in der Computergrafik stets neue, (vermeintlich) bessere und schnellere Algorithmen zur Annäherung der Realität hervorgebracht. Z.B. bei den Anti-Aliasing-Techniken sehen wir hier auf CB ja endlos viele verschiedene Optionen, bei denen man kaum noch Unterschiede wahrnimmt.

Extrem interessant wäre in dem Zusammenhang auch die vielleicht wirklich allererste 3D-Beschleunigerkarte von Commodore gewesen. Eine PCI-Karte auf Basis des (jedoch nie erschienenen) Hombre-Chips. Commodore ist 1994 bankrott gegangen, 2 Jahre später kam Voodoo Graphics von 3Dfx.
 
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Also ich habe ja ne V56K :)

 
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2003 wurde bei Ebay eine Voodoo 5 6000 für 1225$ im Holzschaukasten versteigert. Was die heute wohl bringt?

 
deo schrieb:
2003 wurde bei Ebay eine Voodoo 5 6000 für 1225$ im Holzschaukasten versteigert. Was die heute wohl bringt?


Was da in der Auktionsbeschreibung steht ist aber schon ziemlicher Unsinn. Da steht viel Müll und auch Unwahres, aber nirgends das was wirklich essentiell interessant wäre, nämlich um welche Revision es sich handelt. Von der aller letzten Revision existieren beispielsweise nur zwei bekannte Exemplare, so eine dürfte heute völlig unbezahlbar sein, und auch die Karten der vorletzten Revision von denen es deutlich mehr gibt werden heut zu Tage praktisch nicht mehr zum Kauf angeboten und wenn doch dann im absurden 5-stelligen Bereich.
 
Damals , nach meinem 486, der erste aktuelle Computer mit einem K6 vom AMD und einer ATi Grafikkarte. Ich kaufte mir zwei 3D Spiele und musste enttäuscht feststellen, das da nichts lief. Mein Computerhändler sagte mir, das ich dazu noch einen 3D Beschleuniger benötigte um die Spiele zu zocken. Er hatte nur die Voodoo 2 im Angebot,. die ich dann für über 200 D Mark kaufte. Dann folgte eine Banshee , die erstmals eine 1024 x 800 Auflösung bot. Da erst machte das Zocken mit 3 D Spielen richtig Spaß. Zwei Jahre Später wechselte ich zu einer GF3 von Nvidia, weil die halt doch besser und schneller waren und der Stern von 3dfx am Verblassen war. Damals war ich bereit für diese Grafikkarten 700 DM und mehr auszugeben. Aus dem raschen Wertverlust dieser Teile hatte ich gelernt und heut geben ich nicht mehr als max 200 Euro für eine Grafikkarte aus.
 
xexex schrieb:
Du überschätzt 3dfx dann aber doch viel zu sehr.

In gleichen Zeitraum gab es bereits von ATI die 3D Rage und von PowerVR die PCX1. 3dfx hat durch den anfänglichen Hype und Erfolg zum Teil sogar die Entwicklung aufgehalten, weil sie mit Glide eine Schnittstelle angeboten haben die nur von ihren Grafikchips unterstützt wurde und auf die sich viele Entwickler gestürzt haben.


Den Ruck der Entwickler immer mehr Spiele in Richtung 3D zu entwickeln gab es bereits vor 3dfx. Spiele wie Tomb Raider liefen schliesslich auch ohne 3D Beschleuniger. 3dfx war zur richtigen Zeit am richtigen Ort, eine 3D Lösung als Addon Karte konnte sich aber auf Dauer nicht durchsetzen und daran festzuhalten hat letztlich auch mit zum Untergang geführt.

Die Rage 3d war lahm. Und zwar mit Effekten lahmer als Ohne. PowerVR hatte einigen erfolg brauchte aber CPU-Power ohne Ende und hatte kein bilineares Filtering.

3d-Spiele gab es schon früher, nur hat die 3d-Beschleunigung für die Durchsetzung in fast allen Bereichen gesorgt.

Als 3dfx untergangen ist, haben sie auch schon langst keine Addonkarten mehr hergestellt.

pcpanik schrieb:
Der gute alte Chieftec Tower. Schweine schwer, schwer zu kühlen, aber jeder hatte ihn und hat dann das BeQuiet! Dämm-Matten Bitumen-Set rein geklebt.

Hatte? Ich hab immer noch einen Chieftec Dragon Bigtower. Die Seitenwand ist sogar noch aus einem alten Dragon und ja, mit Be Quiet gedämmt.
 
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