waldorf
Lieutenant
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Irgendwo in den Weiten des Netzes habe ich mal gelesen „Wer viel misst, misst viel Mist!“
. Bestätigt wurde diese Aussage durch den in der (noch) aktuellen Ausgabe von PCGH vorgenommenen <Vergleich> von verschiedenen Mainboards ausgegebenen Systemtemperaturen unter gleichen Bedingungen. Oder gibt es für das dort gezeigte Phänomen doch eine andere Erklärung, wie z.B. das Board-Layout oder unterschiedliche Messmethoden, als das lustige Einprogrammieren von Sicherheitspuffern durch die Hersteller?
Die aufgelisteten Temperaturdifferenzen von bis 9°C sind eigentlich zu hoch um sie auf Layout Variationen (Abstand der MOSFETS, Elkos, Spannungswandler zum Sockel) zu reduzieren. Unterschiedliche <Messmethoden> (Thermaldiode, Temperatursensor, Sockelfühler) könnten hier schon eher eine plausible Erklärung sein ...
Seit der Einführung des Athlon XP verfügen AMD Prozessoren über einen PIN (THDC), über welchen die Kern- oder auch Diodentemperatur ausgelesen werden kann/soll. Allerdings sind nicht alle Mainboards - genauer gesagt nur wenige - in der Lage diese auszulesen und den ausgelesenen Wert auch entsprechend im BIOS oder per Monitoring Software auzugeben.
Ob nun ein Board diese Fähigkeit besitzt oder nicht ist abhängig von der Verwendung kleiner Monitoring-Chips, welche die Temperatur auslesen, insbesondere deren Fähigkeit den ausgelesenen Messwert weiter zu geben.
Ein auf Sockel A Mainboards häufig verwendetes Modell ist der Attansic <ATTP X> <s. Abbildung 1>. Leider kann gerade dieser gerne verwendete IC den ausgelesenen Wert nur für Zwecke des hardwareseitigen Überhitzungsschutzes nutzen. D.h. der Chip liest zwar die Diodentemperatur aus und schaltet das Mainboard bei Erreichen einer einprogrammierten (nicht per BIOS-Einstellung änderbaren!) Shut-Down-Temperatur ab, aber damit enden auch seine Fähigkeiten. Mainboards, welche mit einem Attansic ausgestattet sind, müssen folglich einen weiteren externen Sensor zum Ermitteln der CPU Temperatur verwenden. Dies geschieht dann, wie oben bereits erwähnt/verlinkt, durch messen der Temperatur im Sockel (Sockeltemperatur). Diese (externe) Messmethode hat gegenüber dem Auslesen der internen Thermaldiode den Nachteil, dass sie erstens immer deutlich niedriger ist, als die Kerntemperatur, zweitens auf Belastungswechsel des Prozessors äußerst träge reagiert und drittens der Sensor auf der Platine befestigt ist und somit durch die Leiterbahnen auch Wärme von außerhalb des Sockels zugeführt bekommt.
Dagegen verwenden die Mainboards, welche den von der internen Thermaldiode ausgelesenen Temperaturwert auch tatsächlich an ein Monitoring-Tool bzw. das BIOS übergeben können andere Überwachungschips, wie den Winbond <W83L785TS-S> <s. Abbildung 2> oder den <LM90> von National Semiconductor. Wie oben dargestellt hat diese Messmethode grundsätzlich den Vorteil, dass sie genauer ist und auch Temperaturspitzen bei plötzlicher Belastung darstellen kann, die bei externen Sensoren einfach „gebügelt“ werden. Ein Vergleich der Sockeltemperatur, welche in der Regel auch auf diesen Boards zur Verfügung gestellt wird, mit der Temperatur der Thermaldiode zeigt dies deutlich.
Eine recht gute Übersicht, welches Mainboard nun welche Messmethode verwendet findet man auch der <MotherBoardMonitor Website> sowie die Bezeichnung des entsprechenden Sensors. Leider wird wohl diese Liste genau wie der MotherBoardMonitor nicht weiter entwickelt werden und ist auch nicht ganz frei von Fehlern (z.B. ASUS A7N8X-E Del., wie nachfolgend dargestellt).
Zurück zum PCGH-Artikel und der Möglichkeit einer Erklärung. Ich habe mich mal im Netz auf die Suche nach Bildern der Sockelumgebung der im besagten Artikel angesprochenen Sockel A Mainboards gemacht, um festzustellen, welcher IC auf welcher Platine zum Einsatz kommt <s. Abbildung 3>. Leider haben nicht alle Bilder die beste Qualität, aber das Wesentliche, nämlich der verwendete Monitoring-Chips (ATTP, Winbond oder LM90) lässt sich doch zumindest erkennen/erahnen. Daraufhin habe ich die Tabelle PCGH-Tabelle um die jeweilige Messmethode erweitert <s. Abbildung/Tabelle 4>.
Wie man ziemlich gut erkennen kann, gibt es wohl keinen Zusammenhang zwischen den deutlich unterschiedlichen Messwerten und der verwendeten Messmethoden. Lediglich das Albatron und das DFI liefern unter Verwendung des Winbond-Chips gleiche Werte, allerdings - trotz der Möglichkeit des Auslesens der Thermaldiode, welche ja grundsätzlich höher sein sollte - auch die niedrigsten.
Die Verwirrung ist komplett und steigert sich zum Irrsinn, wenn man auf Herstellerseiten solche Informationen/Halbwahrheiten wieder findet, wie:

Cool down,

Die aufgelisteten Temperaturdifferenzen von bis 9°C sind eigentlich zu hoch um sie auf Layout Variationen (Abstand der MOSFETS, Elkos, Spannungswandler zum Sockel) zu reduzieren. Unterschiedliche <Messmethoden> (Thermaldiode, Temperatursensor, Sockelfühler) könnten hier schon eher eine plausible Erklärung sein ...
Seit der Einführung des Athlon XP verfügen AMD Prozessoren über einen PIN (THDC), über welchen die Kern- oder auch Diodentemperatur ausgelesen werden kann/soll. Allerdings sind nicht alle Mainboards - genauer gesagt nur wenige - in der Lage diese auszulesen und den ausgelesenen Wert auch entsprechend im BIOS oder per Monitoring Software auzugeben.
Ob nun ein Board diese Fähigkeit besitzt oder nicht ist abhängig von der Verwendung kleiner Monitoring-Chips, welche die Temperatur auslesen, insbesondere deren Fähigkeit den ausgelesenen Messwert weiter zu geben.
Ein auf Sockel A Mainboards häufig verwendetes Modell ist der Attansic <ATTP X> <s. Abbildung 1>. Leider kann gerade dieser gerne verwendete IC den ausgelesenen Wert nur für Zwecke des hardwareseitigen Überhitzungsschutzes nutzen. D.h. der Chip liest zwar die Diodentemperatur aus und schaltet das Mainboard bei Erreichen einer einprogrammierten (nicht per BIOS-Einstellung änderbaren!) Shut-Down-Temperatur ab, aber damit enden auch seine Fähigkeiten. Mainboards, welche mit einem Attansic ausgestattet sind, müssen folglich einen weiteren externen Sensor zum Ermitteln der CPU Temperatur verwenden. Dies geschieht dann, wie oben bereits erwähnt/verlinkt, durch messen der Temperatur im Sockel (Sockeltemperatur). Diese (externe) Messmethode hat gegenüber dem Auslesen der internen Thermaldiode den Nachteil, dass sie erstens immer deutlich niedriger ist, als die Kerntemperatur, zweitens auf Belastungswechsel des Prozessors äußerst träge reagiert und drittens der Sensor auf der Platine befestigt ist und somit durch die Leiterbahnen auch Wärme von außerhalb des Sockels zugeführt bekommt.
Dagegen verwenden die Mainboards, welche den von der internen Thermaldiode ausgelesenen Temperaturwert auch tatsächlich an ein Monitoring-Tool bzw. das BIOS übergeben können andere Überwachungschips, wie den Winbond <W83L785TS-S> <s. Abbildung 2> oder den <LM90> von National Semiconductor. Wie oben dargestellt hat diese Messmethode grundsätzlich den Vorteil, dass sie genauer ist und auch Temperaturspitzen bei plötzlicher Belastung darstellen kann, die bei externen Sensoren einfach „gebügelt“ werden. Ein Vergleich der Sockeltemperatur, welche in der Regel auch auf diesen Boards zur Verfügung gestellt wird, mit der Temperatur der Thermaldiode zeigt dies deutlich.
Eine recht gute Übersicht, welches Mainboard nun welche Messmethode verwendet findet man auch der <MotherBoardMonitor Website> sowie die Bezeichnung des entsprechenden Sensors. Leider wird wohl diese Liste genau wie der MotherBoardMonitor nicht weiter entwickelt werden und ist auch nicht ganz frei von Fehlern (z.B. ASUS A7N8X-E Del., wie nachfolgend dargestellt).
Zurück zum PCGH-Artikel und der Möglichkeit einer Erklärung. Ich habe mich mal im Netz auf die Suche nach Bildern der Sockelumgebung der im besagten Artikel angesprochenen Sockel A Mainboards gemacht, um festzustellen, welcher IC auf welcher Platine zum Einsatz kommt <s. Abbildung 3>. Leider haben nicht alle Bilder die beste Qualität, aber das Wesentliche, nämlich der verwendete Monitoring-Chips (ATTP, Winbond oder LM90) lässt sich doch zumindest erkennen/erahnen. Daraufhin habe ich die Tabelle PCGH-Tabelle um die jeweilige Messmethode erweitert <s. Abbildung/Tabelle 4>.
Wie man ziemlich gut erkennen kann, gibt es wohl keinen Zusammenhang zwischen den deutlich unterschiedlichen Messwerten und der verwendeten Messmethoden. Lediglich das Albatron und das DFI liefern unter Verwendung des Winbond-Chips gleiche Werte, allerdings - trotz der Möglichkeit des Auslesens der Thermaldiode, welche ja grundsätzlich höher sein sollte - auch die niedrigsten.

oderASUS zum C.O.P. Überhitzungsschutz schrieb:… die C.O.P-Technologie zum Einsatz, entstehen bei Schwankungen der CPU-Temperatur Spannungsschwankungen an zwei speziellen Pins der AthlonXP-CPU …
Eine logische Erklärung für die Abweichungen der Messwerte verschiedener Messwerte scheint es somit wohl nicht zu geben. Was bleibt ist die Erkenntnis, dass die Mainboardhersteller mehr oder weniger bewusst ihre Kunden ein Hardwaremonitoring verkaufen, was diesen Namen eigentlich nicht verdient und dass das oben kursiv geschriebene Zitat eigentlich fett und unterstrichen hätte formatiert werden müssen.MSI-FAQ zum K7N2 Delta schrieb:It can support AMD XP CPU thermal diode

Cool down,
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