Defekte Grafikkarten GESUND BACKEN!

Bei welcher Temperatur war ich erfolgreich?


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Eno77 schrieb:
Dann hat man aber immer noch eine kaputte Karte ein paar Wochen wiederbelebt, statt sie direkt wegzuwerfen.

Meine 7970 hat es mit mehreren Backofenverlängerungen immerhin mehr als ein jahr ausgehalten - also quasi genau bis in den Mining Hype hinein, wo ich dann für vollkommen Überteuerte preise Ersatz beschaffen musste (hätt ich mal direkt eine neue gekauft statt zu verlängern) ;)
Stimmt das kann gut gehen wenn man Glück hat (leider zeitlich unpassend bei dir ) :D
Jedoch ist die Wahrscheinlichkeit das die Karte noch deutlich länger funktionsfähig bleibt mit der von mir beschriebenen Methode weitaus höher.

Vom Prinzip her wird das so in professionellen Reperaturunternehmen gemacht , jedoch mit Profi Equipment. Aber die Herangehensweise ist grundsätzlich sehr ähnlich.
Wohingegen kein vernünftiges Unternehmen einen ungeregelten Backofen verwenden würde.
 
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@Charminbaer
Die Erfolgswahrscheinlichkeit ist keineswegs weitaus höher. Üblicherweise basieren die Defekte auf fehlerhafte Speichermodule und haben selten etwas ihrem Kontakt zur Platine zu tun. Flussmittel schadet nicht, bringt aber in so wenigen Fällen etwas, dass ich die verdachtslose Verwendung unverhältnismäßig finde. Anders sieht es aus, wenn Feuchtigkeit im Spiel war und die Kontaktstellen korrodiert sein könnten.

Bei einer professionellen Reparatur gehört das Bauteil ausgetauscht oder es muss aufgeklärt werden, dass es sich um eine Übergangslösung und nicht um einen Reparatur handelt.

Da auch geringe Temperaturen, bei denen das Lot nicht flüssig wird, Erfolge zeigen, ist davon auszugehen, dass ein Aufschmelzen der Verbindung selten von Nöten ist.
 
Harvesthor schrieb:
@Charminbaer
Die Erfolgswahrscheinlichkeit ist keineswegs weitaus höher. Üblicherweise basieren die Defekte auf fehlerhafte Speichermodule und haben selten etwas ihrem Kontakt zur Platine zu tun. Flussmittel schadet nicht, bringt aber in so wenigen Fällen etwas, dass ich die verdachtslose Verwendung unverhältnismäßig finde. Anders sieht es aus, wenn Feuchtigkeit im Spiel war und die Kontaktstellen korrodiert sein könnten.

Bei einer professionellen Reparatur gehört das Bauteil ausgetauscht oder es muss aufgeklärt werden, dass es sich um eine Übergangslösung und nicht um einen Reparatur handelt.

Da auch geringe Temperaturen, bei denen das Lot nicht flüssig wird, Erfolge zeigen, ist davon auszugehen, dass ein Aufschmelzen der Verbindung selten von Nöten ist.
Na gut wenn die Speicherchips defekt sind dann muss man sie natürlich austauschen.
Da wäre man mit der Ofenmethode genauso angeschmiert.
Mal ganz ehrlich , die Karte in den Ofen werfen und bei 160°C+ 30 min brutzeln zu lassen ist doch wohl mal der Inbegriff einer verdachtslosen Reperaturmaßnahme. Man benutzt quasi eine Brechstange um ein Uhrwerk zu reparieren.
Was ich meinte ist das wenn man schon einen Reflow anstrebt wie mit der Ofenmethode suggeriert, dann lieber auf diese Weise da man sonst alle anderen Bauteile in Mitleidenschaft zieht.
Mit niedrigen Temperaturen behandeln ist nur eine kurzzeitige Überbrückungslösung.
Das wird früher oder später wieder Probleme bereiten. Haarrisse schließen sich nur bei einem gescheiten Reflow vollständig.
Hochwertiges Flussmittel richtet absolut keinen Schaden an wenn man es vollständig verdampfen lässt.
Im Gegenteil, es ist sogar essentiell um die Lötbälle der BGA-Chips ordentlich zu Reflowen. Natürlich bringt es nichts wenn man dafür 160°C verwendet, das braucht um die 240-250°C.
Wenn man ganz sicher gehn will kann man nach dem Reflow noch mit Isopropanol unterspülen und verdampfen lassen.
 
Caligineus schrieb:
Ich stelle mir die ganze Zeit die Frage, warum heutige Grafikkarten relativ schnell kaputt gehen.
Ich habe jetzt hier, 4 Karten der R9 Serie von Ati. Die sind alle mit dem gleichen Fehler ausgestiegen.
Auch wenn ich mal so schaue z.b. auf Ebay, sieht man immer die gleichen Karten verrecken.
Die Karten mit viel Leistung und monströsen Lüftern, sind so wie es aussieht die ersten die kaputt gehen.

Ob GTX 770, gar schon die 900er Reihe von Nvidia, reihenweise defekte 960er z.b.
Und speziell die R9 Serie von ATI/AMD.
Das kann doch nicht normal sein.
Im Bekanntenkreis sind jetzt zwei weitere Karten abgeraucht, eine R9 und eine 980er (nach ~4 Jahren). Riecht schon alles sehr stark nach geplanter Obsoleszenz... Das ist mit ein Grund, warum ich mir keine teuren Karten mehr kaufe...
 
Meine GTX 580 Gainward Phantom hat nun nach ~9-10 Jahren den Geist aufgegeben , zumindest habe ich das geglaubt. Horizontale rote Streifen waren das Problem über den ganzen Bildschirm verteilt (auch bevor Windows lädt)

1. Grafikkarte bei 110°Grad für 30 Minuten in den Backofen -> Test nicht Ok
2. Grafikkarte bei 175°Grad für 30 Minuten in den Backofen -> Test OK

beide Male habe ich die GraKa in Alufolie eingewickelt. Hätte nicht gedacht dass es wirklich funktioniert ;)
 
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Der Spaß hat damals bei meiner Xbox360 super funktioniert. Nur dass man da die Box nicht in den Ofen geschoben hat. Einfach in ein großes Handtuch eingewickelt und 30-45 Minuten laufen lassen. Schon war der Ring of Death Geschichte
 
Meine R9 280X von Xfx starb letztens während eines Games. Ein Reboot des Windows 10 Systems, sobald der Treiber geladen wurde, war in 2 verschiedenen Systemen nicht möglich. Immer wenn der Windows Display Treiber durch den AMD Treiber getauscht wurde, war das System danach nicht mehr bootbar. Bunte Pixel während des Bootvorgangs und horizontale Streifen bei Absturz.

Ich hab die Karte freigelegt in Alufolie eingewickelt und in den mit 60 Grad vorgeheizten Backhofen auf 130 Grad erhitzt und 30 Minuten lang schmoren lassen. Danach wurde die Karte auf Handwärme runtergekühlt sowie Wlp - Paste aufgetragen und Kühlkörper aufgeschraubt. Die Karte arbeitet seit 3 Tagen einwandfrei (getestet mit Far Cry 4 und The Division).
 
Hatte damit tatsächlich auch Erfolg. Karte (HD7950) läuft jetzt seit ein paar Wochen bei meiner Freundin problemlos.
Dabei habe ich mich wirklich angestellt wie der schlimmste DAU :D Hier mal ein amüsanter Erfahrungsbericht:
-Kühler runter und Karte in Alufolie gepackt
-30 min bei Umluft (vorgeheizt) und 135° in den Ofen.
(Wie ich jetzt hier im Faden lese war das wohl zu lang und das Vorheizen wohl auch ein Fehler).

Als sie raus kam stellte ich fest, dass ich so "Beilagscheiben" von den Schrauben übersehen habe. Die waren wohl aus Plastik und waren richtig schön geschmolzen. Habe das was von den Beilagsscheiben übrig blieb dann einfach runtergezogen, neue drauf und Kühler wieder montiert.
Ironischerweise sind die Gummiabstandshalter nicht geschmolzen, dabei hatte ich bei denen die größte Sorge (die sind irgendwie verklebt, also ließ ich sie einfach drauf). Die blieben jedoch in Form. Im PC lief die Karte dann sofort wieder (vorher ging gar nichts mehr). Also mal kurzerhand ein paar Grafikbenchmarks durchlaufen lassen und festgestellt, dass die Karte 96° heiß wird und throttelt, dann kam mir in den Sinn, dass ich den Kühler nicht eingesteckt habe. Also Karte wieder ausgebaut und mir erstmal schön die Griffel an ihr verbrannt. Karte musste dann gute 30 Min abkühlen bis ich sie wieder anpacken konnte :lol:. Kühler eingesteckt und nochmal probiert. Jetzt läuft sie seit Wochen wunderbar bei 65° max. Ich denke ich würde wieder das selbe "Rezept" backen. Nur die Ausführung würde ich verbessern. :D

"Gestank" war übrigens kein Problem. Also "festsetzen" tut sich da im Ofen nichts. Ich habe einfach nach dem Backen die Temperatur ausgedreht, den Backofen für 10 Minuten offen gelassen, die Umluft angemacht und Fenster geöffnet. Danach war alles weg.
 
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Moin habe meine R 390x Mal rausgesucht war damals defekt streifen im BIOS u.s.w Versuche jetzt gleich auch Mal zu Backen ohne Chick Nuggets ;) Hoffe ist rein genug backe bei 160Grad.

Ja wie geil ist das den die R 390X läuft ist in meinem alten PC musste Festplatten Käfig ausbauen "Sie" läuft ein wenig Overkill für die CPU Dual Core X6800 aber egal oh man hätte es Nie gedacht gebacken bei 160° 30min ;) Prima.
Bin gespannt wie lange sie laufen wird
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Also mal Test Läufe gemacht läuft so weit aber in meinem Fall musste älteren Treiber nehmen die neuen hatten Timeout s:
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Aktuell für die R9 390X habe ich den Treiber 19.6.3 habe vorher im Abgesicherten Modus mit DDU alles platt gewalzt dann den 19.6.3 installiert.
Ab jetzt wird nur noch gebacken Weihnachtskekse[Nö] ---> Weihnachtsgraka gebacken Frau freut sich ;)
 
Santanas16 schrieb:
Bin gespannt wie lange sie laufen wird
Ich gib der max 3 Monate.
Bis jetzt sind alle meine gebackenen Grafikkarten erneut gestorben.
 
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R O G E R schrieb:
Ich gib der max 3 Monate.
Bis jetzt sind alle meine gebackenen Grafikkarten erneut gestorben.
Bin auch Mal gespannt ;) Erneutes Backen würde glaube gar nix bringen oder ? Sonst würde Grafikarte eines Tages aussehen wie ein verbrannter Keks gelle ;)
 
Das Backen ist ja eigenlich auch nur als Notlösung gedacht, bis man eine (neue) Ersatzkarte hat.
 
Santanas16 schrieb:
Bin auch Mal gespannt ;) Erneutes Backen würde glaube gar nix bringen oder ? Sonst würde Grafikarte eines Tages aussehen wie ein verbrannter Keks gelle ;)
Das erneute Backen der HD5850 hat genau so lange gehalten bis die neue Karte da war (hatte kein Ersatz zu hause).
Das waren 7 Tage.
Karte kam habe PC gestartet und wieder Artefakte. Aber zum glück war ja Ersatz da.
Gerade siehts natürlich mau aus.
 
Santanas16 schrieb:
Erneutes Backen würde glaube gar nix bringen oder ? Sonst würde Grafikarte eines Tages aussehen wie ein verbrannter Keks gelle ;)
Meine 7970 habe ich damals 3 mal wieder "gesund" bekommen - danach war dann endgültig Schluss. Waren schon ein paar Monate, die ich damit überbrückt habe - leider bis in den ersten Mining hype, was die Ersatzbeschaffung dann sehr schmerzhaft hat werden lassen.
 
Ich bin das ganze heute mal mit meiner 9 Jahre alten Gigabyte GeForce GTX 780 Windforce 3X OC R2 angegangen. Ich hatte schon im Bios und Bootscreen Fehler und Artefakte (allerdings bei noch lesbarer Schrift), aber spätestens beim Windows booten war es dann vorbei - schwarzer Bildschirm.

Ich bin es auf Arbeit mal mit einer 40k EUR Rework Station angegangen:

APR-1200A-SRS-TUV.jpg


Ich habe als Flussmittel Alpha RF800 unter die Speicherchips und die GPU appliziert (jeweils Flussmittel - Reflow - Flussmittel - Reflow - ...) und mit den entsprechend großen Aufsätzen jeweils immer immer zwei Speicherchips (12 an der Zahl) und zuletzt die GPU mit folgendem Profil wiederaufgeschmolzen:

20220209_123640.jpg


Blau ist die Temperatur der Luftstroms von unten großflächig.
Grün die Temperatur des Luftstorms von unten in der Zone (ca. 25 x 25 mm z. B.), die behandelt werden soll.
Rot ist die Temperatur des Luftstroms von oben in der Zone, die behandelt werden soll.
Dick ist jeweils die Soll-Vorgabe und dünn dann der Ist-Wert.
Schwarz ist dann die resultierende Kurve am Bauteil selbst gemessen, mit der entsprechenden Aufheizphase und der kurzen Zeit über 217 °C für das bleifreie Lot. Man darf nicht vergessen, wieviel Wärme eine Mehrlagenplatine wegzieht :O

Gedauert hat es ca. 45 min, bestehend aus 6x 5 min für die Speicherchips und 1x 5 min für die GPU plus Flussmittelapplikation und Nebenarbeiten.

Zuvor hatte ich bei der Grafikkarte den Kühlkörper samt Lüfter demontiert und die WLP entfernt.

Resultat: Die Grafikkarte läuft bisher auch unter Last wieder sehr gut mit guten Temperaturen :) :) Eine Langzeiterfahrung steht natürlich noch aus.

Ich konnte in Gegensatz zu den anderen Nutzen natürlich teures Equipment für das selektive Reflowlöten mittels Rework-Station benutzen. Damit konnten die Kontakte auch wirklich nachvollziehbar wieder aufgeschmolzen werden und Mikrorisse und andere Lötdefekte, die über die Zeit entstehen, behoben werden. Gleichzweitig wurden die Elkos, die THT-Anschlüsse und der 24 V Anschluss geschont.

Die Methode mittels Backofen hat natürlich das Problem, dass ich keine sinnvolle Temperaturkurve fahren kann, keine wirkliche Temperatur messen kann, kein Wiederaufschmelzen des Lotes erreiche und auch empfindliche Bauteile und Stecker gefährde. Aber bevor man es wegschmeisst und keinen Zugriff auf gutes Equipment hat, ist es vermutlich einen Versuch wert. Abhängig natürlich dann jeweils von Geschick und Glück in einer entsprechend langen Nachreparatur-Lebensdauer.
 
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Ich habe mir vor kurzen einen neuen PC gebaut ohne GPU, da ich ich eine alte GTX 780 von einem Freund bekommen hatte. Diese stand 2 Monate unbenutzt rum bei ihm und ging dann zu mir. Beim Einbau funktionierte sie leider nicht. Ohne Treiber alles OK aber mit Treiber gabs nur Blackscreen(windows 10) oder Bildschirm voll mit Artefakten(Win 7 alter pc). Auch im Bios/Startup gabs ein paar Artefakte zu sehen.
Nach langer Recherche(1,2,3,4) hab ich mich dazu entschieden sie zu retten. Kann ja nix verlieren, hab zur not iGPU.
Lange Rede Kurzer Sinn, hab Recherchiert und dann zusammenfassend für mich folgendes getan.
1. Auseinandergebaut alles.
2. Gesäubert mit Pinsel und Pusten von Staub
3. Alkohol genommen für alte Wärmeleitpaste weg
4. Draußen auf Grillrost+Alufolie/Bällchen
5. Heißluftpistole 30 Minuten lang bearbeiten (200°C-350°C)
6. Mit Thermokamera auf Temperatur geachtet
7. Zusammengebaut mit neuer Wärmeleitpaste/alten Wärmepads

Mithilfe der Wärmekamera hab ich die Heißluftpistole so eingestellt dass ich langsam meine GPU-Chip und umliegendes VRAM auf 150°C erhitz hab. dort ca. 15 Minuten gehalten und dann nochmal ca. 10min auf ca. 120°C. Hab die Power/Temperatur meiner Pistole so eingestellt dass ich immer auf diesen gewünschten Temperaturen überall war. Alle anderen Teile wie Kondensatoren oder Stromanschluss waren maximal 80°C wenn ich mal ausversehen dort hin gehalten habe.
Bis jetzt funktioniert alles. Stelle mir aber natürlich noch Fragen. Wie lange? Hoffentlich bis zum nächsten Preisfall für neue GPU. Kann das nach hinten losgehen , explodieren und mein ganzen System zerhauen? Sollte man am besten undervolten? Lüfterkurve hochschrauben? War es wirklich die Hitze die die Feuchtigkeit entfernt hat wie oben verlinkt? Alles Blödsinn und einfach nur Kühler fester draufgeschraubt? Wer weiß.
Ich bin ersmal froh und guck was ich damit so zocken kann. Das ganze hat mich 2€ für den Alkohol aus der Apotheke ,Anruf bei meinem Bruder für das Werkzeug und ca. 1 Stunde Zeit gekostet. :daumen:
 
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