Glasfaser Diskussion Freie Anbieterwahl

JuggedHareBoy

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Moin zusammen,

bei uns im Ort wird Glasfaser von Vodafone ausgebaut, klar ist man damit dann zwei Jahre an Vodafone gebunden. Aber man bekommt den Glasfaseranschluss subventioniert.
Anders als die Kupferleitungen bei der Telekom, sind die Unternehmen mMn. aktuell nicht verpflichtet die Leitungen freizugeben.

Mir ist das erstmal egal, habe ich ja dann zumindest schon mal den Anschluss. Kann nach zwei Jahren bei Vodafone in einen kleinen Tarif wechseln, oder nutze einfach wieder DSL.

Vermehrt kommt aber immer wieder die Diskussion auf "man sei ja dann an den Anbieter gebunden". Ist ja nur so halb richtig, s. DSL Einwand.

Aber was meint Ihr? Wird es in Zukunft ein offenes Netz geben (müssen)? Meiner Meinung nach ja, wobei mir noch keine Vorgaben bekannt sind. Man kann ja schließlich nicht für jeden Anbieter Anschlüsse legen lassen. Wäre zum einen Ressourcenverschwendung und ein extrem hoher Aufwand. Und die Anbieter wollen ja auch ggf. in anderen Bereichen Glasfaser anbieten, sodass man zumindest bei den Großen mit Kooperationen rechnen könnte?
 
Nein wird es wahrscheinlich nicht geben. Wir haben im Jahr 2014 eine synchrone Leitung 300 MBit hier ins Haus von Versatel bekommen. Die Telekom ist im Jahr 2020 auf Kundenfang gegangen und hat versucht die Leute mit asynchronen Leitungen zu ködern, als ich nachgefragt habe, ob man dann das Glasfaser nehmen kann, was wir ja selber im Haus verlegen mussten, wurde das verneint. Man hätte das Gebäude wieder angebohrt und hätte ein neues Kabel gelegt. Die Verlegung dann in den Serverraum im Gebäude hätten wir wieder selber vornehmen müssen.

Es wird sich wahrscheinlich wie mit den Mobilfunkmasten verhalten, auch da wurde 3G/LTE und 5G lange Zeit den freien Anbietern vorenthalten.
 
JuggedHareBoy schrieb:
Vermehrt kommt aber immer wieder die Diskussion auf "man sei ja dann an den Anbieter gebunden". Ist ja nur so halb richtig, s. DSL Einwand.
Ich besitze nur einen Glasfaseranschluss. Da ist nix mit DSL

Davon ab, die Deutsche Glasfaser wirbt damit, dass ihr Netz offen ist. Es gibt zwar noch keinen weiteren Anbieter, aber es gibt immerhin hier in der Region schon Kooperationen mit anderen Anbietern, wo Pilotprojekte diesbezüglich gestartet sind.
 
ich weiß dass zumindest die deutsche Glasfaser (eines der vielen Glasfaserunternehmen) ihr Netz teilweise für die Produkte der Telekom geöffnet hat, nicht überall aber regional. Wie du das schon richtig siehst: Ich denke auch, dass da mittel- und langfristig kein Weg drumherum führt (siehe DSL), es wird sicher nicht jeder Anbieter die Straße aufreißen und DSL und COAX werden irgendwann überholt sein.

Wenn man dann bei Glasfaser nur auf den einen regionalen Anbieter zurückgreifen kann, bewege ich mich schon im Einzugsbereich Monopol was so nicht gewollt sein wird...

Ich selbst habe Deutsche Glasfaser, die ihr Netz wohl angeblich sogar vollständig offen haben ... Fakt ist: ich kann kein anderes Glasfaserprodukt buchen, weil keiner auf die Leitung geht aktuell.
 
Habt ihr da mal einfach in die Regularien zum Ausbau geschaut?

Da wird schnell klar, wer wie lange bei welchen Bezügen was mit seinen Netzen machen darf und auch, wie das einzupreisen ist, sofern es offen sein soll oder muss.

Offen bedeutet ja auch, dass ich als Anschlussunternehmen 1000€ je Monat für die Leitung nehme. Ob das offen ist, sollte dann schnell klar werden.
Ergänzung ()

JuggedHareBoy schrieb:
man sei ja dann an den Anbieter gebunden

Das Argument ist absolut sinnfrei. Wenn du dich bindest, bist du gebunden. Auch bei irgendwas anderem.

Sollte es nicht so laufen wie vereinbart hast du hierzulande ebenfalls alle Rechte dagegen vorzugehen. Die Menschen haben eben einfach Bindungsangst weil keiner weiß was der Lieblingsjoghurt morgen kostet, oder ob da noch so viel Joghurt drin ist wie gestern. Da kann aber kein Telko was für, die probieren auch nur Ihre Produkte zu vermarkten.

Der große Fehler, den jeder macht, ist der, dass man spezielle Dinge mit anderen nicht speziellen vergleicht. Das macht die speziellen dann kaputt.

Will sagen: Ja, du hast 2 Jahre Tarifbindung und Sicherheit zur Leistung mit dem modernsten was bei dir verfügbar ist bei einem Anbieter. Wer kann das sonst noch? Und warum vergleicht man das dann, wenn die Modalitäten passen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei uns hat die Deutsche Glasfaser vor knapp 2 Jahren angefangen auszubauen, Vorraussetzung war aber das das Netz nach 2 Jahren offen ist. Nun trabt die Telekom hier rum und betreibt Akquise.

Viele lassen die Verträge bei der DG aber auslaufen, da sie viele Probleme haben, oder einen Backupleitung brauchen um problemlos im HO arbeiten zu können.

Ein paar Dörfer weiter hat die Telekom schon erste Anschlüsse übernommen, aber mit einem guten Aufpreis zur DG (locker 30%).
 
sebulba05 schrieb:
Nun trabt die Telekom hier rum und betreibt Akquise.

Sicherlich eher RangerMarketing o.ä.
Die Telekom selbst schickt keine Klinkendrücker.
Ergänzung ()

sebulba05 schrieb:
Ein paar Dörfer weiter hat die Telekom schon erste Anschlüsse übernommen, aber mit einem guten Aufpreis zur DG (locker 30%).

Irgendwie muss der Pfropf aus Kaltaquise und Provisionen für MB ja auch getragen werden. :-)
Auch ist es ja nichts neues, dass nahezu alle Kosten im Energie und Versorgungssektor sogar noch höher als diese 30% im Vergleich zu bspw. 2020 liegen und auch nichts neues, dass DG natürlich Mieten fürs Netz einnimmt.

Kurzum: Es wird kein einzelnes offenes Netz geben. Es wird Anbieter geben, die ihre Netze aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten heraus öffnen oder solche, die offene Netze betreiben weil sie beim Ausbau gefördert wurden, wie bspw. nahezu alle Stadtwerke. Das ist auch heute schon so.
 
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UNDERESTIMATED schrieb:
Offen bedeutet ja auch, dass ich als Anschlussunternehmen 1000€ je Monat für die Leitung nehme. Ob das offen ist, sollte dann schnell klar werden.

Und deswegen brauchen wir für Glasfaser auch so schnell wie möglich die Regulierung. Die Fälle gibt es, vielleicht nicht mit 1000,- pro Monat. Aber die Fälle gibt es. Und es muss auch zwingend die pure Glasfaser ermöglicht werden, nicht nur Bitstream. Alles andere ist nur Augenwischerei.

Die neuen Netzanbieter wie Stadtwerke fürchten sowas wie der Teufel das Weihwasser - diese haben dann aber in ihrer Region ein neues Monopol. Aber man stelle sich mal vor die Telekom würde so was machen.
 
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UNDERESTIMATED schrieb:
Das Argument ist absolut sinnfrei. Wenn du dich bindest, bist du gebunden. Auch bei irgendwas anderem.
Das meine ich auch, man wechselt ja von einem bestehenden Produkt (Kabel, DSL) zu Glasfaser. Alle Anschlüsse bleiben bestehen. Die Bindung an einen Anbieter besteht erstmal nur über die Vertragslaufzeit. Danach ist man ja so gesehen "frei in der Anbieterwahl". Aber gleichzeitig vermutlich mit Technologiewechsel.
Ich persönlich sehe das nicht so eng, wenn es nicht passt wechseln wir zu DSL zurück. Wobei der kleinste Tarif aktuell reichen würde, mit den Vorteilen von Glasfaser.

Meiner Meinung nach muss das auf Dauer auf jeden Fall geöffnet werden. Monopolstellungen kann ich in den ersten Jahren (erste Vertragslaufzeit) verstehen. Wollen die Anbieter ja auch erstmal die eigenen Kosten reinholen. Aber dann muss es eigentlich geöffnet werden. Konkurrenz und so.
Klappt ja mit Kabel und DSL auch, wenn sich die Partner einig werden....
 
YomDom schrieb:
ich weiß dass zumindest die deutsche Glasfaser (eines der vielen Glasfaserunternehmen) ihr Netz teilweise für die Produkte der Telekom geöffnet hat, nicht überall aber regional.
Es gab vor drei Jahren mal ein Pilotprojekt in Lüdinghausen. Das scheint aber wieder ausgelaufen zu sein. Laut Telekom Verfürgbarkeitskarte gibt es dort kein FTTH mehr im Angebot. Ob da mal wieder das nachkommt muss man abwarten. Ich kenne da keine aktuelleren Verlautbarungen.

Insgesamt wird die Verfügbarkeit anderer Anbieter auf FTTH-Netzen sicher zunehmen. Aber man muss sich auch klar machen dass die Situation bei DSL ein regulatorische Sonderfall war.

Über DG wird Vodafone im Laufe des Jahres eigene Tarife anbieten. Bei Telekom-FTTH kann man auch 1&1 sowie o2-Tarife buchen. Vodafone und PlusNet haben bereits entsprechende Vereinbarungen mit der Telekom, vermarkten aber noch keine Tarife.
 
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xone92 schrieb:
Und es muss auch zwingend die pure Glasfaser ermöglicht werden, nicht nur Bitstream. Alles andere ist nur Augenwischerei.
Das wäre nett, aber seit über 10 Jahren werden andere Fakten geschaffen, nicht nur bei der Telekom.

Ich denke auch, das Einmietungen eher aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten passieren werden.
 
Man kann dann als alternativer Anbieter nie was besseres anbieten. Also keine höheren Bitraten. Das ist leider unschön. Mit passenden Gesetzen wäre es kein Thema.

Einmieten kann günstiger sein. Aber wenn der örtliche Monopolanbieter Preise fordert die kaum unter seinen Preisen liegen läuft eben was schief. Deswegen da mein Wunsch auf Regulierung.
 
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xone92 schrieb:
Aber wenn der örtliche Monopolanbieter Preise fordert die kaum unter seinen Preisen liegen läuft eben was schief.

Warum denn? Wer füttert die Kuh denn?
1und1 mietet bspw. im selben Verteilzentrum wie die Telekom, nutzt deren Leitungen, Services und Techniker, Angestellte in allen beteiligten Bereichen und sogar die Buchhaltung wird nicht outsourced, denn die Mieten für den ganzen Kuchen muss ja dennoch die Telekom monatlich in Rechnung stellen. Was ist daran denn günstiger? Wo ist der Vorteil für die Telekom bei dem Spielchen? Dass 1und1 ne eigene Kundenhotline outsourced, ins gleiche Unternehmen wie die Telekom?

Warum bitte sollte man das bei Glasfaser auch so totregulieren? Augenwischerei ist der Name auf der Verpackung, wie beim Rougette Ofenkäse vom Aldi. Welchen Sinn hat das denn? Man bekommt das Gefühl einer Auswahl, hat aber eben doch am Ende das gleiche Produkt vom selben Leister, nur der Name aufm Kontoauszug ist anders beim Endkunden und evtl. der Weg der Verbringung, wie eben auch beim Ofenkäse.

Ich find sowas sinnlos, aber natürlich nimmt man aus wirtschaftlichen oder emotionalen Motiven eben lieber eine Marke, statt einer Leistung. Die Kundenbindung funktioniert eben so und daher bucht ein 1und1 Kunde manchmal lieber total wahnwitzige Smartphonetarife bei 1und1, statt eben bei der Telekom - man hat ja schon 1und1. Die Menschen in der Mehrheit sind bequem, faul und Mundpropagande unterlegen, bzw. auch öfter was den Telkomarkt angeht zurecht sauer auf Anbieter xy und wollen daher was anderes und Auswahl statt Komprisse. Flucht statt Angriff und Verteidigung der eigenen Meinung ist weitaus verbreiteter als es auf CB und dem Level hier ankommen mag.

[Anbieter nur als Platzhalter genommen, kann man so auch mit o²/vodafone usw. machen]

Monopole sind übrigens gut, gerade im Hinblick eines übersättigten Marktes mit Versorgungslücken. Stell dir einfach mal vor es gäbe keine X-Anbieter von Stromtrassen. Da haut der WiMi eon einmal einen Zettel um die Ohren und in 3 Monaten liegen da Kabel von der Nordsee bis an den Chiemsee. Problem gelöst.

Bspw:
Wahl aus 250 VDSL
Kabel 1Gbit
Faser 500 mbit.

Für jeden was dabei, mit x Anbietern und y Tarifmodellen.

Stellenweise kommen da noch 5G und weitere Faser dazu, wenn eben Neubau und Telekom bspw.
Ausbau 3-4x an einem Ort also, statt einmal [gemeinsam] da wo es nutzen würde halte ich wenigstens für ziemlich unnütz.

Genau dafür war die Breko gedacht, die zoffen sich aber lieber untereinander bis einer heult anstatt zu schauen wie gemeinsam schaffen realisiert werden kann.
Ergänzung ()

blackshuck schrieb:
Ich besitze nur einen Glasfaseranschluss. Da ist nix mit DSL

Neubau? Kein Coax? Kein Himmel in Sicht? Kein Mobilfunk/WimaX?

Es gibt sooo viel mehr, preislich nicht wettbewerbsfähig ist kein Argument gegen Nichtleistung.

Aber ja: Gerade solche Regionen wie deine wurden sicherlich gefördert, bedeutet in aller Regel: 2-3 Jahre je nach Umfang der Förderung alleiniges Nutzrecht wenn gewollt, danach öffnen, über die Untermietpreise wird nach meinem Kenntnisstand noch verhandelt, werden aber perspektivisch natürlich auch einen Deckel haben - denn wie schon jemand schrieb: Was nutzen Alternativanbieter wenn die teurer oder strukturell identisch sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
UNDERESTIMATED schrieb:
Warum bitte sollte man das bei Glasfaser auch so totregulieren? Augenwischerei ist der Name auf der Verpackung, wie beim Rougette Ofenkäse vom Aldi. Welchen Sinn hat das denn? Man bekommt das Gefühl einer Auswahl, hat aber eben doch am Ende das gleiche Produkt vom selben Leister, nur der Name aufm Kontoauszug ist anders beim Endkunden und evtl. der Weg der Verbringung
Jeder Anbieter hatte (zu ADSL-Zeiten) die Möglichkeit, eigene DSL-Technik in den Vermittlungsstellen aufzubauen und dann eine nackte TAL anzumieten. Das hat Vorteile gebracht wegen RAM/weniger strengen DSL-Profilen als bei der Telekom, aber weder war das jemals flächendeckend noch ergibt es einen wirtschaftlichen Sinn, 3x die gleiche Technik aufzubauen.

Warum sollte das bei Glasfaser groß anders sein?
UNDERESTIMATED schrieb:
Monopole sind übrigens gut, gerade im Hinblick eines übersättigten Marktes mit Versorgungslücken. Stell dir einfach mal vor es gäbe keine X-Anbieter von Stromtrassen. Da haut der WiMi eon einmal einen Zettel um die Ohren und in 3 Monaten liegen da Kabel von der Nordsee bis an den Chiemsee. Problem gelöst.
Träumst du wirklich davon? Selbst wenn Trassen nur durch das Gebiet eines Anbieters gehen dauert das ewig. Und so schön ein einzelner Anbieter eines passiven Netzes wäre, ich sehe wie bei Monopolen üblich schon auch eine Kostenfalle.
 
Wir brauchen unbedingt den Zugang zur Physisch Entbündelten Faser damit es Wettbewerb im Markt gibt.
Das gehört gesetzlich vorgeschrieben wie es z.b. in Frankreich der fall ist.

In accordance with Article 4 of Decision No. 2009-1106 , any operator must offer an access offer including passive access to FttH lines at the concentration point ( PM ) via a co-financing offer and a rental offer. passive on the line. In less dense areas, the offer must also propose methods for hosting active equipment at the PM (or at the shared remote connection point (PRDM), in the case of PMs with less than 1,000 lines) as well as remote connection links between the PRDM and the PMs.
Hier mal ein Video von so einem PM
Die gibt es in verscheidenen größen und formen von Gehäusen wie im Video (grosse Variante) bis zu kleinen Beton-POPs oder auch in den Vermittlungsstellen der Orange.

Aber bei uns in Deutschland schlug die Bundesnetzagentur vor z.b. die Telekom davon komplett zu befreien.

Die BNetzA schlägt vor, die Verpflichtung der Telekom Deutschland, Zugang zu
physisch entbündelten Glasfaser-Teilnehmeranschlüssen (Glasfaser-TAL) zu
gewähren, aufzuheben. Dies betrifft in erster Linie eine Punkt-zu-MehrpunktArchitektur, weil diese in der Marktdefinition nicht mehr als Teil des regulierten
Marktes eingestuft wird13. Andererseits ist die Punkt-zu-Punkt-Architektur zwar
nach wie vor Teil des Marktes, die Telekom Deutschland baut jedoch keine Punktzu-Punkt-Infrastrukturen auf, und die BNetzA betont in ihrer Analyse, dass sich dies
in absehbarer Zeit auch nicht ändern wird. Laut BNetzA würde die
Aufrechterhaltung eines solchen Zugangs nicht wirksam zum Erreichen ihrer
Regulierungsziele14 beitragen. Die BNetzA schlägt jedoch vor, eine
Transparenzverpflichtung15 für den Fall aufzuerlegen, dass die Telekom
zwischenzeitlich während des Regulierungszeitraums zusätzlich zum Punkt-zuMehrpunkt-Ausbau (PtMP) mit dem Ausbau des Punkt-zu-Punkt-Netzes (PtP)
beginnen sollte. Daher merkt die BNetzA an, dass sie die Marktentwicklung weiter
beobachten und gegebenenfalls in ihrem künftigen Beschluss entsprechende
Anpassungen vornehmen werde.
13 In der Sache DE/2019/2200 betonte die BNetzA, dass die physische Entbündelung von FTTH-/BNetzen mit Punkt-zu-Mehrpunkt-Architektur nicht als Teil des relevanten Marktes betrachtet wurde, da sie damals nicht als Zugangsprodukt angeboten wurde.

Die Lobby Koffer waren wohl pralle gefüllt.
 
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rezzler schrieb:
ich sehe wie bei Monopolen üblich schon auch eine Kostenfalle.

Stimmt schon, das ist halt die andere Seite der Medaille. Grundsätzlich wird ja aber sowieso reguliert und subventioniert, gerade in diesem Bereich nicht zu knapp an jeder Front bis in den Verbraucherbetrieb hinein. Dann streicht man das und setzt Prozentual ein Limit über EU-Marktpreis fest, oder die Subventionen waren eben Geschichte, ganz flexibel, monatlich.

Da schauen die Anbieter dann dreimal, ob sie darauf mehr Bock haben als an nachhaltigem Splitting zu Betrieben, die gleichen Grundregeln unterliegen, wie bspw. ja auch die "privaten gesetzlichen" Krankenkassen.

rezzler schrieb:
Träumst du wirklich davon?

Nö, ich kenne Schweden, Norwegen und deren Politik - ist die deiner Meinung nach so viel schlechter als unsere?

Hier soll es jetzt auch nicht um Strom/Energie gehen, sowohl ich was das Telkowesen hierzulande betrifft durchaus sehr große Ähnlichkeiten sehe. Alle wollen was, keiner macht was. Jeder hat Angst vor irgendwas, bspw. der Aktionärsversammlung weil man Gewinne erwirtschaften soll obwohl man ja investiert, um genau das langfristig mit seinen bereits getätigten Investitionen zu erreichen. Das System ist so wie es derzeit ist einfach in allen Bereichen komplett Schrott, da hilft auch kein Fensterkitt aka Steuererleichterung oder sonst ein Bonus/Zuschuss oder whatever um diesen Unsinn zu flicken. Das ist mmn. nur Symptompolitik wie eine Ibuprofen am morgen nach dem Biergarten. Keiner fragt sich warum man da überhaupt hinging und sich einen reingedübelt hat und ob das Not tat, nur warum man jetzt wieder Aua hat und ne Tablette braucht.

rezzler schrieb:
Das hat Vorteile gebracht wegen RAM/weniger strengen DSL-Profilen als bei der Telekom, aber weder war das jemals flächendeckend noch ergibt es einen wirtschaftlichen Sinn, 3x die gleiche Technik aufzubauen.

Braucht man ja auch nicht aufbauen, war ja da. Dann wird eben gehandelt. Willste RAM kostet das bspw. 3€ je Anschluss mehr und adaptiert dann eben die tatsächliche Leistung, statt dem Behördenunsinn Telekomiker 768kbit/s an Gebieten zu garantieren, wo auch 2048kbit/s gehen und regelmäßig dennoch in Notfall mit 256kbit zu fallen.
Bei meinen Eltern bspw.: Neubaugebiet aus 2000 aufm Feld, Anschluss 2022 mit Faser. Kannste dir nicht ausdenken. Ein Funkmast auf 800mhz für alle Betreiber reißt da auch nichts raus. Erst als Reihenweise die Grundstücke samt Riesenhöfen keiner mehr wollte und die Grunderwerbssteuern nebst allem anderen rapide zurückgingen, Handwerker der nächsten Gen abwanderten, kam mal einer auf die Idee, dass auch ein Bauernhof heutzutage vllt. gern Internet hätte und wunderte sich, warum das keiner bedacht hatte bis die Einnahmen, auf denen man sich ausruhte, zwecks dem Vertrauen, eben zu Corona/kurz danach nicht wieder anliefen.

Summasumarum wurden so um und an 4,7 Millionen verbrannt, der Ausbau kostete eine. Das ist imho einfach Abwesenheit von Intelligenz, zumal jeder Bauer nen Pflug hat und sicherlich auch keinerlei Probleme damit gehabt hätte in der Marsch bei HH mal einen 10km langen Graben zu ziehen. Da wurde sogar Winterdienst vom Bauern gemacht, aber er hat's auch gemacht. Die Landstraße vorm Ort war Tagelang komplett dichtgeschneit - da kam keiner.
Ja, ist viel zusammen in einem Eintopf gelandet jetzt, aber dass der nicht schmeckt wusste man doch vorher schon, also wozu wurde da dauernd wieder Kaltwasser aufgegossen? [Tacker das unter Infrastrukturmanagement ab, da passt es mit rein]

Es ist in DE einfach komplett defekt. Die Politik jault nach etwas, es wird entschieden und dann kommen die Behörden 0 hinterher oder raffen gar nichts, bzw. wird das so maximal kompliziert aufgebaut, dass keine Verwaltung der größten Unternehmer selbst das überhaupt bearbeiten kann.
Wenn ich sowas wie Antragsmanagement schön höre stellen sich mir alle Nackenhaare auf, aber es werden weniger. Ich bin raus aus diesem Nonsens. Zum Glück. Hocke aber auch nicht mit Fliesenkleber in Berlin mit Pylonen, oder werf den Sekundenkleber in den Gulli nachdem ich mich der Umwelt zuliebe auf die Strasse betoniert habe.

Holzkopf schrieb:
Die Lobby Koffer waren wohl pralle gefüllt.

Achwas, Der Hauptteil des LK ATRT sitzt in Vereinen, da sind nur ganz vereinzelt mal Unternehmer dabei. hust.
hust

"Der LK ATRT setzt selbst oder in Abstimmung mit der Bundesnetzagentur Arbeitsgruppen und Projektgruppen zur Wahrnehmung der Sacharbeit ein und erteilt ihnen Mandate."

Die BnetzA ist nur der Mantel gegen den Sturm. Lobby ist so 2008er, die haben doch gelernt und lassen die nicht mehr beraten, sondern einfach selbst machen. :p
Schnapp dir was kaltes mit Alkohol und guck dir das mal nüchtern an: https://www.bundesnetzagentur.de/Sh...nungId10506pdf.pdf?__blob=publicationFile&v=1 Schaffste nicht, bekommste Kopfweh. Prost. :)
 
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rezzler schrieb:
Warum sollte das bei Glasfaser groß anders sein?
Es bauen ja nicht alle Provider die selbe Technik auf. Die Provider bauen genau das auf, was sie schlussendlich benötigen. Etwas anderes rentiert schlichtweg nicht. Und jeder kann selber entscheiden, wie er baut und was er anbietet. Ich kann zwischen ca. 10 verschiedenen Provider wählen. Die einen sind Wiederverkäufer, die anderen bauen selber. Und dann hat man von Billiginternet bis zum Luxusprodukt alles. Man bezahlt dann auch nur, was man wirklich bekommt. Wenn nur einer baut, dann ist die Chance gross, dass er irgendwas baut, was möglichst viel Profit abwirft. Möglichst noch mit 5000-facher Überbuchung.
 
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UNDERESTIMATED schrieb:
Stimmt schon, das ist halt die andere Seite der Medaille. Grundsätzlich wird ja aber sowieso reguliert und subventioniert, gerade in diesem Bereich nicht zu knapp an jeder Front bis in den Verbraucherbetrieb hinein.
Nö, grundsätzlich eben erstmal nicht. Nur, wenn nötig. Wobei das mMn schon eher in Richtung "lieber zu spät reguliert als zu früh" geht.
UNDERESTIMATED schrieb:
Dann streicht man das und setzt Prozentual ein Limit über EU-Marktpreis fest,
EU-Marktpreis ist irrelevant für Deutschland.
UNDERESTIMATED schrieb:
Nö, ich kenne Schweden, Norwegen und deren Politik - ist die deiner Meinung nach so viel schlechter als unsere?
Kann ich nicht beurteilen, weil ich mich mit denen nicht wirklich beschäftige.
UNDERESTIMATED schrieb:
Braucht man ja auch nicht aufbauen, war ja da. Dann wird eben gehandelt. Willste RAM kostet das bspw. 3€ je Anschluss mehr
Das würde dann nicht nur das passive Netz sondern auch das aktive Netz quasi vereinheitlichen. Dann ist der Schritt zu BSA ein sehr kleiner.
UNDERESTIMATED schrieb:
Summasumarum wurden so um und an 4,7 Millionen verbrannt, der Ausbau kostete eine. Das ist imho einfach Abwesenheit von Intelligenz,
Wenn das über 20 Jahre lang so ging war da aber nicht nur bei einer Person die Intelligenz abwesen.
UNDERESTIMATED schrieb:
zumal jeder Bauer nen Pflug hat und sicherlich auch keinerlei Probleme damit gehabt hätte in der Marsch bei HH mal einen 10km langen Graben zu ziehen.
Mit nem Ackerpflug machst du alles, außer einen ordentlichen Graben ziehen.
Howdegen schrieb:
Es bauen ja nicht alle Provider die selbe Technik auf.
Das, was ich bisher gesehen hab, war überall GPON. Das passive Netz war bei kommunalen Ausbauten/Stadtwerken eher PtP, bei privaten aber teilweise Hardcore-PtMP.
Howdegen schrieb:
Wenn nur einer baut, dann ist die Chance gross, dass er irgendwas baut, was möglichst viel Profit abwirft. Möglichst noch mit 5000-facher Überbuchung.
Die Chance ist bei 10 Anbietern genauso groß. Wohlfahrt sind die alle nicht.
 
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Zur ADSL2+ zeit hatten wir sehr wohl Anbieter mit eigenen DSLAM in den Vermittlungsstellen.
Die QSC die Vodafone und die Telefonica auch.
Die QSC hatte massive eigen DSLAMS ausgerollt die waren in vielen Verm. Present.
Das waren die DSLAM mit Centillium Chipsatz, vielleicht erinnert sich da noch wer dran.

Und das alles obwohl die nur die selbe Technik wie auch die Telekom einsetzen konnten.
Alleine das man die Starren Profilgrenzen damit aushebeln konnte und so dinge wie Fastpath kostenfrei angeboten hat waren wohl schon genügend gründe.
Freenet z.b. hatte BSA auf QSC DSLAMS
Die von Vodafone gibt es heute noch und die 1und1 nutzt diese noch aus BSA-Basis.
 
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