Distro-Upgrade: Unorthodox oder gängige Praxis?

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McMoneysack91

Gast
Liebe Freunde,

mich plagt seit jeher die Frage Pont Release oder Rolling Release. Dabei sind meine Beweggründe vermutlich GANZ andere als die, die die jeweiligen Distros im Sinne haben.

Ich bin ein Freund von Stabilität und habe absolut rein gar nichts gegen alte Sofrtware und Pakete. Bleeding Edge und das Neueste vom Neuesten interessieren mich eigentlich nicht die Bohne. Und dennoch schiele ich immer wieder in Richtung Rolling Release. So habe ich mich von OpenSUSE Leap 15.3 zu Tumbleweed gewandelt.

Hintergrund FÜR MICH bei einer Rolling Release Distro: Die Angst davor, bei einer Point Release irgendwann alle Zelte abzubauen und weiterziehen zu müssen. Geschürt wurde diese Sorge davor, dass Distro-Upgrades schief gegangen sind oder hässliche Narben hinterlassen haben (in Form von Abhängigkeitschaos etc).

Sprich: mein Verständnis ist, dass wenn z.B. Debian 10 Buster End of Life erreicht oder 11 Bullseye stable erreicht, ich alles formatieren und 11 neu/frisch installieren und von vorne einrichten darf. Während ich bei einer Rolling Release Distro einfach für immer fleißig update und nie springen muss.


Frage: ist meine Sorge vielleicht völlig überstürzt? Haben diejenigen, die vor Distro-Upgrades warnen vielleicht zu früh das Upgrade gemacht, bevor Kinderkrankheiten beseitigt wurden?

Ich werde derzeit echt warm mit OpenSUSE und unter Leap habe ich die allerbesten Erfahrungen gemacht. Alles lief so herrlich, fehlerfrei, ein Traum. Unter Tumbleweed jedoch stieß ich bereits mehrmals auf Sackgassen oder unerwartete Probleme, Pakete waren etwas zu neu und haben nicht so gut funktioniert wie die älteren Versionen unter Leap 15.3.

Kann ich getrost zu Leap 15.3 greifen und irgendwann durch Distro-Upgrade auf das nächste springen, ohne zu fürchten die ganze Geschichte zu versauen? Und wenn wir dabei sind, gilt das dann auch für andere Distros? Debian z.B.?

Ich bitte um Bestätigung bzw. Widerlegung meiner Angst vor dem Distro-Upgrade und der vermuteten Tatsache, dass man lieber alles wipen und blanco von Null installieren sollte.
 
Fedora Silberblue, rpm-ostree rollback falls was schief geht und ruhe. Von Suse gibt es eine Distro mit dem gleichen Konzept weis aber nicht ob es die mit Desktop gibt.

Bei fedora gibt es Gnome (Silverblue) und Plasma (Kinoite), das System ist ein Image, wenn du Upgradest lädst du das neu image und bootest es, das alte kannst du einfach wieder Booten bei Problemen.

Das hilft auch gegen dein anderes Problem da man die Images einfach mit rpm-ostree rebase wechseln kann...
https://www.computerbase.de/forum/t...nments-durchprobieren-ohne-restmuell.2061594/
 
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Schau mal hier: https://discovery.endeavouros.com/e...btrfsonluks-quick-copy-paste-version/2021/03/

Richtig gutes Basis Setup mit automatischen snapshots und rollbacks.

Seit ich Arch nutze hatte ich nie wieder Probleme nach Upgrades. Unter Ubuntu / Debian & Co kann es vorkommen dass das mal etwas mehr zu tun ist. Aber alles ist reparierbar wenn mal etwas aputt gehen sollte

Wie auch immer: Release Upgrades sind unter Linux / BSD schon immer normal gewesen.
 
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McMoneysack91 schrieb:
Sprich: mein Verständnis ist, dass wenn z.B. Debian 10 Buster End of Life erreicht oder 11 Bullseye stable erreicht, ich alles formatieren und 11 neu/frisch installieren und von vorne einrichten darf.
Das ist zumindest bei Debian komplett falsch. Die Debian-Leute werden dich auslachen. Ubuntu, Fedora etc. ebenso. Solche Tips kommen wohl von traumatisierten Windows-Usern.

Mit Btrfs kannst du vor einem Upgrade einen Snapshot machen, zu dem du jederzeit zurückkehren kannst. Suse macht das sogar automatisch, glaube ich.
 
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Wochenende schrieb:
Das ist zumindest bei Debian komplett falsch.
Das stimmt, aber dennoch ist es ein größeres Update, das auch mal Narben hinterlassen kann, wie vom TE so schön umschrieben. Bei Debian habe ich leider keine Erfahrungswerte, aber während meiner Ubuntu-Zeit habe ich so etwas immer mal wieder erlebt. War mit ein Grund für mich bei Arch/Manjaro zu landen.
 
Arch aus Angst vor Ubuntu-Upgrades. Faszinierend.
 
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Wochenende schrieb:
Arch aus Angst vor Ubuntu-Upgrades. Faszinierend.
Na ja, eine Portion Abenteuerlust gehörte auch dazu, Ubuntu ist mir zu dem Zeitpunkt langweilig geworden, ich hatte wohl zu viel Freizeit und empfand das Aufsetzen von Arch als willkommene Abwechslung und Herausforderung. Außerdem hätte Ubuntus nächstes Update mir Unity beschert, während bei Arch noch Gnome2 in den Repos war. Da kam so Einiges zusammen.
 
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Bei Suse/Debian und abklatsche geht das idr problemlos. Wobei du einige Installationen zerfrickeln wirst als Anfänger. Es sei denn du willst nur(!) Anwender sein und lässt die Finger von root.

Mit problemlos meine ich wenn du Updates vor dem Upgrade mitnimmst und nicht zu viel Individuell im System selber änderst.

Ein /home auf einer eigenen Partition ist Pflicht.
 
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Da kannste einfach das OS tauschen und /home mitnehmen.
 
Super! :daumen:
 
LochinSocke schrieb:
Ein /home auf einer eigenen Partition ist Pflicht.
Gar nichts ist Pflicht.
Ich z.B. nutze das /home Verzeichnis fast nur für die config Dateien.
Meine Daten liegen schon wg. der Menge und der Netzwerkfreigabe auf einem seperatem Laufwerk unter /mnt/Daten.

Gruß
R.G.
 
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Das ist leider echt so meine Art. Ich höre das Wehklagen anderer und nehme es sofort an. Ich HABE doch noch nie ein Distro Upgrade durchgeführt. Geschweige denn bei einem solchen irgendwelche Komplikationen erlebt :D

Sprich, ich werde meine Point Release Distros fleißig weiternutzen und WENN es denn dann soweit ist, sehe ich ja aus erster Hand, ob ein Distro Upgrade eine Tortur oder ein Spaziergang ist :)

/home habe ich übrigens nicht auf einer separaten Partition sondern alles auf einer. Auch SWAP hat keine eigene Partition, sondern existiert als SWAP-File.
 
Laut meiner Erfahrung mit Ubuntu war es bisher immer ein Spaziergang.

Gruß
R.G.
 
Photon schrieb:
Aber mit etwas mehr Aufwand (Backup ausrollen etc, gut viel ist es nicht), oder?
Backup ausrollen? Ähm nein.
Warum sollte ich bei einem Upgrade oder einer Neuinstallation /home löschen?
 

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