Wir schreiben das Jahr 2020. Silberscheiben und passende Lesegeräte sind schon seit vielen Jahren an kaum einem modernen PC mehr zu finden. Dennoch haben wir in der c't-Redaktion lange diskutiert, ob es nun endlich an der Zeit ist, auf die Beilage dieses antiquierten Stücks Technik zu verzichten.
Was spricht für eine dem Heft beigeklebte DVD? Klar, das Desinfect-Image ist direkt startklar auf der DVD. Jeder, der noch einen PC mit DVD-Player besitzt, kann die Software sofort starten. Allerdings ist das auch für PCs mit DVD-Laufwerk keine besonders sinnvolle Vorgehensweise, denn die Daten auf der DVD - insbesondere was die darauf untergebrachten Virensignaturen anbelangt - sind stets veraltet. Das System muss sie deshalb bei jedem Start aus dem Internet nachladen und aktualisieren. Das dauert - eleganter geht es mit einem USB-Stick. Dort können aktualisierte Signaturen, Patches usw. bequem untergebracht werden. Doch um den zu erstellen, braucht es keine DVD...
Was spricht gegen eine DVD im Heft? Nun, kaum ein moderner PC hat noch ein DVD-Laufwerk - siehe oben. Zudem ist das Handling der DVD umständlich und der Ladevorgang langsam. In der Praxis wird man also schnell einen Desinfec't-Stick bauen um zügig und mit einer stets aktuellen Desinfec't-Version zu arbeiten. Ein weiteres gewichtiges Argument gegen eine beigeklebte DVD ist der Umweltschutz: Da wird eine DVD produziert, beigeklebt und später aufwendig recycelt, die ohnehin kaum noch jemand benötigt. Das produziert viel Müll, der sich leicht vermeiden lässt.
Aus all diesen Überlegungen resultierte dann der Entschluss, im Jahr 2020 endlich auf eine beigelegte DVD zu verzichten.
Georg Schnurer
Red. c't