DT 990 sehr scharfes "s"

Ein Einspielen der KH funktioniert entgegen vieler Meinungen aber schon. Und nein das Eingewöhnen spielt nicht ausschließlich eine Rolle.

Die letzten Hörer habe ich einfach vor sich hinspielen lassen. Kann jeder bei neuen Hörern (entsprechender Qualität) selbst testen:

Neuer KH kurz aufsetzen, ein Musikstück hören, welches man in und auswendig kennt. Hörer 50-100 Std. einspielen lassen, ohne wieder zu hören. Nach der Einspielzeit wieder den KH beim ersten Musikstück, welches man auswendig kennt aufsetzen, genießen :).


Physikalisch ist das auch leicht zu begründen: Die Gummisicke oder jede andere Art von Aufhängungen der Treiber und die Treiber selbst, sind beim Neuzustand einfach noch etwas "unflexibel" - das ändert sich aber - übertrieben gesagt "leiert" das Material aus.

Wenn z.B. bei einem Bass im Neuzustand der Hub 0,1mm beträgt, wird es mit der Zeit vielleicht ein wenig mehr. Mehr Hub - mehr "Luftverwirbelungen" - anderer Sound - muss ja nicht automatisch als "besser" empfunden werden.

Durch das Einspielen, verändern sich in erster Linie die Frequenzen in den oberen Regionen, einfach deshalb weil eine hohe Frequenz den Treiber viel weniger ins Schwingen bringt als ein Bass. Wenn also durch die Einspielzeit der Hub etwas "vergrößert" und die Membran leichter schwingen kann, dann profitieren in erster Linie die hohen Frequenzen.

Der KH "öffnet" sich, vergrößert den Raum, lässt die Musikstücke leichter besser differenzieren etc.

ABER: man hört keinen Unterschied, wenn man Musik einfach nur "laufen" lässt - zur Berieselung, das Musikstück nicht kennt, die Quelle bescheiden ist, der KH oder der KHV/DAC.

Das muss alles passen.

Kurzum - man muss Musik als Hobby haben, audiophil sein und eine, schon hoch- oder höherwertige Kette haben, sonst wirds schwierig. Dann kommen eben die Geschichten von "ich höre keinen Unterschied"

Und ja, das Gehör, der Wille das sich etwas verändert, der Preis, das Design/Marketing/Status eines KH spielen natürlich auch eine Rolle ;).
 
Zuletzt bearbeitet:
Etwas Besserung könnte auch ein höher Ohmiger KHV oder ein zwischen gesteckter Wieder stand bringen. Bei meinem DT880 und meinem Custom Studio empfinde ich die Höhen an einer Xonar Essence STX (niederohmig) stärker ausgeprägt als an meiner BD Headzone H1 (100 Ohm Ausgangswiderstand glaube ich). Beide Hörer spielen an der H1 also etwas wärmer (auch eine geringe Zunahme im Bass).
 
Rollensatz schrieb:
Physikalisch ist das auch leicht zu begründen: Die Gummisicke oder jede andere Art von Aufhängungen der Treiber und die Treiber selbst, sind beim Neuzustand einfach noch etwas "unflexibel" - das ändert sich aber - übertrieben gesagt "leiert" das Material aus.

Ist jetzt ne Frage aus technischem Interesse:
Wäre es nicht eher unerwünscht, wenn sich die Eigenschaften des Materials bereits nach so kurzer Zeit ändern?
Wie wird dann einem weiteren "ausleiern" entgegengewirkt?
Wenn ich jetzt als blödes Beispiel einfach mal nen straff sitzenden Gummiring nehme und den dauernd Dehne, wird der ja irgendwann reißen.

Ich würde die Veränderung der Eigenschaften eher als Materialermüdung auffassen.. und das wäre für MEIN VERSTÄNDNIS nicht wünschenswert.

Und da ich was lernen möchte, wäre ich da über ne Erklärung dankbar. ;)
 
"ausleiern" war ein blöder Begriff, mir ist kein besserer eingefallen :).

Das ist im Allgemeinen bei vielen Produkten so, die gerade aus der Fabrik kommen. Du musst dir vorstellen, dass die (endgültige) Produkteigenschaft einfach erst nach einer gewissen Zeit einsetzt. Die Hersteller könnten natürlich diesen Part übernehmen und alle produzierten Kopfhörer auch einspielen, aber das lohnt den Aufwand nicht (viel zu teuer und so 100€ KH spielen sich theoretisch auch ein, aber naja von "schlechten" Sound nach "schlechten" Sound :D.

Das hat auch nichts mit Materialermüdung zu tun - dieser Effekt ist ja gewollt. Auch kannst du dir vielleicht vorstellen, dass während der Produktion und Lagerung der Materialen eventuell "Mittel" eingesetzt werden (gegen UV z.B.) die sich erst mit der Zeit verflüchtigen (jetzt weniger bei KH).
 
Schoen mit Blumen geschmueckt:)

Rollensatz schrieb:
Ein Einspielen der KH funktioniert entgegen vieler Meinungen aber schon. Und nein das Eingewöhnen spielt nicht ausschließlich eine Rolle.

Physikalisch ist das auch leicht zu begründen: Die Gummisicke oder jede andere Art von Aufhängungen der Treiber und die Treiber selbst, sind beim Neuzustand einfach noch etwas "unflexibel" - das ändert sich aber - übertrieben gesagt "leiert" das Material aus.

Fuer dieses Argument haette ich gerne eine Formel von Dir - ansonsten ist das keine physikalische Begruendung.

Die Schwingungen die erzeugt werden, haben kein Einfluss auf das neue Material. Die geben weder nach noch werden sie schlechter. Hier kann nur die Wartung helfen, dass es nicht proede wird fuer die Gefahr, dass es reißen kann.

Wenn deine Theorie stimmen wuerde, duerften Boxen gar nicht spezifiziert werden, weil der Membranen eine unregelmaessige Geschwindigkeit bekommt im Wechselstrom. Wird er groesser als erlaubt(nach deiner Theorie) entsteht ein falscher Ton in der gegebenen Frequenz. Dadurch ergibt sich ein falscher Ueber- und Unterdruck.
 
Rollensatz schrieb:
"ausleiern" war ein blöder Begriff, mir ist kein besserer eingefallen :).
...
Das hat auch nichts mit Materialermüdung zu tun - dieser Effekt ist ja gewollt.
aus meiner Sicht ist das eine Materialermüdung und ein eindeutiges Zeichen für minderwertige Artikel.
Wenn mir so etwas passieren würde, würde ich den KH wieder zurück schicken, das darf meiner Meinung nach nicht passieren.

Wir reden hier über die "Straffe" der Sicken! Sorry, wenn die sich nach 50...100 Stunden deutlich ändert, dann ist da etwas kaputt!
Wenn da Weichmacher drin sind die sich verflüchtigen, dann tun sie das auch ohne dass da Bewegung im Spiel ist, ansonsten haben wir da noch wieder ein anderes Problem.

Aber mir wollten auch schon Leute erzählen, dass ihr Verstärker erst nach ein ... zwei Wochen "richtig" geklungen hätte. So etwas ist natürlich noch schlimmer, den hätte ich niemals behalten.
 
@Mickey Mouse
Wenn man es aus dem Blickwinkel betrachtet: klar. Aber ich persönlich kann damit leben, wenn sie sich erstmal am Anfang klanglich verändern - SOLANGE sie dann "gut werden" und sich danach nicht mehr verändern^^

Ist halt nur kontraproduktiv für Beyerdynamic selbst, wenn sie nicht gleich von Anfang an ihr volles Potenzial entfalten - dieser Peak schreckt sicherlich viele ab bspw. Für mich klingt es aber logisch, wie es Rollensatz erklärt hat. Und jeden Hörer einzuspielen (von Werk aus) lohnt sich dann doch nicht.

Mal sehen, wie es sich bei meinen so entwickelt... Bilde mir wie gesagt ein, dass es schon besser geworden ist! Aber was auch sein kann, ist einfach, dass ich je nach Tageszeit, Stimmung, etc. ein anderes Hörempfinden habe. Das hab ich mit meinen alten Kopfhörern auch schon gemerkt. Ich glaube, dass ich zum Zeitpunkt, wo sie ankamen doch sehr empfindlich auf den Peak war (wenig schlaf, wenig gegessen, etc.). Heute wiederum finde ich auch das Kollegah-Album doch sehr gut anzuhören mit den Kopfhörern - allerdings merke ich ganz klar, dass das Album nicht so hochwertig produziert wurde - unabhängig vom Peak. Hatte glaube ich hier auch jemand geschrieben.

Habt ihr das auch, dass sich der selbe Track auf dem selben Equipment doch je nach Stimmung völlig anders anhört?
 
AW: DT 990 sehr scharfes "s"

Nun, um auch nochmal meine bescheidene Meinung hier einzufügen: Ich kann mit dem 990 auch leider absolut gar nix anfangen. Die Höhen sind einfach absolut überspitzt und viel zu krass. Das kommt aber von jemandem, der mit dem 880 sehr gut klar kommt. Der 990 scheint bei mir eine Schwelle zu durchbrechen wo mein Kopf dann "haaaalt stop, zu viele Höhen" schreit und ich Kopfschmerzen bekomme.
Der 880 löst das bei mir nicht im geringsten aus. Im Gegenteil: Subjektiv löst der 880 in den Höhen deutlich besser auf, was trotz des ebenfalls vorhandenen, aber abgeschwächten, Beyerpeak, für super Detaillierung sorgt. Der 990 übertreibt es imho einfach und schießt bei sibilanten völlig über das Ziel hinaus. Ich bin eher ein Freund von hellen Hörern, ein HD600 ist mir bereits zu dunkel, aber der DT990...no way. Wenn du nicht hundertprozentig mit dem Kopfhörer zufrieden bist würde ich ihn zurückgeben, denn das ist kein Kopfhörer den man "mal eben schnell" kauft und dann für 2 Jahre behält und wieder verkauft. Natürlich kann man das machen - aber praktischer wäre es halt, gleich einen zu kaufen der einem von der Tonalität her passt und gefällt.
 
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Zustimmung an den Post von xXTHMXx.
Ich habe auch schon Hörer aufgesetzt bei denen ich sofort gehört habe, dass sie nichts für mich sind. Bis jetzt habe ich noch keine Entscheidung bereut.

Habt ihr das auch, dass sich der selbe Track auf dem selben Equipment doch je nach Stimmung völlig anders anhört?

Völlig anderst ist übertrieben, aber minimal vlt. schon, ja. Ich denke das Hören ist in jeder Situation eine Empfindungssache und somit auch Abhängig von Müdigkeit etc.

Ja, Kollegah ist jetzt musikalisch vlt. nicht gerade auf höchstem Niveau. :D

Ich habe vor kurzem in einem anderen Forum davon gelesen, dass Leute felsenfest behauptet haben ihre neuen Kabel für ihre Kopfhörer haben sich nach einigen Stunden eingspielt. Mag man glauben oder nicht. (ich jedenfalls nicht) Es gibt defintiv mehr als genug Voodoo im Soundbereich. Irgendwie muss man seine wahnwitzigen Ausgaben ja vor sich selber rechtfertigen :evillol:

Bei den Kopfhörern glaube ich aber auch dran, dass eine Einspielzeit einen Einfluss haben kann.

Hoffe du kannst dich an den Sound des Beyer gewöhnen, oder dich von ihm Trennen.


Edit:
Spätestens wenns dir bei dem Peak wie dem guten Tyll von InnerFidelity bei einem 2700$ Ultrasone ergeht, weißt du, dass du dich trennen musst :hammer_alt:
https://www.youtube.com/watch?v=L34S4Tt1EuQ
 
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dideldei schrieb:
Fuer dieses Argument haette ich gerne eine Formel von Dir - ansonsten ist das keine physikalische Begruendung.Die Schwingungen die erzeugt werden, haben kein Einfluss auf das neue Material. Die geben weder nach noch werden sie schlechter. Hier kann nur die Wartung helfen, dass es nicht proede wird fuer die Gefahr, dass es reißen kann.

Wenn deine Theorie stimmen wuerde, duerften Boxen gar nicht spezifiziert werden, weil der Membranen eine unregelmaessige Geschwindigkeit bekommt im Wechselstrom. Wird er groesser als erlaubt(nach deiner Theorie) entsteht ein falscher Ton in der gegebenen Frequenz. Dadurch ergibt sich ein falscher Ueber- und Unterdruck.

Natürlich ändern sich die Eigenschaften mit der Zeit. Hauptursache wäre hier die elastische Hysterese sowie Kriechen (Retardation). Da es sich beim Kriechen um einem logarithmischen Zusammenhang handelt, ist stellt sich zu Beginn des Effektes die größte Änderung ein. Die Bauteile "leiern" tatsächlich aus.
 
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Ich rede nicht vom Altern. Das bezieht sich auf das Einspielen, was hier angepriesen ist. Was du schreibst ist natuerlich richtig:)

Vorbeugen kann man das durch qualitative Boxen.
 
Ändert ja nix daran, dass der Klang sich mit Zeit ändern kann. Ob da ein Unterschied zwischen 100 h ohne Nutzung oder 100h mit Nutzung auftritt, ist natrülich eine andere Sache. Wobei Schwingbelastung zu einer Temperaturerhöhung führt, was widerum den Kriecheffekt verstärkt. Ob das hörbar ist oder nicht, kann ich aber nicht beurteilen.
 
Ihr dürft euch das auch nicht so vorstellen, dass ein eingespielter KH sich völlig anders anhört. Es sind nur Nuancen und vordergründig der Hochtonbereich.

Noch ein "Aberglaube": Leute die denken alle Verstärker hören sich gleich an... dem ist natürlich nicht so.

Und ich meine jetzt nicht, wenn eine Röhre die Vor- oder Endverstärkung übernimmt. Auch bei reinen Transistorverstärkern hört man Unterschiede - natürlich auch wieder eher wenn man wie von mir oben beschrieben "alles andere passt".

Bei Kabeln muss ich passen: Die sind mMn nur für die Optik. Sich sündhafte teuere Kabel zu kaufen bringt schon deswegen nichts, weil man sich einfach mal die Verkabelung in den Kopfhörern anschauen muss. Eine super Verkabelung mit hochwertigen Kabeln würde nur dann vielleicht was bringen wenn, 1. viel Spannung durchläuft, 2. es in einer Umgebung stattfinden würde, die voll von Indifferenzen wäre (Stickwort Abschirmung) und wenn natürlich der komplette Weg mit dem hochwertigen Kabel versorgt wäre. Nur dann wäre ich geneigt dort vielleicht einen Unterschied zu merken.

Teure Kabel haben aber auch andere Eigenschaften: Robuster, besser biegbar, schönere Optik, wertigere Haptik. Das sind so eher die Bereiche die ein teures Kabel ausmachen.
 
Also ich hatte ungefähr fünf Jahre einen DT 990 Pro im Einsatz. Bei mir persönlich waren die "s"-Laute zum Ende hin weniger erträglich wie zu Beginn. Weder hat sich da mein Gehör angepasst, noch hat sich der Kopfhörer auf irgend eine Art und Weise eingespielt. Man könnte es probieren, ich sehe da aber kein Verbesserungspotential.

Gruss
 
Mal was anderes: die DT 990 sind nur minimal leiser als meine 32 Ohm Superlux Dinger, obwohl die 990 (angeblich) 250 Ohm haben. Kann man das irgendwie überprüfen, wie viel Ohm es denn sind?
 
Das liegt daran, dass die Beyer einen sehr hohen Wirkungsgrad haben.

Die Ohmzahl zum Vergleich der Lautstärke herzunehmen, kann man eigentlich nur intern innerhalb einer Produktserie. Sprich z. B.: DT 880 in 250 und 600 Ohm.

Die AKG haben oftmals relativ wenig Ohm, sind jedoch trotzdem leiser als die Beyer.

Mein Ether C mit 23 Ohm spielt auch leiser als ein DT 880 in 250 Ohm.
 
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Ich hab im Soundkartentreiber dem "Exciter Modus" gefunden (nochmal anderes Klangbild für Kopfhörer > 64 Ohm) und das mit dem Peak hat sich wohl erledigt :)

Nehme den tatsächlich nicht mehr unangenehm wahr!
 
Ich glaub das ist auch einfach ne Umgewöhnung.
Das bei Boxen auch nicht anders.

Hab auch die ein oder andere Box getestet und fast alle waren in den Höhen so ziemlich aufdringlich und man nimmt es ja schon fast schmerzhaft war(gutes bsp. das lied von LimpBizkit Hot Dog oder in DmC wenn man blockt oder gekreische von irgentwelchen Teens in Horrorstreifen^^) ausser die komischen Logitech Trötis für 40€ rum aber da hat wohl der Woofer alles unterdrückt^^.


Gib dein Gehör einfach etwas Zeit so mache ich es auch mit meinen neuen Boxen und wenn sich nix daran ändern sollte was ich mal bezweifel weil man sich an alles Gewöhnt kann man es im schlimmsten fall wieder vk.
 
Naja, wer kauft sich denn bitte Lautsprecher die einem nicht auf Anhieb gefallen, jetzt mal im Ernst ? Das ist doch völlig kontraproduktiv sich was zu holen an das man sich "gewöhnen" muss. Dann geh ich lieber in den nächsten Hifi-laden, sage "ich hab ein budget von xxx€, zeig mal her was ihr da habt", hör mir die an und nehm dann die, die komplett überzeugen. Und wenn der Händler dann sagt " hey, die hier sind zwar 200€ teurer, aber deutlich besser als alles andere was ich hab" und die hauen dich vom Stuhl, dann kaufst du halt die...so war es bei mir und ich bereue den Kauf keine Sekunde. Hätte ich die günstigeren genommen, würde ich heute den besseren immer noch hinterhertrauern.
 
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