Dual-Boot Windows-Linux problematisch?

Wackelkarton

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Hallo,

ich möchte mal wissen, wie unkompliziert ein Dual-Boot von Windows und Linux ist. Also nicht vom Einrichten (da vermute ich eh, dass es für mich kompliziert ist), sondern ob es hinterher Probleme gibt.

Ein Freund hatte mal 2 verschiedene Windows-Versionen im Dualboot installiert und eine hat die andere irgendwann mal zerschossen, er hat mir daher davon abgeraten. Aber Windows-Windows ist ja in der Hinsicht vermutlich auch was anderes als Windows-Linux.
Allerdings hab ich das auch schon von Windows-Linux gehört, wenn Windows ein Update bekommt.

Die meiste Zeit werde ich eh Linux verwenden. Windows ist nur für eine einzige berufliche Anwendung, wo eine VM keinen Sinn macht.

Danke!
 
Meiner Erfahrung nach nur auf 2 verschiedene Festplatten machen, ist im Falle von Problemen einfacher zu handhaben.
Aber selbst dann hatte ich es schon erlebt das irgendein Windows Update irgendwas beim Linux Boot Manager (GRUB) zerschossen hat. Aber dafür gabs eigentlich immer eine Lösung.
(Erste Antwort und leider nicht von nem absoluten Linux Profi sondern mehr Anwender)
 
Zwei Platten hab ich nicht.

-=:Cpt.Nemo:=- schrieb:
Aber selbst dann hatte ich es schon erlebt das irgendein Windows Update irgendwas beim Linux Boot Manager (GRUB) zerschossen hat. Aber dafür gabs eigentlich immer eine Lösung.
Das müsste dann für den Fall von einer Platte doch eigentlich genauso gelten?!
Edit: Ich merke grad, die Probleme bei einer einzelnen Platte können ja auch anderer Natur sein.

So oder so, wie häufig passiert sowas denn?
 
Zuletzt bearbeitet:
Das einzige Mal, dass ich Probleme mit einem Dual-Boot hatte (seit 11 Jahren), das war, als ich Windows und Linux auf zwei unterschiedlichen Platten installiert hatte :)
Da gab es nämlich irgendwann mal einen Kernel- oder Grub Bug, der dann in einen Boot-Loop resultierte. Aber das ist behoben und zwei Platten sind natürlich wieder möglich. Aber ich versteh diese Empfehlung nie.

Worauf du aber wirklich achten solltest ist, dass du unter Windows den "Schnellstart" deaktivieren musst, gerade wenn du noch eine Datenplatte/partition hast, auf die auch von Linux aus zugegriffen werden soll. Das könnte Windows dann blockieren.

https://praxistipps.chip.de/windows-10-schnellstart-deaktivieren-so-gehts_50919

Und du solltest dir natürlich klar sein, dass wenn du es zusammen auf einer Platte installierst, der Bootloader verändert wird. Wenn du mal kein Bock mehr auf Linux hast, wird der Bootloader auch da sein, wenn du die Linux-Partition löschst. Das heißt, wenn er dich stört, muss du ihn von Windows aus (soweit ich weiß nur mit einem Windows Installationsmedium möglich) überschreiben.

Ansonsten, wie gesagt, nie Probleme mit Dual-Boot auf einer Platte gehabt.

!!! Ich hab bisher immer beide Systeme im BIOS-Modus installiert !!!

Ich kann mir vorstellen, dass dein Windows schon in UEFI installiert ist, also muss Linux auch im UEFI installiert werden. Da würde ich mal explizit nach UEFI Dual Boot im Forum oder sonst wo suchen. Auch das mit dem Bootloader könnte sich da etwas unterscheiden. Bei UEFI auch das Stichwort Secure-Boot mal nachschauen und bei dir im BIOS nachsehen.
 
Du musst auch noch entweder das Linux so einstellen, dass es mit lokaler Zeit arbeitet, oder Windows so, dass es mit UTC arbeitet. Ansonsten verstellen die jedes Mal beim Wechseln die Systemzeit.
 
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Wackelkarton schrieb:
So oder so, wie häufig passiert sowas denn?
Das kann man nicht bestimmen!
In der Regel läuft das völlig problemlos, egal ob auf einer oder mehreren Platten.
Der Teufel steckt dann manchmal im Detail. So ist oft genug nicht mal Windows das Problem, sondern die UEFI Firmware des Rechners bzw. dessen Zusammenspiel mit Windows.

Es könnte von Vorteil sein, zunächst einen Clean Install von Windows zu machen und ein vorinstalliertes komplett erst mal zu löschen.

Der Vorteil von 2 Platten ist halt perspektivisch, wenn man bei der Installation von Linux die erste Platte abklemmt. Dann bleibt alles relevante schön getrennt für spätere Aktivitäten. Auf einer Platte muss man dann eben etwas umsichtiger mit Löschungen von BS etc. umgehen.
 
Garmor schrieb:
Du musst auch noch entweder das Linux so einstellen, dass es mit lokaler Zeit arbeitet, oder Windows so, dass es mit UTC arbeitet. Ansonsten verstellen die jedes Mal beim Wechseln die Systemzeit.
Wie geht man da am besten vor?
 
Ich mach das nicht sonderlich oft und schaue dann auch nur auf Google nach Anleitungen. In der Regel wird vorgeschlagen, die Einstellungen in Linux zu ändern und nicht in Windows. Wahrscheinlich weil der Klügere nachgeben soll. :evillol:
 
Krakadil schrieb:
Wie geht man da am besten vor?
Ich mach das bis jetzt so, dass wenn ich in Windows boote, einmal über die Uhr unten ins Menü gehe und auf den Knopf zum synchronisieren drücke :) Unter Linux hab ich immer die richtige Zeit.

Aber wie von anderen hier schon angedeutet, es gibt bestimmt auch eine permanente Lösung.
 
Also verstehe ich Eure bisherigen Antworten so, dass es mit einer oder 2 Platten Probleme geben kann, aber die sind zu lösen (ohne dass man alles neu Aufsetzen muss, denk ich mal)
Ich hab den Befehl vom ubuntuusers-wiki eingegeben und da kommt raus, dass ich BIOS habe, nicht UEFI (das ist doch hardwarespezifisch?) und damit offenbar weniger fehlerträchtig für Dualboot.

Zu den Zeiten (ich hab das Problem jetzt schon mit Live-Linux):
was heisst denn "lokale Zeit"? Und UTC wäre auch UTC plux x, oder?
Ich mach den halbjährlichen Wechsel der Zeiten auf dem Computer auch nicht mit, d.h. muss die Uhr immer mal wieder "für mich richtig" stellen.
 
gio127 schrieb:
Aber wie von anderen hier schon angedeutet, es gibt bestimmt auch eine permanente Lösung.


Das kann man per Regedit lösen.

Windows-Taste + R drücken, "regedit" eingeben und Enter drücken oder OK.
Zum Pfad

HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Control\TimeZoneInformation

gehen.
Im rechten Fensterteil ein Rechtsklick -> Neu -> Neuer DWORD-Wert (32-Bit) mit dem Namen RealTimeIsUniversal anlegen
RealTimeIsUniversal nun per Doppelklick öffnen und den Wert auf 1 setzen.

Das sollte funktionieren.
 
gio127 schrieb:
Aber wie von anderen hier schon angedeutet, es gibt bestimmt auch eine permanente Lösung.
Habe mal gesucht und das gefunden

timedatectl set-local-rtc 1 --adjust-system-clock
 
Wackelkarton schrieb:
Also verstehe ich Eure bisherigen Antworten so, dass es mit einer oder 2 Platten Probleme geben kann, aber die sind zu lösen (ohne dass man alles neu Aufsetzen muss, denk ich mal)
Im Grunde brauchst du Windows nicht neu aufsetzen. Du brauchst aber natürlich Platz auf der Platte für das zweite System. Wenn du die Windows-Partition verkleinern musst, dann würde ich wenigstens eine Datensicherung machen. Bei mir hat das die letzten Male zwar immer geklappt (hab ich aus Windows heraus gemacht), aber es könnte auch was schief gehen. Dann musst du wohl oder übel beide Systeme installieren.
Wackelkarton schrieb:
Ich hab den Befehl vom ubuntuusers-wiki eingegeben und da kommt raus, dass ich BIOS habe, nicht UEFI
Dann musst du nur bei der Installation von Linux darauf achten, dass du nicht die UEFI-Version installierst.
Wenn du beim booten mit dem Stick in das Bootmenü deines Mainboard gehst (meist mit F11 oder F12, zumindest bei mir), dann bekommst du für den USB-Stick (falls du dir einen Stick erstellt hast) eigentlich zwei Einträge angezeigt. Einer davon fängt mit UEFI an. Den nimmst du nicht.
Wackelkarton schrieb:
Zu den Zeiten (ich hab das Problem jetzt schon mit Live-Linux):
was heisst denn "lokale Zeit"? Und UTC wäre auch UTC plux x, oder?
Ich würde die Zeiten erstmal außer acht lassen und mich darum kümmern, wenn beide Systeme laufen.
Und @KDE_Fan hat auch schon eine Lösung aufgezeigt, wie du das von Windows aus löst.
In Linux sollte eigentlich unter allen bekannteren Desktop-Umgebungen irgendwo eine Einstellung sein (ein Haken oder so), dass er die Zeit automatisch aus dem Internet synchronisiert. So kenne ich das zumindest.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei mir ist auf einer Platte in einem Notebook (Dell XPS) ein Dualboot Windows-Ubuntu im Einsatz seit 2 Jahren. Läuft ohne große Probleme, meiner Erfahrung nach macht es sich am besten, alle OS die auf der gleichen Platte landen, sauber neu zu installieren. Nutze alles im UEFI Mode, falls das relevant sein sollte. Sonst nur die beiden oben erwähnten Tipps

  • Linux auf lokale Zeit oder Windows in UTC
  • In Windows umbedingt den Schnellstart deaktivieren (in den Energieeinstellungen)

beachten.

Linux kann mit den passenden Treibern/Paketen auf die "Windows" Partitionen zugreifen, das mounten geht super und dann kannst du so auch Daten sharen. Windows kann dies so nicht, da müssen dann externe Programme her.
 
Fuerstroby schrieb:
Linux kann mit den passenden Treibern/Paketen auf die "Windows" Partitionen zugreifen, das mounten geht super und dann kannst du so auch Daten sharen. Windows kann dies so nicht, da müssen dann externe Programme her.
Ich hab bisher immer eine Datenpartition in NTFS erstellt, worauf ich dann Daten legen konnte, die von beiden Systemen erreichbar sein sollten. Am Anfang z.B. alle Mediendateien, wie Musik und so, weil ich immer die Möglichkeit haben wollte im Notfall auf Windows zurückzugreifen. Ist aber nie vorgekommen.
Und wie du schon sagtest, von Linux aus auf die NTFS-Partition zuzugreifen ist kein Problem.

Die erste Frage ist eigentlich, wie partitionieren. Wieviel Platz wird für Windows benötigt (mit etwas Raum nach oben) und wieviel bleibt dann über.

Früher reichte für Linux eine 16 GB root Partition aus, aber mittlerweile, mit größer werdenden Programmen und Formaten wie Snap, Flatpak, Appimage, die wie Windows-Programme jeweils eigene Abhängigkeiten mitbringen, gehe ich bei root nicht mehr unter 32 GB. Im Moment auf dem PC sogar 64 GB und auf dem Laptop 48 GB. Und dann habe ich jeweils nochmal genauso große /home Partitionen.

Wenn dann noch Platz für eine separate Datenpartition über ist, gut.
Ergänzung ()

Krakadil schrieb:
Habe mal gesucht und das gefunden

timedatectl set-local-rtc 1 --adjust-system-clock
Das wäre dann eine Lösung aus Linux heraus. Ich persönlich würde das eher in Windows umstellen, weil ich in Linux bisher immer die korrekte Zeit angezeigt bekomme. Nur wenn ich danach in Windows zurückboote, dann ist da wieder um 1-2 Std. verstellt.
Man muss natürlich auch im BIOS/UEFI des Mainboards nachschauen, dass da die korrekte Zeit eingestellt ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
gio127 schrieb:
Die erste Frage ist eigentlich, wie partitionieren. Wieviel Platz wird für Windows benötigt (mit etwas Raum nach oben) und wieviel bleibt dann über.

Früher reichte für Linux eine 16 GB root Partition aus, aber mittlerweile, mit größer werdenden Programmen und Formaten wie Snap, Flatpak, Appimage, die wie Windows-Programme jeweils eigene Abhängigkeiten mitbringen, gehe ich bei root nicht mehr unter 32 GB. Im Moment auf dem PC sogar 64 GB und auf dem Laptop 48 GB. Und dann habe ich jeweils nochmal genauso große /home Partitionen.
Das ist fast die wichtigste Frage, weil die Partitionsgröße ändern nachträglich ist eher ätzend. Da ich unter Linux entwickle, ist meine Partition von Anfang an sehr groß dimensioniert. Ubuntu nackt braucht ca. 20GB, da kommen dann natürlich die Programme selbst noch hinzu, aktuell hab ich 40GB in /root, wobei da 15GB auf /home entfallen. Ich hab aber /home und /root auf einer Partition liegen, da ich alle Daten, die nicht zwingend auf der Linux Partition liegen, auf den anderen Partitionen liegen.

gio127 schrieb:
Das wäre dann eine Lösung aus Linux heraus. Ich persönlich würde das eher in Windows umstellen, weil ich in Linux bisher immer die korrekte Zeit angezeigt bekomme. Nur wenn ich danach in Windows zurückboote, dann ist da wieder um 1-2 Std. verstellt.
Man muss natürlich auch im BIOS/UEFI des Mainboards nachschauen, dass da die korrekte Zeit eingestellt ist.
Sollte man auch in Windows umstellen, da Windows denkt, die UEFI Time is local time, obwohl man eigendlich von ausgehen sollte, das die Hardware Clock in UTC gehalten wird. Naja, Windows halt.
 
gio127 schrieb:
Ich würde die Zeiten erstmal außer acht lassen und mich darum kümmern, wenn beide Systeme laufen.
Ja, Du hast vollkommen recht. Erstmal muss ich den Rechner ans Laufen kriegen.

gio127 schrieb:
Ich hab bisher immer eine Datenpartition in NTFS erstellt, worauf ich dann Daten legen konnte, die von beiden Systemen erreichbar sein sollten.
Ja, so hab ich es im Prinzip auch vor.
gio127 schrieb:
Die erste Frage ist eigentlich, wie partitionieren.
Ja, da werde ich vorher einen Plan entwickeln und Euch dann nochmal um Rat fragen.
Allerdings:
gio127 schrieb:
gehe ich bei root nicht mehr unter 32 GB. Im Moment auf dem PC sogar 64 GB und auf dem Laptop 48 GB.
Und Windows kommt ja auch noch dazu. Ich hab nur ne 250GB-Platte. (ich mein gut, jetzt mit dem Live Linux komm ich mit 4GB hin, für Daten UND Linux.) Die Anwendungen werden schon einiges fressen, z.B. Mediathekview 1GB. Gelegentlich Videos und berufliche Daten wären das Grösste, kann aber alles, was ich nicht im Augenblick brauche auf extern verlagern).

Wie ist es denn, wenn ich dann eine andere Linux-Distribution drauf haben will, muss ich dann alles neu aufsetzen oder reicht es dann, den Linuxteil (nach Datensicherung) neu zu machen? Und ohne nochmal die Partitionierungen zu ändern?
 
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