News E-Book-Reader: Rakuten Kobo übernimmt Tolino

mischaef

Kassettenkind
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Aufruhr im Reader-Sektor: Der E-Commerce-Konzern Rakuten will „Vermögensteile der Deutschen Telekom AG“ erwerben, womit die komplette Tolino-Sparte in den Besitz des japanischen Unternehmens übergehen würde, welches bereits 2011 Kobo übernommen hatte.

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Artikel-Update: Soeben hat die Tolino-Allianz die Übernahme durch Rakuten offiziell per Pressemitteilung bestätigt. In dieser wird jedoch nicht das japanische Unternehmen als neuer Eigner genannt, sondern Kobo als neuer Technologiepartner aufgeführt. Dieser wird die Plattform Tolino zum Monatsende hin übernehmen. Entsprechende Verträge sollen bereits in Kürze unterzeichnet werden, bedürfen jedoch noch der Genehmigung durch das Bundeskartellamt. „Zusammen mit unseren Partnern aus dem deutschsprachigen Buchhandel wollen wir das tolino Ökosystem für seine zahlreichen Kunden weiter verbessern“, so Michael Tamblyn, CEO Rakuten Kobo.

Zudem wurden auch erste Informationen über die Zukunft des Labels Tolino veröffentlicht, welches als eigene Marke unter dem Dach von Rakuten Kobo im deutschsprachigen Raum bestehen bleiben soll. Somit soll sich auch nach der Übernahme für Tolino-Kunden nichts ändern, diese können weiterhin auf das bisherige Angebot zugreifen. Die Tolino-Reader-Serie soll zudem fortgeführt und bisherige Geräte auch weiterhin gepflegt werden. Die kostenlose Nutzung der Telekom HotSpots, der Tolino App sowie der Tolino Cloud stehen ebenfalls im gewohnten Umfang zur Verfügung.
 
Es bleibt zu hoffen, dass am E-Book Markt ein Mitspieler erhalten bleibt, der Amazon mit seinem Kindle dauerhaft Konkurrenz machen kann. Unter welcher Flagge Tolino auch immer steuert, das wird hoffentlich erfolgreich sein.
Außerdem geht es hier nicht nur um den omnipräsenten Kampf gegen den E-Commerz Riesen Amazon sondern auch noch um den Kampf offenes gegen geschlossenes E-Book-Reader-System.
 
Kann ich mich nur anschließen, hoffentlich geht's auch mit Software Features vorwärts, meiner Meinung nach der Punkt wo man sich gegen Amazon profilieren muss. Technisch finde ich die meisten Geräte bereits wirklich top.
 
Ich finde, dass die Übernahme wieder mal ein Armutszeugnis für Deutschland im Bereich e-Commerce und Geräte ist.
 
neofelis schrieb:
Außerdem geht es hier nicht nur um den omnipräsenten Kampf gegen den E-Commerz Riesen Amazon sondern auch noch um den Kampf offenes gegen geschlossenes E-Book-Reader-System.

wirklich? der kindle ist doch auch nicht wirklich ein geschlossenes system.
 
Ich verstehe das Argument auch immer nicht so ganz.
In Sachen DRM ist man beim Kindel abhängig von Amazon, beim Tolion abhängig von Adobe. Kopierschutzfreie Bücher lesen beide gleich gern. Der einzige Vorteil beim Tolino ist die freiere Shopwahl - was bei ausländischen eBooks IMO nicht sehr relevant und bei Deutschen dank Buchpreisbindung letztlich eine reine Geschmacksfrage ist.
 
Ausser das man sich mit den Amazon Reader an Amazon bindet, haben sie noch den Nachteil, dass man damit keine Onleihe nutzen kann. Da dies das AdobeDRM vorraus setzt.

Beste Grüße
vitacola45
 
Wird ja niemand gezwungen die Amazon Reader zu nutzen. Gibt genügend andere gleichwertige bzw. bessere Geräte.
 
@Vitacola45:
Wo binde ich mich den an Amazon?
 
mischaef schrieb:
@Vitacola45:
Wo binde ich mich den an Amazon?

natürlich kann mein DRM-freie Bücher und PDF auch aus anderen Quellen darauf nutzen.

Bei DRM-Titeln ist dann aber Schluss, für mich ist die Nutzung der Onleihe das wichtigste Argument gegen einen Kindle.

Beste Grüße

vitacola45
 
Das bedeutet dennoch nicht, dass man sich an Amazon bindet. Die Onleihe dürfte nur ein kleiner Teil der Leser nutzen. Und bei Amazon hat man eben auch ein entsprechendes Angebot. Natürlich kostet das, aber die Onleihe ist im Grunde auch nicht kostenlos. Zudem muss ich da sehr lange auf viele Bücher warten.
 
Tolino, Kobo & Kindle halte ich alle für gleich offen wie geschlossen. Wobei die Shopbindung bei Kindlegeräten ein klarer Minuspunkt ist. Das sich in vielen Marktsegmenten die Anbieter auf wenige reduzieren, kann nicht im Sinne des Verbrauchers sein. Es gibt zwar noch kleine Anbieter wie Beam, diese haben aber einen minimalen Marktanteil. Das wird dem Kartellamt schon genügen, sonst gibts halt wieder eine Ministererlaubnis.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Also, offen oder geschlossen, mir persönlich egal, ich bin mit Amazons Kindle (Paperwhite) sehr zufrieden.
Gleichzeitig lese ich mal am Smartphone oder im Browser weiter, alles schon gesynced mit meinem Account.

Würde ich nicht missen wollen :)
 
fandre schrieb:
Ich finde, dass die Übernahme wieder mal ein Armutszeugnis für Deutschland im Bereich e-Commerce und Geräte ist.

Sobald etwas in der Richtung läuft und Marktchancen hat wird es aufgekauft, der Hang zur Oligopolbildung scheint da besonders groß zu sein.
 
Tolino war mal wieder ein deutscher Versuch irgendwie mit einem Jahre zuvor erschienenen amerikanischen (und bei der Verbreitung internationalen) Anbieter zu konkurrieren.
Hatte man jemals eine wirkliche Chance?
Nöö!

Amazon hat mehr Budget für die (Weiter-)Entwicklung und ist für Entwickler auf diesem Gebiet auch sicherlich der interessantere Arbeitgeber, ihre Publikationsplattform ist interessanter, denn englischsprachige Indie-Veröffentlichungen werden eben dort erscheinen und nicht einzeln bei jeder kleinen nationalen Mini-Plattform auf der Welt.
Millionen Leute haben eh schon ein (mit Zahlungsdaten verknüpftes) Konto bei Amazon, oft auch eine Prime-Mitgliedschaft.
Hürdenloser kann der Kauf des E-Readers und passender eBooks gar nicht sein.
Ich klicke im Amazon-Webshop auf den Kaufen-Button eines Kindles, der kommt mit Glück schon am selben Abend, das Benutzerkonto ist bereits eingerichtet und ich muss ihn nur noch mit meinem WLAN verbinden (oder nehme die 3G-Variante).

Und aufgrund der großen Familie von Amazon-Tocherfirmen kann ich die zum eBook passenden Hörbücher vergünstigt kaufen und der "Lesefortschritt" gleicht sich automatisch ab.
 
Gerade für Leute, die mit Computern nichts am Hut haben, ist es recht kompliziert und unverständlich, bis sie (erstmalig) ein epub-Buch lesen können; die Einrichtung einer Adobe ID und Adobe Digital Edition ein Graus.

Bei Amazon: kaufen, laden, lesen.
 
@Tuetensuppe
Bitte das eigene Wissen an den realen Gegebenheiten anpassen! Dieses Szenario stimmt schon lange nicht mehr. Mehr als 2/3 der großen Verlage liefern heute E-Books ohne hartes DRM aus. Die können auf jedem Reader der E-Pub unterstützt ohne Adobe-Konto gelesen werden. Es mag sein, dass Amazon hier in Sachen Bequemlichkeit die Nase vorne hat, aber ohne Umkonvertierung (was für Leute, die mit Computern nichts am Hut haben, auch zunächst nicht einfach ist) bin ich bei E-Pub eben nicht auf einen Händler angewiesen. Ob das die Leute interessiert ist eine ganz andere Sache.

Für mich macht es die Mischung: Ich besitze einen Kindle Paperwhite, einen Kobo Auro One und einen alten Sony PRS-T1 und kaufe E-Books daher in den allermeisten Fällen (von günstigen Indi-Titel mal abgesehen) als E-Pub ohne hartes DRM. Das kann ich via Calibre ohne Probleme auf alle Reader bringen. Eine übergreifende Synchronisation wäre zwar toll, ist aber auch kein Beinbruch.
 
Da muss ich mal wirklich "Tütensuppe" zustimmen. Amazon hat die Bedienung für "elektro-unaffinen Leuten" sehr gut gelöst. Anders sieht es bei Mitbewerbern aus, wo oft komplizierte Downloads das Benutzererlebnis verschlechtern... auch Apple konnte da mit seinem vermeintlichen AppStore nicht nachhalten, denn die Synchronisation mit iTunes erweist sich manchmal als sehr mühsam.
 
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