[Erfahrungsbericht] BenQ FP17GX 17" TFT-Monitor

NeoPunk

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NUTZERTESTBERICHT BenQ FP71G X
26.11.2005



Lieferumfang:


Im Lieferumfang des Monitors befindet sich alles, was für den Betrieb notwendig ist. Der obligatorische Standfuß, Stromkabel und Treiber-CD mit Kalibrierungssoftware. Besonderheit: Neben den drei Jahren Vor-Ort-Service befinden sich gleich zwei ausreichend lange Monitorkabel in der Verpackung. Eines für DVI, sowie ein normales analoges VGA-Kabel .

Erster Eindruck:

Der Aufbau des Monitors ist sehr simpel: Auspacken, Fuß montieren, Kabel anstecken. Für das letztere haben sich die Entwickler noch etwas nettes einfallen lassen, was nicht bei allen 71er Modellen gegeben ist: Auf der Rückseite des Standfußes befindet sich ein Clip, mit dem sich die Kabel führen lassen. Somit verschwinden diese komplett aus dem Blickfeld. Da das Netzteil integriert ist, muss man sich darum auch keine Sorgen machen.

tDSC00472.jpg

Kabelführung

Das Design des FP71G(X) ist sehr schlicht aber elegant. Ein schwarzer Monitor mit silbernem Rand, das war's! Die Bedienelemente befinden sich zentriert unterhalb des Rahmens, keine Lautsprecher stören das Auge.

Inbetriebnahme:


Ein Schock! Was zur Hölle ist denn das für ein mieses Bild? Das schwarz des Bootvorganges ließ mich gehörig an den Qualitäten zweifeln. Anstatt eines von meinem alten CRT bekannten tiefen sattens Schwarzes ein dunkelgraues Fleckenmeer! An den Rändern starke Helligkeitsunterschiede, wie man sie von ganzen alten TFTs noch kennen kann. Allerdings muss dazu gesagt haben, dass es im Zimmer nahezu stockduster war, und bedingt durch die Hintergrundbeleuchtung mit Kaltlichtkathoden wohl nicht wesentlich mehr zu reißen war.

Bild-Qualität:


Die spürbaren Helligkeitsunterschiede sind allerdings nur bei komplett dunklem Hintergrund zu erkennen, sobald der normale Windowsdesktop aufkam, war alles wieder in Ordnung, die Verteilung der Helligkeit war dann ok. Beim Betrieb am Tag, bzw. bei normaler Raumbeleuchtung, ist von dem Phänomen nicht mehr viel zu sehen, das schwarz ist schön dunkel, wenn auch nicht ganz perfekt. Aber wenn man nicht danach sucht, sieht man davon nichts. Dieser Effekt tritt nur bei großflachiger Schwarzdarstellung auf, ansonsten ist das schwarz gewohnt dunkel.

Die Farben des Monitors sind schön leuchtend und geben keinen Anlass zur Klage. Für den normalen Office-Betrieb und zum Spielen ideal. Wie es sich dann mit Bildbearbeitung verhält wird noch einmal zu prüfen sein, aber soweit ich es bisher beurteilen kann, werden auch semiprofessionelle (zu denen ich mich zähle) damit gut über die Runden kommen. Profis greifen sowieso lieber zu einem 20 Zöller.

Spiele:

So, nun zum spannenden Teil: Das Spielen! Zu erst habe ich Q4 gestartet. Erster Eindruck: Verdammt gute Interpolation! Während beim Windowsbetrieb die Interpolation schon gut ist, gibt es beim Spielen keinen Grund mehr zur Klage, das Bild wirkt extrem knackig und scharf. Dass es sich dabei um eine Interpolation handelt merkt man kaum. Matschige Darstellungen sind mit diesem Bildschirm kein Thema mehr!

Zur Reaktionszeit: Natürlich kann ich sie nur subjektiv wieder geben, aber aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass ich sehr sensibel für Bewegungsunschärfen bin. Im Betrieb mit NFS:U2 gibt es keinerlei Gründe zur Klage, die Reaktionszeit ist bestens. Auch Q4 ist äußerst spielbar, auch wenn ich (!) noch sehr sehr leichte Schlieren erkennen kann, die allerdings zu keinem Zeitpunkt störend sind. Beim Spielen kann der Screen überzeugen. Momentan finde ich die Kontraste mitunter noch etwas extrem, dies kann aber an den alten Einstellungen liegen, da ich zuvor einen alten 19 Zoll CRT im Betrieb hatte, der zu einer kontrastreichen Darstellung gezwungen werden wollte.

Ein bisschen schlechter fiel ein kurzer (!!!) Test mit Counterstrike (offline, keine Gegner) aus, Bereiche die nur über wenig Kontrast verfügen, neigen dazu ein wenig zu verwischen. Spielstörend wirkt sich dies aber nicht weiter aus, da es sich dabei in erster Linie um entfernte Wand und Bodentexturen gehandelt hat.

Aber der Test von Quake 3 Arena hat das wieder gut gemacht. Hier gibt es ein optimales Bild und schnelle Bewegungen sind kein Problem, der TFT macht alles anstandslos mit und zeigt hier, wie es sein sollte. Bei einigen wenigen sehr niedrig aufgelösten und kontrastarmen Texturen tragt der oben bereits erwähnte Eindruck noch einmal auf, ist aber nicht störend. Nach ein paar Minuten des Spielens mit diesem Monitor braucht man keinen CRT mehr um glücklich zu werden :D

Bildschirmfotos:


Um einen objektiveren Eindruck zu bekommen, hier orginal Bildschirmfotos (für volle Größe anklicken). Aufgenommen mit einem K750i, Belichtungsdauer 1/20s (ISO 200), Auslösegeschwindigkeit: 1/16s. Da die Belichtungsdauer recht hoch ist, ist zu bedenken, dass doppelt sichtbare Elemente durch diese zustande kommen. Interessanter sind die Schlieren (nach denen man schon such muss!). Bei dem dritten Bild handelt es sich um eine sehr schnelle Drehung.




Interpolation: Ladebildschirm Q4
Die Buchstaben fransen bei naher Betrachtung
an den Rändern auf - wohl Teil der
Interpolation. Das gesehene Bild ist tadellos.




Interpolation: Spielszene
Auch hier wieder das Ausfransen an der linken
Seite der Spielfigur. Im Hintergrund der
Türrahmen mit leicht unscharfen Konturen.




Bewegungsunschärfe
Auch wenn man riesige Schlieren erkennen kann,
das Bild ist nahezu tadellos - die Schlieren sind in
erster Linie eher der Kamera anzukreiden.



Fazit: Bei dem BenQ handelt es sich um einen guten Allrounder mit sehr gutem Preis-Leistungsverhältnis. Für 250 - 270 EUR bekommt man ein schnelles und preiswertes Spielerpanel, das mit einem guten Bild und guten Farben aufwarten kann. Es leistet sich zudem keine echten Schwächen, einzig die Schwarzdarstellung kann man dunkler Umgebung nicht gänzlich überzeugen. Aus diesem Grund

Testurteil: Gut
Preis-Leistung: Sehr gut



Nachtrag: Nach längeren Test mit Q4 und NFS MW kann ich dem Monitor ein perfektes Spielerlebnis bescheinigen. Also uneingeschränkt nutzbar!
Nachteil des TN-Displays: Rot wird schnell zu einem Orangeton, sprich ein leichter Gelbstich ist sichtbar, fällt aber im normalen Betrieb nicht auf.
 
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