News EU-Kommission: Apple soll 13 Milliarden Euro Steuern nachzahlen

Ich weiss :-)
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kai84 schrieb:
Die EU-Kommission dreht sich Sachverhalte zunehmend wie es ihr passt - dass hat m. E. schon diktatorische Züge.

Mir fallen mit diesem Zügen da eher Orban und Kaczinski ein..

Gerne möchte ich auch auf diesen Artikel verweisen.
Aus dem Gebet nehme man sich die Passage "AT OUR BEST", "We give more than we take"...
Wer soetwas bizzares unter die Mitarbeiter streut glaubt auch, er tut es mit der 0,005% Steuerpolitik rechtens.
 
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Warum muss aber apple zahlen und nicht Irland? Irland machte wohl das Angebot und apple hat es nur angenommen.

Oder ist es wie mit dem kaufen von Hehlerware.
Apple musste vielleicht wissen das unter 1 Prozent Steuern nicht in Ordnung sein können
 
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Wieso sollen irische und europäische (Irland ist ein netto Empfänger) Steuerzahler für Apples Milliardengewinne Zahlen? Die Logik ist mir nicht ganz klar.
 
lamor200 schrieb:
Warum muss aber apple zahlen und nicht Irland? Irland machte wohl das Angebot und apple hat es nur angenommen.

Sollte mir jemand Hehlerware andrehen und das später aufgedeckt werden muss ich die Ware auch hergeben, selbiges gilt für so gut wie jedes andere vergehen das man angeboten bekommen hat. Unwissenheit schützt nunmal nicht vor Strafe und ich bezweifel die Unwissenheit ;)

Weiters nehme ich an, dass auch Irland nicht ganz ungeschoren davon kommen wird.
 
Sehe ich auch so, sie werden mindestens das Double Irish (da bekomme ich irgendwie Durst bei dem Namen) wegkippen müssen. :-)
 
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Peter_Shaw schrieb:
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, wieso hier manche für Konzerne Position beziehen, die riesige Gewinne einfahren, aber kaum Steuern bezahlen und sich somit aus ihrer gesellschaftlichen Verantwortung stehlen? Hauptsache, man kann wie üblich gegen die EU wettern, oder wie?
Das dürfte ein Mix sein aus "Die böse EU will meinen Lieblingshersteller an Bein pinkeln, das geht gar nicht!", und die andere Hälfte ist wohl schlicht unfähig sinnerfassend zu lesen.
Dazu kommt, dass das Beihilfegesetz, gegen das Irland offensichtlich verstoßen hat, ja nicht erst seit gestern exisitiert.
Man kann nur hoffen, dass die EU endlich mal konsequent durchgreift. Luxemburg wäre ja auch so ein Kandidat, wobei es mich überrachen würde, wenn sich unter Juncker da so viel tun würde.
Genau so siehts aus. Es geht hier darum dass Irland seit Jahrzehnten gegen die Wettbewerbsbestimmungen verstösst und illegal zu wenig Steuern verlangt hat.
Das es Apple erwischt hat liegt wohl eher an der Natur der Sache dass man sich gleich mal den größten Fisch geschnappt hat.
Ob die EU da weiter durchgreift und sich auch die anderen krallt... na mal abwarten ob man vor dem "Freund" über den Atlantik nicht wieder einknickt.
Insgesamt liegen geschätzt 500Mrd in Irland (knapp 200 allein von Apple), woraus ungefähr 160Mrd Steuerausfälle für verschiedenste Staaten resultieren !
Dass sich in Luxemburg was ändert sehe ich auch nicht, solange Juncker am Ruder der Kommission sitzt.
Zudem wäre da ja unter anderem auch noch Holland und die Kanalinseln zu erwähnen...

BmwM3Michi schrieb:
warum werden die Steuern nicht in dem Land gezahlt in dem die Gewinne anfallen?
Also zB Gewinne aus Deutschland würden in DE versteuert,
und nur Gewinne aus Irland werden dann in Irland versteuert! Problem gelöst!
Das wäre eigentlich genau das worauf es hinauslaufen sollte, ja.
Solche Schlupflöcher zu schließen muss aber einstimmig beschlossen werden von den Mitgliedsstaaten, und da haben die genannten Kandidaten nicht nur einmal abgeblockt... Hat man ja unter anderem schon in Dokus "The Brussel Business" usw zur Genüge gehört.

Im übrigen finde ich 13Mrd jetzt relativ human für 10 Jahre, wenn man sich ansieht dass fast von der halben Welt hierher die Umsätze verschoben wurden und nicht nur aus Europa.
Ich denke auch nicht dass Tim Cook jetzt hungern muss, wenn Apple in Zukunft die regulären 12% Steuern zahlen muss. (Hat ja ohnehin zum 5Jahre CEO Jubliäum einen kleinen 100Mio Bonus bekommen...natürlich in Aktien damit man die nicht versteuern muss...)
12% ist immer noch massiv weniger als in den USA fällig werden würde und auch noch deutlich unter dem Schnitt von etwas über 20% den Apple weltweit aufgerechnet zahlt.

Wir können uns aber ohnehin darauf einstellen dass jetzt erstmal ein jahrelanger Prozess vor dem EuGH folgen wird, und am Ende wohl wieder kaum was rauskommen wird; wie damals bei Starbucks mit ihren symbolischen 40Mio Nachzahlungen.

Irland ist ja auch nicht gerade ein unbeschriebenes Blatt.
Mit ihren Finanz- und Bankentricks wären sie damals zur Finanzkrise ja fast pleite gegangen hätte ihnen nicht die EU massiv mit Hilfgeldern unter die Arme gegriffen. Und nun machen sie mit Konzernen ähnlich weiter.
Also völlig richtig dass die jetzt auch mal die Rechnung dafür bekommen.
Liebe EU, jetzt nur am Ball bleiben. Da gibts noch andere Länder/Konzerne!

Und weils grade so schön passt:
Die Anstalt: TTIP, Steueroasen, Starbucks, Amazon, Apple und NSA-BND
https://www.youtube.com/watch?v=7y8zVmpcS8A
Ergänzung ()

Mittlerweile gibts eine Reaktion von Tim Cook auch auf deutsch : http://www.apple.com/de/customer-letter/
Im Fall von Apple findet nahezu die gesamte Forschung und Entwicklung in Kalifornien statt, weswegen der allergrößte Teil unseres Gewinns in den Vereinigten Staaten versteuert wird..
Das würde ich dann doch gerne mal von neutraler Stelle geprüft haben...
Doch die Kommission verlangt jetzt, diese Regeln rückwirkend zu ändern.
Entweder er lügt hier bewusst, oder er hat die Ausführungen der Kommissarin nicht verstanden.
 
Zuletzt bearbeitet: (Ergänzung)
DarkstormX schrieb:
Gerne möchte ich auch auf diesen Artikel verweisen.
Aus dem Gebet nehme man sich die Passage "AT OUR BEST", "We give more than we take"...
Wer soetwas bizzares unter die Mitarbeiter streut glaubt auch, er tut es mit der 0,005% Steuerpolitik rechtens.

Muhaha, was für ein BS, ärgere mich täglich mit mehreren imacs, phones, pars und tvs beruflich rum, würde ich mir nie kaufen den overhypten überteuerten krempel
 
Da das Thema extrem komplex ist und ich mich etwas damit beschäftigt habe versuche ich es mal anschaulich etwas klarer zu machen. Da ich mich derzeit aber vorwiegend mit dem Modell von Ikea beschäftige, kann es sein, dass ich einzelne Punkte von Apples Steuersparmodell mit dem von Amazon vermische. Die sind sich in ein paar Punkten recht ähnlich. Ich werde nicht immer alle zitieren, sondern nur exemplarisch wen raus picken.

TrueAzrael schrieb:
Ich seh das Problem wohl nicht wirklich. Die Richtlinie gilt für alle Mitgliedsstaaten, wenn nun Gesetze und Regelungen entgegen dieser Richtlinie erlassen bzw. getroffen werden waren die von Anfang an ungültig.
[...] Es wurde auch nichts rückwirkend beschlossen. Die Richtlinie gibt es ja schon ne Zeit lang, es wurde nur festgestellt, dass man gegen diese Richtlinie seit 2003 verstoßen hat.
Ja, die Richtlinien gelten für alle Staaten. Jedoch liegt für die betroffenen Jahre keine Aktive Beihilfe vor sondern eher so etwas wie eine fahrlässige Beihilfe. Irland hatte auf Grund eines Doppelbesteuerungsabkommens mit den Niederlanden und einiger steuerlicher Besonderheiten ein Schlupfloch, dass einige Unternehmen ausgenutzt haben. Irland wusste ziemlich sicher von diesem Schlupfloch, hat es dann aber unterlassen es zu schließen.

tobimobi schrieb:
Wenn Irland nicht mehr passt, wird halt eine zentrale in der Mongolei gegründet.
Ehrlich gesagt wäre die ganze Nummer mal endlich eine geschlossene Zusammenarbeit der USA und EU wert.
Die Mongolei bot die entsprechenden steuerlichen Besonderheiten nicht und Irland inzwischen auch nicht mehr. Das Double Irish with a dutch wurde/wird abgeschafft (Übergangsfrist für bereits betroffene Unternehmen).

braintumor schrieb:
hier geht es ganz speziell ums Steuerrecht und man hat sich seitens der EU als erstes "Opfer" Apple ausgesucht. Steuerrecht is eine sehr komplexe Angelegenheit und sollte nicht einfach zu einem stammtisch thema ausarten.
Eine richtige und 2 falsche Aussagen.
Richtig: Das Steuerrecht ist sehr komplex.
Falsch 1: Apple war nicht das erste Opfer. Es hat zum Beispiel schon Fiat und Starbucks getroffen. Da waren die Werte nur ein wenig geringer.
Falsch 2: Es geht hier nicht um das Steuerrecht. Von steuerrechtlicher Seite kann hier eigentlich nichts beanstandet werden.

spawngold schrieb:
Wenn ich das lese, frage ich mich was die für Steuerberater hatten/haben :freak:
Wenn mein Steuerberater mist baut, steht er doch dafür gerade oder?
Shaka schrieb:
@spawngold: Derjenige, der die Steuererklärung unterschreibt steht für falsch gemachte Angaben gerade.
Ob da ein Steuerberater geholfen hat, oder der Nachbar spielt keine Rolle.
Es gibt zwar eine Haftung für Steuerberater bei Falschberatung (in Deutschland auf 5 Mio. € begrenzt), diese haben jedoch nichts falsches gemacht. Aus steuerrechtlicher Sicht war das ganze vollkommen in Ordnung.

SheepShaver schrieb:
DMVCSH schrieb:
Wer weiß welche Schmiergelder dort wieder geflossen sind. Dieser korrupte Haufen:mad:
Da mussten keine Schmiergelder fließen.
In Irland kann ein Unternehmen nur steuerpflichtig sein, wenn es auch seinen Sitz in Irland hat. Eins der irischen Apple Unternehmen hat jedoch keine Adresse in Irland, sowie keine Angestellten, ist aber in Irland gemeldet. Das hat zur Folge, dass laut Doppelbesteuerungabkommen mit zum Beispiel Deutschland Zahlungen für die Patente an eben diese irische Gesellschaft geflossen sind (über Umwege von einer anderen irischen Gesellschaft und einer niederländischen Gesellschaft) und in Deutschland eine legitime Aufwendung waren. In Irland kamen diese Gewinne auch an, jedoch konnte ein Unternehmen dort gemeldet sein, ohne, dass es dort auch seinen Sitz hat und somit steuerpflichtig ist. Aus deutscher Sicht war das Unternehmen also in Irland und aus irischer Steuersicht existierte es gar nicht. Was nicht existiert kann auch nicht besteuert werden.
Steuerpflichtig ist immer jede einzelne Gesellschaft für sich. Wenn es 2 zu Apple gehörende Gesellschaften in Irland gibt, dann gibt es eben eine mit 5000 Mitarbeitern und eine komplett ohne.

gustlegga schrieb:
Solche Schlupflöcher zu schließen muss aber einstimmig beschlossen werden von den Mitgliedsstaaten, und da haben die genannten Kandidaten nicht nur einmal abgeblockt... Hat man ja unter anderem schon in Dokus "The Brussel Business" usw zur Genüge gehört.
Solche Steuerschlupflöcher existieren nur, weil andere Staaten diese zu spät erkannt haben und entsprechende Regelungen in den jeweiligen Doppelbesteuerungsabkommen nicht berücksichtigt werden. Ein paar Länder haben zum Beispiel eingeführt, dass Zahlungen in das Ausland an verbundene Unternehmen (~zum gleichen Konzern gehörig) nur dann noch anerkannt werden, wenn die Gewinne dort mit einem Mindeststeuersatz von X% versteuert werden (Beispiele müsste ich noch mal nachgucken). Diese Regeln können aber nur nach und nach umgesetzt werden, da sie zunächst in den Doppelbesteuerungsabkommen mit den jeweiligen Ländern festgehalten werden müssen. Das könnte jedoch auch für zum Beispiel Deutschland schwierig werden, da dort oft nur die Körperschaftssteuer (Deutschland: 15%) und nicht noch so etwas wie die Gewerbesteuer (Deutschland: meist noch einmal etwas mehr als 15%. Selten weniger) berücksichtigt wird.
Ganz abgesehen davon, dass alle EU Länder bei den OECD BEPS mit machen und diese derzeit auch in EU Recht umgesetzt werden (mit teilweise sinnlosen Zusatzverpflichtungen, die keinen Nutzen bringen und den Unternehmen schaden)


Den nachfolgenden Kommentar kommentiere ich mal losgelöst von allen anderen, da dieser einfach nur bescheuert ist (der Kommentar. Nicht zwangsweise der Kommentator. Das wäre je beleidigend).
Battlefield2 schrieb:
Warum seid ihr denn so geil auf Steuereinnahmen? Alle Staaten in der EU inklusive Deutschland (siehe Schwarze Null) haben genug Geld in den Kassen. Apple nutzt ihre Gewinne effizient und entwickelt für uns innovative Produkte, die unser leben erleichtern und die Menschheit voranbringen.
Warum ist man geil auf Steuereinnahmen und das trotz der schwarzen Null? Weil diese schwarze Null aus Investitionsverschleppung und Bilanztricks entstanden ist. Alleine die verschleppten Investitionen in Brücken belaufen sich auf über 10 Mrd. € deutschlandweit. Dazu kommen marode öffentliche Gebäude, Autobahnen,...
Aus Steuermitteln können auch langfristige Sachen finanziert werden, wie zum Beispiel Lehrpersonal. Da das nicht gemacht wird, kommen Bundesländer wie NRW auf die Idee, dass Inklusion eine ganz tolle Idee ist bei Klassengrößen von bis zu 29 Schülern. Dann sind die verhaltensgestörten Kinder im Unterricht und die eigentlich (nur in Hauptfächern) vorgesehene Unterstützung bekämpft gerade den Unterrichtsausfall wo anders.
Apple nutzt seine Gewinne also effizient? Apple hatte Ende 2014 178 Milliarden US$ in Bar oder auf Konten rum liegen. Das ist Geld mit dem nichts gemacht wird. Ein Unternehmen hat idealerweise nur so viel Bargeld, dass es sein Geschäft fortführen kann und kurzfristige Verbindlichkeiten bedienen kann. Ganz abgesehen davon, dass man Steuern auf Gewinne zahlt. Wenn du Geld in Forschung steckst, dann mindert das deinen Gewinn.
 
Bemerkenswert finde ich ja auch diesen Satz aus der Stellungnahme von Cook:
Der Gewinn einer Firma sollte in dem Land versteuert werden, in dem der Gewinn geschaffen wird. Apple, Irland und die Vereinigten Staaten stimmen diesem Prinzip zu
Das ganze ist recht geschickt formuliert... Wer mal schnell drüberliest könnte ja meinen Tim Cook würde zustimmen, dass zB der Gewinn von einem verkauftes iPhone in Deutschland auch dort versteuert wird. Dem ist aber nicht so. Ist im Grunde nichts als Irreführung der Kunden, die der CEO mit seinem Customer-Letter betreibt.

Ein Apple Store in zB Deutschland muss zB ein iPhone bei Apple in Irland kaufen. Die haben gar keine eigenen Telefone die sie verkaufen können. Das ganze muss durch Kredite finanziert werden; natürlcih durch Kredite von Apple Irland...
Kredite müssen aber auch wieder zurückbezahlt werden, somit fallen für den deutschen Store also so gut wie keine Gewinne an, weil der steuerpflichtige Umsatz durch die Kredite so verringert wird.
Daraus folgt logischerweise dass die Gewinne erst in Irland anfallen.... rein zufällig bei 0,05%...

Ich finde das reine Apple Bashing das hier teilweise betrieben auch ungerechtfertig.
Genau genommen haben die nichts ungesetzliches gemacht, sondern maximal unmoralisch gehandelt.
Man kann die Firma durchaus kritisieren dass sie sich jetzt als Opfer geben, dann aber auch Fakten schreiben.
Finde ich bei den ganzen Tricksereien eine ziemliche Doppelmoral, da gerade Apple ein Meister des Whitewashing ist.
Es ist aber so, dass hier nicht Apple am Pranger steht weil sie zuwenig bezahlt hätten, sondern Irland mit Steuersätzen Firmen ins Land gelockt hat die den Wettbewerbsgesetzen in der EU widersprechen.

Im übrigen liegt auch die genaue Begründung der Kommission in schriftlicher Form noch nicht mal vor.
Also erst mal abwarten, und nicht vergessen dass andere Großkonzerne es ähnlich betreiben.
(Obwohl ich aber spekulativ vermute dass Apple wohl die einzige Firma ist mit solche Konditionen)
Erst gerade vorher hieß es in den Mitternachtsnachrichten im ORF dass 600 US Firmen ihren Europasitz in Irland haben.
Das sagt auch einiges aus...

Lost_Byte schrieb:
Ende 2014 178 Milliarden US$[/URL] in Bar oder auf Konten rum liegen. Das ist Geld mit dem nichts gemacht wird.
Was glaubst du wohl warum Apple vor einigen Monaten einen 7 oder 9 Mrd Kredit aufgenommen hat um Aktien zurück zukaufen.
Ja, kaum zu glauben, Apple macht Schulden... ^^
Würde man diese Abermilliarden dafür verwenden würde der US Steuersatz über 35% anfallen.
So verringert der Kredit natürlich praktischwerweise auch noch die Steuerlast in USA.
Was die sonst mit dem Geld machen ? Wahrscheinlich Kredite an nationale Ableger vergeben damit diese dort Stores bauen können ? Könnte mir auch vorstellen dass man die ganzen gekauften StartUps mit dem Geld erwirbt.

Im übrigen recht interessant und aufschlussreich dein Beitrag um etwas mehr in die Materie einzutauchen . :daumen:
 
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@gustlegga: Nein. Die deutschen iPhones werden zwar von einer irischen Gesellschaft an eine deutsche Verkauft, das hat aber nichts mir Krediten zu tun. (Und bei den Krediten gibt es bei deiner Erklärung 2 Fehler. 1.: Du zahlst Steuern auf Gewinne, nicht auf Umsätze. Wenn du auf 0,05% Zinsen deine Steuern zahlst, dann zahlst du Steuersatz*0,05%*Kreditsumme und nicht 0,05% der Kreditsumme. 2.: Gilt für konzerninterne Transaktionen der sogenannte Fremdvergleichsgrundsatz. Der besagt, dass Geschäftsvorfälle innerhalb eines Konzerns so bepreist werden müssen, wie es auch wäre, wenn ein fremdes Unternehmen diese kaufen würde. Wenn Apple Irland also an Apple Deutschland einen Kredit geben würde, wäre mehr als 5% Zinsen kaum zu rechtfertigen. Damit bekommst du bei weitem nicht die Gewinne, die so ein Smartphone im Handel abwirft weg.)
Der irischen Apple Gesellschaft gehört glaube ich der Markenname für Europa, sowie ein Teil der Patente. Dafür können die enorme Rechnungen schreiben.
In Deutschland ist es sogar ein noch größeres Problem sich über Kredite ins Ausland arm zu rechnen, da der § 4h EStG bei Nettp-Zinszahlungen von 3 Mio. € (oder 30% des EBITDA; je nachdem was höher ist), eine Grenze einbaut. Auf eine solche Grenze haben sich jetzt noch wesentlich mehr Staaten im Rahmen des OECD Maßnahmenkatalogs zur Bekämpfung steuerschädlicher Praktiken (oder wie das Ding auf Deutsch auch immer heißt) geeinigt.

Das Zitat von Cook passt auch recht gut zu den OECD BEPS. Immerhin heißen die Actions 8-10: "Aligning Transfer Pricing Outcomes with Value Creation" (kleiner Einstieg)
 
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@Lost_Byte:
ja, das hätte eigentlich auch Steuern auf Gewinne heißen sollen, statt Umsätze...
Ist doch schon etwas spät...^^

Dass Apple Deutschland die iPhones bei Apple LLC in Irland kauft hab ich vor Jahren mal in einer Doku gehört.
Und dass die dafür Kredite aufnehmen und die natürlich getilgt werden müssen.
Kann mich dunkel daran erinnern dass damals auch was von Hollan gesagt wurde.
Kann also durchaus sein dass die Kohle von da kommt und nur die Geräte von er grünen Insel.
Vielleicht hat sich das ja auch geändert in der Zwischenzeit, oder die haben Käse erzählt in 3Sat. :D

Mit dem Markennamen bin ich jetzt überfragt.
Das ist wohl wie es Starbucks macht, dass sie den Namen vergeben und dafür Lizenzgebühren kassieren.

Den Link schau ich mir dann am späten Nachmittag nach der Arbeit an; Thx. Jetzt muss ich erst mal ins Bett.
 
gustlegga schrieb:
Erst gerade vorher hieß es in den Mitternachtsnachrichten im ORF dass 600 US Firmen ihren Europasitz in Irland haben.
Das sagt auch einiges aus...

Das ist doch sicher nur Zufall :-)
Hier auf Heise gibt es mehr, wieviel Realitätsferne gibt es denn in diesem Unternehmen? Es kommen ja auch noch Drohungen dazu.

Zitat Heise
Die Entscheidung der Kommission könne sich negativ auf Investitionen und den Job-Markt in Europa auswirken, warnt Cook zugleich, schließlich müsse jede Firma plötzlich "Steuernachzahlungen durch Gesetze fürchten, die niemals existiert haben." Apple wolle aber weiter in Irland investieren.

Ein Vorposter hat hier ein gutes Beispiel mit Hehlerware gebracht, simpel auf den Punkt gebracht. Das gekränkte Obst.
 
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Die Bild Leser, RTL Nachrichten-Zuschauer und AFD Wähler haben wir auch hier im Forum, das ist eben ein Querschnitt durch die Bevölkerung wenn auch mit einem Hang zu IT Themen..:)
Erstaunlicherweise kam das klassische Anti-EU Triplet (Staubsauger/Gurken/Glühbirnen) relativ selten vor :-).
 
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Diese Art der "Steuererleichterung" ist - neben zahlreichen anderen - lange bekannt. Wenn es politisch gewollt wäre, hätte man das schon lange abstellen können.

Es würde Zeit, das zu ändern, aber ich glaube nicht daran, daß Apple am Ende auch nur einen kleinen Teil dieser Summe wird zahlen müssen.

Wieder einmal ein Zeichen, daß die EU sich in ihren eigenen Regelungen verlaufen hat, sich zu sehr um Details kümmert als um das große Ganze und die falschen Schwerpunkte setzt. Die EU braucht dringend einen Reboot.

DarkstormX schrieb:
Die Bild Leser, RTL Nachrichten-Zuschauer und AFD Wähler
Daß Du offensichtlich glaubst, Spiegel online, ARD und Linkspartei würden qualitativ relevant hochwertiger berichten und politisieren spricht Bände... Aber so lange man mit dem Finger noch auf die "Bild Leser" zeigen kann, fühlt man sich so richtig toll differenziert informiert. :rolleyes:
 
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Lt SDZ soll Apple vorr. die 13 Mrd€ + cs. 5 Mrd€ Zinsen an Irland zahlen, der Finanzminister will es aber wohl nicht..

Möglich wäre auch, das Geld aufzuteilen...

Es bleibt spannend, allerdings dauert es wohl noch ein wenig bis zu einem Urteil, ob tatsächlich gezahlt werden muss...
 
Interessant wird es erst recht wenn nach einem vollstreckten Urteil alle weiteren dran kommen, die Hilfszahlungen dürften daraufhin nicht nur zurückgefordert werden, Irland müsste anfangen welche zu leisten.

DarkstormX schrieb:
Die Bild Leser, RTL Nachrichten-Zuschauer und AFD Wähler haben wir auch hier im Forum, das ist eben ein Querschnitt durch die Bevölkerung wenn auch mit einem Hang zu IT Themen..:)
Erstaunlicherweise kam das klassische Anti-EU Triplet (Staubsauger/Gurken/Glühbirnen) relativ selten vor :-).

Pauschale Gruppenzusammenhänge kommen nicht so gut, wie fändest du es wenn ich wegen des geballten Halbwissens soetws schreibe: Die Zeit-Leser, Tagesschau-Zuschauer und CDU Wähler haben wir auch hier im Forum, das ist eben ein Querschnitt durch die Bevölkerung.

Für dich als IT-Affinen mal etwas neues zu deinem belächelten Triplet, die geballte Inkompetenz manifestiert sich in der EU eher in soetwas:

VERORDNUNG (EU) Nr. 617/2013 DER KOMMISSION vom 26. Juni 2013 zur Durchführung der Richtlinie 2009/125/EG des Europäischen Parlaments und des Rates im
Hinblick auf die Festlegung von Anforderungen an die umweltgerechte Gestaltung von Computern und Computerservern.
 
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serval schrieb:
Diese Art der "Steuererleichterung" ist - neben zahlreichen anderen - lange bekannt. Wenn es politisch gewollt wäre, hätte man das schon lange abstellen können.

Es würde Zeit, das zu ändern, aber ich glaube nicht daran, daß Apple am Ende auch nur einen kleinen Teil dieser Summe wird zahlen müssen.

Wieder einmal ein Zeichen, daß die EU sich in ihren eigenen Regelungen verlaufen hat, sich zu sehr um Details kümmert als um das große Ganze und die falschen Schwerpunkte setzt. Die EU braucht dringend einen Reboot.


Daß Du offensichtlich glaubst, Spiegel online, ARD und Linkspartei würden qualitativ relevant hochwertiger berichten und politisieren spricht Bände... Aber so lange man mit dem Finger noch auf die "Bild Leser" zeigen kann, fühlt man sich so richtig toll differenziert informiert. :rolleyes:

Tja, woher ich meine Informationen beziehe ist eine andere Sache. Die von dir aufgezählten sind auch nicht mein Favorit, sind allerings nicht zwingend ein Quell für Xenophobie, Europafeindlichkeit oder Bauern auf Traktorsuche :-). Wie auch immer, es war etwas Polemik, nicht zu ernst nehmen. Gilt auch für Hovac.

Die Steuerkonstrukte gab es schon sehr lange in Europa, unabhängig von einer möglicherweise notwendigen Revision mancher EU-Regelungen ist das Thema so komplex vieles jetzt erst durch die vielen Untersuchungen ans Licht kommt, vieles war zuvor eventuell auch außerhalb der EU Zuständigkeit und kam über die Vertragsupdates dort hinein. Meine Hofflung ist, dass Apple und weitere (Nicht nur US Unternehmen) das mit Zinsen wieder zurückzahlen, idearerweise haut das EUGH noch etwas drauf.
Ein Risiko wäre hier Einflussnahme durch Lobbygruppen. Dieser Fall wäre zudem auch einer an dem die EU und USA hätten zusammenarbeiten können anstatt drohungen auszutauschen, Apple (und weitere) steht auch auf deren Ermitlungsliste.

617/2013 ist witzig, finden wir aber auch sicher derartig verschachtelt bei Bund & Ländern. Wo Behörden und Politiker arbeiten entsteht soetwas bizzares, auf Komunalebene wird das durch Resultate besonders greifbar.
 
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SheepShaver schrieb:
Stellt sich die Frage, ob die tausende von Arbeitnehmern, deren Arbeitsplätze dadurch gefährdet wären, das auch als fair ansehen würden.

Haha, oh man. Ja genau die haben Milliarden an Cash Vermögen auf Offshore Konten überall auf der Welt. Wenn die Steuern bezahlen ist damit kein Arbeitsplatz gefährdet. Das ist Opium fürs Volk diese olle Kamele. Ein paar hedgefonds werden etwas wenig verdienen, thats it. Arbeitsplätze werden dadurch kein Stück gefährdet. Nochmal - Bargeld das offshore liegt. Davon hängen keine Arbeitsplätze ab. 13 Milliarden ist für Apple nix, die haben dann immer noch 150 Milliarden BARGELD rumliegen..

Solche Firmen optimieren eh alles bis aufs Messer, oder meistens die Stellen 2000 Leute mehr ein nur weil die mehr verdienen?! Ganz im Ernst, wenn man keine Ahnung von Marktwirtschaft sollte man auch nicht so tun als wäre das der Fall.
 
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