News EU-Kommission: Apple soll 13 Milliarden Euro Steuern nachzahlen

Frank

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Die Europäische Kommission hat entschieden, dass die von Irland gewährten Steuervergünstigungen gegenüber Apple illegal sind. Wie die Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager erklärte, müsse Irland nun zu wenig gezahlte Steuern für die Jahre von 2003 bis 2014 nachfordern – insgesamt bis zu 13 Milliarden Euro zuzüglich Zinsen.

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Die größeren Firmen sitzen nicht Grundlos in Irland.
Ich bin zwar Apple "Jünger", finde die Entscheidung aber richtig.
 
C0R4X schrieb:
Ich bin zwar Apple "Jünger", finde die Entscheidung aber richtig.

Tja, was würdest du sagen, wenn die EU nächste Woche beschließen würde, dass die Bundesrepublik seit 2003 zu niedrige Einkommensteuern angesetzt hat und du jetzt für die ganze Zeit nachzahlen sollst ?
 
mugam schrieb:
Tja, was würdest du sagen, wenn die EU nächste Woche beschließen würde, dass die Bundesreplublik seit 2003 zu niedrige Einkommensteuern angesetzt hat und du jetzt für die ganze Zeit nachzahlen sollst ?

Meine Einkommenssteuer zahle ich für einen Job, den ich in Deutschland ausübe, daher unterliege ich auch alleinig der deutschen Steuerpflicht.
Apple und andere Konsorten machen ihre Gewinne aber durch Verkäufe in ganz Europa und ein einzelnes Land gewährt einen Fabel Steuersatz von 0,005%. Ein kleiner Unterschied oder? ;)
 
So etwas rückwirkend zu beschließen ist der größte Unfug den es gibt, Steuerschlupfloch hin oder her.
 
mugam schrieb:
Tja, was würdest du sagen, wenn die EU nächste Woche beschließen würde, dass die Bundesrepublik seit 2003 zu niedrige Einkommensteuern angesetzt hat und du jetzt für die ganze Zeit nachzahlen sollst ?
Dazu muss rein gar nichts gesagt werden, da keine Kausalität besteht.
 
wenn Apple und Irland sich der EU nicht beugen, muss halt ein europaweites Verkaufsverbot für Apple-Produkte und Dienstleistungen kommen.
 
Die Kommissarin erklärte, EU-Mitgliedsstaaten könnten einzelnen Unternehmen keine Steuervergünstigungen gewähren, dies sei gemäß den EU-Richtlinien illegal.

Man befolge sämtliche Gesetze und zahle alle fälligen Steuern. Insbesondere der Umstand, dass sich die EU-Kommission nachträglich in lokale Steuerabkommen einmische und somit für alle Unternehmen in Europa eine hohe Steuerunsicherheit schaffe, ist Apple ein Dorn im Auge. Brüssel würde das Steuersystem eines Mitgliedsstaates rückwirkend durch solche Regeln ersetzen, wie man meine, dass sie sein sollten. Apple sieht in der Entscheidung eine tiefgreifende Gefährdung für weitere Investitionen und die Schaffung neuer Arbeitsplätze in Europa.

Ich seh das Problem wohl nicht wirklich. Die Richtlinie gilt für alle Mitgliedsstaaten, wenn nun Gesetze und Regelungen entgegen dieser Richtlinie erlassen bzw. getroffen werden waren die von Anfang an ungültig.

Selbes Spiel bei z.B. AGBs: Wenn mir der Händler AGBs unterjubelt die nicht mit den Gesetzen meines Landes konform gehen und das erst 3 Jahre später auffällt sind die trotzdem von Anfang an ungültig gewesen.

Es wurde auch nichts rückwirkend beschlossen. Die Richtlinie gibt es ja schon ne Zeit lang, es wurde nur festgestellt, dass man gegen diese Richtlinie seit 2003 verstoßen hat.
Unwissenheit schützt nun mal nicht, hätte sich Irland oder Apple damals erkundigt wäre alles gut.
 
Zuletzt bearbeitet:
mugam schrieb:
Tja, was würdest du sagen, wenn die EU nächste Woche beschließen würde, dass die Bundesrepublik seit 2003 zu niedrige Einkommensteuern angesetzt hat und du jetzt für die ganze Zeit nachzahlen sollst ?

Äpfel und Birnen.
Die Unternehmen nutzen bewusst solche legalen Steuerschlupflöcher. Wenn Irland nicht mehr passt, wird halt eine zentrale in der Mongolei gegründet.
Ehrlich gesagt wäre die ganze Nummer mal endlich eine geschlossene Zusammenarbeit der USA und EU wert. Riegel vor solche Methoden schieben, Nachzahlungen anordnen und das fürs Kollektiv und nicht für jeweils ein Unternehmen.
 
Der rückwirkende Beschluss hat ein gewisses Geschmäckle, aber dass ein Steuersatz von <1% nicht in Ordnung sein kann, sagt einem der gesunde Menschenverstand.
 
Das wäre mal wirklich ein Paukenschlag. Apple, Amazon, Starbucks, McDonalds und Konsorten alle in einen Sack und schön mit dem Knüppel drauf! Fänd ich nur fair.
 
Man kann eher davon ausgehen, dass die EU für Osteuropa arbeitet und es darum geht, die restlichen IT-Firmen aus Irland nach Polen, Tschechien etc. zu verlagern wie das in der Vergangenheit schon passiert ist, weil dort dann sogar echte Subventionen gezahlt weden.
 
Man hätte vielleicht noch in dem Artikel aufführen könne, welchen Steuersatz Apple dort aktuell bezahlt:

"Bis 2014 ging dieser Steuersatz weiter auf 0,005 Prozent zurück", sagte die zuständige EU-Kommissarin Margrethe Vestager. "Wenn mein Steuersatz bei 0,005 Prozent läge, würde ich mich fragen, ob meine Steuererklärung korrekt ist", sagte sie.
:D
 
Zuletzt bearbeitet:
Prinzipiell finde ich es ja sehr gut wenn Apple bzw. allgemein Firmen einen vernünftigen Anteil an Steuern zahlen. Ich kapier aber nicht, wieso Irland vollkommen ungeschoren davon kommt.
Irland bietet Apple einen (offenbar) illegalen Steuerdeal an. Apple willigt selbstverständlich ein. Das ganze hat sicherlich dafür gesorgt, dass Apple mehr in den Standort Irland investiert, wovon logischerweise der irische Staat auch profitiert. Jetzt wird Irland von der EU Kommission angewiesen 13 Mrd. Euro an Steuern von Apple zurückzufordern. Da läuft doch was falsch. Irland macht einen illegalen Deal und wird mit 13 Mrd. belohnt.
Wieso sollten es jetzt andere Staaten nicht 1:1 genauso machen. Für den Staat ist das ein Win-Win-Szenario, trotz illegalem Deal.
 
mugam schrieb:
Tja, was würdest du sagen, wenn die EU nächste Woche beschließen würde, dass die Bundesrepublik seit 2003 zu niedrige Einkommensteuern angesetzt hat und du jetzt für die ganze Zeit nachzahlen sollst ?

Ich glaube es besteht ein kleiner aber feiner unterschied zwischen den 0,005% die Apple in Irland bezahlt zu dem Mindesteinkommenssteuersatz von 14% den man in Deutschland zahlen muss. Demnach ist eine Rückforderung die auf EU-Recht basiert nichts verwerfliches. Besonders dann wenn man sich anschaut was mit dem Geld passiert.

Ich glaube ein Normalo Bürger der den Mindeststeuersatz von 14% bezahlt (8.653€ - 13.669€ p.a.) kommt mit dem Geld nur für sein Überleben auf ;)
 
digitalangel18 schrieb:
So etwas rückwirkend zu beschließen ist der größte Unfug den es gibt, Steuerschlupfloch hin oder her.
Oh man.... Wir soll die EU denn im Voraus erkennen wenn hier sonder Regeln getroffen werden ? Das ist nur im Nachgang möglich und das hier eingegriffen wird völlig richtig.

Übrigens ist das bei uns nicht anders. Beispiel Zoll, wenn du als Firma Zollpflichtige Ware importierst wird das irgendwann mal kontrolliert werden was du da so angegeben und verbucht hast.
Stellt sich raus das Ware falsch verzollt wurde, dann gibt es eine Nach Erhebung und ggf. sogar ein Strafverfahren ab einer bestimmten Höhe.

Also völlig normales Vorgehen.
 
LordExtreme schrieb:

Doch, haben sie. Konzerne sind nur leider von Natur aus geizig und streben nach immer mehr. Es arbeiten dort Menschen, die bekommen Incentives, wenn sie besondere Innovationen leisten, die den Konzern finanziell voranbringen.

Finanzkonstrukte sind seit einer ganzen Weile sehr beliebt, um in weltweit tätigen Konzernen zusätzliche Renditen zu erzielen. Ethik und Moral bleiben auf der Strecke. Der Shareholder und ja auch der Manager möchte seine "Earnings" ausgezahlt bekommen.

Da ist jeder sich selbst der nächste...

Mal 2 Mrd.€ auf ein US Konto als Kredit"vergabe" eingezahlt, über Luxemburg zurückbekommen - am Ende 20 Mio€ fürs nichts tun bekommen. Ein paar Buchungen halt ;)
 
Also sie SOLLEN ja bisher nur. Wer entscheidet denn jetzt, ob sie wirklich müssen? Das ist ja jetzt eine Entscheidung der EU Kommission gewesen. Ist das nicht schon die oberste Instanz? Oder geht das jetzt vor den EuGH?

€dit: Ah.
Als „Hüterin der Verträge“ überwacht sie die Einhaltung des Europarechts durch die EU-Mitgliedstaaten und kann gegebenenfalls Klage gegen einen EU-Staat beim Europäischen Gerichtshof erheben.
 
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