News EU-Kommission vs. Intel: EuG lehnt Milliardenstrafe wegen strittiger Rabatte ab

Schon seltsam, da wurde Intel schon seit Anfang der 2000er immer wieder global für ähnliche Vergehen belangt, ob in Japan, Südkorea, den USA oder eben auch in Europa.

Und jetzt wird es über ein Jahrzent später einfach so gekippt?
Der Fall war und ist doch eigentlich eindeutig, überall konnte man von schockierten Experten lesen, für die der Missbrauch der marktbeherrschenden Stellung eindeutig war. Es wurde ja oft davon gesprochen, dass es sich in diesem Ausmaß um ein absolut außergewöhnliches Vergehen gehandelt habe.
Selbst für jeden Laien war der Fall recht eindeutig. Wer OEMs und Händler mit Rabatten besticht, damit diese keine Systeme mit Komponenten des einzigen Konkurrenten herstellen / anbieten, der handelt wohl kaum im Sinne der Verbraucher.
Da liest sich die Begründung des EuGH doch geradezu lächerlich...
Wie @ghecko schon sagt, jetzt ist der Weg frei für neue Intelfabriken in der EU, anders kann man das ja kaum deuten.
 
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War irgendwie klar. Ich behaupte mal in den USA wäre das nicht passiert. Aber in Europa glaubt man ja prinzipiell an monopolistische quasi-Staatskonzerne.
Also warum Intel (wenn auch nicht staatlich) Steine in den Weg legen. Schliesslich hatten die doch ne Fab angeboten, also muss man denen entgegenkommen.

Ist natürlich spekulativ, aber tendenziell sicher nicht unrichtig.
 
BernmanHH schrieb:
Hätte ich nicht mit gerechnet ehrlich gesagt. Scheint Intel vielleicht doch nur die legalen Mittel mit zum letzten ausgenutzt zu haben.
Wurde überhaupt darüber entschieden, ob Intel legal gehandelt hat?
Zumindest aus dem Artikel geht doch hervor, dass der Mangel doch bei der Kommission liegt, die Intels Einwände nicht hinreichend geprüft hat.
 
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Ich musste lachen, dass @.Sentinel. grad wirklich über Intels Rehabilitation gesprochen hat.

Artikel nicht gelesen und verstanden?

Kann @Volker hier nur beipflichten. Nächste Woche dann die Ankündigung für die Intel Fab in der EU.
 
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.Sentinel. schrieb:
Sagt wer? Du kannst als Händler immer nur profitieren, wenn Du günstiger als die Konkurrenz bist. Durch das Umsatzvolumen generierst Du dann selbst mit weniger Marge mehr Gewinn.
Somit hatten alle was davon.
Nur dass man als Händler nicht gezwungen ist die Kokurrenz IMMER und MASSIV zu unterbieten. Von 50€ Ersparnis kann man auch 45€ direkt einstecken und mit den weiteren 5€ dem Kunden ein wenig entgegenkommen um mehr Absatz zu generieren. Da kommt aber keiner und knallt 49€ vom Verkaufspreis weg, es sei denn es ist ein Unternehmen, das gerade extrem darauf aus ist Marktanteile zu gewinnen. Ansonsten regelt sich ausgerechnet DAS meist recht gut selbst, in der Regel zugunsten der Händler. Gerade wenn eh nur noch wenige vorhanden sind, die größtenteils zu noch weniger Unternehmen im Hintergrund gehören. Da hackt man sich ohne Not nicht gegenseitig die Augen aus.
 
ghecko schrieb:
That's BS. Aber was tut man nicht alles für Intelfabs in der EU.

Leute das ist doch nicht euer Ernst?! Es ist GUT, dass wir ein solch selbstkritisches Rechtssystem in Europa haben! Was sollen solche Verschwörungstheorien, man würde Intel in den Hintern kriechen wollen für Fabs in Europa?! Habt ihr IRGENDWELCHE Belege dafür? Das ist einfach sowas von unglaublicher Schwachsinn...

Und nein, ich bin KEIN Intel Fanboy bevor irgendwelche AMD Fans mir hier im Forum das wieder an den Kopf werfen!
 
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Intel wurde nicht frei gesprochen. Du kannst hier von einem Verfahrensfehler sprechen. Rehabilitiert bedeutet aber, dass Sie unschuldig sind, was hier kein Bestandteil dieses Urteils war.
 
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aldaric schrieb:
Intel wurde nicht frei gesprochen. Du kannst hier von einem Verfahrensfehler sprechen. Rehabilitiert bedeutet aber, dass Sie unschuldig sind, was hier kein Bestandteil dieses Urteils war.
So ist es

.Sentinel. schrieb:
Doch- Die Strafe wird abgeschmettert. Intel ist diesbezüglich rehabilitiert.
Eben nicht
 
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Gutes Signal.
Wenn ich immer die Preise für unsere Dell Highend Hardware sehe, die immer mit Intel kommt, dann auf die Preise gucke die Intel angeblich für die CPU bei Abnahme von 1000 Stück haben, will....
Da kommt schon regelmäßig die Frage auf welche Preise dort wirklich verlangt werden und was die OEMs noch an Vergünstigungen erhalten.
Ob das ganze schlecht für den Wettbewerb ist kann ich nicht beurteilen bzw bei Dell gibt es eh keine AMD CPUs außer bei einigen Servern.
Dell könnte ja als größter und wichtigster Teilnehmer von sich aus AMD in voller Breite einsetzen... Aber...
 
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aldaric schrieb:
Intel wurde nicht frei gesprochen.
Wie nennst Du es dann, wenn die "Strafe" abgeschmettert wird?
aldaric schrieb:
Du kannst hier von einem Verfahrensfehler sprechen.
Aber doch nicht von Seiten Intels! Man konnte dem Einspruch Intels nichts derartig relevantes entgegensetzen, als dass sich diese Strafe rechtfertigen hätte lassen.

aldaric schrieb:
Rehabilitiert bedeutet aber, dass Sie unschuldig sind, was hier kein Bestandteil dieses Urteils war.
Jetzt kommen wir aber schon ziemlich ins Erbsenzählen. Sie waren also vollumfänglich der Vergehen schuldig und die EU lässt sich seit 10 jahren 1 MRD Strafgelder entgehen?

Ganz sicher...

Dabei darf man auch nicht vergessen wie Heikel das Thema ist, weil man sich durch die Klage selbst aktiv in den Wettbewerb eingemischt hat.
Und deshalb gab es da ganz hohe Hürden darzulegen, ob Intels Maßnahmen überhaupt das Zeug hatten nebst den marktüblichen Mechanismen die Firma AMD vom Markt zu drängen.

Wäre Intel nicht Marktführer gewesen, hätte es dieses Verfahren nicht gegeben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dass ein Produzent Großabnehmern eines Produkts dann teils auch sehr bedeutende Rabatte gewährt ist in allen möglichen Branchen Gang und Gäbe, darauf ein Verfahren aufzubauen war von Anfang an lächerlich und zum Scheitern verurteilt. Da hätte man auch gleich alle anderen Verkäufer vor Gericht zerren dürfen, bis runter zu der Fragestellung ob es denn legal sein kann dass bei McDonalds das 20er Pack Chicken Nuggets weniger pro Nugget kostet als das 6er Pack.

Hätte man belegen können dass Intel sich dabei Exklusivität hätte zusichern lassen nach dem Motto "du bekommst die Prozessoren 60% günstiger wenn du mir zusagst auch nur meine Produkte zu verbauen und nichts von AMD" dann hätte man nen Fall gehabt, oder dass Intel teilweise sogar unter den Fertigungskosten verkauft nur um Marktanteile zu sichern, dann wäre bestimmt auch was draus geworden.

Aber so?
Zurecht vom EUGH zur Seite gewischt worden.
 
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@Gnah
Genau darum geht es. Wir waren mit unserer IT- Firma damals auch in etliche Exklusiv-, Gold und was weiss ich noch für Partnerschaften verstrickt.

AMD hat uns damals als "Argument" für deren tolle Opteron- Prozessoren zwei niegelnagelneue Sunfire Server dagelassen. (Wir hätten die Dinger auch so verkauft, weil die Server- Prozessoren von AMD damals wirklich stark und stromsparend waren).

Auch heutzutage funktionieren die Bonusprogramme der großen Firmen auf der Basis der Verdrängung.
Willst Du an die "wirklichen" Preise rankommen, dann legst Du Deinen Umsatz in entsprechender Sparte offen.

Der Vertrieb gibt Dir dann ein Vertriebsziel und eine entsprechende Rabattstaffel dazu, bei der Du nur ordentlich profitierst, wenn (oh Wunder) Du einen großteil Deines Umsatzes dieser Subsparte auf eine Firma konzentrierst.
 
ghecko schrieb:
That's BS. Aber was tut man nicht alles für Intelfabs in der EU.

Wenn das stimmen sollte, dann wäre es tatsächlich eine Bankrotterklärung der EU!
Denn das würde ja im Umkehrschluss heissen, dass die die Richter des EuGH nicht unabhängig wären.
 
Und diese ganzen Leute wundern sich echt noch, warum der kleine Bürger immer öfter auf der Straße steht und Zeter und Mordio schreit?
Ist doch kein Wunder, dass keinerlei Vertrauen mehr in die Justiz vorhanden ist, wenn solche Urteile gesprochen werden.

Wieviel Intel dafür wohl an die jeweiligen Richter gezahlt hat?
 
.Sentinel. schrieb:
Womit Intel letztendlich in diesem wirklich großen und bis dahin beispiellosen Verfahren rehabilitiert sein dürfte.

Es war sowieso argumentativ schon sehr zweifelhaft, wie man hier mit Vermutungen, Hochrechnungen und "Wahrscheinlichkeiten" versucht hat, Intel gegen das Bein zu treten, zumal deren Handlungsweise der Rabattierung in der Wirtschaft grundsätzlich gang und gäbe war und immernoch ist.

Nur aufgrund ihrer Marktposition dann solch ein Fass aufzumachen und diese Praktik dadurch in einen anderen Kontext setzen zu wollen, ist zwar in gewissem Maße verständlich, jedoch ist das Manöver ungeeignet sein eigenes Unvermögen (in diesem Falle von AMD) zu kaschieren bzw. mit einem Scheinkampf zu verhüllen.

Zu diversen anderen Praktiken gehören dann halt aber auch immer zwei. Aber auch diese sind in der Wirtschaft "Usus".
Man siehe was NVIDIA schon alles abgezogen hat oder AMD in Sachen "uns gefällt Dein Review nicht".
Ähm du weißt aber schon um welchen Umfang es hier ging, oder?

Es geht nicht nur um Rabatte, sondern um verzögterte Markteinführung von Varianten mit AMD-CPU und teilweise auch Rabatte bei Auschluss von AMD aus dem Sortiment. Dazu penetrante Werbung überall mit weiteren Auflagen (Intel Inside etc.) für die Händler / Hersteller.

Sorry, so handelt ein Monopolist und es ist schlicht und ergreifend einfach lächerlich, was hier abgeht. Die Milliarde ist eigentlich sogar ein schlechter Witz, bei dem Schaden, der angerichtet wurde (für AMD, den Kunden als auch den gesamten Markt).

LG

Micha
 
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