Eure Linux Biografie und warum ihr es bevorzugt...

Mich wundert ja, das die Bash unter Linux so beliebt ist. Die ist weder als Skriptsprache toll noch als interaktive Shell. Aber ich vermute mal das ist dieser Windows-Effekt: Die Linux-Anwender nehmen das, was schon vorinstalliert ist. Was ich sehr lustig (wegen der darin liegenden Ironie) finde. Schließlich müssen sich ja die Windows-Leute von einigen eifrigen Linux-Verfechtern immer anhören, das diese auch mal über den Tellerrand schauen sollten statt bei dem zu bleiben, was ihnen vorgesetzt wird. :)
 
Meine Linux-Biografie... in den späten 1990ern erste Experimente während des Studiums mit SuSE. Examensarbeit unter Linux mit LaTeX - weil's einfach super aussieht. Dann lange Zeit doch wieder eher Windows. Zwischendrin erste Versuche eines kompletten Wechsels, damals mit Linux Mint, aber es gabt einfach zu viele berufsspezifische Software, die nur mühsam zu ersetzen war. Seit zwei Jahren nun fast ausschließlich Linux, zunächst Leap, aber da war mir der KDE-Teil zu alt, seit Kurzem nun Neon - und ich bin recht zufrieden. Und da in der Schule inzwischen viel Software eher webbasiert läuft, ist das auch keine große Hürde mehr.
 
Ich bin zwar recht jung, habe aber auch vergleichsweise früh angefangen - ungefähr 2009 rum mit Ubuntu 9.04 oder 8.10. Damit kam ich dann erstmal auch ganz gut klar und hatte es längere Zeit als Dualboot, erst neben Windows XP, später neben Windows 7. Ab 2015 hatte ich Windows 10 aufm Desktop, da hatte ich das Ubuntu dann erstmal nur noch in VMs, aber weiterhin immer in Griffweite. 2019 hab ich dann Ubuntu fürs erste wieder verlassen und bin zu Suse Linux gegangen, womit ich trotz längeren Versuchen nicht warm wurde. Zwischendurch hatte ich aber regelmäßig Abstecher zu Fedora gemacht und das mir immer wieder angesehen. Im September 2021 dann wieder mal Ubuntu angesehen, erst 20.04 und dann 21.10. Dann übrigens nicht mehr als Dualboot oder in der VM, sondern alleinstehend aufm Laptop. Ich hab aber gemerkt dass ich Ubuntu nicht mehr wirklich mag - einerseits stören mich zunehmend Irrwege wie Snap und Unity/Mir (ok das wurde eingestampft), andererseites geht die Entwicklung mir zu langsam. Nachdem der Laptop im November leider wegen eines Defektes eingeschickt wurde (und bis heute nicht zurückkam) habe ich seitdem ein Fedora 35 auf meinem Firmenlaptop.
 
Meinen ersten Kontakt mit Linux hatte ich mit Knoppix, wann genau kann ich jedoch nicht mehr sagen.
Ich weiß nur richtig in Dual Mode hatte ich mit Linux angefangen, war glaube ich mit Ubuntu 6.06, wo man kostenlos noch die CD zugeschickt bekommen konnte. :)
Damals nutzte ich ausschließlich einen ASUS Laptop mit einem 3G Vodafone PCMCIA Modem, was dann später in einen extra Linksys Router gewandert ist der auch diesen PCMCIA Erweiterungsslot hatte. War schon ein spannendes Setup aber leider notwendig gewesen da die damalige Wohnung nur maximal ISDN bot (sozusagen ein Opal-Opfer von der Wende, obwohl mitten in Chemnitz gelegen).
Ich bin dann auch über lange Zeit bei Ubuntu bzw. deren Derivaten geblieben, Xubuntu und Ubuntu Mate habe ich auch mal genutzt.
Erst 2019 dann entschied ich die Ubuntu-Welt zu verlassen und bin auf Manjaro umgestiegen.
Auch wenn ich für meine Verhältnisse Früh angefangen habe, war ich immer ein klassischer "Es soll einfach laufen" Nutzer, mit Shell und Commands habe ich mich nie tiefergehend auseinandergesetzt.
Mit solch einer langen Laufbahn ist es natürlich erfreulich zu sehen wie sich Linux entwickelt hat.
 
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Vor der Jahrtausendwende Suse kennengelernt. Dann Debian, Gentoo (ich hatte damals auch Gentoox auf einer alten XBox), ganz lange Redhat/ Fedora. Seit 2013 Ubuntu nun Manjaro.

Linux hat ein vernünftiges Kommandozeileninterface. Das ist die beste Oberfläche. Es sollten sich Leute einfach mal rantrauen.
 
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Hallo. Ich verwende seit zirka 2010 Linux und habe damals glaube ich mit Linux Mint und Ubuntu begonnen. Allerdings habe ich Linux nur zum Surfen, Musik hören usw verwendet, da ich als Gamer leider Microsoft benötigt habe. (online games usw..)
Seit ein paar Monate verwende ich ausschließlich Linux und natürlich auch für Spiele. Da viele offline und ältere Titel unter Linux mittlerweile echt gut laufen oder sogar besser (zB Witcher 3) habe ich eigentlich kaum Probleme.

Meine Lieblingsdistros sind: Fedora, PopOS und Archlinux mit Openbox.

Besonders openbox mit personalisierte Hotkeys macht mir super viel Spaß.
Einen schnelleren workflow konnte ich noch mit nichts anderem erreichen ..
 
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andy_m4 schrieb:
Hat es das? Finde ich streitbar. Zumindest bei der unter Linux weit verbreiteten Bash.
Wenn Du die entsprechenden Befehle nicht kennst, ist das Dein Problem.

Gruß
R.G.
 
rgbs schrieb:
Wenn Du die entsprechenden Befehle nicht kennst, ist das Dein Problem.
Ich bin ein großer Fan von Kommandozeilen. Ich nutze diese Möglichkeit von Kommandozeilen-Befehlen relativ exzessiv.
Ich kenne die Bash jetzt seit 25 Jahren und hab schon einiges an Shells durch. Es gibt Shells die schlechter sind (man denke jetzt nur mal an die DOS command.com) und man kommt schon irgendwie damit klar. Es gibt aber auch Shells die besser sind (z.B. zsh).
Das größte Problem bei der Bash ist, das seit meinem Erstkontakt keine wirkliche Weiterentwicklung stattfand. Die Bash zu benutzen ist eine Reise in die Vergangenheit. Das ist, als ob ich irgendwie mit nem Oldtimer durch die Gegend fahren würde. Ja. Es hat einen gewissen nostalgischen Charme. Darin erschöpft sich das dann aber auch schon. Der einzige praktische Vorteil der Bash ist, das sie auf nahezu jedem Linux-System zu finden ist. Es ist also sicher nicht von Nachteil sie zu kennen. Wenn es darum geht, wie richte ich meinen Arbeitsplatz und was nehm' ich in der täglichen Nutzung, dann fällt die Bash aber ganz klar raus.
 
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Und wer nur die bash kennt, dem empfehle ich hiermit dringend, sich die zsh und damit verbunden https://github.com/ohmyzsh/ohmyzsh anzuschauen :)
Was completion betrifft, gibt es zwar mittlerweile bash-completion aber das ist halt immer noch weit weg von zcomp. Ich kenne auch weder privat noch beruflich jemanden, der auf der WS die bash nutzt.
Ich bin irgendwann 2004 oder so auf die zsh geswitched (von tcsh kommend). Damals konnte sie schon die completions, die bash erst 10(?) Jahre später auf die Kette gekriegt hat. Also z.B. bei tar die switches completen, bei apt die paketnamen, bei ssh die hostnamen aus der .ssh/known_hosts usw. usf ;) Ich glaube letzteres bekommt man mit der bash auch heute nicht auf die Kette. Bei zsh ist das einfach das hier in der .zshrc:
Code:
local knownhosts
knownhosts=( ${${${${(f)"$(<$HOME/.ssh/known_hosts)"}:#[0-9]*}%%\ *}%%,*} )
zstyle ':completion:*:(ssh|scp|sftp):*' hosts $knownhosts

Aktuell z.B. bash-completion bei tar <tab><tab>:

Code:
$ tar -
-A  -c  -d  -r  -t  -u  -x

Bei zsh:

Code:
% tar                                                                                                                                               :(
completing tar function
A  -- append to an archive
c  -- create a new archive
f  -- specify archive file or device
t  -- list archive contents
u  -- update archive
v  -- verbose output
x  -- extract files from an archive

Bei ls ist es noch schlimmer... Da gehen nur die long options mit der bash ;)
 
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Was man vielleicht noch als Alternative zur zsh (also auch für Anfänger bzw. Gelegenheits-Sheller) nennen könnte wäre die fish. Die bietet schon out-of-box sehr viele Erleichterungen und als Skriptsprache ist sie auch besser zugänglich, weil sie auch so ein bisschen von der manchmal etwas kantigen POSIX-Syntax abweicht.
 
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foo_1337 schrieb:
Aktuell z.B. bash-completion bei tar <tab><tab>:

Code:
$ tar -
-A  -c  -d  -r  -t  -u  -x

Bei zsh:

Code:
% tar                                                                                                                                               :(
completing tar function
A  -- append to an archive
c  -- create a new archive
f  -- specify archive file or device
t  -- list archive contents
u  -- update archive
v  -- verbose output
x  -- extract files from an archive

Bei ls ist es noch schlimmer... Da gehen nur die long options mit der bash ;)
Falls Du es noch nicht festgestellt hast, mit Nautilus geht Archive packen oder entpacken per Rechtsklick mit der Maus.
Da Verzeichniswechsel heutzutage auch prima mit Mausklick klappen braucht man ls eher selten.
Daher sind meiner Ansicht nach, die Möglichkeiten welche von der bash bereitgestellt werden vollkommen ausreichend.
Allzu oft muss man nämlich nicht einem Sambauser die entsprechenden Berechtigungen zuweisen oder einen USB-Stick mit Clonezilla drauf bootbar machen.

Gruß
R.G.
 
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rgbs schrieb:
Wenn Du die entsprechenden Befehle nicht kennst, ist das Dein Problem.
Zuerst das und dann der Hinweis auf Nautilus. Genau mein Humor :)
Es ist nicht schlimm, wenn du Joe Avaerage bist, im Gegenteil. Aber dann spar dir doch einfach solch sinnlose Kommentare
 
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rgbs schrieb:
Falls Du es noch nicht festgestellt hast, mit Nautilus geht Archive packen oder entpacken per Rechtsklick mit der Maus.
Dir ist schon bewusst, das tar jetzt nur ein Beispiel war?
Es ging jetzt nicht um Dateien packen/entpacken, sondern das zsh bei TAB-Completion wesentlich mehr Info liefert als bei der Bash. Und das nicht nur bei tar, sondern bei vielen anderen Befehlen auch.

rgbs schrieb:
Daher sind meiner Ansicht nach, die Möglichkeiten welche von der bash bereitgestellt werden vollkommen ausreichend.
So redet nur jemand, der eher selten was auf der Kommandozeile macht. Was auch ok ist, wenn Du vorher nicht hättest raushängen lassen das Du der absolute Kommandozeilen-Hecht bist. :-)
 
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Die vielfältigen Möglichkeiten bei Linux sind doch gerade toll. Kein Grund zu streiten, denn immerhin ist so für jeden was dabei und nicht der typische point and click Windows Einheitsbrei.
 
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Opa Neugebauer schrieb:
Windows Einheitsbrei.
Selbst bei Windows haben wir verschiedene Kommandozeilen. Also neben der alten Command-Shell kam ja dann später noch VBScript und solch ein Kram. Dann kam noch die Powershell hinzu. Und jetzt mit der WSL auch ganz offiziell Linux-Shells wie die Bash.
Einheitsbrei würde ich das also eher nicht nennen. :-)

Opa Neugebauer schrieb:
Kein Grund zu streiten
Wir streiten nicht, wir diskutieren sachlich. :-)
 
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andy_m4 schrieb:
So redet nur jemand, der eher selten was auf der Kommandozeile macht. Was auch ok ist, wenn Du vorher nicht hättest raushängen lassen das Du der absolute Kommandozeilen-Hecht bist. :-)
Wenn man die entsprechenden Befehle kennt, ist man ja kein "Kommandozeilen-Hecht". Das geht bei mir eher nach dem Motto, ich brauche eine Funktion und wie komme ich da am einfachsten hin.

Gruß
R.G.
 
rgbs schrieb:
Wenn man die entsprechenden Befehle kennt, ist man ja kein "Kommandozeilen-Hecht".
Dann sollte man aber anderen nicht vorwerfen das sie die Bash nur nicht zu schätzen wissen, weil sie die Befehle nicht kennen.
 
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