Eure Linux Biografie und warum ihr es bevorzugt...

Lora

Lieutenant
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Hallo Community,

dachte mir ich mache mal einen Thread in dem jeder seine eigene Linux Biografie schreiben kann.
Es finden sich bestimmt einige parallelen, habe das schon mal in den sozialen Medien gemacht und es war sehr interessant was manche mit unserem freiem Betriebssystem erlebt haben. Natürlich richtet sich das an alle alten Hasen so wie auch an Neulinge. Ich würde es toll finden wenn ihr noch ein Fazit schreiben würdet, warum ihr bei Linux bleiben möchtet und wie ihr die Zukunft für den Pinguin seht.

Also bei mir find alles gar nicht so richtig mit Linux an, mein erster Rechner war ein 80286 mir knapp 20 Mhz. Darauf hatte ich auch nur ein Dos in der Version 3.x. Mein Bildschirm war Monochrom und ich hab den Rechner eigentlich nur zum programmieren verwendet, anfangs mit Basic, dann QBasic und Pascal.

Einige Jahre später bekam ich dann einen 80386, wie viel Mhz der hatte weiß ich leider nicht mehr. Ich hatte aber 2 GB RAM und 50 MB HDD. Darauf lief dann schon Dos 6.1 und Windows 3.1 später dann Windows 3.11. Nach einiger Zeit kam Windows 95 auf den Markt, ich habe mir dann im Selbstbau einen Rechner gebaut mit einem Cyrix 80486 und 4 GB RAM. Da lief dann auch Windows 95 später dann Windows 98. Zu dieser Zeit habe ich auch noch die alten Games gespielt, Ego Shooter etc.

Meine Hardware wurde dann immer besser, hatte dann AMD mit 3D Grafikbeschleuniger Karte, etliche andere Windows Versionen, von Windows ME über Windows 2000 bis XP und Vista. Hatte in der Zeit häufiger einen Hardware wechsel da ich einen Amerikanischen bekannten hatte der bei uns damals noch in Deutschland einen eigenen Laden hatte.

In dieser Zeit hatte ich aber schon meine ersten Erfahrungen mit OpenSUSE (11.3) und Debian (2.2). Aber es war noch nicht so das ich wahres Potential darin sah. Ich habe es neben zu betrieben. Nachdem ich aber immer mehr über Linux gelernt hatte habe ich angefangen Hardware speziell für Linux zu kaufen.

OpenSUSE habe ich bis Version 13.2 verwendet, ich habe dann aber Beschränkungen entdeckt die mich dazu bewegt haben umzusteigen. Bei OpenSUSE fiel mir auf das es nicht mehr Rund läuft wenn man zuviel ändert was die Factory nicht möchte.

Ich bin dann auf Debian (5.0) umgestiegen, nach dem ich einige Bücher speziell zu Debian und GNU gelesen habe war es für mich wie eine Spielwiese. Was mich an Windows sehr gestört hat war eben das mit der EULA und den Viren. Mir ist klar das es unter Linux schon auch Schadsoftware gibt, nur hatte ich da noch keine, unter Windows hatte ich da schon andere Probleme die viel Datenverlust bedeuteten. Nach meinem Berufsbedingten Umzug ins Ausland habe ich komplett auf Linux gesetzt.

Hardware habe ich dann nur noch so ausgesucht das es auch für Linux optimal lief, so hatte ich nie Probleme mit irgendwelchen Treibern oder sonstigen Geräten. Ich verwende Linux Hauptsächlich für Büroarbeiten, NAS, Programmierung unter Python/Java und eben für normale Dinge wie Internet und Archivierung von Musik/Videos/Dokumenten etc.

Selbst habe ich in der Zeit auch Erfahrung mit Ubuntu/Kubuntu/Xubuntu/Mint/Mageia/Astra Linux/Gentoo/Puppy und einige mehr gesammelt. Was ich sehr positiv empfinde ist, dass einem die Software praktisch gesehen gehört, keine Lizenzen nötig, keine EULA. Das man viel weniger Gefahren ausgesetzt ist wie Viren/Malware. Natürlich kommt es auch auf die eigenen Bedürfnise an.

Es gibt massenhaft Software für sämtliche Einsatzbereiche, natürlich kann Linux nicht alles an spezieller Software bedienen so wie es bei Windows z.B Adobe macht.

Kleiner Nachtrag: Ich habe auch einige Zeit Router auf Linux geflasht, dass hat auch viel Spaß gemacht. Zur Anfangszeit habe ich noch Bios ROMS bearbeitet und verborgene Optionen eingestellt, dass habe ich dann aufgehört als ich komplett auf Linux umgestiegen bin, ich war nie eine Anhängerin von Dual Boot. Habe ich zwar eine Zeit lang gemacht, aber da ich mehr Zeit unter Linux wie unter Windows verbringe habe ich das irgendwann gelassen.

Meine Entscheidung das ich bei Debian/GNU geblieben bin ist eigentlich das es für mich zu den Urgesteinen zählt, ich ein komplettes Archiv auf Discs habe und nicht unbedingt Internet für eine Installation brauche. Mein Tick ist das ich bei jeder neuen Major Version das komplette Debian/GNU herunterlade und brenne (2xBD-DL) knapp 70 GB.

Wenn ihr Fragen habt, fragt mich. Ich habe das hier jetzt aus dem Stegreif geschrieben, vielleicht ergänze ich es noch wenn mir noch was dazu einfällt. Bin auf eure Biografie gespannt. Ob es unter euch wohl Leute gibt die gleich mit Linux durchgestartet sind?

Also haut rein in die Tasten. Freue mich von euch zu lesen :-)

Meinen aktuellen Desktop habe ich auch in dem Linux Faden gepostet ^^

Eure Lora <3

Edit (1): Was ich noch sehr toll finde ist die Auswahl an verschiedenen Dateisystemen, hier hat Linux eindeutig die Nase vorne, da habe ich schon einiges ausprobiert. von Ext2/3/4 über JFS bis Btfrs usw.
Meine externen Datenträger sind alle mit XFS Formatiert. Damit fahre ich seit Jahren gut, ich bin froh das ich nie von NTFS auf ein Linux migrieren musste.
Seit einigen Jahren baue ich auch meine eigenen Kernel, dass macht mir richtig Spaß. So kann man einiges optimieren. Ich bin damit auch immer auf dem neuesten Stand. Für die Firmware verwende ich die Archive von Kernel.org. Grafikkarte ist bei mir seit Jahren Onboard (Intel). Als System verwende ich einen Dell Server PC mit Xeon CPU und 64 GB RAM.
 
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Lora schrieb:
Einige Jahre später bekam ich dann einen 80386, wie viel Mhz der hatte weiß ich leider nicht mehr.
Ganz typisch war 33MHz. Es gab später dann aber auch welche mit 40MHz.

Lora schrieb:
Ich hatte aber 2 GB RAM und 50 MB HDD.
2GB klingt nicht plausibel. Du meintest sicher 2MB. :-)

Lora schrieb:
Was ich noch sehr toll finde ist die Auswahl an verschiedenen Dateisystemen
Wobei man sagen muss, das es meist ja gar nicht den Bedarf an der Auswahl gibt. Weil ext4 und btrfs oder wahlweise ZFS deckt schon so eine breite Range ab, das es kaum einen Fall gibt wo eines der anderen Dateisysteme wirklich noch einen signifikanten Vorteil bringt.
Ab und zu hat man aus Gründen der Kompatibilität noch Bedarf an FAT und exFAT und damit erschöpft sich in den meisten Fällen eigentlich schon der Bedarf an Dateisystemen.
 
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andy_m4 schrieb:
Ganz typisch war 33MHz. Es gab später dann aber auch welche mit 40MHz.


2GB klingt nicht plausibel. Du meintest sicher 2MB. :-)
Ja, stimmt! Ich war mir da nicht mehr ganz sicher. Ist ja jetzt auch schon eine Zeit lang her.
Ich war so bei 33Mhz und den 2MB. War aber auch eine gute Zeit trotz der eingeschränkten
Hardware. Musste mich vorhin schon konzentrieren um mich noch zu erinnern.
 
Ansonsten zum Topic:
Ich hab ein Problem mit dem "bevorzugen". Ich setze Linux da ein, wo es gut funktioniert (oder besser gesagt: weniger schlecht funktioniert als die Alternativen ;) ). Das würde ich aber nicht als bevorzugen charakterisieren. Das wäre der Fall, wenn ich es nehmen würde obwohl es schlechter (oder im besten Fall gleich gut) geeignet wäre als eine Alternative.
Dadurch wirkt das so ein bisschen wie ein Thread für Fanboys die ihr Fansein und ihr System zelebrieren. Ist sicher auch nett, aber finde ich selbst jetzt nicht wirklich spannend. Spannender finde ich immer zu gucken, warum das jetzt für ein gewissen Anwendungsbereich gut geeignet sind. Aber wo es auch etwaige "Dreckecken" und Schattenseiten gibt und sich auch offen mit Unzulänglichkeiten auseinander setzt die nun mal überall dazu gehören.
Ergänzung ()

Lora schrieb:
Ich war so bei 33Mhz und den 2MB.
Wobei DOS für ein solches System schon Verschwendung war wegen der 640kb Grenze und den Unvermögen solche Hardware auszureizen (das hatte man schon beim 80286). Windows erlaubte da ein bisschen mehr (insbesondere im /386 Modus). Was dann auch den DOS-Anwendungen zugute kam, die damals noch sehr verbreitet waren. Die konnte man plötzlich im echten Multitasking betreiben, was sonst nicht ging (es sei denn man hatte sowas wie Deskview oder wie das hieß)
 
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andy_m4 schrieb:
Es sollte nicht wie ein "Fanboy" bzw. "Fangirl" Thread rüberkommen, weil ich nicht ein OS Hate, ich selbst habe ja auch eine Xbox und verwende also Microsoft genauso, nur eben in einem anderen Bereich. Aber so gebe ich dir schon Recht, vielleicht habe ich mich da etwas unglücklich ausgedrückt.
Aber völlig korrekt, so sehe ich es auch, also meine Bedürfnise erfüllt meine Distribution vollkommen.
 
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Wenn ich das "Bevorzugen" auch beiseite lassen darf:
Mein erster Kontakt mit Linux war eine der frühen SuSE Versionen. 4.2 war es nicht, könnte durchaus 5.0 gewesen sein. Woran ich mich noch gut erinnere ist Debian aus diesem Sonderheft:
Abb_5_Chip_Linux-768x1098.jpg

Man, war das ein Kampf, dort einen X-Server zum laufen zu bekommen. 🙂
 
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Evil E-Lex schrieb:
Man, war das ein Kampf, dort einen X-Server zum laufen zu bekommen.
Kam drauf an. SuSE-Linux war eigentlich diesbezüglich recht freundlich, weil sie mit dem SaX (SuSE Advanced X-Configuration) ein Tool hatten um (halbautomatisch) ne Konfiguration für XFree86 erstellen zu können (keine Ahnung mehr, obs das schon bei diesen frühen Versionen gab).

Evil E-Lex schrieb:
aus diesem Sonderheft:
Heute kaum noch vorstellbar, das Chip mal ne ganz passable Computerzeitschrift war. :-)
 
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Meine ersten Versuche fanden vor über 20 Jahren statt.
Damals mit Suse Linux.
Welche Version das war weiß ich heute nicht mehr.
Ich hatte mir sogar eine Box mit dickem Handbuch und Datenträger gekauft.
Ich bin jedoch nicht damit klar gekommen und habe nach kurzer Zeit aufgegeben.
Ich bin dann bis Windows 7 bei MS geblieben.
Bei Erscheinen von Windows 10 habe ich mich einmal näher mit Linux beschäftigt.
Das dürfte vor etwa 5 Jahren gewesen sein.
Angefangen mit Mint KDE bis dort KDE eingestellt wurde.
Dann habe ich KDE neon entdeckt und bin dem bis heute treu geblieben.
Ich teste immer wieder mal gerne andere Distributionen, konnte aber noch nichts besseres für mich als neon finden.
 
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Ich meinte die X-Server-Konfigruation auch auf Debian bezogen. Da durfte ich die Modelines noch händisch reinklöppeln.

Zu Sax von damals hab ich diesen Artikel aus der c't gefunden:
Zur Konfiguration von X Window greift SuSE auf die Eigenentwicklung Sax zurück, die sich durch eine übersichtliche Bedienung und automatische Hardware-Erkennung auszeichnet. Bei einigen Test-Installationen machte Sax jedoch Probleme: Auf einer Elsa Winner war die Darstellung völlig verzerrt; beim Start des frisch konfigurierten X-Servers auf einer Matrox Mystique stürzte Sax ab. Zur Not muß man halt auf XF86Setup zurückgreifen.
Nun rate mal, welche Grafikkarte mein Rechner damals hatte. Richtig! Die Matrox Mystique.

Hach, die schlechte alte Zeit!
 
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Bis 2003 Windows 98, danach Windows XP.

Nebenher damals immer diverse Linuxversionen - SuSE 9.0 war glaub ich mein erstes Linux auf meinem damaligen Samsung-Laptop mit Intel-Grafik. Lief auf Anhieb rund.

Dann 2004 SuSE 9.3 und Mandrake 9.2 mit GNOME 2.4, bei letzterem bin ich länger geblieben.

Irgendwann kam dann das erste Ubuntu, reingeschnuppert.

2010 dann Ubuntu 10.04, das war dann das Linux, das Windows endgültig verbannte.

Seitdem bis Ubuntu 16.04 alle LTS-Versionen brav durchgemacht, danach Lubuntu 18.04, weil mein Laptop langsam mit Ubuntu LTS überfordert war.

Zwischendurch auch mal Xubuntu 20.04.

Dann 2021 ein Asus LinuxBook bei iXsoft geholt mit Linux Mint 20.1 Cinnamon und seither nicht mehr zurückgeschaut.
 
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Ich hab erst relativ spät zu Linux gefunden, so um SuSE 5.2? 6.0? herum. Zu der Zeit hatte ich auch schon Kontakte gehabt mit CDE und fand das zu der Zeit, wenn auch schon altbacken, dem derzeitigen Linux Desktop (also dem graphischen) überlegen. Natürlich war zu der Zeit KDE unbrauchbar und GNOME war, funktional, auch nicht viel anders als Windows 9x; jedenfalls, mit dem was es zu der Zeit gab, war bei mir nicht viel zu holen.

Darüberhinaus war zu der Zeit auch so ein bißchen ein Hype um das neue Betriebssystem, zumindest in meiner damaligen kleinen Blase. Kurz vorher wars halt OS2/Warp gewesen. 🤷‍♂️ Und ich kann haltlose Hypes nicht leiden (damals war der Grundtenor: Linux, geil! Okay, warum, was ist so besonders daran? Na, weil Linux! 🎉 ).
Aber dann hab ich durch Zufall meine Finger an die Installationsimages von FreeBSD bekommen; ich meine es war 4.4, allerdings sagt die Version history, daß das nicht sein kann, also war es wahrscheinlich ein früheres.

Na und da bin ich dann geblieben. Seitdem hab ich natürlich immer wieder die Fühler ausgestreckt nach anderen Systemen -BeOS, später QNX, sogar ein plan9 fliegt hier noch irgendwo rum. Solaris, nur leider ist das inzwischen eher tot. Linux nicht - kennst eins, kennst sie alle. Linuxdistributionen sind langweilig.

Apropos Linux, nach einigen Ausflügen über Debian und Red Hat bin ich da inzwischen bei Gentoo gelandet, was, so wie ich das rauslese, bei BSD-Personen wie mir durchaus beliebt ist. Für andere kann ich natürlich nicht sprechen, aber ich bin durchaus bereit anzuerkennen, daß im Gegensatz zu allen anderen Bistros (die ich bisher in der Hand hatte) Gentoo tatsächlich nicht langweilig ist und daß die Einrichtungsmöglichkeiten tatsächlich sehr ähnlich zu BSD sind. Bis zu dem Punkt, wo ich bei Gentoo tatsächlich Vorteile sehe... denn die BSD-Kollegen fangen inzwischen zu meinem Bedauern auch an, ungefragt an der Konfiguration umzuschreiben. Das muß ich mir NICHT geben. Aber, kann man ja gegensteuern. Dafür ist es open source.


Inzwischen hab ich Windows auf dem Desktop, OSX auf dem Laptop, FreeBSD auf dem "Haupt-Server" und inzwischen zunehmend Gentoo für einzelne Services, die nach und nach von der monolithischen BSD-Maschine in einzelne VMs ausgelagert werden. Solaris als das Wunsch-Client-OS für den Desktop mußt ich in eine VM stecken, da das Ding aktuelle Hardware buchstäblich nicht unterstützt und wie es aussieht auch nie unterstützen wird... aber wer weiß, vielleicht passiert da ja irgendwann doch noch was.
 
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RalphS schrieb:
Kurz vorher wars halt OS2/Warp gewesen. 🤷‍♂️ Und ich kann haltlose Hypes nicht leiden (damals war der Grundtenor: Linux, geil! Okay, warum, was ist so besonders daran? Na, weil Linux! 🎉 ).
Auf OS2/Warp war ich auch eine Zeit lang, fand es für die damalige Zeit schon recht innovativ.
Es hätte auch echtes potential zu mehr gehabt, aber Microsoft hat es klein gehalten bis es verschwunden war.
Weiß nicht mehr wann das war aber ungefähr in dieser Zeit kam auch BeOS, da lief sogar TV Werbung.
BeOS lief bei mir auch mal eine Zeit lang, war aber wie OS2/Warp auch ein Nischenprodukt.
Das mit Gentoo und BSD kann ich so bestätigen wie du es auch beschreibst, die haben da echt eine Sonderstellung. Sind halt schon speziell, aber von den Anpassungsmöglichkeiten halt echt Genial.
Nicht umsonst verwendet Netflix, Whatsapp BSD auf ihren Rechnern. Bei Gentoo kannte ich nur eine Freundin die das schon seit Jahren verwendet und darauf schwört, es ist halt dann auch schön an die Hardware angepasst, durch das kompilieren von aus den Sources.
Als ich Linux damals entdeckte halt ich halt echt Mega, entdeckt habe ich es in einem Bücherladen, da wurde es damals angeboten (OpenSUSE). Ich hatte in dieser Zeit noch nicht so ein schnelles Internet um mir die ISOs zu ziehen, vor allem wegen den Minutenpreisen beim Internet. Und Debian hatte ich Anfangs von Hefts CDs. Ja ich bin jetzt nicht so das ich Linux so Hype, ich mache auch kein Framing gegen Windows, habe es ja selber lange verwendet. Man sollte da schon Objektiv bleiben. Ich habe bei einem Freund mal Windows 8 gesehen, dass fand ich halt schon etwas daneben, weil es in meinen Augen eher für Tablets gemacht wurde. Gab ja auch noch Windows RT, war aber ja auch ein Nischen Produkt.

Hatte sogar mal ein HTC Smartphone mit Windows CE, dass war noch vor Android, damals aber schon innovativ. Davor hatte ich immer Nokia mit Symbian OS.

Es gab ja noch mehr Betriebssysteme, leider habe ich nicht alles miterlebt.

Aber wie ich hier lese haben viele ihre ersten Erfahrungen mit OpenSUSE gemacht ;), es war damals schon echt gut zu bedienen. Zudem war es leicht zu bekommen. Bücherladen, Heft Zeitschriften und Internet 😁.
 
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Meine Historie ist nicht so speziell:

Als Teenager mit openSuse (ka welche Version) angefangem. Ich hab bei der Installation aber was falsch gemacht (oder openSuse hat damals noch keine Online-Repositorys eingerichtet).
Jedenfalls konnte ich nur Software über die DVD installieren. Das Konzept Repositorys war mir noch nicht bekannt.

Das fand ich irgendwann doof, bin zu Debian gewechselt -> dort konnte ich dann Software installieren.

Als die erste Ubuntu Version raus kam (müsste da noch offizielle CDs haben) bin ich dorthin gewechselt. Hab unter Debian nie die volle Auflösung für meinen Monitor zum laufen gebracht -> Ubuntu hat das direkt korrekt dargestellt xD

Bei Ubuntu Basis bin ich seither geblieben. Inzwischen ist es zwar Pop_OS! aber ist ja mehr oder weniger auch Ubuntu.

Hab und nutze auch heute noch nebenbei MacOS. Und für den Desktop bevorzuge ich MacOS definitiv auch. Linux über irgendwelche SSH Shells bleiben dennoch Daily-Business.
 
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kim88 schrieb:
Hab und nutze auch heute noch nebenbei MacOS. Und für den Desktop bevorzuge ich MacOS definitiv auch. Linux über irgendwelche SSH Shells bleiben dennoch Daily-Business.
Ich hatte vor 2 Jahren mal einen Mac Laptop, aber nur zum antesteten, fand das System jetzt nicht so schlecht wie es von einigen schlecht geredet wird, basiert wenn ich mich entsinne auf Darwin/BSD.

kim88 schrieb:
Bei Ubuntu Basis bin ich seither geblieben. Inzwischen ist es zwar Pop_OS! aber ist ja mehr oder weniger auch Ubuntu.

Von Pop_OS! hab ich eigentlich so noch nichts schlechtes gehört, hat sich ja in kurzer Zeit sehr beliebt gemacht. In einer Linux Gruppe wo ich noch in Facebook war, sind viele darauf umgestiegen.
 
Mein erstes Linux war die Suse 6.3. zu dieser Zeit arbeitete ich mit einem selbst zusammengestellten Rechner: Pentium 166 MMX, 64 MByte RAM, Asus TX 97, Floppy, CD-Rom, Festplatte von Seagate, Soundblaster-Karte und 17“-Röhrenmonitor.

Die erste Installation war sehr aufregend, da alles neu und anders war als unter Windows, aber ich habe es dank der sehr guten Dokumentation gut geschafft. Ich hatte diese Distribution übrigens gekauft, wegen des gedruckten Handbuches und um Linux zu fördern.

Anfangs setzte ich beide OS im Dualboot ein, kam aber bald darauf, dass ich nur Windows wirklich nutze.

Später habe ich dann noch einmal Suse 7.4 oder so auf einem separaten Rechner installiert und ebenfalls nicht verwendet. Dann habe ich Debian und schliesslich Ubuntu 5.04 installiert. - Und ebenfalls kaum produktiv benutzt. Ich hätte gerne, aber die eingesetzten Programme liefen nur auf Windows. Da half auch WINE nichts.

Dann gab ich mir einen Ruck und installierte auf dem Rechner nur noch Linux und Windows für Notfälle in einer VBox. War auch nicht befriedigend, denn ich arbeitete fast ausschließlich mit Windows.

2009 entschloss ich mich, ein Netzwerk mit Dateiserver aufzusetzen und entschied mich für Ubuntu Linux. Da musste ich mich plötzlich dauerhaft mit Linux auseinandersetzen. Aufgrund des sehr guten Wikis und des ebenso guten Forums auf www.ubuntuusers.de hat das auch geklappt (Samba, Backuplösung mit rsnapshot).

Zwischenzeitlich setze ich Linux intensiv, aber nicht auf dem Desktoprechner ein: Intel NUC mit libreelec, Raspberry mit PiHole, Backuprechner mit Ubuntu, QNAP-NAS.

Auf dem Desktop bin ich nach wie vor mit Windows zufrieden. Die Programme laufen, ich muss selten irgendwelche Verrenkungen machen oder Dokus lesen. An Linux stört mich, dass die Programme mit GUI häufig schlecht gewartet und schlecht getestet werden. Ist mein Eindruck. Was mir da immer wieder untergekommen ist, geht gar nicht. Ich weiche dann doch wieder auf die Konsole aus (Logical Volume Manager z. B.). Dass es die von mir benötigten Programme für Linux nicht gibt, ist der Hauptgrund für Windows auf dem Desktop.

An Windows stört mich das Schadsoftware-Biotop und dass es halt nicht cool aussieht und dass wir US-Konzerne füttern. Auf meine Server lasse ich kein Windows. Das muss Linux sein.

So bin ich ein friedlicher Bewohner zweier Welten.
 
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Ich hatte einige Jahre lang Windows XP im Einsatz, bis ich über ein Magazin auf Knoppix aufmerksam geworden bin, was ja erstmals die Möglichkeit bot, Linux anzutesten, ohne sich durch einen Installer kämpfen zu müssen.

Das fand ich recht interessant und dachte, ich versuche es mal mit einer Installation, sollte ein Dualboot mit dem WinXP werden. Ich brannte mir also eine SUSE-CD bzw. es waren um die 7 rum (SUSE 9.1, glaub ich) . :D Hab's installiert bekommen, aber war nicht sehr begeistert: Das Startmenü war voll von irgendwelchen Systemtools, von denen ich nicht wusste, wozu sie gut sein sollten, aber so banale Dinge wie eine Office-Suite haben gefehlt. Und wie man zusätzliche Software installiert, habe ich irgendwie nicht überrissen. Ach ja, und YaST war furchtbar lahm damals.

Das erste Experiment war also gescheitert. Um 2006 rum habe ich mir einen neuen PC zusammengestellt und einen Teil der Hardware bei Mindfactory gekauft. Es hat sich so ergeben, dass ich Schwierigkeiten mit der Bestellung hatte und in Mindfactorys Forum gepostet habe. Und siehe da, da war ein Linux-Unterforum und irgendjemand hat da sein Linux-System mit Beryl, dem Compiz-Fork, zur Schau gestellt. Das fand ich dann natürlich toll, wabbelnde Fenster, Wasser- und Feuereffekte usw. hatte man unter WinXP nicht.

Der nächste Versuch war also ein Ubuntu 6.10, das lief eine Weile, aber ich habe es recht schnell gegen die Wand gefahren. Man musste da ja noch recht viel von Hand machen, etwa den Grafiktreiber für meine topaktuelle GeForce 7600 GT an der Paketverwaltung vorbei kompilieren und installieren, um überhaupt einen 3D-Desktop mit Compositing zu bekommen. Nouveau gab es da noch nicht, wer nicht den proprietären nvidia-Treiber hatte, musste mit dem vesa-Treiber auskommen, der immer lief, aber nichts (also kein Compositing) konnte.

Wie ich also nach und nach mein Ubuntu gegen die Wand gefahren habe, habe ich im Mindfactory-Forum einen Thread eröffnet, wo man mir mit diversen auftauchenden Problemen zu helfen versucht hat. Am Ende des Tages hat mir ein Nutzer empfohlen Debian zu installieren, das damals im Gegensatz zu SUSE oder Ubuntu keinen grafischen Installer hatte. Also hat der Nutzer mich via ICQ durch den CLI-Installer geleitet. Das war sehr spannend, denn ich hatte zu dem Zeitpunkt zwar schon DSL, aber nur einen Modem, an dem nur ein Gerät hängen konnte. Ich hatte also am Desktop den Installer am Laufen und am Laptop den ICQ-Chat und musste das Kabel umstecken, wann immer der Installer aufs Internet zugreifen wollte...

Debian hat bei mir ein gutes Stück länger durchgehalten als Ubuntu, aber irgendwann habe ich auch das gegen die Wand gefahren. Um nicht schon wieder den CLI-Installer bemühen zu müssen, ist es wieder ein Ubuntu geworden, ich glaube, Ubuntu 8.04. Das nutzte ich dann eine Weile und kam immer besser mit Linux zurecht. 2009 wurde mir Ubuntu dann zu langweilig und ich suchte nach neuen Herausforderungen, also gesellte sich Arch Linux als weiteres System zu WinXP und Ubuntu. Den CLI-Installer habe ich ohne Unterstützung durchlaufen können, yay. :)

Dann kam Ubuntu "vom rechten Weg" ab, führte Mir und Unity ein. Mit Ubuntu 10.10 wäre Gnome 2 mit Unity ersetzt worden, also habe ich Arch zu meinem Hauptsystem gemacht. Ziemlich bald musste ich mich jedoch von meinem Gnome 2 trotzdem trennen, da Gnome 3 gelandet ist und Gnome 2 aus Archs Repos geflogen ist. Mate gab es damals noch nicht, also wurde es Xfce. In etwa zum selben Zeitpunkt hat sich die WinXP-Installation, die ich eh nur noch alle paar Monate mal bootete quer gestellt und wollte keine Internet-Verbindung aufbauen, also flog sie endgültig von der Platte.

Mein neuer Laptop, ein Thinkpad X60T hat auch eine Arch-Installation erhalten, doch leider habe ich hier die Hardware gegen die Wand gefahren (man sollte einen Laptop besser nicht von 2m Höhe auf harten Kachelboden fallen lassen, auch einen Thinkpad nicht, obwohl er danach immer noch funktionierte). 2014 musste also ein neuer Laptop her, ein Thinkpad X200T, und da war ich schon faul und bequem geworden und hatte keine Lust wieder Arch aufzusetzen. Irgendwie habe ich von Manjaro mitbekommen und habe also Manjaro 0.8.9 auf den neuen Laptop installiert. Seitdem fahre ich zweigleisig: Arch auf dem Desktop und Manjaro auf dem Laptop.
 
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Photon schrieb:
Dann kam Ubuntu "vom rechten Weg" ab, …
Haha, so ging es mir auch. Ich mochte Unity nie so recht und habe eine Zeit lang Ubuntu Gnome verwendet. Ehrlich gesagt waren das bei mir aber eher irrationale Motive, denn zwischen Unity und Gnome 3 sehe ich wenig Unterschiede. Dennoch war ich gegen Unity … So sind wir Menschen eben.

Nette Beschreibung übrigens, und liest sich realistisch.
 
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Bei mir fing das recht spät an. Habe eigentlich ab Windows 98 jede Windows Version mitgenommen (außer 11 bisher), war aber schon immer daran interessiert Mal über den Tellerrand hinaus zu schauen.

Meine ersten Gehversuche habe ich mit Ubuntu 9.04 in etwa gemacht (kann auch 8.10 gewesen sein). Fand das damals recht interessant und war eigentlich ganz zufrieden was ootb so alles auf der alten 0815-Kiste funktioniert hat. Sogar der WLAN Stick wurde erkannt. Hab damit aber eigentlich nur ein bisschen rumgespielt, Kernel Mal selbst kompiliert und installiert, sogar das ein oder andere alte Spiele aus der Win 98/2000 Zeit per Wine zum Laufen gebracht. War ganz cool, aber da damals noch meine Hauptbeschäftigungen am Rechner Zocken und C#-Programmierung waren, ist das wieder etwas eingeschlafen.

Bin dann kurz nach Release von Windows 8 wieder leicht eingestiegen und hab mir da Mal Mint und das damals aktuelle Ubuntu angesehen, aber auch da immer noch C# und Zocken, also Windows.

So richtig fing es dann in den letzten 4-5 Jahren an, weg von der Programmierung hin zur Administration und da dann u.a. auch Linux, Antipathie gegenüber Windows 10, etc..
Der erste Rechner hier war mein HTPC, der migriert wurde. Der wird sowieso nur für Streaming verwendet, sei es Spotify, Netflix (sowieso nur 720p da ich nie Edge verwendet habe), per Kodi vom NAS, sowas eben. Der hat auf Windows 10 nach einiger Zeit ganz schön Zicken gemacht, v.a. die Channel Upgrades haben ständig was zerstört. Das war sehr nervig.
Auf Ubuntu Budgie LTS umgestellt, läuft alles super, keine Probleme, Release Wechsel auch nicht (habe mit 18.10 angefangen, also STS und bin mit 20.04 dann auf den LTS Branch umgestiegen), Auto Updates. Das Ding rennt und macht keine Probleme.

Auf meinem Desktop, der auch Mal für VMs, Videobearbeitung, bisschen Programmierung und Zocken herhalten muss, bin ich auch vor kurzem dann Mal dazu übergangen raus aus VMs hin zum Dualboot. Immer wieder Mal blöde Probleme mit Windows gehabt, v.a. auch hier die Channel Upgrades.
Da existiert neben Windows 10 nun Fedora auch damit bin ich sehr zufrieden, läuft auch stabil bisher, auch Zocken per Steam, Lutris oder Heroic Launcher keine größeren Tüfteleien, abgesehen davon, dass DX12 per VKD3D nicht läuft (falls da jemand einen Tipp hat immer gern, vielleicht mache ich die Tage noch einen Post dazu auf :D). Mal sehen wie die Release Wechsel laufen. Rolling wollte ich nicht, weil meine Arch-VMs (bzw. eigentlich Manjaro oder Endeavour) zwar schon schnell liefen, aber irgendwann immer Mal geklemmt haben, das hat genervt. Ubuntu etc. war mir zu angestaubt, finde Fedora bekommt da einen tollen Spagat hin. Windows wird eigentlich nur noch für MP-Spiele wie CoD gebootet, sonst nur noch Fedora.
 
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Bei mir SuSE 4.3 damals auf meinem 486 DX4/100. Ich war damals 15 und habe die CDs von dem Vater eines damaligen Kumpels in die Hand gedrückt bekommen. Ich habe versucht den X Server zum laufen zu kriegen.. erfolglos. Ich hatte keinen Internet Zugang und bis auf das SuSE Buch auch keine weitere Doku oder irgendjemanden, der sich damit auskennt. Ich habe dann den Fehler aus dem Logfile abgeschrieben und dem Vater des Kumpels mitgegeben (Uni Prof). Der hat mir dann am nächsten Tag ne Diskette mit nem anderen trident(4) Treiber sowie einem Config Ausschnitt in die Hand gedrückt. Die Modeline Geschichte habe ich dann selbst hinbekommen. Ein paar Jahre später stieg ich dann nach einem kurzen Ausflug nach DLD und Red Hat 5 und 6 (nicht RHEL ;) ) auf Debian Slink um. Nachdem ich auch damit nie 100%ig warm wurde, ging es dann mit FreeBSD 4.3(?) weiter und dabei blieb es dann Desktopseitig auch bis zum Wechsel auf Mac OS X irgendwann in den späteren 2000ern. Serverseitig nehme ich nach wie vor bevorzugt FreeBSD und wenns nicht anders geht, Debian oder Arch.
 
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Linux ist für mich so ein wenig Hit and Miss.
Ich kannte UNIX schon bevor ich zu Linux kam und war durchaus Fan von UNIX und seinen Konzepten. Und UNIX war halt sonst vor allem ein System was auf irgendwelchen teuren Workstations lief und Linux brachte halt UNIX auf nen handelsüblichen PC. Das war der initiale Reiz daran. Plus das es halt ein junges und sich dynamisch entwickelndes System war, was auch einen großen Mitmach-Faktor hatte.
Angefangen hab ich dann mit Kernel 1.2. Die Entwicklung hatte also schon längst Fahrt aufgenommen und Linux-Rechner waren (zumindest in bestimmten Bereichen) durchaus schon verbreitet.

Natürlich hab ich inzwischen auch einige Linux-Distributionen durch. Allerdings war ich nie so der typische Distro-Hopper. Ich find das auch immer ein wenig albern, da eh alle aus dem selben Pool an Software schöpfen und die Distributionen im Wesentlichen nur dadurch unterscheiden, wie sie vorkonfigurieren oder von mir aus auch noch welchen Paketmanager sie nehmen oder im Installer. Der Rest ist im Großen und Ganzen gleich.
Wenn ich ne andere Distribution gewechselt hab, dann gan es immer Gründe dafür. Zu SuSE bin ich zum Beispiel gegangen, weil die Support für ISDN hatten. Zu Redhat weil mein damaliger Arbeitgeber das eingesetzt hat. Zu Debian weil dort die Upgrades am stressfreisten waren und die ein sehr umfangreiches Repository haben.

Obwohl ich Linux jetzt schon ziemlich lange einsetze gibt es auch ein paar Dinge die mich stören. Wobei "stören" eigentlich nicht das korrekte Wort ist. Es gibt Umstände die kontrovers sind und die man so oder so sehen kann.

Das Linux-Ökosystem ist sehr heterogen. Es besteht aus vielen Einzelprojekten. Jeder trägt irgendwie was bei was dann auch dazu führt, das es für ein und das selbe Problem mehrere Lösungen gibt. Das sieht man am Kernel (guckt mal allein wieviel Sicherheitsframeworks wir haben) aber auch an Desktop-Umgebungen usw.
Das hat natürlich den Vorteil das Linux so eine Building-Blocks-Bastelkiste ist, in dem man sich individuell das System zusammenstellen kann. Das führt aber eben auch dazu, das übergreifende Visionen kaum vorhanden sind. Es ist halt schwierig durchgehende Konzepte zu machen. Die Leute die den Kernel machen haben halt nix mit den Leuten zu tun, die Anwendnungsprogramme machen usw.
Eine Gesamtsystemabstimmung ist so nur schwer möglich und fehlt deshalb. Das kriegen andere Systeme besser hin.

Ein weiterer Punkt:
Als ich angefangen hab mit Linux war dies ein einfaches, durchschaubares System. Ganz im Gegensatz zu zum Beispiel Windows mit seiner Registry, Automatismen usw.
Inzwischen hat sich die Situation unter Linux da total geändert. Von der ursprünglichen Einfachheit ist nix mehr da. Automagische Funktionen sind auch hier längst Alltag. Und da muss ich nicht mal Sachen wie systemd bemühen.
Klar. Heute Anforderungen bedingen natürlich auch. Trotzdem wäre an manchen Stellen weniger mehr bzw. könnte es auch bessere/einfachere Lösungen für bestimmte Dinge geben.

Ein letzter Punkt der mich stört.
Früher (und teilweise heute noch; ist auch regelmäßig hier im Forum zu bestaunen) wurde immer auf Microsoft geschimpft bzw. auf Anwendungsentwickler die ihre Software nur exklusiv unter Windows zur Verfügung stellen.
Seit Linux so dominierend geworden ist haben wir hier interessanterweise auch ein ähnliches Problem. Software die nur unter Linux wirklich gut funktioniert weil sie z.B. von speziellen Features Gebrauch machen die es nur unter Linux gibt (oder in Abhängigkeit von solchen Komponenten stehen). Ich empfinde das als ein Problem. Denn das Motto unter Linux war immer die Wahlfreiheit (so wird ja heute auch noch argumentiert).
Das wird zunehmend schwieriger. Wenn man mal überlegt, das so was wie KDE ganz offiziell auch für Windows released wurde und solche Sachen. Das gibts nicht mehr in dem Maße wie es schon mal der Fall war.

Außerdem sehe ich auch bestimmte Gefahren für die Linux-Community. Open-Source war immer eine Sache die vor allem von Freiwilligen getragen wurde und ganz häufig ist das heute noch so. Allerdings haben wir insbesondere im Linux-Bereich auch viele starke kommerzielle Vertreter. Das ist einerseits gut, weil dadurch auch im Linux-Bereich investiert wird. Aber es hat natürlich auch seine Schattenseiten. Wenn es in die Richtung geht, das Firmen ihr eigenen Interessen durchsetzen wollen und wenn diese auch nicht unbedingt im Sinne des Nutzers sind.
So ein typisches Beispiel sind da z.B. Smartphones. Da steckt ganz viel Open-Source drin. Aber mit dem Geist von Open-Source hat das trotzdem wenig zu tun. Also etwas zu haben, was nicht gegen den Nutzer agiert. Was Kopierbarkeit und Änderbarkeit garantiert usw. all diese Freiheiten die man halt von Open-Source kennt.
Oder auch diese ganzen Cloud-Services. Früher hatten wir halt das Problem, das wir ein proprietäres Programm hatten und dadurch unsere Daten "gefangen" waren weil wir es halt nicht mit nem beliebigen anderen Programm verarbeitet gekriegt haben. Heute wo wir alles as-a-service haben haben wir nicht mal mehr die Daten in unserer Hand. Aber oben drüber steht Open-Source. Sozusagen wie als Beruhigungspille weil Open-Source das ist doch gut. Das haben wir doch extra gemacht, um der Herstellerwillkür zu entkommen. Das das ist halt nicht der Fall, wenn der Kram in der Cloud liegt und wir in der Hand nur vernagelte Cloud-Access-Devices haben.
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foo_1337 schrieb:
Serverseitig nehme ich nach wie vor bevorzugt FreeBSD und wenns nicht anders geht
Ein bisschen tragisch ist das ja schon, wie es da mit FreeBSD gelaufen ist. Die hatten mit Jails ja eigentlich früh die optimalen Voraussetzungen für Container und wurden dann quasi innerhalb von wenigen von Docker und Co links überholt. Und ohne Docker-Support ists heutzutage ... na ich sag mal schwierig.

Auch der Virtualisierungstrend wurde verschlafen. Zwar hat man inzwischen mit bhyve einen durchaus ganz guten Hypervisor. Aber zu spät und einige Funktionen fehlen (Live-Migration) noch und das Tooling was man drum herum bei anderen hat ist auch noch nicht wirklich da.

Oder auch Dinge wie High-Performance-Computing. nvidia liefert zwar schon seit ewig FreeBSD-Treiber (die auch anständig funktionieren), aber CUDA-Support fehlt denen.

Trotzdem ist FreeBSD nach wie vor ein recht aktives Projekt (und ich hoffe auch, das das auch weiterhin so bleibt). Ich hab manchmal so das Gefühl, das profitiert auch so ein bisschen davon, das es unter dem Radar läuft. Viele Dinge sind da unaufgeregter. Du hast auch keinen VIele-Köche-verderben-den-Brei-Effekt wie teilweise bei Linux. Was es ja auch durchaus für kommerzielle Investitionen interessant macht.

RalphS schrieb:
sogar ein plan9 fliegt hier noch irgendwo rum
Schade das aus Plan-9 nicht mehr geworden ist. Es war immer so eine Art UNIX 2.0. Gerade im Vergleich mit Plan-9 wirkt UNIX wie ein erster Entwurf wo all das, was man dabei gelernt hat nutzt um daraus ein rundes System zu machen.
Stell Dir mal vor wie hätten heute ein Plan-9-ähnliches System mit einem Mikrokernel und als Systemprogrammiersprache Rust.
Stattdessen dürften wir uns im wesentlichen mit aufgebohrter 70er-Jahre-Technik herumschlagen.

RalphS schrieb:
Solaris, nur leider ist das inzwischen eher tot.
Ja. Das war eigentlich seit dem Zeitpunkt klar, wo es von Oracle gekauft wird. Auch so ein kleines Drama, weil Sun war ein recht innovativer Laden und dann fallen die ausgerechnet Oracle in die Hände.

RalphS schrieb:
Linuxdistributionen sind langweilig.
Ich stimme in Teilen zu. Ich hatte das ja schon genannt, das man mit Linux eigentlich ein schönes Building-Blocks-System hätte. Und daraus wird viel zu wenig gemacht. 90% der Linux-Distributionen sind im Wesentlichen eine Kopie eines anderen Linux-Systems und unterscheidet sich in irgendwelchen Nuancen.
Die könnte man alle erschlagen mit: Wir nehmen irgendeine umfangreiche Linux-Distribution und machen da via Meta-Paket Flavors draus.

RalphS schrieb:
mußt ich in eine VM stecken, da das Ding aktuelle Hardware buchstäblich nicht unterstützt und wie es aussieht auch nie unterstützen wird... aber wer weiß, vielleicht passiert da ja irgendwann doch noch was.
Unwahrscheinlich. Entwickler gibts bei Oracle praktisch keine mehr. Und die Open-Source-Solaris-Variante(n) ist praktisch auch tot. Die siechen seit Jahren dahin. Die Nutzerschaft ist fast komplett abgewandert. Die paar die noch da sind, sind auch nur noch da weil irgendein Lock-in oder Trägheit sie davon abgehalten hat wegzugehen. Technisch bietet Solaris nix mehr wo man sagen würde: Wegen dem Feature lohnt sich noch auf Solaris zu setzen.
Das da noch irgendwann Schwung rein kommt ist so gut wie ausgeschlossen. Woher sollte der auch kommen?

Lora schrieb:
Auf OS2/Warp war ich auch eine Zeit lang, fand es für die damalige Zeit schon recht innovativ.
Es hätte auch echtes potential zu mehr gehabt, aber Microsoft hat es klein gehalten bis es verschwunden war.
An den ersten Versionen von OS/2 war Microsoft sogar noch dran beteiligt. Erst mit dem Erfolg von Windows 3.0 wollte man es dann lieber im Alleingang mit Windows machen und hat aus dem Source-Code von OS/2 dann Windows NT gemacht.
Das OS/2 gescheitert ist lag aber vor allem an dem Versagen von IBM.

Lora schrieb:
Nicht umsonst verwendet Netflix, [...] BSD auf ihren Rechnern.
Ja. Zumindest bei der Verteilung der Videos (CDN). Der Rest ist Linux-dominiert.
Außerdem gibts trotzdem kein Client für FreeBSD mit dem man Netflix schauen kann. Ihre Liebe zu FreeBSD ist also auf das beschränkt, wo es ihnen wirklich nützt.
Trotzdem ist Netflix durchaus positiv für FreeBSD, denn viele Patches für FreeBSD kommen tatsächlich von Netflix und werden an das Projekt zurückgegeben (was sie ja aufgrund der Lizenz nicht müssten).

Lora schrieb:
Aber wie ich hier lese haben viele ihre ersten Erfahrungen mit OpenSUSE gemacht ;), es war damals schon echt gut zu bedienen.
SuSE hattet halt damals schon YaST was Linux zugänglicher machte. Wobei das damals noch umstritten war, weil es war zunächst nicht GPLed und überschrieb gerne mal handgemachte Konfigurationen.
Teilweise galt SuSE sogar als das Microsoft/Windows unter den Linux-Distributionen.
 
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