Eure Linux Biografie und warum ihr es bevorzugt...

Naja Windows kann man bei weitem nicht so anpassen wie Linux ;) da helfen auch alternative Kommandozeilen nix. Die meisten werden bei Windows sowas vermutlich noch nicht mal gesehen haben ^^
 
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Opa Neugebauer schrieb:
Naja Windows kann man bei weitem nicht so anpassen wie Linux
Da könntest Du natürlich theoretisch Recht haben. :-)

Opa Neugebauer schrieb:
Die meisten werden bei Windows sowas vermutlich noch nicht mal gesehen haben ^^
Das könnte sein. Mich würde ja echt mal interessieren was so 'the most seen screen' auf Windows ist. Klingt wie ne Einleitung zu nem Kalauer, würde mich aber mal ehrlich interessieren. :-)
 
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foo_1337 schrieb:
Zuerst das und dann der Hinweis auf Nautilus.
Nun ja, man kann natürlich auch um z.B. ein Laufwerk einzubinden, zunächst die UUID über blkid feststellen und dann die etc/fstab editieren.
Einfacher ist es halt unter "Laufwerke" das Zahnrad anzuklicken und die "Einhängeoptionen" zu bearbeiten.
Soviel zu Deinem "Humor".

Gruß
R.G.
 
Meine Computergeschichte geht klassisch in den 90ern los (Ossikind): Der große Bruder hatte C64, dann Amiga. Dann hatten wir DOS-PCs, angefangen beim 286. Ich habe mich als Teenie für Programmierung interessiert, also nutzte ich Turbo Pascal 7 auf DOS. Ich wusste irgendwann von Linux, der Bruder hatte auch nen SuSE-Schuber im Zimmer stehen. Aber ich hab mich nie aus eigenen Stücken dafür interessiert. Wir hatten dann auch mal eine Weile lang OS/2 auf dem PC, aber ich wusste nichts um die Unterschiede und Vorteile (zu jung, kein Interesse). Und so machte ich die Windows 95-98-2000-XP-Karriere bis ins Studium hinein und war glücklich. Ich blieb aus Performancegründen auch eine Weile bei 2000 statt XP auf dem ersten Laptop (Toshiba Satellite 3000-214, mobile Pentium III 933 MHz).

Ab dem Studium hatte ich nur noch Laptops und habe mich auch PDAs auseinandergesetzt. mein erster war ein HP iPaq 3850, gebraucht für fast 400 € in der Bucht geschossen. Die beigelegte 16-MB-SD-Karte habe ich noch. Im Laufe der Zeit durchlief ich 4 PDAs, der fünfte war dann noch mit Telefon drin, ein HTC irgendwas. Der war superschnuckelig klein und ich fand Windows CE durch meinen Hintergrund gut und effizient zu bedienen.

Mein Linux-Anfang fand 2006 statt. Ich hatte eine c't in der Hand mit einer DVD, auf der diverse Live-Systeme drauf waren. Ich fand die digitale Uhr von KDE 3 so toll, die wollte ich haben. ^^ Also habe ich einen Kommilitonen gefragt, was er empfehlen würde, wenn ich mal Linux ausprobieren will. Und was sagt der? Gentoo. :D :D Ich habe tatsächlich nur drei separate Anläufe gebraucht und beim dritten war ich noch zwei Wochen lang auf die Konsole beschränkt. Aber dann liefs und nach dem ersten Mal KDE 3 kompilieren (2 Stunden für die kdelibs auf dem Pentium m) hatte ich es. An Gentoo fand ich damals sehr gut, dass alles auf dem Terminal standardmäßig bunt war. Das hat die Lesbarkeit unheimlich verbessert. Selbst auf nem Netbook mit Atom N450 habe ich Gentoo gefahren. Compiliert wurde mit distcc auf dem großen PC.

Mit der Zeit wurde mein Haupt-Laptop alt und hielt die Last immer weniger aus, sodass ich zeitweilig auf Debian wechselte. Dann erhielt ich einen ausgemusterten PC (Pentium IV HT 🥵) und ich konnte zu Gentoo zurück. Und als ich dann anfing zu arbeiten, gab es einen neuen PC (Haswell) und später ein Thinkpad X250. Aber irgendwann wurde mir Gentoo zu doof mit der ganzen Rechnerei und dem immer weiter wachsenden Platzbedarf von Portage, vor allem auf dem Laptop. So bin ich zu Arch gewechselt. Ich fand Ubuntu zu Gnome-2-Zeiten optisch attraktiv (obwohl ich GTK-Hasser war und bin). Aber ich mag apt einfach nicht. Es ist dröge, schwer zu lesen, kompliziert zu managen. Pacman ist einfach nur rasend schnell.

Mein letztes noch lebendes Gentoo-System ist das NAS. Baujahr 2016, i3 Sandy Bridge, ZFS (aktuell noch kombiniert mit LUKS).

Warum liebe ich Linux?
Vorneweg: ich nutze es zusammen mit KDE 5 auf all meinen Systemen: Haupt-PC, Thinkpad, NAS und Raspi (beide headless), selbst auf einem Surface Go 1. Nur der PC hat noch ein Windows 7 für gelegentliches Daddeln und mein Arbeitsrechner hat 10 Pro. Durch meinen Gentoo-Hintergrund weiß ich viel über die Dateistruktur, was wo liegt und wie es funktioniert. In Linux ist alles eine Datei. Wenn man das verstanden hat und die grundlegenden Tools kennt, ist es wie Lego. Die Zusammenarbeit der vielen kleinen Programme durch Pipes ist so wahnsinnig mächtig. Es gibt heutzutage viele gute Programme für die Konsole, die Aufgaben erledigen, für die man früher fette GUI-Pakete brauchte. Mein cmus startet in 1-2 Sekunden, obwohl es 50000 Musikstücke verwaltet. Mit mutt kann ich Mailinglistenverzeichnisse mit 60000 Mails innerhalb einer Sekunde öffnen. (Zugegeben, ich bin zu mutt gekommen, weil ich nach dem unsäglichen Wechsel von KMail 1 auf 2 Probleme hatte.) Bis man ein Programm übers Startmenü geladen hat und die gewünschte Funktion in dessen Menü geklickt hat, habe ich den Befehl eingetippt und schon durchgeführt. Oder Massenumbennen im Editor: ich öffne eine Episodenliste auf imdb, kopiere den Inhalt nach vim, rufe ein Macro auf, was alles auf Folgennummer und -titel eindampft und das kann ich dann auf die Dateiliste anwenden. Das dauert keine drei Minuten -- für eine beliebig große Anzahl an Dateien.

Dateisystemarbeit ist so viel schneller als in Windows. Wenn ich einmal meinen Dateibaum in einem Visualisierer lade, dann geht das zweite Laden innerhalb 2 Sekunden. In Windows würde er gefühlt alles nochmal einlesen. Das Caching scheint einfach deutlich ausgereifter zu sein. Ich mache dank 32 GB RAM auch viel mit tmpfs (Dateisystem im RAM) für temporäre Arbeiten. Mit den aktuellen Linux-Dateisystemen und deren Effizienz kann NTFS seit Jahren nicht mehr mithalten.

Hier spielt auch die Verwendung offener und einfacher Dateiformate eine Rolle. Ich synchronisiere meine E-Mails vom imap-Server lokal, jede Mail ist eine Datei in menschenlesbarem Textformat. So kann ich tausende Mails ohne einen lokalen Mailserver betreiben zu müssen zwischen meinen Rechnern synchronisieren und sie auch archivieren. Ich kann keinen Datenverlust durch korrumpierte Binärklumpen erleiden (hust PST).

Windows holt aktuell zugegebenermaßen recht gut auf, was das Terminal und die Fensterverwaltung angeht (virtuelle Desktops, Snapping u.s.w.). Aber die GUIs für Linux legen immer noch ne Schippe drauf. In Windows sind globale Shortcuts z.B. (mit Bordmitteln) auf Strg+Alt+Buchstabe begrenzt und können damit auch nur Programme starten. In KDE habe ich fast jeden Buchstaben mit der Windowstaste für irgendwas verknüpft, dazu noch die F- und Cursortasten. Windows kennt z.B. auch die Funktion, ein Fenster immer im Vordergrund zu lassen, aber bietet keine Möglichkeit, diese zu erreichen. Das muss jede Anwendung für sich tun (z.B. Media Player). Durch die Mode immer kleinerer Fensterrahmen ist es außerdem ein Segen, nur Alt (oder jetzt Windows) zu drücken und dann kann ich mit linker oder rechter Maustaste das Fenster an jedem beliebigen Punkt anfassen, um es zu verschieben oder dessen Größe zu ändern.

Gerade wieder im Forenthread zu Files (dem alternativen Dateimanager) kamen erneut die selben Kritiken: der Explorer steht seit 20 Jahren still, kann keine Tabs u.s.w. Ich will die vielen kleinen Details der KDE-Anwendungen nicht mehr missen, z.B. wenn man eine Datei in Dolphin zieht, ploppt ein Menü auf, ob ich kopieren oder verschieben will. Und wenn die Datei ein Archiv ist, gibt es noch eine Entpacken-Option oben drauf. Ich blicke bei den ganzen virtuellen Verzeichnissen im Explorer nicht durch. Ich klicke links auf Dokumente und lande irgendwo, das wegen der firmenseitigen Installation von Onedrive wieder ganz woanders hin geht. Ich will einfach nur nach ~/work und gut ist.

Von Anfang an mochte ich auch die Schriftendarstellung in Linux lieber. Mir gefällt das cleartype'sche RGB-Supixelhinting nicht, weil man dann halt die bunten Fransen sieht und der Kontrast sinkt. Wovon ich bei Windows wirklich Fan war, war die pixelige Tahoma 8 px, die Standardschrift unter Windows XP (und 2000?). Die sieht super aus und war sehr platzeffizient.

Ein Beispiel für das Zusammenspiel verschiedener Linux-Subsysteme: aktuell plane ich die Migration eines bestehenden RaidZ2 auf RaidZ1, weil der Platz knapp wird und im NAS kein Schacht mehr frei ist. Ich kann mir eine weitere Platte "simulieren", indem ich mehrere kleinere Festplatten auf meinem PC zusammenschalte, das dabei entstandene Gerät als Netzwerkblockdevice freigebe, auf dem NAS als normales Blockdevice einbinde und dieses transparent an ZFS durchreiche. Wenn's sein muss, schiebe ich noch ne Luks-Schicht dazwischen.

Mit den Antipattern in Windows muss ich wohl kaum anfangen. Werbung im Startmenü, Onlinekontenzwang, hahnebüchene Hardwarevoraussetzungen, von denen sie selber nicht wissen, wie die in drei Monaten aussehen werden (sie wollen das von einer KI machen lassen) und Telemetrie. Von mir aus sollen sie letztere machen, sofern man einfach mal in die gesendeten Pakete rein gucken könnte vor dem Abschicken. Da hätten sie sich viel schlechte Presse gespart. So macht es übrigens KDE: da gibt es einen Regler, wieviel man senden will (einschließlich "nichts") und darunter wird alles aufgelistet, was dann enthalten ist. Aber da wird jetzt OT.
 
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