Externe SMR Festplatte OK für Sicherungen?

yurij

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Hallo, ich nutze derzeit eine 2,5" 1TB CMR im externen USB 3.0 Gehäse für Sicherung meiner Daten.

Die HDD ist Bitlocker verschlüsselt.
Ich sichere manuell mit einem eigenen robocopy /MIR Batch script etwa alle 6-12 Monate und lagere die HDD an einem anderen Standort (Büro) damit die Daten gegen Brand, Diebstahl, etc gesichert sind.

1TB reichen nur für die wichtigsten Daten. Für vollständige Sicherung bräuchte ich 2TB.

Bänder, CDs sind mir zu umständlich. SSDs, NAS unnötig teuer. 3,5" HDDs benötigen extra Netzteil. Cloudstorage kommt nicht in Frage (meine Daten bleiben bei mir, außerdem teuer).

Würde gerne bei 2.5" USB Platte bleiben.
2TB 2,5" CMR kostet 120€.
2TB 2,5" SMR nur 60€. Der Preis ist schon verlockend.

Dass die SMR HDDs langsamer sind ist egal.
Wichtig ist nur: können die SMR Platten die Daten bei Zimmertemperaturen über längere Zeiträume (Monate/Jahre) sicher aufbewahren?
 
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Ich hab mir auch ne 5TB SMR-Platte für die Sicherung meines NAS gekauft (via Synology HyperBackup), aus den gleichen Gründen wie der TE (billig (>100€) und kein NT benötigt), funktioniert bisher problemlos, würde mich aber auch interessieren was die HDD-Experten hier dazu sagen :)
 
SMR-Festplatten sind dann eine gute Wahl, wenn sie primär als reiner Datenspeicher genutzt werden oder dann, wenn eine große Festplatte für einen PC genutzt werden soll, auf der Daten vorgehalten werden. Sie bieten mehr Speicherkapazität und arbeiten energieeffizienter als CMR, was sie ideal für Archivaufgaben macht. Grundsätzlich eignen sich SMR-Festplatten nicht sonderlich gut, wenn die Festplatte ständig und dauerhaft schreibende Vorgänge erledigen soll, da es hier zu einem Cache-Overflow kommen kann. In diesem Fall sollte definitiv auf eine Festplatte mit CMR-Aufzeichnungsverfahren zurückgegriffen werden.
 
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Eine SMR Platte unterscheidet sich so gut wie gar nicht von einer CMR Platte. Mehr Speicher bei kleinerer Größe (im Endeffekt) und günstiger sind super.
Du wirst erst "Probleme" haben, wenn du Daten löscht, denn die Platte "muss" die Daten sehr eng aneinander reihen. Wenn die HDD den frei gewordenen Speicher wieder beschreibt mit Daten die "nebenan" liegen, dann ist die HDD quasi unbenutzbar. Für dein Vorhaben sollte dies aber in Ordnung gehen, du solltest nur beim löshcen der Daten achten, ob die Festplatte auch weiterhin aktiv beschreibt obwohl du nichts abspeicherst. In dem Fall würde ich die Festplatte angestöpselt lassen, bis der Vorgang abgeschlossen ist.
Als Alternative, falls Zeit eine Rolle spielt würde es sich auch lohnen eine SSD anzuschaffen. Im Nov/Dez. gab es bei Mediamarkt eine Sandisk 2TB SSD für ~130€. Mit einem externen Gehäuse wäre man dann im Bereich ~145€. Vorteil der SSD ist die Stoßfestigkeit, als auch die extrem schnelle Geschwindigkeit im Vergleich zu einer herkömmlichen HDD.
 
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Bei kleinen Backups zB inkrementellen Backups kann SMR funktionieren.
Beim Vollbackups bzw. Festplatten/Partitionsimages braucht SMR länger (geringere durchschnittliche Schreibgeschwindigkeit) - ist also nur für geduldige Nutzer.

Vollback/vollschreiben kompletter Festplatte Userbericht zb hier im cb forum mit einer 5TB 2.5 SMR HDD
 
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Eine SSD würde ich bei dem Einsatzzweck, bis zu 12 Monate stromlose Lagerung, generell nicht nehmen.
Selber hatte ich mir auch ein 2,5" SMR Platte als Backupplatte geholt. Die ging aber nach dem ersten Backup wieder zurück, durchschnittlich 30 MB/s sind für mich nicht akzeptabel. Daher bin ich jetzt doch wieder bei einer 3,5" Platte, mit all ihren Vor- und Nachteilen.

Soweit mir bekannt gibt es bezüglich der Datensicherheit bei stromloser Lagerung aber keinen Nachteil von SMR gegenüber CMR.
 
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yurij schrieb:
3,5" HDDs benötigen extra Netzteil.
Das ist kein Argument, sorry.

yurij schrieb:
Wichtig ist nur: können die SMR Platten die Daten bei Zimmertemperaturen über längere Zeiträume (Monate/Jahre) sicher aufbewahren?

Das sind genauso magnetische Speicher, wie bei einer CMR HDD. Die Dichte ist natürlich höher und somit theoretisch auch die Fehleranfälligkeit. Das ist aber nur Theorie. Viel nerviger ist das Schreibverhalten.
Nero_XY schrieb:
funktioniert bisher problemlos
Mein alter Opel Kadett funktionierte auch "problemlos" Trotzdem will ich sowas nie mehr erleben.
Wenn man natürlich immer nur ein paar Daten rüber schiebt, wird man wenig bis nichts von den Nachteilen merken.
cosmo45 schrieb:
Grundsätzlich eignen sich SMR-Festplatten nicht sonderlich gut, wenn die Festplatte ständig und dauerhaft schreibende Vorgänge erledigen soll, da es hier zu einem Cache-Overflow kommen kann.
Nicht kommen kann, sondern kommt!
Ich habe heute ca. 2,7 TB von einer internen Sata Platte auf eine USB3 Platte übertragen mit durchgängiger Datenrate > 150 MB/s Hat ca. 4,5 Stunden gedauert.
Was meinst du wie lange sowas mit einer SMR Platte dauern würde, wenn die irgendwann nur noch im niedrigen zweistelligen Bereich Daten überträgt? Da sehe ich schon förmlich den Vorschlaghammer vor mir ;) :D
 
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Hinlänglich bekannt ist eigentlich, dass SMR-Festplatten beim Random-Access auf schwächere Werte kommen. Das führt im Allgemeinen zu geringeren Datendurchsatzraten der Speichermedien. Bei Archiv-Medien ist das eine zu vernachlässigende Folge, bei NAS-Anwendungen kann es hingegen im Alltag spürbar werden. Ein weitaus größeres Problem besteht allerdings darin, dass sich SMR-Medien nicht einfach in alle bestehenden Architekturen eingliedern lassen
 
yoshi0597 schrieb:
Als Alternative, falls Zeit eine Rolle spielt würde es sich auch lohnen eine SSD anzuschaffen. Im Nov/Dez. gab es bei Mediamarkt eine Sandisk 2TB SSD für ~130€. Mit einem externen Gehäuse wäre man dann im Bereich ~145€. Vorteil der SSD ist die Stoßfestigkeit, als auch die extrem schnelle Geschwindigkeit im Vergleich zu einer herkömmlichen HDD.
Hab mir auch schon überlegt. Habe gelesen, dass die HDDs magnetische polarisierung länger halten als TLC/QLC Zellen ihre elektrische Ladung. D.h. HDDs sollten die Daten länger stromlos halten.
 
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yurij schrieb:
Hab mir auch schon überlegt. Habe gelesen, dass die HDDs magnetische polarisierung länger halten als TLC/QLC Zellen ihre elektrische Ladung. D.h. HDDs sollten die Daten länger stromlos halten.
Das stimmt. Aber moderne Festplatten darf man laut Herstellerangaben auch nur noch wenige Monate stromlos liegen lassen. Da ist m.W. aber weniger die Magnetisierung das Problem, sondern eher dass die Schmierstoffe der Motoren nicht mit der Zeit eintrocknen und die Platten dann nicht mehr anlaufen können.
 
Fusionator schrieb:
Ich habe heute ca. 2,7 TB von einer internen Sata Platte auf eine USB3 Platte übertragen mit durchgängiger Datenrate > 150 MB/s Hat ca. 4,5 Stunden gedauert.
Was meinst du wie lange sowas mit einer SMR Platte dauern würde, wenn die irgendwann nur noch im niedrigen zweistelligen Bereich Daten überträgt? Da sehe ich schon förmlich den Vorschlaghammer vor mir ;)
Das dauert auch nicht länger und mit 150 MB/s Datenrate. Spreche da aus eigener Erfahrung. Dein Vorurteil ist unbegründet. Die Algorithmen sind ziemlich gut geworden. Entscheidend ist, ob die Platte halbwegs defragmentiert ist und noch leere Stripes hat, also keine zu erhaltenden Daten in belegten "Schindeln" zwingend umkopieren muss.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ah da lobe ich mir doch meine neue prächtige Western Digital Game Drive D10 8 TB, welches eine Ultrastar DC HC320 verbaut hat, die auf gutes solides CMR setzt! Perfekt :)

"Ultrastar DC HC320 is based on a proven 5-disk air platform design that uses conventional magnetic recording (CMR) technology in a 3.5-inch large form factor."
https://documents.westerndigital.co...c300-series/data-sheet-ultrastar-dc-hc320.pdf

Perfektion in Reinstform.
https://documents.westerndigital.co...t-manual-ultrastar-dc-hc320-sata-oem-spec.pdf

Diesen Shingled Drives, die sich immer häufiger und immer öfter "einschleichen" überall, und die Linus Tech Tips schon oft kritisiert hat, traue ich nicht über den Weg ;)
 
Relict schrieb:
Das dauert auch nicht länger und mit 150 MB/s Datenrate. Spreche da aus eigener Erfahrung. Dein Vorurteil ist unbegründet.

Ich habe hier auch andere Berichte gelesen, die eben abschreckend wirken.
Rein von der Technik her, kann so eine DMSMR Platte nicht mit CMR gleichgesetzt werden. Da muss wohl jeder seine eigenen Erfahrungen damit machen. Ich habe auch eine 4 TB Seagate mit SMR (damals von Seagate stillschweigend in eine Expansion ohne weitere Kennzeichnung verbaut), welche mir ohne mein Wissen und meine Entscheidungsfreiht quasi untergejubelt wurde :grr: Bei Gelegenheit kann ich die vielleicht nochmal ein bisschen testen. Hab aber keine wirkliche Verwendung mehr dafür. Anyway, die Hersteller, die sowas wissentlich verschweigen, können sich die Teile "where the sun doesn't shine" stecken. Ich will schon selber entscheiden, was ich kaufe und vor allem was nicht.
 
@Fusionator
Mir ging es nur um die technische Seite und den Einsatzzweck, nicht die moralische.
Als Backup- und Archivplatten/Datengrab sind die SMR ausreichend, da bietet im Homebereich keine schnelle und CMR den riesigen Mehrwert. Deswegen werden sie ja meist auch in externen USB-Backupgehäusen verbaut und das nicht, weil man gern die Kunden verarscht, sondern weil es da eben auch günstig sein soll. Gerade dort wird herstellerseitig sowieso selten bis garnicht auf das verbaute HDD-Modell oder Technik explizit hingewiesen. Weil es eben als Komplettsystem/Standalone verkauft wird und nur seinen Zweck erfüllen braucht.

In Raidverbünden würde ich die natürlich auch nie betreiben, die sowieso schon anfällig genug sind und Rebuilds damit katrastrophal werden können.
 
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